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Sonntag, 11. Mai 2014

Maiandacht 10. Tag - Heilige Jugendweihe

 
Ich sprach zum Herrn: Mein Gott bist du,
mein Gut, mein einzig Gut bist du!
Mein Anteil ist der Herr,
Er ist mein Erbe auf ewig! (Psalm 15,2.5)


Aus dem heiligen Jugendleben der Gottesmutter erzählt uns die Überlieferung eine besondere Begebenheit, an die wir uns am Feste Mariä Opferung erinnern. Die Eltern, Joachim und Anna, führen ihr Kind nach Jerusalem zum Tempel Gottes. Die Eltern selbst bringen ihr Kind Gott dar, so wie sie es versprochen hatten. Sie weihen es Gott, d. h. es soll ganz Gott gehören, sein Eigentum sein.

Für Maria ist dieser Gang zum Tempel ein Ereignis, an dem sie auch persönlich nicht nur dem Leibe, sondern auch der Seele nach innigen Anteil nimmt. Wenn auch noch Kind, wenn auch noch die von den Eltern Geführte und Dargebotene, so ist sie doch auch selber schon die Darbietende. Ihre heilige Seele, die sich so oft im Gebete Gott erschlossen hat, will selber an heiliger Opferstätte sich Gott weihen.

Diese Weihe bedeutet mehr als nur eine Hingabe an Gott mit dem Willen. Nicht umsonst nennen wir diese Weihe eine Opferung. Darin kommt zum Ausdruck, dass  Gott diese Weihe annimmt. Es wird damit gewissermaßen eine Umänderung vollzogen in dem natürlichen Sein. Gott nimmt alle natürlichen Kräfte, die Maria ihm darbietet, in seine Dienste auf. Das aber ist der tiefste Sinn dessen, was wir Jungfräulichkeit nennen, dass ein Mensch mit allen seinen natürlichen und übernatürlichen Kräften ganz und ohne Vorbehalt Gott dienen, ja Gott ganz gehören will. Das ist der Wille, der über allen irdischen Sorgen und Arbeiten nur eine höchste Sorge und Arbeit kennt: wie Leib und Seele Gott gefallen. Maria spricht gleichsam: "Siehe, ich komme, o Gott, dass ich deinen Willen erfülle." 

Noch weiß Maria nicht, was Gott Großes an ihr getan hat und noch tun will. Noch glaubt sie, in eheloser Jungfräulichkeit Gott ihr Leben hindurch dienen zu können. Aber es liegt schon in dieser Opferung, in dieser heiligen Jugendweihe die Bereitschaft, den göttlichen Willen zu erfüllen in allem. Sie will restlos und selbstlos Gott gehören und ihm dienen.

Das auf Gebet und Gehorsam gegründete Jugendleben führt auch jetzt noch leicht dahin, sich Gott in der Jugend ganz zu weihen. Denn die jugendliche Seele, durch die Taufe von der Erbsünde befreit, spürt noch nicht sehr die bösen Folgen der Sünde. Rein und unbeschwert schwingt sich die Seele leicht zu Gott empor. Wenn doch alle Eltern es verständen, ihre Kinder hinzuführen zu Gott, dem Heiland der Liebe!

Der heilige Vater, Papst Pius X., hat in eindringlichen Worten allen Erziehern, besonders den Eltern, es ans Herz gelegt, ihre Kinder in zarter Jugend schon hinzuführen zum Tische des Herrn. Man könnte den Weißen Sonntag mit Recht einen Tag heiliger Jugendweihe nennen. Unschuldige Kinderseelen eilen hin zum göttlichen Kinderfreund. "Lasset die Kinder zu mir kommen," , so hat er sebst gesprochen. Und die Kinder kommen gern. Gern legen sie ihr Gelöbnis in die Hände des Priesters, ihre Jugend, ja ihr ganzes Leben Gott zu weihen.

Denke daran, meine Seele, wie du einst feierlich versprochen hast: "Ich glaube. Ich widersage." Mit freiem Willen weihtest du dich Gott, und er nahm deine Weihe an. er selber senkte sich in Brotsgestalt in deine Seele, berührte dich, ließ deinen Leib und deine Seele seine heilige Gegenwart empfinden. Seitdem will Gott selber dein Helfer sein in allen Gefahren, die einmal deiner Jugend drohen.

Nun sei du wiederum stark, halte dein Versprechen, dein Gelöbnis. Sei wie Maria bereit, Gottes Willen zu erfüllen, Gott allein zu dienen und ihn zu lieben aus deinem ganzen Herzen, mit deinem ganzen Gemüte und mit allen deinen Kräften.

Wir beten ein Ave Maria, dass Maria Herz und Sinn aller Jugendlichen zu Gott lenke und unsere katholische Jugend vor der Sünde bewahre:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret es ihnen nicht,
denn ihrer ist das Himmelreich. (Matth 19,14)
Zum Altare Gottes lasst uns treten,
zu Gott, der uns erfreut von Jugend auf. (Psalm 42,4)


Gebet:
Göttlicher Kinderfreund, du hast gesagt: "Lasset die Kinder zu mir kommen!" Wir bitten dich von Herzen: Ziehe die Seelen aller Kinder und Jugendlichen an dich, in deine heilige Nähe. Lass uns alle als deine Kinder wie Maria in der Reinheit des Herzens dich lieben und mit Maria in kindlicher Liebe dir dienen und ganz dir angehören. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 34-37; (s. Quellen)

Samstag, 10. Mai 2014

Maiandacht 9. Tag - Heiliges Jugendleben

Anna, Maria und Joachim


Gedenke deines Schöpfers in den 
Tagen deiner Jugend! (Pred 12,1)
Beständig habe ich den Herrn vor Augen. (Psalm 15,8)
Es spricht der Herr: Ich liebe, die mich lieben,
und die früh zu mir erwachen, werden mich finden. (Spr 8,17)



Großes hat Gott an Maria getan. Unbefleckt, sündenlos, mit Gnaden herrlich geschmückt tritt sie ins Dasein. Und es ist ihre Aufgabe, in ihrem Leben sich dieser hohen Gnadenvorzüge würdig zu erweisen und Gottes Pläne zu verwirklichen. Auf die Heilstat Gottes antwortet sie darum durch ein Leben, das von Jugend auf heilig, das  einzig und allein Gott geweiht sein soll. Im Liede (Anm.: s. u.) singen wir: "Rein und makellos empfangen,/ nährtest du nur das Verlangen,/ sündenfrei in Heiligkeit / Gott zu dienen allezeit."

Aus den Jugendjahren der Gottesmutter berichtet die Schrift nichts. Was wir davon wissen, erzählt uns die Überlieferung. Auch diese sagt uns nicht viel. Sie nennt uns die Eltern Mariens, St. Joachim und St. Anna, denen Gott nach innigem Beten und Flehen dieses Kindlein schenkt, die dann hinwiederum ihr Kind Gott weihen. 

Diese Familie ist die natürliche Pflanzstätte in der die natürlichen Käfte des begnadeten Kindes sich entfalten sollen. Behütet im Elternhaus geht Maria ihren Lebensweg der sie immer näher zu Gott hinführt auch in ihrem natürölichen Sein.

Wenn uns auch die Überlieferung nichts berichtete über die Jugendzeit, das eine wüssten wir doch gewiss: es war ein heiliges Jugendleben, das sich da in der Stille entfaltete. Der Gnadenreichtum in der Seele Mariens war nicht unwirksam, und Mariens jugendliche Kräfte wirkten mit.

Da wir Maria zum ersten Mal in der Schrift begegnen, ist sie betend in ihrem Kämmerlein. Wie viel und wie oft wird sie als Kind gebetet haben! Je reiner des Menschen Seele ist, desto besser ist das Gebet, es ist voll Wärme und kindlicher Hingabe, voll Vertrauen und Zuversicht. Im Gebete konnte die reine Seele Mariens sich erheben über die irdischen Dinge hinaus, erheben zu Gott, dem Allmächtigen, Allgütigen. Da spricht das Kind mit seinem himmlischen Vater. Da redet der Menschengeist mit Gottesgeist in Worten, die menschlicher Mund nicht aussprechen, die irdischer Sinn nicht begreifen kann.

Behütet im Elternhaus übt Maria auch die Tugend des Gehorsams. Ihre Eltern sind ja die von Gott gesetzten Führer zum Himmel, sind Gottes Stellvertreter. Darum ist sie ihnen untertan und folgsam, erweist ihnen Ehrfurcht und Liebe. Dadurch dient sie Gott, ihrem himmlischen Vater. Elternbefehl ist für sie Gottes Befehl.

In ihrem heiligen Jugendleben ist Maria ein Vorbild für alle Menschen, vor allem Vorbild der Jugend. Gott selbst hat das Gebot gegeben: "Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohlergehe und du lange lebest auf Erden." "Die Kinder", so erklärt der Katechismus, "sollen den Eltern Ehrfurcht, Liebe und Gehorsam erweisen."

Ihr Kinder und all ihr Jugendlichen, achtet dieses Gebot, denn Gott selber wacht darüber. Habt Ehrfurcht vor euren Eltern; was sie euch als Gottes Stellvertreter sagen, sagt euch der liebe Gott Seid lieb zu ihnen und dankbar für all das Gute, das sie euch getan haben vom ersten Tage an. Folgt ihnen in treuem Gehorsam. Gott hat ihnen nämlich aufgetragen, dass sie euch zum Himmel führen sollen. Darum müsst ihr gern tun, was die Eltern von euch verlangen und in allem Guten ihnen gehorsam sein, wie es die Gottesmutter in ihrer Jugend war.

Ein Gotteskind wird auch gern beten. Betet am Morgen und am Abend zu Gott und dankt ihm für alles Gute. Bittet ihn um Verzeihung aller Schuld und Sünde und um neue Gnade. Betet auch für eure Eltern, für die Priester und für eure Lehrer, dass sie auf euch achten und sicher in den Himmel führen. Auch für die armen Sünder betet, dass sie wieder gute Menschen werden. Die liebe Gottesmutter wird euer Gebet zu Gott hintragen und helfen, dass Gott es erhört.

Wir beten ein Ave Maria, dass Maria allen Kindern helfe, immer gut und gehorsam zu sein:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Suchet den Herrn und seid stark!
Suchet sein Angesicht allezeit! (Psalm 104,4)
Ich rufe zu dir; hilf mir, o Herr,
damit ich halte dein Gebot. (Psalm 118,146)


Gebet:
O Gott! Durch deine Gnade hat die Jungfrau Maria schon in ihrer Kindheit ein heiliges Leben geführt. Dich hat ihre Seele gesucht im Gebete; dir war sie untertan im Gehorsam gegen ihre Eltern. Durch das heilige Jugendleben der Jungfrau Maria gib allen Kindern deinen Segen, dass sie eifrig sind im Beten, freudig im Gehorsam und treu in der Erfüllung der Gebote.
 
Heilige Mutter des Herrn, schirme und schütze alle unsere Kinder! Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 32-34; (s. Quellen)



1. Reinste Jungfrau von uns Sündern,
von uns armen Erdenkindern,
nimm der Ehrfurcht Opfer an,
lass uns Dir lobpreisend nah’n!

2. Unbefleckte, ewig Reine,
heil’ge, wie der Heil’gen keine:
wer ist dir an Würde gleich,
wer so huld- und gnadenreich?

3. Rein und makellos empfangen,
nährtest Du nur das Verlangen,
sündenfrei in Heiligkeit
Gott zu dienen allezeit.

4. Heiligste der Erdentöchter,
alle gläubigen Geschlechter
preisen dich mit frommem Sinn
als des Himmels Königin!

5. Gottes reine Engelchöre
nennen dich der Menschheit Ehre,
rühmen laut und hocherfreut
deines Herzens Reinigkeit.

6. Hoch hat dich der Herr dort oben
in der Sel’gen Reich erhoben;
wie einst deiner Tugend Glanz,
strahlet nun dein Siegeskranz.

7. Mutter, unbefleckte, Milde,
hilf, dass wir nach deinem Bilde
heilig leben in der Zeit,
selig in der Ewigkeit!


Textfassung: Sursum Corda, Ausgabe 1874
(mit Dank an Sursum corda)



Sonntag, 4. Mai 2014

Maiandacht 4. Tag - Des Gottessohnes Mutter und Magd


Sei gegrüßt, heil'ge Mutter,
die du den König geboren,
der da über Erd' und Himmel herrschet,
ewig, ewig!
(Intr. Salva sancta parens)

Mit wahrer väterlicher Liebe denkt Gott-Vater an Maria und hält seinen Gnadenreichtum für sie bereit, damit er sie, wenn sie zur Welt kommt, Kind und Tochter nennen kann.

Auch zur zweiten göttlichen Person wird Maria in ein besonders inniges Verhältnis treten. Das ist ja Gottes ewiger Ratschluss, dass der Sohn Gottes Mensch werden soll, um die Menschen von ihren Sünden zu erlösen und ihnen den Himmel zu öffnen. Dieses Erlösungswerk konnte Gott auf vielerlei Weise vollziehen, er wollte es aber durch die Mitwirkung Mariens. Aus ihr soll einmal der Sohn Gottes Fleisch annehmen. "Das Heilige, das aus dir geboren wird, wird der Sohn Gottes genannt werden."

Nun ist der Sohn Gottes selber allmächtiger Gott und Schöpfer. Er hat die Macht, seine Mutter sich zu erwählen. Unter all den Erdentöchtern, die sein allwissendes Auge in der Ewigkeit schaut, wird nur eine würdig sein: die begnadete, reine Tochter des himmlischen Vaters. Denn er selbst ist der Reinste, und Heiligste. Darum muss alle Sünde ausgeschlossen sein; eine sündhafte Evastochter kann ihm keine heilige Wohnstatt bieten, kann ihm sein reines Erlöserblut nicht mitteilen. So wie in der Natur aus reiner Blüte köstliche Frucht heranreift, so will er aus der reinsten Blüte der Menschheit als köstlichste Frucht seine Menschheit empfangen. 

Er, der Heiligste, will nur die Reinste Mutter nennen können. - Wie eine Mutter das Leben und Wirken ihres Kindes mit ihrer Arbeit und Sorge begleitet, so soll Maria einmal die starke Frau sein, die in starkmütiger Liebe mit ihm seinen Lebensweg geht. Ja, eine Liebe soll dieses Mutterherz besitzen, die es stark macht, ihm Helferin zu sein in seinem Erlösungswerke. Sie wird ihm einst alles schenken, was nur eine Mutter ihrem Kinde zu geben vermag, darüber hinaus soll sie als die getreue, opferbereite Magd des Herrn mitwirken: in Gehorsam seinen Gehorsam gegen den Willen des Vaters begleiten, seine Hingabe für die Menschen teilen, ja bereit sein, in Liebe ihr Kind hinzugeben, auf dass es verblute am Kreuze zum Heile der Menschen.

Wenn das nicht die Pläne des unendlichen Gottes wären, dann würden wir Menschen sagen, es sei unmöglich, dass ein Mensch solch eine Aufgabe erfüllen könne. So aber dürfen wir uns herzlich freuen. Denn in dieser Mutter und Helferin des Herrn hat Gott auch für uns das Heil beschlossen. Maria soll uns den schenken, durch den alles Heil geworden ist. 

Jetzt brauchen wir nicht mehr ängstlich zu fragen: "Kann es Wirklichkeit werden, wozu uns Gott Vater berufen hat?" Wir haben zwar mit Eva das göttliche Leben verloren, konnten nicht mehr Gotteskinder sein - trotz unserer Berufung. Nun aber wird uns Gnade zuteil werden durch die Mutter, die uns Christus geboren hat. Dadurch, dass der Gottessohn Sohn Mariens wurde, ist er unser Bruder geworden in allem uns gleich, mit Ausnahme der Sünde. In Christus können wir in Wahrheit mit Maria Gott unseren Vater nennen.

Weil der Sohn Gottes uns Bruder und Schwester nennen will, darum wählt er den Weg der Erlösung durch Maria. In der Erwählung Mariens sah er auch uns als Kinder seines Vaters, sah uns und bestimmte uns zu Helfern und zu Helferinnen im Reiche Gottes.


Wir beten ein Ave Maria, dass Maria uns helfe, stets wahre Brüder und Schwestern Christi zu sein:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Welcher Mensch kann Gottes Ratschluss wissen?
Oder wer kann gedenken, was Gott will? (Weish 9,13)
Gott hat uns vorherbestimmt zur Kindschaft
durch Jesus Christus. (Eph 1,5)


Gebet:
O Sohn Gottes, König der ewigen Herrlichkeit! Von Ewigkeit her hast du gewollt, dass in deinem Erlöserleben und -wirken Maria dir Mutter und Magd sei. Lass uns durch diese Mutter Maria alle Gnaden der Erlösung zuteil werden, damit wir als deine Brüder und Schwestern hienieden mit dir in Liebe verbunden sind und einst zu dir gelangen; der du lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 19-21; (s. Quellen)



Bild: Gnadenbild Unserer Lieben Frau vom guten Rat im Alten Peter in München

Dienstag, 29. April 2014

Heilig zu sein, ist kein Luxus


Die Heiligkeit und die Vollkommenheit Gottes nachzuahmen, kann als ein unerreichbares Ziel erscheinen. Dennoch führen die erste Lesung (Lev 19,2) und das Evangelium (Mt 5,48) die konkreten Beispiele an, damit das Verhalten Gottes zur Regel unseres Handelns wird.

Doch erinnern wir uns (...), dass ohne den Heiligen Geist unser Bemühen umsonst wäre! Die christliche Heiligkeit ist nicht vor allem unser Werk, sondern ist Frucht der – gewollten und praktizierten – Folgsamkeit gegenüber dem Geist des dreimal heiligen Gottes. (...)

Christus ist gekommen, um uns zu retten, um uns den Weg, den einzigen Ausweg aus dem Fließsand der Sünde zu zeigen, und dieser Weg der Heiligkeit ist die Barmherzigkeit, dieser Weg, den er gegangen ist und den er jeden Tag mit uns geht. Heilig zu sein, ist kein Luxus, es ist notwendig für das Heil der Welt. Das ist es, was der Herr von uns verlangt.


Papst Franziskus in der Predigt bei der hl. Messe mit den neuernannten Kardinälen am 23.02.2014



Foto: Filigranes Fenstergitter an der Gnadenkapelle in Kevelaer mit dem Monogramm Mariens; eigenes Foto

Donnerstag, 30. Januar 2014

Die drei Säulen des 'sensus Ecclesiae': Demut, Treue und Gehorsam, Gebet für die Kirche

 Sentire cum Ecclesia

„Der Christ ist nicht ein Getaufter, der die Taufe empfangen hat und dann auf seinem Weg weitergeht. Die erste Frucht der Taufe ist, dass du zur Kirche gehörst, zum Volk Gottes. Einen Christen ohne Kirche versteht man nicht. Und deshalb sagte der große Paul VI., dass es ein absurdes Auseinanderreißen ist, Christus ohne die Kirche zu lieben (vgl. Evangelii nuntiandi, 16). Auf Christus zu hören, nicht aber auf die Kirche; mit Christus zu sein, aber außerhalb der Kirche — das geht nicht. Das ist ein absurdes Auseinanderreißen. Die Botschaft des Evangeliums empfangen wir in der Kirche, und in der Kirche gestalten wir unsere Heiligkeit, unseren Weg in der Kirche. Das Andere ist eine Phantasie oder, wie er es sagte: ein absurdes Auseinanderreißen“.

Der „sensus Ecclesiae“ — die kirchliche Gesinnung bestehe gerade darin, „in der Kirche zu spüren, zu denken, zu wollen“. Der Papst erläuterte drei Säulen dieser Zugehörigkeit, dieses „sentire cum Ecclesia“. Die erste Säule sei die Demut, im Bewusstsein der großen Gnade, in eine Gemeinschaft eingegliedert worden zu sein:

„Eine Person, die nicht demütig ist, kann nicht ‚mit der Kirche fühlen und denken‘. Sie wird das fühlen und denken, was ihr gefällt, was ihm gefällt. Diese Demut sieht man in David: ‚Wer bin ich, mein Herr und Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher geführt hast?‘ (V. 18). In diesem Bewusstsein, dass die Heilsgeschichte nicht mit mir begonnen hat und nicht mit meinem Tod enden wird. Nein, alles ist eine Heilsgeschichte: ich komme, der Herr nimmt dich, er lässt dich vorangehen, und dann ruft er dich und die Geschichte geht weiter. Die Geschichte der Kirche begann vor uns und wird nach uns weitergehen. Demut: wir sind ein kleiner Teil eines großen Volkes, das auf den Straßen des Herrn einhergeht“.

Als zweite Säule nannte Franziskus die Treue, die mit dem Gehorsam verbunden werden müsse:

„Treue zur Kirche. Treue zu ihren Lehren. Treue zum Credo. Treue zur Lehre, diese Lehre bewahren. Demut und Treue. Auch Paul VI. rief uns in Erinnerung, dass wir die Botschaft des Evangeliums als Geschenk empfangen und sie als Geschenk weitergeben müssen, nicht aber, als handle es sich um etwas, das uns gehört: sie ist ein empfangenes Geschenk, das wir geben (vgl. Evangelii nuntiandi 15;78). Und in dieser Weitergabe treu sein. Denn wir haben empfangen und müssen ein Evangelium weitergeben, das nicht uns gehört, das Jesus gehört, und — so sagte er — wir dürfen nicht zum Herrn des Evangeliums werden, zum Herrn der empfangenen Lehre, um nach unserem Gutdünken darüber zu verfügen“.

Die dritte Säule bestehe in einem besonderen Dienst: im Dienst des Gebets für die Kirche. „Wie schaut es mit unserem Gebet für die Kirche aus?“ fragte sich der Papst abschließend: „Beten wir für die Kirche? In der Messe alle Tage, aber zuhause? Wann verrichten wir unsere Gebete?“. Franziskus betonte die Wichtigkeit des Gebets für die ganze Kirche überall auf der Welt: „Der Herr helfe uns, auf diesem Weg zu gehen, um unsere Zugehörigkeit zur Kirche und unser ‚sentire cum Ecclesia‘ zu vertiefen“.


Armin Schwibach via kath.net: Zusammenfassung der Predigt von Papst Franziskus am 30. Januar 2014


Video-Dokumentation der Predigt in Ausschnitten: 

 




Bild: eigenes Foto

Montag, 30. Dezember 2013

Die Wiederherstellung Adams in Christus durch Maria

Kirchenväter und Menschwerdung Gottes (9)
 
Irenäus von Lyon († um 200), Erweis der apostolischen Verkündigung (Demonstratio apostolicae praedicationis), Kap. 33


Und wie durch den Ungehorsam einer Jungfrau der Mensch zu Fall gebracht wurde, stürzte und starb, so empfing der Mensch durch eine Jungfrau, welche auf Gottes Worte hörte, wieder mit Leben beseelt, das Leben. Denn der Herr ist gekommen, das verlorene Schaf wieder zu suchen (1) , und verloren war der Mensch. So wurde er auch nicht ein neues Geschöpf, sondern bewahrte die geschöpfliche Zusammengehörigkeit mit eben jener, welche von Adams Geschlecht war.

Denn es war notwendig und billig, daß bei der Wiederherstellung Adams in Christus, das Sterbliche vom Unsterblichen verschlungen werde (2) und in ihm aufgenommen werde, und die Eva von Maria, auf daß die Jungfrau die Fürsprecherin der Jungfrau werde und den jungfräulichen Ungehorsam entkräfte und aufhebe durch den jungfräulichen Gehorsam. 

(1) S. Matth. 18,12
(2) Vgl. 1 Kor. 15,33


Weitere Kirchenväter zum Thema:
Kirchenväter und Menschwerdung Gottes
(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Samstag, 23. November 2013

Kirche und zivil Wiederverheiratete - Treue zum Herrn und Barmherzigkeit mit den Sündern

Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

Das Dokument mit dem sperrigen Titel „Handreichung für die Seelsorge zur Begleitung von Menschen in Trennung, Scheidung und nach ziviler Wiederverheiratung“, veröffentlicht im Oktober 2013 vom Seelsorgeamt der Erzdiözese Freiburg im Breisgau, erregt Aufsehen. Mit einem Mal ist die kirchliche Haltung zu einer moraltheologischen und disziplinären Frage in aller Munde. Sagen wir besser: die erhoffte neue Haltung; denn nach mehrheitlicher Meinung scheint in der vielbesprochenen Angelegenheit jetzt ein lehrmäßiger Wendepunkt gekommen zu sein. 

Es verwundert kaum, dass die „Handreichung“ in der breiten Öffentlichkeit begeisterte Zustimmung findet, bedenkt man den moralischen Zustand des Volkes und den Einfluss der Medien, die sogleich in die Siegesfanfaren geblasen haben: „Endlich lässt die katholische Kirche ihre rigorosen Moralvorstellungen fallen und passt sich der Zeit an!“

Erstaunlich hingegen sind die Reaktionen derjenigen Oberhirten und Theologen, die den Text kritisch bis ablehnend bewerten. Ihr verhaltener Vorwurf gegen den „Freiburger Vorstoß“ lautet, er presche eigenmächtig in einer Angelegenheit von weltkirchlicher Bedeutung vor, die nur gemeinsam unter Leitung des Papstes geregelt werden könne. 

Es ist zutreffend, dass die Vorgehensweise des Seelsorgeamtes nicht gerade von demütigem Gehorsam zeugt. Die Forderungen des Papiers betreffen immerhin die Sakramente der Ehe und der Eucharistie: Eine Zivilehe trotz eines schon bestehenden sakramentalen Ehebandes mit einem anderen Partner soll nun fallweise eine neue – nämlich positive – Wertung und sogar den kirchlichen Segen erhalten können; konsequenterweise will man den betroffenen Personen auch offiziell jenen Zugang zur heiligen Kommunion öffnen, den man ihnen inoffiziell schon lange gewährt. Wer nur ein wenig mit den Verfahrensweisen in der Kirche vertraut ist, versteht leicht, dass Entscheidungen solchen Gewichtes „Chefsache“ sind und bleiben müssen. Das aber wurde vom Seelsorgeamt Freiburg geflissentlich übersehen. Daher kann man mit vollem Recht die Anmaßung der „Handreichung“ rügen. 

Doch reicht denn solche Kritik auch schon aus? Geht es in Sachen Ehe und Kommunion tatsächlich nur um Kompetenzfragen? Vor einigen Jahrzehnten hätte jeder halbwegs unterrichtete Katholik Einspruch erhoben und die Auskunft erteilt, die uns die beauftragten Hirten und Lehrer heute schuldig bleiben: Das eigentliche Problem der ganzen Angelegenheit liegt in der Tatsache der Sünde, genauer der Todsünde. Denn nach Lehre der Kirche, die sich an Jesu Wort gebunden weiß (vgl. Mt 19,6), ist die sakramentale Ehe unauflöslich. Folglich stellt die Liebesgemeinschaft eines Verheirateten mit einem anderen Menschen als seinem Ehepartner einen Ehebruch dar; eine Verfehlung, die vom Empfang des Altarsakramentes ausschließt. Immer wurden auch auf diesen Fall die Worte des heiligen Paulus über den unwürdigen Genuss des Leibes und Blutes Christi angewandt, mit dem man sich das Gericht isst und trinkt (1 Kor 11,27 ff.)

Das Hindernis liegt demnach nicht in einem bloßen Kirchengebot, das sich je nach Bedürfnis der Menschen auch ändern ließe. Es liegt vielmehr in der schweren Sünde. Und die einzige Weise, dieses Hindernis zu beseitigen, ist die Vergebung Gottes. Sie wird im Sakrament der Busse allen denen geschenkt, die ihre Sünden aufrichtig bereuen und den festen Vorsatz haben, sie nicht mehr zu begehen. Hier also muss echte Hirtensorge ansetzen.

Mit dem Einfallsreichtum und der Findigkeit der Liebe sinnt sie nach, wie sie jedem einzelnen den Weg zur sakramentalen Vereinigung mit Jesus Christus bahnen kann, aber sie vergisst niemals, dass bei Personen im Stand schwerer Sünde die Bekehrung des Herzens unumgänglich, weil von der Sache her unbedingt erfordert, ist. Andernfalls würde die sakrilegische Kommunion gefördert, das Heiligste zur Entweihung freigegeben. 

Man wird einwenden, das sei zu pauschal argumentiert. Die Lebenswirklichkeit wiederverheiratet Geschiedener und die Frage ihrer persönlichen Schuld sehe oft sehr differenziert aus. Und tatsächlich kann jeder Seelsorger bestätigen, dass es sich zuweilen um Situationen von geradezu herzzerreißender Tragik handelt. Dennoch und gerade deswegen ist es höchst notwendig, an den bleibenden Grundsätzen festzuhalten, um sie mit Weisheit und Liebe auf den einzelnen Fall anzuwenden. Nur so kann man ihm wahrhaft gerecht werden.

Bekanntlich hat die Kirche im 16. Jahrhundert die Unauflöslichkeit der Ehe für so wichtig erachtet, dass sie lieber ein ganzes Land – England mit seinem ehebrecherischen König Heinrich VIII. – verlor, als in dieser Sache nachzugeben. Und heute sollte sie ihre Festigkeit aufgeben? Das kann die Kirche weder im Alleingang einiger Seelsorgeamtsfunktionäre noch unter Führung von Papst und Bischöfen tun. Die Treue zum Herrn, die Barmherzigkeit mit den Sündern und ihre eigene Ehre als Braut Christi verbieten es. 



Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS) 
- Bild: Barmherziges Herz Jesu; Gebetszettelchen aus dem Jahre 1901




Foto: eigenes Bild

Donnerstag, 14. November 2013

Prof. G. May: Die andere Hierarchie - Teil 10: Der Ungehorsam gegenüber dem Vicarius Christi

Prof. Dr. Georg May
 

Die andere Hierarchie

Teil 10


Verlag Franz Schmitt Siegburg AD 1997




VI.  Der Ungehorsam gegenüber dem Vicarius Christi

Die Ergebenheit mancher deutscher Bischöfe gegenüber dem Nachfolger Petri ist nicht über jeden Zweifel erhaben. Es liegt zuviel Tun und Unterlassen vor, das diesen Zweifel nährt.

Ich erinnere an die schwache Reaktion auf die sogenannte Kölner Erklärung (37). Keinem Unterzeichner dieses unerhörten Papiers wurde auch nur ein Haar gekrümmt. Ich erinnere an die laue Haltung vieler Oberhirten angesichts des sogenannten Kirchenvolksbegehrens. Es fehlte angeblich nicht an Bischöfen, die erklärten dieses Papier unterschreiben zu können.

Ich erinnere an die verkehrten Beschlüsse von Königstein und Würzburg (38). Wer mit der verbindlichen Moral der katholischen Kirche so umgeht, wie die deutschen Bischöfe es in Königstein und Würzburg getan haben, der verspielt seine lehramtliche Autorität.

Ich erinnere schließlich an die Beratungsscheine bei Schwangerschaftsabtreibung. Der Sprecher der deutschen Bischofskonferenz, Rudolf Hammerschmidt, erklärte, er halte es nicht für ausgeschlossen dass einige deutsche Bischöfe sich gegen den Papst stellen könnten, wenn "Rom" einen Ausstieg der Kirche aus dem staatlichen Beratungssystem fordere (39). Hier wurde in drohendem Ton die Rebellion angekündigt, wenn der Stellvertreter Christi etwas anordnen sollte, was gewissen deutschen Bischöfen nicht ins Konzept passt.

Eine besondere Rolle spielte bei all diesen Vorgängen Bischof Lehmann. Er galt als der "Kissinger" der Würzburger Synode, er verteidigt bis zur Stunde die Königsteiner Erklärung, er ist ein vehementer Anwalt der Schwangerenberatung mit Ausstellung des Beratungsscheines. Als der Mediziner Wilhelm von Eiff, der die kirchliche Lehre von der Empfängnisverhütung unaufhörlich attackiert, 75 Jahre alt wurde, erhielt er von Lehmann ein lobendes Glückwunschschreiben (40). Ich stelle die Frage: Kennt Lehmann die Lehre von den fremden Sünden, deren man sich schuldig macht, wenn man das böse Tun anderer lobt?

Lehmann empfahl, den Streit um das Priesteramt der Frau "vorerst" ruhen zu lassen (41). Ich frage wiederum: Warum nur "vorerst"? Wann soll es damit weitergehen? Und warum? Ist die Entscheidung nicht längst gefallen? Soll sie also revidiert werden? In Gegenwart von Bischof Lehmann sprach der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch beim Aschermittwoch der Künstler über Gott, der mit der Kirche wenig zu tun habe, sich vielmehr gelegentlich gar über die "Faxen" des Papstes ärgere, deren er allmählich überdrüssig sei (42). Lehmann legte keine Verwahrung ein.

Alle diese und viele andere Äußerungen und Handlungen zeigen, dass deutsche Bischöfe ihrer Unterstellung unter den Heiligen Vater nicht gerecht werden. Sie mögen sich aber merken: Wenn sie ihre Loyalität gegenüber dem Papst verletzen, entfällt die Loyalität der katholischen Christen ihnen gegenüber.


(37)  May, Gefahren, die der Kirche drohen 60-68
(38)  May, Der Glaube in der nachkonziliaren Kirche 204-208
(39)  KNA 94/Mittwoch, 21. Mai 1997; Deutsche Tagespost Nr. 62 vom 22. Mai 1997 S. 5; Nr. 63 vom 24. Mai 1997 S. 4
(40)  Deutsche tagespost Nr. 107 vom 5. September 1996 S. 9
(41)  FAZ Nr. 98 vom 28. April 1997 S. 4
(42)  Allgemeine Zeitung vom 14. Februar 1997

(Hervorhebung durch Fettdruck von FW)


VII.  Einige Fragen

Ich richte an dieser Stelle folgende Fragen an die deutschen Bischöfe:

Sie verwenden sich für die Schwachen in der Gesellschaft. Wann treten Sie für die Schawachen in der Kirche ein? Sie fordern zum Schutz der Minderheiten im Volk auf. Wann stellen Sie sich vor die Minderheit in der Kirche, der am klatholischen Glauben noch etwas liegt? Sie öffnen die Kirche für Orthodoxe, Protestanten und Mohammedaner. Wann lassen Sie die dem klassischen römischen Ritus verpflichteten Priester und Gläubigen ungestört den Kult in den Gotteshäusern ausüben?

Sie stellen Ihre Bildungshäuser und Pfarrzentren Agitatoren gegen Glaube und Ordnung der Kirche zur Verfügung. Wann gewähren Sie denen, die Glaube und Ordnung in der Kirche verteidigen, eine Heimstatt in Ihren Gebäuden? Sie betreiben Gemeinschaft mit Schismatikern und Häretikern unter der Flagge des Ökumenismus. Wann zeigen Sie den Mitgliedern der Priesterbruderschaft St. Pius' X. das gleiche Entgegenkommen? Sie beweisen eine Engelsgeduld mit irrlichternden Theologen. Wann haben Sie Verständnis für jene kritischen Katholiken, welche die Zerstörung des Glaubens durch diese Theologen beklagen? Sie haben Mitgefühl mit Aisdskranken und Homosexuellen.. Wann bringen Sie Verständnis für Anhänger der Verwendung der lateinischen Sprache im Gottesdienst der Kirche? Ein elementares Erfordernis der gerechtigkeit ist die Glaichbehandlung. Wann werden Sie dieses endlich den treuen Gläubigen gewähren, welche die Selbstzerstörung der Kirche nicht mitmachen können?


Schluss (des §3)

Durch Tun und Unterlassen haben die deutschen (und andere) Bischöfe in den letzten Jahren fortwährend an Autorität verloren. Ihre Untätigkeit angesichts horrender Missstände, ihre Vernachlässigung des Wesentlichen zugunsten zweitrangiger Dinge und ihre Begünstigung des zerstörerischen Progressismus haben das hierarchische Prinzip in der Kirche verdunkelt. Durch immer weiteres Nachgeben haben sie die zersetzenden Kräfte ermutigt. Die Bischöfe mögen sich eines merken: "Jede Elite, die nicht bereit ist, durch Kampf  ihre Positionen zu verteidigen, befindet sich in voller Dekadenz; es bleibt ihr nichts andders übrig, als ihren Platz einer anderen Elite zu überlassen, welche die ihr fehlenden mannhaften Eigenschaften besitzt" (Vilfredo Pareto). So ist es tatsächlich in der Kirche gekommen.

Der durch das Versagen der Bischöfe freigewordene Raum ist durch andersartige Kräfte besetzt worden. "Das Fehlen legaler Hierarchien erleichtert den Aufstieg der Skrupellosen" (Gómez Dávila). In unglaublicher Kurzsichtigkeit haben sie jenen Personen Positionen eingeräumt, deren Wirken auf den Umsturz der Kirchenverfassung gerichtet ist. Sie haben die Einrichtungen geschaffen, die unaufhörlich an ihrer Entmachtung arbeiten. Das Versagen der legalen Hierarchie hat den Aufbau der anderen Hierarchie hervorgebracht.



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Donnerstag, 7. November 2013

Prof. G. May: Die andere Hierarchie - Teil 6: Die Lage (2)

Prof. Dr. Georg May

Die andere Hierarchie
Teil 6


Verlag Franz Schmitt Siegburg AD 1997


Fortsetzung: II. Die Lage - 1. Fakten

Dem Papst steht es zu, Bischöfe zu ernennen bzw. ihre Wahl zu bestätigen (c. 377 §1). Im größten Teil Deutschlands wählen die Domkapitel aus einer Dreierliste, die der Heilige Stuhl vorlegt, den Diözesanbischof. Der Papst hat es also in der Hand, wer auf die Liste kommt. Vorher gehen Vorschläge der deutschen Bischöfe bzw. Domkapitel für angeblich zum Bischofsamt geeignete Personen an den Heiligen Stuhl. Die Auswahl der Bischofskandidaten durch den heiligen Stuhl ist nun nicht über jeden Zweifel erhaben. Es ist bekannt, dass der Heilige Stuhl gegen gewisse Personen, die von deutschen Bischöfen bzw. Domkapiteln als Bischofskandidaten vorgeschlagen wurden, starke Bedenken gehabt hat, dass er sie aber auf wiederholtes Drängen bestimmter Bischöfe zurückstellte und ihrer Bestallung zum Diözesanbischof zustimmte. Die Folgezeit hat gezeigt, wie berechtigt die Bedenken waren.

In der deutschsprachigen Schweiz haben die Domkapitel noch weitergehende, längst antiquierte und äußerst gefährliche Rechte (17). Dem Heiligen Stuhl bleibt nur die Möglichkeit, den Gewählten zu bestätigen oder abzulehnen. Angesichts der gereizten antirömischen Stimmung und der schismatschen Zuckungen in diesem Land wagt es aber der Papst nicht mehr, einen Kandidaten zu verwerfen. Die Bestätigung der Wahl des Kurt Koch zum Bischof von Basel, der noch im Jahre 1992 eine Lobrede auf Hans Küng hielt, war ein regelrechter Skandal, ein echtes Ärgernis. Wiederum hatte der Heilige Stuhl Drohungen nachgegeben.

In den Bischofskonferenzen neuen Stils (cc. 447 - 459) hat sich der Papst die pressure groups geschaffen, deren er nicht mehr Herr wird. Um den offenen Konflikt zu vermeiden, geht der Heilige Stuhl mit ihnen, vor allem mit der deutschen, äußerst nachsichtig um. Dies geschieht auch da, wo energisches Handeln dringend gefordert wäre. So hat der Heilige Stuhl niemals erkennbar etwas Energisches gegen die Lehrabweichungen von der kirchlichen Sexualmoral in Deutschland getan. Die völlig unkatholische Königsteiner Erklärung wird in unserem Land nach wie vor gegen die gesamtkirchliche Lehre ins Feld geführt (18). So wird das katholische Volk eines ganzen Landes im Irrtum gehalten.

Ganz schlimm steht es um das Schicksal der Lehräußerungen des Apostolischen Stuhles. Ich erwähne einige Beispiele.

-  Am 8. April 1979  richtete Johannes Paul II. ein Schreiben an die Priester der Kirche. Wenig später erschien ein Machwerk gewisser Theologen, in dem die Lehre des Papstes zerpflückt oder zerrissen wurde (19).

-  Der Papst unterbreitete in der Enzyklika "Veritatis splendor" vom 6. August 1993 lichtvoll die Grundsätze katholischer Sittlichkeit (20). Sogleich fielen die dissentierenden Moraltheologen über diese Lehrvorlage her und kritisierten sie in Grund und Boden (21).

-   Die Kongregation für die Glaubenslehre legte eine Instruktion über die kirchliche Berufung des Theologen vor (22). Augenblicklich traten deutsche Theologen zum Angriff gegen dieses Dokument an (23).

Die Bischöfe der Oberrheinischen Kirchenprovinz ließen ein Papier ausgehen, in dem sie sich außerstande zeigten, die kirchlichen Grundsätze über die Spendung der Sakramente auf betimmte Personengruppen richtig anzuwenden. (24). Die Kongregation für die Glaubenslehre wies die falschen Ansichten der oberrheinischen Bischöfe zum Kommunionempfang von Personen, die hartnäckig im Zustand der schweren Sünde verharren, zurück (25).

Sofort traten sogenannte fortschrittliche Theologen den Falsches lehrenden Bischöfen zur Seite (26). Diese selbst sind weit davon entfernt, sich der Weisung des Apostolischen Stuhles eindeutig zu beugen (27). Der Heilige Stuhl hat auf den ominösen zweiten Brief der Bischöfe nicht reagiert. Es ist offensichtlich, dass in Deutschland kaum jemand daran denkt, sich vom Heiligen Stuhl zur Ordnung rufen zu lassen. Die Kommunionausteilung an Kommunionunwürdige geht munter weiter.

Es ist stets das gleiche Bild. Wann immer der Papst persönlich oder durch das Stellvertreterorgan der Römischen Kurie Lehre und Ordnung der Kirche vorträgt, findet er unter den progressistischen und modernistischen Theologen heftigen Widerstand. Man sucht seine Lehre als die private Meinung eines Mannes hinzustellen und ihn dadurch von der Kirche zu isolieren. In Wirklichkeit spricht im Papst, der die gesunde Lehre vorträgt, die gesamte Kirche, insofern sie der Weisung des Heiligen Geistes folgt.


2. Bewertung

Die angeführten Beispiele zeigen, dass der Apostolische Stuhl wider bessere Erkenntnis zurückweicht, wenn nur gehöriger Druck auf ihn ausgeübt wird, oder zwar die richtige Lehre neben die fasche setzt, aber die falsche Lehre nicht zum Verschwinden bringt. Gutwillige meinen, der Apostolische Stuhl sei nicht von den Exzessen unterrichtet, die sich in den meisten deutschen Diözesen zutragen. Diese Meinung ist mit Sicherheit falsch. Der Heilige Stuhl ist unterrichtet; es sind ungezählte Briefe wacher und verantwortungsbewusster Christen nach Rom gegangen, viele haben sich an den Apostolischen Nuntius gewandt und ihre Beschwerden vorgebracht. Doch alle diese Vorstellungen blieben ohne erkennbares Echo.

So nimmt es nicht wunder, dass der Heilige Stuhl seit geraumer Zeit als erpressbar gilt.Wenn es nur gelingt, genügend Massen der Theologenschaft oder des Kirchenvolkes in Bewegung zu bringen für eine gewünschte Änderung in Lehre und Ordnung der Kirche, dann gibt, so ist man heute überzeugt, der Papst nach. Nichtkatholische Religionsgemeinschaften haben diesen Mechanismus erkannt und bauen auf ihn. Als die Altkatholiken es unternahmen, Frauen die sogenannte Priesterweihe zu erteilen, wiesen sie triumphierend auf die vielen Fälle hin, in denen die katholische Kirche Positionen geändert hatte, die sie zuvor als unaufgebbar bezeichnet hatte.

Diese Nachgiebigkeit hat schlimme Folgen. Durch sein fortwährendes Zurückweichen vor dem Druck von unten begibt sich der Heilige Stuhl immer mehr seiner Autorität. Eine Obrigkeit, die Gesetze erlässt, aber ihre Übertretung folgenlos hinnimmt, verspielt ihre Macht. Eine Obrigkeit, die unsicher ist und schwankt, zerstört sich selbst und bereitet anderen Mächten das Feld. "Jede Politik halte ich für eine bessere als eine schwankende", sagte richtig Bismarck. Wer sich erpressen lässt, findet durch Nachhgeben keine Ruhe. Jede Konzession löst neue Forderungen aus. "Schrittweises Zurückweichen ist oft schlimmer als ein Sturz" (Maria von Ebner-Eschenbach).

Am Heiligen Stuhl meint man, mit Übersehen, Dulden und Konnivenz den Bruch mit den "Ortskirchen", wie man heute sagt, vermieden zu haben. Ich erlaube mir an ein Wort zu erinnern, das der Priester Maury zu Beginn der Französischen Revolution sprach: "Die oft der Schwäche nahekommende Milde ist es, die stets die Aufstände und Rebellionen dreist und keck macht." Eines ist sicher: Eine Autorität, die sich derer nicht mehr zu erwehren weiß, die sie und die ihnen anvertraute Institution zu zerstören suchen, gibt sich selbst auf.


(17)  Heinz Maritz, Das Bischofswahlrecht in der Schweiz (= Münchner Theologische Studien, III. Kanonistische Abteilung, 36. Bd.), St. Ottilien 1977
(18)  Dietmar Mieth, Geburtenregelung. Ein Konflikt in der katholischen Kirche, Mainz 1990; Giovanni Sala, Die Königsteiner Erklärung 25 Jahre danach: Forum Katholische Theologie 10, 1944, 97 - 123
(19)  Georg Denzler (Hrsg.), Priester für heute. Antworten auf das Schreiben Papst Johannes Paul II. an die Priester. Mit Dokumentation des Papstschreibens vom 8. April 1979, München 1980
(20)  Enzyklika "Veritatis splendor" vom 6. August 1973 (Acta Apostolicae Sedis 85, 1993, 1133 - 1228)
(21)  Dietmar Mieth (Hrsg.), Moraltheologie im Abseits? Antwort auf die Enzyklika "Veritatis Splendor" (Quaestiones disputatae 153), Freiburg i.Br. 1994
(22)  Instruktion "Domum veritatis" vom 24. Mai 1990 (Acta Apostolicae Sedis 82, 1990, 1550 - 1570)
(23)  Peter Hünermann, Dietmar Mieth (Hrsg.), Streitgespräch um Theologie und Lehramt. Die Instruktion über die kirchliche Berufung des Theologen in der Diskussion, Frankfurt a. M. 1991
(24)  Die Bischöfe der Oberrheinischen Kirchenprovinz, Zur seelsorglichen Begleitung von Menschen aus zerbrochenen Ehen, Geschiedenen und Wiederverheirateten Geschiedenen. Einführung, Hirtenwort und Grundsätze, Freiburg i.Br., Mainz, Rottenburg 1993
(25)  Kongregation für die Glaubenslehre, Schreiben über den Kommunionempfang von wiederverheirateten geschiedenen Gläubigen vom 14. September 1994 (Acta Apostolicae Sedis 86, 1994, 974 - 979)
(26)  Theodor Schneider (hrsg.), Geschieden - wiederverheiratet - abgewiesen? Antworten der Theologie (= Quaestiones disputatae 157), Freiburg i. Br. 1995
(27)  Die Bischöfe der Oberrheinischen Kirchenprovinz, Zur Seelsorge mit Wiederverheirateten geschiedenen im Oktober 1994, Freiburg i. Br., Mainz, Rottenburg 1994



Fortsetzung folgt in unregelmäßigen Abständen

Montag, 4. November 2013

Prof. Georg May: Die andere Hierarchie - Teil 4: Der Heilige Stuhl - Die Lehre

Prof. Dr. Georg May

Die andere Hierarchie

Teil 4


Verlag Franz Schmitt Siegburg AD 1997


§ 2  Der Heilige Stuhl


I.  Die Lehre

1.  Die päpstliche Gewalt

Der Papst ist das sichtbare Haupt der Kirche. Er vertritt den Herrn Jesus Christus als Haupt seines Leibes. Er ist der Hirt der Gesamtkirche.

Er besitzt einen wahren und eigentlichen Vorrang der Vollmacht gegenüber der ganzen Kirche. Seine Gewalt ist wirklich bischöflich, allgemein, ordentlich, unmittelbar, die höchste und volle. Sie erstreckt sich auf alle Gläubigen und alle Glieder der Hierarchie. Er kann sie jederzeit frei ausüben (c. 331). Die primitiale Gewalt fordert Unterordnung und Gehorsam in der Glaubens- und Sittenlehre, in der Regierung und Ordnung der Kirche. Gegen das Urteil des Papstes gibt es keine Berufung an eine irdische Instanz (c. 333 §3). Er besitzt die Unfehlbarkeit, wenn er als Hirt und Lehrer aller Gläubigen mit höchster apostolischer Vollmacht eine Glaubens- und Sittenlehre vorlegt, die von der gesamten Kirche zu halten ist (c. 749 §1).


2.  Die päpstlichen Hilfs- und Stellvertreterorgane

Als bewährtes Beratungsorgan steht dem Papst das Kardinalskollegium zur Seite. Darin sind der Idee nach die befähigten Persönlichkeiten aus der gesamten Kirche versammelt, deren sich der Papst zur Vorbereitung und Durchführung seiner Entschlüsse bedienen kann (cc. 349 - 359). Doch die beratende Tätigkeit der Kardinäle als Kollegium ist fast völlig zum Erliegen gekommen. (1).

Bei der Regierung der Kirche bedient sich der Papst der Römischen Kurie. Darunter ist die Gesamtheit der Verwaltungsbehörden und Gerichte zu verstehen, die ihn bei der Leitung der Kirche unterstützen (cc. 360 - 361). Sie handeln im Namen des Papstes zum Wohl und zum Dienst aller Kirchen. Die Kurie ist seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil erheblich aufgebläht worden. Zahlreiche neue Einrichtungen sind zu den bestehenden hinzugekommen. In die Kongregationen wurden Diözesanbischöfe als Mitglieder aufgenommen. Dass sich der Papst der Loyalität aller Mitarbeiter nicht mehr sicher sein kann, ist spätestens bei dem Fall Kempf offenbar geworden.

Als Bischof der Gesamtkirche hat der Papst das angeborene und unabhängige Recht, zu den Teilkirchen in aller Welt und zu den Staaten Gesandte zu senden (c. 362), die ihn vertreten (c. 363). Ihre hauptsächliche Aufgabe ist darin gelegen, die Bande der Einheit zwischen dem Apostolischen Stuhl und den Teilkirchen fester und wirksamer zu machen (c. 364). Zu diesem Zweck ist es erforderlich, dass die Nuntien wahrheitsgetreue Berichte nach Rom schicken; schönfärberische Informationen können verheerende Folgen haben. Die Entwicklung der Losreißung Englands von der katholischen Kirche im 16. Jahrhundert bietet eine Fülle von Beispielen für falsche Beurteilung der Lage in England durch den Heiligen Stuhl infolge eines heillosen Optimismus.


3.  Die Bischofssynode

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil gibt es die Einrichtung der Bischofssynode (cc. 342 - 348). Sie ist kein Bestandteil der Römischen Kurie, sondern dem Papst unmittelbar zugeordnet. Sie ist ein weiteres Beratungsorgan des Papstes und tritt insofern in Konkurrenz zum Kardinalskollegium und der Römischen Kurie.

Die Bischofssynode wird regelmäßig alle zwei Jahre einberufen. Zusammen mit ihrem Generalsekretariat und dessen Rat gewinnt sie damit beinahe Dauercharakter. Die Einrichtung der Bischofssynode ist ebenso überflüssig wie gefährlich. Sie verdankt ihr Entstehen der Forderung der Bischöfe, aufgrund eines nebulösen Begriffs des Bischofskollegiums an der Regierung der Gesamtkirche beteiligt zu werden. Die Lage ist einigermaßen grotesk. Die Bischöfe, die überwiegend vor der Aufgabe versagen, ihre Diözesen, in denen es drunter- und drübergeht, wohltätig und rechtmäßig zu regieren, mengen sich in Angelegenheiten der Weltkirche, für die sie kein Mandat haben.

Die Bischofssynode bietet vor allem aufmüpfigen Bischöfen eine Plattform, mit Thesen an die Weltöffentlichkeit zu treten, die gegen Ordnung und Lehre der Kirche gerichtet sind. Beispiele dafür sind zahlreich (2). Die zahlreichen Versammlungen der Bischofssynode in den letzten drei (Anm.: nunmehr fünf) Jahrzehnten haben nichts zur Besserung der Lage in der Kirche beigetragen. Sie haben viele Glieder der Hierarchie mit nutzlosen Gesprächen aufgehalten und umfangreiche Papiere erzeugt, die in der Praxis weitgehend unbeachtet bleiben oder scharf kritisiert wurden. Keine einzige Tagung der Bischofssynode war imstande, die nachkonziliare Katastrophe, die alle Gebiete des kirchlichen Lebens erfasst hat, auch nur angemessen zu beschreiben. Immer wieder wurden nur einzelne Symptome herausgegriffen, die sogleich wieder in Beschwichtigungen verpackt wurden. Krisensitzungen, in denen die Gründe der Krise nicht aufgedeckt werden, sind überflüssig.


(1)  Georg May, Ego N.N. atholicae Ecclesiae Episcopus. Entstehung, Entwicklung und Bedeutung einer Unterschriftsformel im Hinblick auf den Universalepiskopat des Papstes ( = kanonistische Studien und Texte Bd. 43), Berlin 1995, 528.
(2)  Z. B.: Georg May, Das Priestertum in der nachkonziliaren Kirche 100.



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Mittwoch, 18. September 2013

Prinzipien des Glaubens

Die der Offenbarung Gottes entsprechende Antwort ist »der ”Gehorsam des Glaubens“ (Röm 1,5; vgl. Röm 16,26; 2 Kor 10,5-6). Darin überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich ”dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft“ und seiner Offenbarung willig zustimmt«.(1) Der Glaube ist ein Geschenk der Gnade: »Dieser Glaube kann nicht vollzogen werden ohne die zuvorkommende und helfende Gnade Gottes und ohne den inneren Beistand des Heiligen Geistes, der das Herz bewegen und Gott zuwenden, die Augen des Verstandes öffnen und ”es jedem leicht machen muss, der Wahrheit zuzustimmen und zu glauben“«.(2)

Der Gehorsam des Glaubens führt zur Annahme der Wahrheit der Offenbarung Christi, die von Gott, der Wahrheit selbst, verbürgt ist:(3) »Der Glaube ist eine persönliche Bindung des Menschen an Gott und zugleich, untrennbar davon, freie Zustimmung zu der ganzen von Gott geoffenbarten Wahrheit«.(4) Der Glaube, der »ein Geschenk Gottes« und »eine von ihm eingegossene übernatürliche Tugend«(5) ist, führt also zu einer doppelten Zustimmung: zu Gott, der offenbart, und zur Wahrheit, die von ihm geoffenbart ist, wegen des Vertrauens, das der offenbarenden Person entgegengebracht wird. Deshalb sollen wir »an niemand anderen glauben als an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist«.(6)

Deshalb muss mit Festigkeit an der Unterscheidung zwischen dem theologalen Glauben und der inneren Überzeugung in den anderen Religionen festgehalten werden. Der Glaube ist die gnadenhafte Annahme der geoffenbarten Wahrheit, die es gestattet, »in das Innere des Mysteriums einzutreten, dessen Verständnis er in angemessener Weise begünstigt«.(7) Die innere Überzeugung in den anderen Religionen ist hingegen jene Gesamtheit an Erfahrungen und Einsichten, welche die menschlichen Schätze der Weisheit und Religiosität ausmachen, die der Mensch auf seiner Suche nach der Wahrheit in seiner Beziehung zum Göttlichen und Absoluten ersonnen und verwirklicht hat.(8)

Nicht immer wird diese Unterscheidung in der gegenwärtigen Diskussion präsent gehalten. Der theologale Glaube, die Annahme der durch den einen und dreifaltigen Gott geoffenbarten Wahrheit, wird deswegen oft gleichgesetzt mit der inneren Überzeugung in den anderen Religionen, mit religiöser Erfahrung also, die noch auf der Suche nach der absoluten Wahrheit ist und der die Zustimmung zum sich offenbarenden Gott fehlt. Darin liegt einer der Gründe für die Tendenz, die Unterschiede zwischen dem Christentum und den anderen Religionen einzuebnen, ja manchmal aufzuheben.

(1) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution Dei verbum, 5.
(2) Ebd.
(3) Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 144.
(4) Ebd., 150.
(5) Ebd., 153.
(6) Ebd., 178.
(7) Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, 13: AAS 91 (1999) 15. (22) Vgl. ebd., 31-32: a.a.O. 29f.
(8) Vgl. ebd., 31-32: a.a.O. 29f.


Kongregation für die Glaubenslehre: Erklärung "Dominus Jesus" Nr. 7; AD 2000




Foto: Taufe; Relief in Kevelaer; © FW

Sonntag, 7. Juli 2013

Der Wille Gottes: eure Heiligung (1 Thess 4,3)


Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. (Mt 7,21)

aus dem Evangelium zum 7. Sonntag nach Pfingsten (Mt 7,15-21) nach dem Vetus Ordo


BIld: Jesus Christus betend im Ölberg-Garten Gethsemane; Albani-Psalter, um 1130

Dienstag, 19. März 2013

Der hl. Josef: Hüter Jesu, Mariens und der Kirche

"Wie lebt Josef seine Berufung als Hüter von Maria, Jesus und der Kirche? In der ständigen Aufmerksamkeit gegenüber Gott, offen für dessen Zeichen, verfügbar für dessen Plan, dem er den eigenen unterordnet. Es ist das, was Gott von David verlangt, wie wir in der ersten Lesung gehört haben: Gott will nicht ein vom Menschen gebautes Haus, sondern er wünscht sich die Treue zu seinem Wort, zu seinem Plan.

Und Gott selbst ist es dann, der das Haus baut, aber aus lebendigen, von seinem Geist gekennzeichneten Steinen. Und Josef ist „Hüter“, weil er auf Gott zu hören versteht, sich von seinem Willen leiten lässt. Und gerade deshalb ist er noch einfühlsamer für die ihm anvertrauten Menschen, weiß mit Realismus die Ereignisse zu deuten, ist aufmerksam auf seine Umgebung und versteht die klügsten Entscheidungen zu treffen.

An ihm sehen wir, liebe Freunde, wie man auf den Ruf Gottes antwortet: verfügbar und unverzüglich; aber wir sehen auch, welches die Mitte der christlichen Berufung ist: Christus! Hüten wir Christus in unserem Leben, um die anderen zu behüten, um die Schöpfung zu bewahren!




Heiliger Josef, bitte für uns!


Foto: privat

Montag, 11. März 2013

Autopflege...

Heute hat man keine besondere Lust dazu, sich vor Gott klein zu fühlen. Der Mensch ist bis zum Mond vorgestoßen, er hat seine Füße darauf gesetzt, und er sagt: "Ich bin groß, Ich mache den Fortschritt. Ich werde viel Neues entdecken. Ich habe die ganze Welt in der Hand." Es ist richtig , und es ist großartig so.

Alle Wissenschaften und der ganze Fortschritt dieser Welt können uns zwar sagen, woraus die Welt gemacht ist, woraus der Mensch besteht, aber sie werden niemals in der Lage sein, uns Antwort zu geben auf die Frage: Zu welchem Zweck, warum bin ich auf dieser Welt? Weshalb das Leid? Denn auf diese Fragen gibt nur Christus eine Antwort: Du bist ein Pilger auf dieser Welt, du bist nur auf der Durchreise, dein Vaterland ist bei Ihm."

Manche Menschen aber wollen nicht klein sein, deshalb sagen sie: "Ich will von Gott nicht ausgebeutet werden." Aber wenn Gott uns aufträgt, ihm zu dienen, wenn er uns auffordert, seine Gebote zu beachten, dann ist das keine Ausbeutung, denn es ist nicht zu seinem, sondern zu unserem Vorteil.

Als ich noch Bischof in Vittorio Veneto war, habe ich einmal ein Auto gekauft. Der Verkäufer sagte zu mir: "Bitte, sehen Sie, der Wagen ist völlig in Ordnung, aber achten Sie auf ihn. Verwenden Sie kein Normalbenzin, sondern tanken Sie Super. Und auch das Öl, nur ja kein x-beliebiges!" Ich hätte ihm entgegnen können: "Hören Sie, ich habe das Auto bezahlt, nicht wahr? Lassen Sie mich nur machen!" Und er darauf: "Machen Sie nur, aber es ist nicht meine Schuld, wenn Sie morgen Schiffbruch erleiden." Was, wenn ich nun gesagt hätte: "Benzin schmeckt mir nicht, und erst der Geruch! Ich schütte lieber Sekt hinein, der schmeckt mir. Und was Ihr Öl angeht, behalten Sie es, Marmelade schmeckt mir besser." - "Bitte, nur zu", hätte er schließlich geantwortet, "aber lassen Sie mich dann wissen, was dabei herausgekommen ist."

So hat es Gott gemacht. Er ist unser Schöpfer, er hat uns dieses Auto gegeben: die Seele, den Leib. "Gut ist es und nützlich", hat er gesagt. "Passt darauf auf und tut, was ich gesagt habe!" Es ist zu unserem Vorteil. Wenn ich sage: "Deine Gebote gehen mich nichts an", dann ist nicht Er es, dem es schlecht geht, sondern ich bin es, der den Schaden hat.


Albino Luciani (Papst Johannes Paul I.)  in: AveMaria - Gedanken zur Mutter des Herrn; Styria Verlag Graz, Wien Köln; AD 1996; S. 57/58 (s. Quellen)


Bild: Bergpredigt im Schwarzwald; Rudolf Yelin d. Ä. (1864–1940); wikimwdia commons

Montag, 25. Februar 2013

Bischof Huonder antwortet Unterstützern der "Pfarrei-Initiative Schweiz"

Bischof Vitus Huonder von Chur hat nun den aus seinem Bistum stammenden Unterstützern der "Pfarrei-Initiative Schweiz" vom 17. September 2012 geantwortet.

Vorausgegangen war im Dezember letzten Jahres (2012) eine Anfrage des Bischofs an die Unterzeichner (56  Priester, Diakone und Laientheologen aus dem Bistum Chur) mit der Bitte um Beantwortung. Anlässlich der Übergabe der Schreiben der Churer Unterzeichnenden der "Pfarrei-Initiative" am 13. Januar 2013 ließ Bischof Huonder durch seinen Beauftragten für Medien und Kommunikation, Guiseppe Gracia, durch ein Kommunique für bereits eingegangene bzw. noch zu erwartende Antworten danken und stellte fest, dass "die 'Selbstverständlichkeiten', die der Initiativ-Text nennt, (...) sich gegen wesentliche Elemente des katholischen Glaubens (richten), die auf der ganzen Welt gelten und vom Lehramt vorgegeben werden, und gegen die damit zusammenhängende Ordnung der Kirche".

Gleichzeitig stellte das Bistum den Unterzeichnern und den Medien "entsprechende universalkirchliche Aussagen mittels eines Sticks in elektronischer Form zur Verfügung" um so nochmals über die Position der Kirche zu informieren.

Nach dem Studium aller eingegangenen Antworten veröffentlichte Bischof Huonder nun also eine Stellungnahme zur Pfarrei-Initiative und ihrem 10-Punkte-Initiativtext :

An die
Unterzeichnenden der "Pfarrei-Initiative" im Bistum Chur
7000 Chur, 
22. Februar 2013
Sehr geehrte Mitarbeitende in der Seelsorge,

Sie haben die sogenannte Pfarrei-Initiative unterzeichnet. Mit Schreiben vom 12. Dezember 2012 habe ich Sie gebeten, mir die Gründe mitzuteilen, weshalb Sie Ihre Unterschrift gegeben haben. Sie haben mir darauf eine Antwort zukommen lassen. Dafür möchte ich Ihnen danken. Sie erwarten Ihrerseits von mir eine Antwort. Gerne möchte ich Ihnen diese mit den folgenden Überlegungen zukommen lassen.

Die Initiative ist keine Bittschrift an die Hirten der Kirche. Sie stellt in ihren zehn Punkten auch keine Forderungen. Sie ist eine Erklärung zu einer Praxis in der Seelsorge. Sie sagt, wie in einigen Pfarreien vorgegangen und gearbeitet wird. Sie legt ein Programm vor, ein Programm, von dem nicht abgewichen werden soll.

Nun, das Zehn-Punkte-Programm der Initiative verwebt allgemein gültige und positive Prinzipien der Seelsorge mit Elementen, die nicht der katholischen Lehre noch Disziplin entsprechen. Es tut dies in einer Art und Weise, dass Leser ohne genauere Kenntnis des katholischen Glaubens zur Meinung kommen könnten, die Aussagen seien im Sinne des Glaubens wirklich selbstverständlich. Wer könnte sich dagegen aussprechen, "dass Gott selbst in der Kirche und in den Sakramenten heilend wirkt"? Wer ist so menschenfeindlich, dass er Personen mit "verschiedenen sexuellen Orientierungen" nicht auch als Schwestern und Brüder sieht? Wer kann dagegen sein, dass wir kranken Menschen "Ermutigung" zusprechen? "Auf verschiedenen Wegen bieten wir Menschen selbstverständlich Schritte in ein versöhntes Leben an". Wer möchte sich dagegen stellen? Womit haben denn die Bischöfe Schwierigkeiten?

Bei genauerem Hinsehen aber bringt die Initiative Auffassungen und Haltungen zum Ausdruck, die mit dem Glauben und mit der geltenden Ordnung der katholischen Kirche nicht vereinbar sind. Sie ist in sich eine von der katholischen Kirche unabhängige "Konstitution" kirchlichen Lebens. Es ist eine andere kirchliche Orientierung, die hier zur Sprache kommt, nicht mehr die an die katholische Lehre und Überzeugung gebundene.

Wer nach dieser Initiative vorgeht, spricht sich stillschweigend gegen die Sendung durch die katholische Kirche, sprich durch den Bischof, aus. Er bzw. sie will nicht mehr im Sinne der kirchlichen Sendung handeln, sondern nach eigenen Kriterien - meistens wird das Evangelium vorgeschoben - und nach eigenem Dafürhalten. Um ehrlich zu sein, müsste man in einem solchen Fall dem Bischof eine erhaltene Missio zurückgeben mit der Bemerkung, man wolle oder könne nicht mehr in seinem Auftrag und nach den Vorgaben der katholischen Kirche handeln.

Der heilige Paulus sagt im Zusammenhang der Frage der christlichen Freiheit in 1 Kor 1,12: "Alles ist mir erlaubt - aber nicht alles nützt mir". Ich möchte diese Aussage auf die entstandene Situation rund um die Initiative anwenden: Man kann alles tun, ob es gut ist, das ist eine andere Frage. Dass es nicht der Sendung der katholischen Kirche entspricht, ist klar. Man muss sich letztendlich entscheiden. Ich kann niemandem verbieten, eigene Wege zu gehen, aber dann bitte nicht unter dem Deckmantel einer kirchlichen Missio (Sendung) und unter dem "Schutzschild" einer davon abhängenden zivilrechtlichen Anstellung; dann nicht unter dem Namen katholisch.

Dies sind meine Überlegungen, von denen ich Sie bitte, Kenntnis zu nehmen, und die zu einem Klärungsprozess beitragen mögen.

Damit wünsche ich Ihnen eine gute Fastenzeit und grüße Sie freundlich

Dr. Vitus Huonder
Bischof von Chur

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Auszug aus der internen Infomail, einer Argumentationshilfe für Mitarbeiter des Bistums Chur zur Pfarrei-Initiative (kath.net 20. Sept. 2012)

Lehramtliche Aussage aus dem Katechismus der katholischen Kirche:
97. Die katholische Kirche hält sowohl in ihrer Praxis wie in den offiziellen Texten daran fest, daß die Gemeinschaft der Teilkirchen mit der Kirche von Rom und die Gemeinschaft ihrer Bischöfe mit dem Bischof von Rom ein grundlegendes Erfordernis — im Plan Gottes — für die volle und sichtbare Gemeinschaft ist.

Fragen und Antworten

Was ist schlecht daran, den biblischen Auftrag ernst zu nehmen und sich als Seelsorger selber für Reformen einzusetzen?

Die Kirche ermuntert alle Menschen, den biblischen Auftrag ernst zu nehmen. Es ist aber kein katholisches Prinzip, selber entscheiden zu wollen, worin der biblische Auftrag im Einzelfall besteht. Also im Namen der Bibel zu handeln ganz ohne bzw. gegen die Leitungs- und Lehrautorität der Bischöfe und des Lehramtes. Nach katholischem Verständnis dürfen Hl. Schrift, Überlieferung, kirchliches Lehramt sowie Leitung der Kirche nicht auseinander gerissen oder gegeneinander gestellt werden. Deshalb haben fruchtbare Reformen nie Spaltungen provoziert, sondern die Einheit vertieft und gefestigt.

Gibt es der Kirchenleitung und Rom nicht zu denken, wenn in der Praxis gewisse Bestimmungen sowieso nicht mehr eingehalten werden?

Das führt zur Frage: muss man lehramtliche Weisungen ändern, wenn viele sich nicht mehr daran halten? Ist die Gültigkeit lehramtlicher Weisungen vom allgemeinen Zuspruch abhängig? Die Kirche hat nie den Anspruch gehabt, sich daran messen zu lassen, wie gut ihre Glaubensaussagen im Wechsel der Zeiten ankommen. Sondern nur daran, ob sie der offenbarten Wahrheit entsprechen. Dies allein kann der Massstab für kirchliches Handeln sein, nicht der Verweis auf eine konkrete, kulturell immer auch relative Praxis vor Ort.

Aber muss man Gott nicht mehr gehorchen als dem Papst oder Lehramt?

Aus der Sicht des katholischen Glaubens gibt es kein Konkurrenzverhältnis zwischen dem Willen Gottes und dem überlieferten Glauben der Kirche. Natürlich ist der Mensch seinem Gewissen verpflichtet. Auch verbietet sich ein moralisches Urteil über Menschen, die anders handeln, als das Lehramt vorsieht. Das heisst aber nicht, dass das Lehramt irrt, wenn das Gewissen etwas anderes sagt. Oder dass das Gewissen nur schon deshalb recht hat, weil es vom Lehramt abweicht. Es heisst nur, dass der Mensch frei ist und der Glaube immer eine persönliche Entscheidung bleibt. Generell sollte unterschieden werden zwischen dem einzelnen, persönlichen Gewissen und dem allgemeinen, objektiven Status des überlieferten Glaubensgutes der Kirche. Es gehört zur katholischen Lehre, dieses Glaubensgut als offenbarte Wahrheit zu betrachten. Dieses wird dem freien Gewissen der Einzelnen angeboten, ist in seiner Gültigkeit aber nicht abhängig von deren Zustimmung.

Ist es nicht fundamentalistisch, vorschreiben zu wollen, wer katholisch ist und wer nicht?

Nur Gott kann über den Glauben Einzelner urteilen. Wenn die Kirche durch ihr Lehramt spricht, urteilt sie aber nicht über den subjektiven Glauben des Einzelnen. Sondern sie ruft in Erinnerung, was zur katholischen Lehre gehört und was nicht. Diese Unterscheidung ist grundlegend. Niemand kann wissen, was ein anderer im Herzen glaubt. Und doch ist es für die weltweite Einheit der Kirche notwendig zu wissen, was zur katholischen Glaubenslehre gehört und was davon abweicht. 


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