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Sonntag, 11. Mai 2014

Maiandacht 11. Tag - Ave Maria - Gottes Gnadenruf an Maria


 
Gebenedeit und verehrungswürdig bist du, Jungfrau Maria,
ohne Makel der Reinheit warst du erfunden;
erfunden als Mutter des Heilandes.
Jungfrau, Gottesmutter, er, den der ganze Erdkreis nicht erfasst,
hat, Mensch geworden, in deinem Schoß geruht. 
(Graduale Marienmesse)


In einem heiligen Jugendleben wirkte Maria mit der Gnade; in vollkommener Hingabe schenkte sie Gott all ihre natürlichen, geistigen und leiblichen Kräfte. So erzeigte sie sich würdig der großen Gnadenvorzüge, mit denen Gott sie ausgestattet hatte bei ihrem Eintritt ins Leben. Ob dieses Zusammenwirkens von natürlich menschlichen Kräften und der göttlichen Gnade ist Maria herangereift, den größten und höchsten Gnadenruf zu vernehmen, wie er nie wunderbarer einem Menschen zuteil wurde.

Sie ist aber auch herangereift, auf diesen Gnadenruf eine Antwort zu geben, so wunderbar und groß, dass nie wieder ein Mensch so vollkommen dem Gnadenruf Gottes entsprochen hat. Wir hören den Gnadenruf, wir lauschen auf die Antwort:

Als die Zeit gekommen war, da Gottes Sohn Mensch werden sollte, sandte Gott den Erzengel Gabriel nach Nazareth zur Jungfrau Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sprach: "Gegrüßet seist du, voll der Gnaden, der Herr ist mit dir." Sie erschrak über diese Rede und dachte nach, was dieser Gruß wohl bedeute. Wie soll eine zarte Seele nicht erschrecken, bei diesem Gruß aus dem Munde eines solchen Boten? Aber trotz ihres Erschreckens bleibt Maria besonnen; sie überlegt und denkt nach, was der Gruß wohl bedeute.

Der Engel antwortet auf ihr Erschrecken und auf ihre inneren Gedanken. Er ist der Bote Gottes und muss ihr Gottes Botschaft, Gottes Gnadenruf überbringen. Er sprach zu ihr: "Fürchte dich nicht, Maria. Du hast Gnade gefunden bei Gott. Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben; er wird in Ewigkeit über das Haus Jakob herrschen, und seines Reiches wird kein Ende sein."

Von Neuem muss Maria überlegen. Sie hat sich ganz Gott geweiht; in reinster, unversehrtester Jungfräulichkeit will sie ihm dienen. Sie sieht noch nicht, wie es möglich sein kann, ihre gelobte Jungfräulichkeit zu wahren und doch diesen Auftrag Gottes, der ihr jetzt zuteil wird, zu erfüllen. Gottes Gnade hat sie zum jungfräulichen Leben berufen; wie kann derselbe Gott ihr jetzt die Mutterwürde übertragen?

In kindlicher Einfachheit und Schlichtheit fragt Maria den Engel: "Wie soll das geschehen, da ich kleinen Mann erkenne?" Der Engel gab ihr zur Antwort: "Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das aus dir geboren wird, Sohn Gottes heißen... Bei Gott ist kein Ding unmöglich."

Nun kann Maria keine Bedenken mehr haben, dass Gott sie ruft und zur Mutter des Erlösers bestimmt. Darin wird die vollkommene Erfüllung ihrer Jugendweihe bestehen. So ist die Mutterwürde eingeordnet in die Weihe ihres Lebens. Noch mehr als bisher, noch auf höhere Weise wird sie sich ganz dem Wirken des Heiligen Geistes zur Verfügung stellen müssen. Maria hört den Gnadenruf; erfüllt ist die Zeit, auf die sie und alle Menschen des Alten Bundes geharrt haben. Nun soll es nur noch von ihr abhängen, dass der Welt das Heil geschenkt wird. Für Maria gibt es kein Überlegen mehr.

Demütiger und einfacher hat wohl nie ein Mensch zu Gott sprechen können, als Maria es jetzt tut, da sie zur Antwort gibt: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort."

Wenn die Welt gewusst hätte, was in diesem Augenblick vor sich ging, sie hätte aufgeatmet, hätte mit eingestimmt in das Jubilieren der Engel und Himmelschöre.

Das größte Wunder ist geschehen: Das Wort ist Fleisch geworden. Gottes Sohn zieht ein in seine menschliche Wohnstatt.

Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus.

Wir beten ein Ave Maria und danken der lieben Gottesmutter, dass sie Mutter unseres Erlösers werden wollte:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir!
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes: Jesus!
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Öffnet eure Tore, ihr Fürsten,
hoch wölbet euch, ihr ewigen Pforten!
Einziehen will der König der Herrlichkeit -
ja, der König der Herrlichkeit!
(Graduale der Marienmesse im Advent)


Gebet:
O Gott! Dein heiliger Engel hat der Jungfrau Maria den Gruß gebracht; denn aus ihrem reinen Schoße sollte dein Wort die menschliche Natur annehmen. Wir glauben freudig an das große Wunder, dass deine Allmacht gewirkt, und danken dir von Herzen. Demütig bitten wir auch, du wollest uns in diesem Glauben stärken und auf die Fürsprache der Mutter Gottes uns immer im Leben deine Hilfe gewähren. Durch denselben Christus, unsern Herrn. Amen.


Maiandachtsbüchlein für Kirche und Haus von Pfarrer Joseph Willmes; A. Laumannsche Verlagsbuchhandlung Dülmen /Westf.;  AD 1935; S. 37-39 (mit kleinen Änderungen); (s. Quellen)




Dienstag, 25. März 2014

Dank, o Vater, Deiner Gnade, Deiner Liebe, Deiner Macht!



Heute ist der Tag, Gott dankzusagen, denn heute hat er uns den Erlöser gesandt. Durch die Botschaft des Engels hat er in Maria der Menschheit verkündet, dass sein Wort im Schoße der Jungfrau  Fleisch annehmen und aus ihr geboren werden wird: Wahrer Gott und wahrer Mensch, eines Wesens mit dem Vater, Gottes Sohn, unser Osterlamm, das all unsere Schuld auf sich genommen hat, damit wir frei werden von aller Schuld und zur Auferstehung gelangen können, Jesus, der Chistus, unser Herr!


Dank, o Vater, Deiner Gnade,
Deiner Liebe, Deiner Macht,
Daß Du von des Sünders Pfade
Uns so nah zu Dir gebracht!
"Abba, Vater!" stammeln Kinder,
"Abba!" die erlösten Sünder.
Dein Geist zeugt mit unserm Geist,
Daß Du "Abba, Vater" heißt.
*
Fern von Dir, mit Fluch beladen,
Lagen wir in Sündennacht.
Christi Blut hat uns aus Gnaden
Deinem Herzen nah gebracht.
Du hast in dem Sohn gegeben
Uns Erlösung, ew'ges Leben.
O wir danken Dir dafür,
Abba, Vater! Preis sei Dir!


Text nach Julius Anton von Poseck 1816-1896, 


+      +      +


Papst Franziskus in seiner heutigen Ansprache bei der Messfeier zum Fest der Verkündigung des Herrn im Gästehaus Santa Martha:
„Heute können wir den Vater umarmen, der dank des Blutes seines Sohnes ein Mensch wie wir geworden ist um uns zu retten. Dieser Vater, der jeden Tag auf uns wartet... Blicken wir auf das Bild von Eva und Adam, blicken wir auf das Bild von Maria und Jesus. Und sagen wir dann: ‚Danke. danke, Herr, denn heute sagst du uns, dass du uns das Heil geschenkt hast’. Heute ist ein Tag, um dem Herrn Dank zu sagen!“ (Quelle news.va)

Foto: Mariä Verkündigung (Verkündigung des Herrn); Seitenflügel des Marienaltars in der Pfarrkirche St. Vincentius (Detail), Dinslaken; FW

Fest der Verkündigung der Menschwerdung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus



Lesung zum Fest Mariä Verkündigung:
In jenen Tagen sprach der Herr zu Achaz: Erbitte dir vom Herrn, deinem Gott, ein Zeichen, sei es von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe. Achaz antwortete: Ich will um nichts bitten und den Herrn nicht auf die Probe stellen. Da sagte Jesaja: Hört her, ihr vom Haus David! Genügt es euch nicht, Menschen zu belästigen? Müßt ihr auch noch meinen Gott belästigen? Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben. Er wird Butter und Honig essen bis zu der Zeit, in der er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen. 


Dienstag, 24. Dezember 2013

Adam und Eva - Jesus und Maria

Kirchenväter und die Menschwerdung Gottes (7)
 Justin der Märtyrer († um 165) - Dialog mit dem Juden Trypho Kap. 100

[Wir wissen] daß er (Jesus) durch die Jungfrau Mensch geworden ist, damit auf dem gleichen Wege, auf welchen die von der Schlange verursachte Sünde ihren Anfang nahm, die Sünde auch aufgehoben werde (1) Denn Eva, welche eine unverdorbene Jungfrau war, gebar, nachdem sie das Wort der Schlange empfangen hatte, Sünde und Tod (2).

Die Jungfrau Maria dagegen war voll Glaube und Freude, als der Engel Gabriel ihr die frohe Botschaft brachte, der Geist des Herrn werde über sie kommen und die Kraft des Höchsten werde sie überschatten, weshalb auch das Heilige, das aus ihr geboren werde, Sohn Gottes sei (3). Und sie antwortete: ‚Mir geschehe nach deinem Worte!’(4).

Durch die Jungfrau Maria ist Jesus geboren worden, auf welchen, wie wir gezeigt haben, so viele Schriftstellen gesprochen sind, und durch welchen Gott die Schlange und die ihr ähnlich gewordenen Engel und Menschen vernichtet, diejenigen dagegen, welche ihre Sünden bereuen und an ihn glauben, vom Tode befreit. 


(1) Zur Parallele zwischen Eva und Maria vgl. u.a. Irenäus, Gegen die Häresien III. 22,4; V. 19,1.
(2)
Vgl. Jak. 1, 15.
(3)
Luk. 1, 26. 35; Protev. des Jak. 11 u.12.
(4)
Luk. 1, 38.

Weitere Kirchenväter zum Thema:
Kirchenväter und Menschwerdung Gottes
(1) (2) (3) (4) (5) (6)


 +      +      +


Ave hieß die Kunde 
aus Gabrielis Munde, 
Evas Namen wende,
uns den Frieden spende.

Sumens illud Ave 
Gabrielis ore, 
Funda nos in pace,
Mutans Evae nomen.


 (2. Strophe des Marienhymnus "Ave Maris Stella")



Bild: Bemalte Flachdecke der Hildesheimer Benediktiner-Klosterkirche St. Michel mit "Wurzel Jesse", Detail: Adam und Eva; wikimedia commons





Mittwoch, 2. Oktober 2013

Zum Schutzengelfest am 2. Oktober: Litanei zu den heiligen Schutzengeln


Herr, erbarme Dich unser
Christus, erbarme Dich unser
Herr, erbarme Dich unser
Christus höre uns
Christus erhöre uns

Gott Vater Du Schöpfer der Engel, erbarme Dich unser.
Gott Sohn, Du Herr der Engel erbarme Dich unser.
Gott Heiliger Geist Du Leben der Engel erbarme Dich unser.
Heiligste Dreifaltigkeit, Du Wonne aller Engel erbarme Dich unser.

Heilige Maria bitte für uns.
Heilige Maria Königin der Engel
Heiliger Michael
Heiliger Gabriel
Heiliger Raphael

Alle heiligen Engel und Erzengel bittet für uns.
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr immerdar das Angesicht des himmlischen Vaters schaut
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr niemals von unserer Seite weicht
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr uns in himmlischer Freundschaft zugetan seid
Ihr heiligen Schutzengel, unsere getreuen Ermahner
Ihr heiligen Schutzengel, unsere weisen Berater
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr uns vor vielen Übeln des Leibes und der Seele bewahrt
Ihr heiligen Schutzengel, unsere mächtigen Verteidiger gegen die Anschläge des bösen Feindes
Ihr heiligen Schutzengel unsere Stütze zur Zeit der Versuchungen
Ihr heiligen Schutzengel die ihr uns helft wenn wir straucheln und fallen
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr uns in Not und Leiden tröstet
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr unsere Gebete vor den Thron Gottes tragt und unterstützt
Ihr heiligen Schutzengel die ihr, uns durch eure Erleuchtungen und Anregungen zum Fortschritt im Guten verhelft
Ihr heiligen Schutzengel die ihr, trotz unserer Fehler nicht von uns weicht
Ihr heiligen Schutzengel die ihr, euch über unsere Besserung freut
Ihr heiligen Schutzengel die ihr zur Zeit da wir ruhen, bei uns wacht und betet
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr uns im Todeskampf nicht verlasst
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr die Seelen im Fegefeuer tröstet
Ihr heiligen Schutzengel die ihr, die Gerechten in den Himmel führt
Ihr heiligen Schutzengel, mit denen wir einst Gott schauen und ewig preisen werden
Ihr erhabenen Fürsten des Himmels

O Du Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
verschone uns, o Herr.
O Du Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
erhöre uns, o Herr.
O Du Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
erbarme Dich unser. 

Herr, erbarme Dich unser
Christus, erbarme Dich unser
Herr, erbarme Dich unser 

Lobet den Herrn, all seine Engel, Die ihr mächtig an Kraft seinen Willen vollzieht. Er hat seinen Engel deinetwegen befohlen, Dass sie dich bewahren auf allen deinen Wegen. Im Angesicht der Engel will ich Dich preisen, mein Gott. Ich will Dich anbeten und Deinen heiligen Namen loben. 

Herr, erhöre mein Gebet.
Und lass mein Rufen zu dir kommen. 

Lasset uns beten!
Allmächtiger, ewiger Gott, der Du in Deiner unaussprechlichen Güte allen Menschen vom Mutterschoße an zum Schutz des Leibes und der Seele einen besonderen Engel gesandt hast, verleihe mir gnädig, meinem heiligen Engel so treu zu folgen und ihn so zu lieben, dass ich durch Deine Gnade und unter seinem Schutz einst zum himmlischen Vaterland gelangen und dort mit ihm und allen heiligen Engeln Dein göttliches Angesicht zu schauen. Durch Christus, unser Herrn.
Amen.


Imprimatur 26.07.1960
Erzbischöfl. Ordinariat Wien


Foto: Engelaltar (Seitenaltar) in der Basilika von Ottobeuron; © FW
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