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Montag, 30. März 2015

Fuldaer Erklärung des Forums Deutscher Katholiken zu Fragen von Ehe und Familie



Am 25. März 2015 hat das Forum Deutscher Katholiken mit der "Fuldaer Erklärung" eine Bittschrift an die deutschen Bischöfe gerichtet. Mit Blick auf die im Oktober diesen Jahres stattfindende Fortsetzung der vatikanischen Familiensynode ersucht das Forum im Namen zahlreicher Katholiken die Bischöfe, "die katholische Ehelehre in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und den Gäubigen wieder als Sakrament in Erinnerung zu bringen". Dabei könne christliche Pastoral nur dann ihre Aufgabe erfüllen, wenn sie "unverkürzt und unverfälscht den Willen Jesu" verkünde. Die Erklärung im Wortlaut:

Fuldaer Erklärung des Forums Deutscher Katholiken zu Fragen von Ehe und Familie vom 25. März 2015

Bischöfe der Weltkirche beraten in zwei Sitzungsperioden Fragen zu Ehe und Familie. Das erste Treffen im Oktober 2014 befasste sich mit dem Thema „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“. In der kommenden Sitzungsperiode im Oktober 2015 wird über „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ beraten werden.

In einer breiten Öffentlichkeit hat das Thema Ehe und Familie großes Interesse gefunden. Die ausgelösten kontrovers geführten Diskussionen haben gezeigt, dass die Lehre der katholischen Kirche zu Ehe und Familie offensichtlich auch unter Gläubigen nicht mehr bekannt ist.

Das verbreitet aufgekommene Interesse an der Synode zum Thema Ehe und Familie stellt eine Chance dar, die katholische Ehelehre in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und den Gäubigen wieder als Sakrament in Erinnerung zu bringen.

Jenseits rein soziologischer Betrachtungsweisen muß die sakramentale Bedeutung der Ehe als gestiftete Gemeinschaft in Christus, ihre Unauflöslichkeit und Ausrichtung auf die Zeugung und Erziehung von Kindern deutlich gemacht werden.

Diese die Ehe auszeichnenden Wesenseigenschaften machen es dringend erforderlich, für eine vertiefte Vorbereitung auf das Ehesakrament und eine solide Übermittlung der Lehre der Kirche Sorge zu tragen.

Wegen der Bedeutung von Ehe und Familie für die Zukunft der Gesellschaft, der Ökumene und angesichts der vielfältigen Probleme, die ihrem Scheitern, einer zivilrechtlichen Auflösung und Wiederverheiratung folgen, bitten wir alle, die für die Weitergabe des Glaubens Verantwortung tragen, dieses Thema aufzugreifen.

Von Christus in einzigartiger Weise gestiftet, stärkt das Ehesakrament die Treue in der Ehe. Es schützt die Ehepartner und ihre Kinder vor Leid, Depression und gebrochener Biographie. Denn Treue und Geduld sind Ausdrucksformen der Liebe, einer Liebe, die Eheleuten von Anfang an mehr bedeutet als das Gefühl eines flüchtigen Augenblicks.

Die christliche Pastoral erfüllt ihre Aufgabe erst dann, wenn sie unverkürzt und unverfälscht den Willen Jesu verkündet.

In Jesus finden sich Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in unüberbietbarer Weise aufeinander hin geordnet.

Unsere Bischöfe bitten wir um ein deutliches Hirtenwort.








Sonntag, 29. März 2015

Palmsonntag

 

Herr Jesus Christus, Du unser Erlöser und König,
zu Deiner Ehre haben wir diese Zweige getragen und haben Dir ein feierliches Lob gesungen. Wohin diese Zweige nun gebracht werden, dort lass, so bitten wir Dich, die Gnade Deines Segens herniedersteigen. Jegliche Bosheit und aller Trug der Dämonen werde gebrochen, und schützen möge uns Deine Rechte, die uns erlöst hat!


Segensgebet am Ende der Palmprozession, die an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert (vgl. Mt 21,1-11)


Donnerstag, 26. März 2015

Gute Idee einer jungen Katholikin

Die weithin glaubensferne, mit dem Säkularismus liebäugelnde katholische Kirche in Deutschland mit ihrer  "Überorganisation des Apparates" braucht dringend neue Impulse. Das stellt Kardinal Paul Josef Cordes am 17. März im Rheinischen Merkur fest. Er sieht in Deutschland aber auch "Initiativen der Glaubensvertiefung", die "abseits des Kirchenapparates auf einem guten Weg" sind.

Wichtig für eine Korrektur der kirchlichen Ausrichtung in Deutschland wäre, dass die Verantwortlichen in der Kirche, allen voran die Bischöfe, die Notwendikeit der Umkehr erkennen und zur Umkehr aufrufen. Zum Beispiel so:
„Schwestern und Brüder! Geben wir es unumwunden zu: Die deutschsprachige Kirche ist dekadent, lau und feige geworden. Sie beschäftigt sich nur mehr mit Luxusproblemen. Die Leute laufen uns scharenweise davon, die Theologen brauen ungehorsam ihr eigenes selbstgefälliges Süppchen, wir Bischöfe fürchten mehr die Medien als Gott, und den Laien geht es mehr um eitle Ämter und angesehene Positionen und als um den Dienst und das Gebet.
Meine lieben Schwestern und Brüder, blicken wir voll Bewunderung auf die gesunden und glaubensstarken Diözesen in Afrika und Asien, denn die haben im Gegensatz zu uns volle Kirchen, steigende Zahlen der Gläubigen und stark wachsende Berufungen zum Priester- und Ordensstand. Lernen wir von ihnen, denn im Glauben sind sie uns jetzt voraus, die von uns den Glauben empfangen haben. Die Synode ist eine tolle Chance uns in Demut vor den Erkenntnissen der Weltkirche zu beugen und mit diesem knowhow unsere marode deutschsprachige Kirche zu sanieren. Meine lieben Sprachgenossen: widersagen wir dem Zeitgeist in dem wir gerade versinken, der uns immer mehr einlullt, uns träge und unwirksam macht!“

Eine Predigt dieser Art wünscht sich die Journalistin und kath.net-Mitarbeiterin Victoria Bonelli vom Münchner Kardinal (u. a. Mitglied des K9-Rates von Papst Franziskus und Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz (DBK)) Reinhard Marx. Der Kardinal hatte am 24. Februar 2015 in einer Pressekonferenz zur Frühjahrsvollversammlung der DBK gesagt: "Wir sind keine Filialen von Rom." (s. Bericht bei kath.net am 26.02.2015 und Kommentar von Johannes Graf vom 02.03.2015)




Weiteres von bzw. über Victoria Fender-Bonelli:

Mittwoch, 25. März 2015

Verkündigung des Herrn: Maria ist erhöht um Jesu willen

Maria ist erhöht um Jesu willen. Es war geziemend, dass sie als Geschöpf, wenngleich das erste unter den Geschöpfen, eine dienende Aufgabe haben sollte. Gleich anderen ist auch sie in die Welt gekommen, ein Werk zu tun; sie hatte eine Mission zu erfüllen; ihre Gnade und ihre Herrlichkeit sind ihr nicht für sie selbst gegeben, sondern um ihres Schöpfers willen.

Sie war mit der Obhut der Inkarnation betraut: das ist das Amt, das für sie bestimmt war; "eine Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und seinen Namen wird man Emmanuel nennen" (Is 7,14).

Wie sie einst auf Erden lebte und die persönliche Hüterin des göttlichen Kindes war, wie sie Ihn in ihrem Schoße trug, Ihn in ihre Arme schloss und an ihrer Brust nährte, so müssen auch heute bis hin zur letzten Stunde der Kirche ihre Herrlichkeiten und die ihr gezollte Verehrung den rechten Glauben an Ihn als Mensch und Gott verkünden und genau bestimmen.

Jede Kirche, die ihr (Maria) geweiht, jeder Altar, der zu ihrer Verehrung errichtet wird, jedes Bild, das sie darstellt, jede Litanei, die zu ihrem Lobpreis gebetet wird, jedes 'Gegrüßt seist Du Maria', das ihr Andenken weiterträgt: das alles hat uns lediglich daran zu erinnern, dass da Einer ist, der, obwohl von Ewigkeit her der der Höchstgebenedeite, um der Sünder willen "nicht vor dem Schoße der Jungfrau zurückschreckte" (Te Deum).

So ist sie (Maria) in der Sprache der Kirche ein 'turris Davidica', "der Turm Davids": der hohe und starke Festungsturm des Königs des wahren Israel; deshalb redet auch die Kirche sie in der Antiphon an mit den Worten: "Du hast alle Irrlehren in der ganzen Welt allein zunichte gemacht!"


John Henry Kardinal Newman: Die Herrlichkeiten Mariens um ihres Sohnes willen, 17. Vortrag; aus: John Henry Newman, Predigten, Band 11, S. 394f; Sarto Verlag Stuttgart AD 2002 (Reprint  der Ausgabe von 1964 des Schwabenverlages Stuttgart)


Kirchenväter über die Menschwerdung Gottes:
(1) (2) (3) (4) (5) (6)

Die vier Mariendogmen der katholischen Kirche




Samstag, 21. März 2015

In eigener Sache



Zur Zeit wird dieser Blog überarbeitet.
Ab sofort ist er (auch) unter der eigenen Domain


zu finden.

Da diverse Anpassungen (z. B. bzgl. der Blogrolls)
erst in den nächsten Tagen vorgenommen werden können,
bitte ich meine hochgeschätzte Leserschaft um ein wenig Geduld!

Ihnen/ Euch allen ein gesegnetes Wochenende -
vielleicht sehen wir uns in Stuttgart!?



Donnerstag, 19. März 2015

Montag, 16. März 2015

Die politische Gender-Lobby plant Gehirnwäsche für Kinder und Erwachsene - auch in Deutschland

Im Folgenden ein Aufruf der Sprecherin der Initiative "Familienschutz" zum Widerstand gegen die geplante Zerstörung der Gesellschaft sowie eine gleichzeitige Einladung zur DEMO für ALLE in Stuttgart am kommenden Samstag, den 21. März 2015:
 

Bürger-Umerziehungsprogramm in Ba.-Wü. geplant!
Kommen Sie zur DEMO FÜR ALLE mit Birgit Kelle!


Am Wochenende sind Details eines hochideologischen Umerziehungsprogramms für alle Bürger Baden-Württembergs bekanntgeworden, welches derzeit mit Hochdruck in den Hinterzimmern der grün-roten Landesregierung verhandelt wird. Der sogenannte „Aktionsplan für Akzeptanz & gleiche Rechte“ zugunsten der LGBTTIQ…-Interessen enthält einen Maßnahmenkatalog mit mehr als 200 verschiedenen Punkten, der in skandalöser Weise Grundrechte und –freiheiten der Bürger beschneiden will. Dieser Aktionsplan soll noch vor der Sommerpause im Landtag zur Abstimmung gestellt werden und würde – im Fall der Annahme - in beinahe jeden Lebensbereich der Menschen in Baden-Württemberg eingreifen. Was zu Tage kommt ist schockierend! So werden u.a. gefordert:

• Die Einführung einer so genannten „dritten Elternschaft“
• Zuschüsse für Hochschulen mit einem angeblich veralteten Menschenbild sollen gekürzt oder gestrichen werden
• Institutionen die nach Definition des Aktionsplans „diskriminieren“ (wie z.B. Kirchen- (steht wirklich genauso in dem Papier! )) soll die Unterstützung gestrichen werden und sie sollen keine Aufträge mehr erhalten
• „Runde Tische“ zur Geschichtsaufarbeitung
• Sanktionen für transphobe und homophobe Medieninhalte (Wort, Bild) – aktive Medienbeobachtung
• LSBTTIQ-Quote im Südwestfunk, Rundfunkrat und Zweitem Deutschen Fernsehen
• LSBTTIQ-Lehrstuhl an einer Universität
• Zulassung anderer Geschlechtsangaben im Personalausweis
• Legalisierung der Leihmutterschaft
• Überarbeitung der Lehrmaterialien und Unterrichtsbeispiele, insbesondere in Schulbüchern: Vielfalt sichtbar machen
• Diversitybeauftragte für das Thema LSBTTIQ in Kommunen
• Ehrenamtsnachweis – Kategorie LSBTTIQ ergänzen
• Sensibilisierung und Information im Kindergarten: Anpassung von Büchern und Spielen, Schulungen von Führungskräften in Kindergärten/Kindertagesstätten
• Unterstützung von Partys und Veranstaltungen der Community auch an konservativen Plätzen, Anerkennung von Szenelokalitäten
• Kritische Betrachtung des Dudens


Der Count-Down läuft. In genau 5 Tagen haben Sie Gelegenheit, gegen diese totalitäre Gender-Ideologisierung und Pornografisierung der Schule zu protestieren. Nutzen Sie sie.

DEMO FÜR ALLE - 21. März, 15 Uhr, Stuttgart, Schillerplatz. Bringen Sie Ihre Familie, Freunde, Nachbarn und Kollegen mit. Wir müssen aufstehen bevor es zu spät ist!  

Es freut mich, Ihnen anzukündigen, daß auf der Demo-Kundgebung eine unserer profiliertesten und bekanntesten Gender- Kritikerinnen, die Publizistin und vierfache Mutter, Birgit Kelle, über die Auswüchse und Gefahren der Gender-Ideologie, vor allem für unsere Kinder, sprechen wird. Gerade ist ihr neuestes Buch „GenderGaga: Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will“ erschienen, das aufgrund seiner Brisanz in Fernsehen und Presse bereits heftig diskutiert wird und die Bestseller-Liste erklimmt. Freuen Sie sich außerdem auf die Präsidentin der französischen Massenprotestbewegung ‚La Manif Pour Tous‘, Ludovine de la Rochère, die diesmal höchstpersönlich kommt und sprechen wird.

Nach der Kundgebung auf dem Schillerplatz werden wir zum Staatstheater ziehen und auf der Abschlußkundgebung wieder hunderte rosa und blaue Luftballons in den Himmel steigen lassen. Transparente und Demo-Materialien erhalten Sie vor Ort. Selbstgestaltete Transparente und Plakate dürfen keine Organisationsnamen oder –logos enthalten. Bitte beachten Sie unbedingt unsere Hinweise dazu.
 
Danke, daß Sie dabei sind! Mit herzlichen Grüßen, Ihre
 

Hedwig von Beverfoerde


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Weitere Infos zur Genderideologie
und die geplante Indoktrination in unsere Gesellschaft:


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Samstag, 14. März 2015

Papst kündigt Heiliges Jahr 2015/16 an: Jubiläum der Barmherzigkeit



Bei einer Predigt im Petersdom hat Papst Franziskus ein "Jubiläum der Barmherzigkeit" angekündigt. Das "Heilige Jahr" soll am 08. Dezember 2015, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens (und gleichzeitig Jahrestag des Abschlusses des II. Vatikanischen Konzils) beginnen und am 20. November 2016, dem Christkönigsfest, enden. Offiziell ausgerufen wird das Heilige Jahr am Barmherzigkeitssonntag, dem ersten Sonntag nach Ostern (auch: "Weißer Sonntag"). (Quelle: Radio Vatikan)





Heilige Maria, Mutter der Barmherzigkeit, 
bitte für uns!


Weitere Beiträge zum Thema "Barmherzigkeit":
 

Donnerstag, 12. März 2015

Alte Menschen können Segen und Stütze für die Jugend sein


Die Berufung der Großeltern, aller alten Menschen ist in besonderer Weise das Gebet. Was für ein großes Geschenk ist ihr Gebet für die ganze Kirche. Großeltern und alte Menschen stützen durch ihr Beten die Jugend und die Erwachsenen, schenken der ganzen Gesellschaft Hoffnung und Trost.

Papst Franziskus bei der Mittwochs-Audienz am 11. März 2015


Bild: Marien-Altar im Dom zu Graz; eigenes Foto

Samstag, 7. März 2015

Herr, erbarme dich meiner!



Du erkennst, wie wenige Tugenden du besitzt,
wie ungeeignet du bist, wie unfähig... 
Fühlst du nicht den Wunsch in dir, wie der blinde Bartimäus zu rufen:
Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!?

Ein herrliches Stoßgebet, das du oft wiederholen solltest:
Herr, erbarme dich meiner!
Er wird deinen Ruf vernehmen und ihn erhören.


Josemaría Escrivá
Im Feuer der Schmiede, Adamas Verlag Köln;  Nr. 197



Bild: Frühling in Graz; eigenes Foto

Freitag, 6. März 2015

Erneuerung 2

(Fortsetzung von hier.)

Wann aber hätten wir, Geliebteste, eine günstigere Gelegenheit, zu den von Gott verliehenen Heilmitteln unsere Zuflucht zu nehmen, als gerade dann, wenn uns die in bestimmter Ordnung wiederkehrenden Zeiten die wunderbaren Vorgänge unserer Erlösung aufs neue vor die Seele führen?

Um diese Ereignisse würdiger zu feiern, wollen wir uns in heilsamster Weise durch ein vierzigtägiges Fasten darauf vorbereiten! Nicht allein für jene, die durch das Geheimnis des Todes und der Auferstehung Christi in der Taufe wiedergeboren und zu einem neuen Leben geführt werden sollen, sondern auch für all die Völker, die bereits wiedergeboren sind, ist es nutzbringend und notwendig, in einem so heiligenden Gnadenmittel Kraft zu suchen: für jene, um zu empfangen, was sie noch nicht besitzen, und für diese, um das Empfangene zu bewahren.

Sagt doch der Apostel: "Wer steht, der sehe zu, daß er nicht falle!"(1) . Nach diesem Ausspruch ist niemands Stärke so gefestigt, daß er nicht für seine Standhaftigkeit fürchten müßte. Laßt uns daher, Geliebteste, die ehrwürdigen Einrichtungen dieser heilbringenden Zeit befolgen und mit peinlicherer Sorgfalt den Spiegel unserer Seele reinigen! Mag auch einer während seines Wandels hinieden noch so keusch und maßvoll leben, so haftet ihm doch so mancher Staubflecken von seiner Pilgerschaft auf Erden an.

Auch bleibt der Glanz des nach Gottes Bild erschaffenen Menschengeistes nicht so von aller Eitelkeit ungetrübt, daß er nicht durch Schmutz verdunkelt werden könnte und nicht immer wieder erneuert werden müßte. Wenn nun eine solche Reinigung selbst für jene, die sich sehr in acht nehmen, schon vonnöten ist, in welch ausgedehnterem Maße müssen dann erst die darnach streben, die fast während des ganzen Jahres allzu selbstbewußt oder vielleicht gar allzu gleichgültig dahinlebten! Diese ermahnen wir mit der Liebe, die wir ihnen schulden, sich nicht dabei zu beruhigen, weil wir (2) nicht volle Einsicht in das Gewissen der einzelnen gewinnen können.

Für das Auge Gottes, das alles zugleich sieht, bildet weder ein Versteck noch ein Verließ ein Hindernis. Nicht allein, was man früher getan und gedacht hat, ist ihm offenbar, sondern auch das, was man noch tun und denken wird. So weit erstreckt sich also das Wissen des höchsten Richters, so weit sein Blick, vor dem man erzittern muß. Er durchdringt alle Körper und kennt jedes Geheimnis. Das Dunkle liegt offen vor ihm wie der Tag, und was stumm ist, steht ihm Rede und Antwort. Das Schweigen ist für ihn ein Bekenntnis, und das Herz erschließt sich ihm auch ohne Worte.

Niemand soll die Geduld unbeachtet lassen, die ihm der gütige Gott erzeigt, wenn er seine Sünden (3) ungeahndet läßt! (4) . Ebensowenig möge er glauben, ihn nicht beleidigt zu haben, weil er seinen Zorn noch nicht gefühlt hat! Nicht lange währt die Frist unseres Erdenlebens, und nicht beständig genießen wir die Freiheit, an Torheiten unser Herz zu hängen. Die Qual ewiger Strafe wird an ihre Stelle treten, wenn man nicht das Heilmittel der Buße sucht, solange noch die Gerechtigkeit ihren Urteilsspruch hinausgeschoben hat. (weiterlesen)


1: 1 Kor 10,12
2: Priester
3: noch
4: vgl.Röm 2,4: Wh 11,24; 12,2.ff;2 Petr 3,9



Leo der Grosse († 461) - Sämtliche Sermonen (Sermones); Sermo XLIII. 5. Predigt auf die vierzigtägige Fastenzeit; Bibliothek der Kirchenväter


Bild: Franziskanerkirche in Salzburg (mit der Pacher-Madonna im Hochaltar); eigenes Bild

Erneuerung!

Leo der Große: Predigt zur Fastenzeit 

Geliebteste! Die apostolische Lehre ermahnt uns, "den alten Menschen mit seinen Werken abzulegen"(1) und durch einen heiligen Lebenswandel tagtäglich an unserer (2) Erneuerung zu arbeiten. Wenn wir nämlich nach dem Ausspruche des Apostels: "Ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes" (3) ein solcher Tempel Gottes sind und der Heilige Geist in uns wohnt (4) , dann müssen wir mit unermüdlicher Wachsamkeit darauf achten, daß unseres Herzens Wohnstätte eines so hohen Gastes nicht unwürdig ist.

Wie man bei den von Menschenhand erbauten Häusern mit anerkennenswertem Eifer darangeht, jeden durch Eindringen des Regens, durch Sturmwind oder das Alter selbst entstandenen Schaden rasch und sorgfältig auszubessern, so gehört es sich auch, ununterbrochen und ängstlich dafür zu sorgen, daß man in unseren Herzen keinerlei Unordnung und keinerlei Unrat finde.

Freilich kann unser Gebäude nicht bestehen, wenn es nicht an seinem Erbauer eine Stütze hat, kann unser Haus nicht unbeschädigt bleiben, wenn es nicht der schirmt, der es ausführte, aber weil wir "vernunftbegabte Steine" und ein "lebendiges Bauholz" sind (5) , so war es die Absicht unseres Schöpfers, daß jeder mit dem Meister an seiner Erneuerung mitarbeite.

Darum darf sich der Mensch auch nicht bei der Befolgung der göttlichen Vorschriften der Gnade Gottes entziehen oder sich jenes Gutes entsagen, ohne welches sein Gehorsam kein guter sein kann. Und wenn er die Wahrnehmung macht, daß ihm die Erfüllung der Gebote in manchen Stücken unmöglich ist oder große Schwierigkeiten bereitet, so beschränke er sich nicht auf sich selbst, sondern nehme zu seinem Gebieter seine Zuflucht, der ihm deshalb seinen Willen vorschreibt, um in ihm das Verlangen nach Hilfe wach werden zu lassen und diese auch zu gewähren! Sagt doch der Prophet: "Wirf deine Sorge auf den Herrn und er wird dich erhalten!" (6) .

Oder sollte vielleicht einer so keck und anmaßend sein, sich für so unversehrt und unbefleckt halten, daß an ihm nichts mehr erneuert werden müßte? Wer eine solche Überzeugung von sich hegt, der täuscht sich gründlich. Maßlose Eitelkeit beraubt den der Denkkraft, der inmitten der Versuchungen dieses Erdenlebens von jeder Verwundung frei zu bleiben glaubt.

Alles ist voller Gefahren und voller Fallstricke; Ein Stachel sind unsere Begierden und auf der Lauer liegt die Verführung. Alles, was Gewinn bringt, zieht uns in seine Netze, und jeder Verlust erfüllt uns mit Schrecken. Eine bittere Sprache führen unsere Tadler, und auch jene, die uns loben, meinen es nicht immer ehrlich. Auf der einen Seite tobt der Haß, auf der anderen umgarnt uns heuchlerische Ergebenheit, so daß es leichter ist, einen Feind zu meiden, als einem falschen Freunde aus dem Weg zu gehen. (weiterlesen)


1: Eph 4,22; Kol 3,8; vgl.Röm 6,4; Hebr 12,1: 1 Petr 2,1
2: inneren
3: vgl. 1 Kor 3,17
4: ebd 6,19
5: vgl.1 Petr 2,5

6: Ps 54,23; vgl. 1 Petr 5,7


Leo der Grosse († 461); Bibliothek der Kirchenväter, Sämtliche Sermonen (Sermones); Sermo XLIII. 5. Predigt auf die vierzigtägige Fastenzeit (1. Teil)


Bild. Erneuerung; eigenes Foto

Dienstag, 3. März 2015

Die katholische Kirche in Deutschland schafft sich selber ab - Von bischöflichen Irrlichtern und kläglichem Kirchenbewusstsein

"Welch ein klägliches Kirchenbewußtsein offenbart sich, wenn der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz behauptet, die katholische Kirche in Deutschland sei keine Filiale Roms, um mit dieser Aussage eigene deutsche Lösungen in Bezug auf die Probleme anzudeuten, die im kommenden Oktober auf der Ordentlichen Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie behandelt werden! Welch ein Mangel an theologischer Verantwortung zeigt sich, wenn sich Bischöfe Theologen anvertrauen, die seit vielen Jahren die katholische Lehre und Moral zersetzen!"
(Prof. em. Hubert Windisch)

Die Lage der katholischen Kirche in Deutschland ist desolat: Glaubensschwund, abgefallene und schismatisch-gesinnte Priester* und Bischöfe** (wobei es, das darf nicht vergessen werden, auch Ausnahmen gibt) und kein Wille für eine zukunftsträchtige Reform in Sicht.

Offensichtlich will man an verantwortlicher Stelle nicht die Bedürfnisse des Kirchenvolkes nach authentischer Verkündigung und Erneuerung einer Spiritualität, die zur Heiligkeit ruft und führt, nicht erkennen - oder man ist inzwischen so verblendet, dass man dies selbst nicht mehr als not-wendig betrachtet. Ja, man ist darauf aus, sich den zeitgeistigen aber der Lehre Jesu widersprechenden Strömungen in der Gesellschaft zu ergeben und sich in dieser Welt recht gemütlich einzurichten.

Nicht nach Höherem soll der Mensch mehr streben, sondern er soll so (schlecht) bleiben, wie er ist, denn Gott liebt ihn sowieso und alles andere sei ohnehin nur Heuchelei. Das Böse wird gut, das Gute bös genannt, alles Bisherige wird auf den Kopf gestellt. 

In dieser Situation braucht es Gläubige, die mutig auf die Misere hinweisen und deutliche Worte finden. Auch diese gab es in den vergangenen Wochen immer wieder - Gott sei Dank! Ein herausragendes Beispiel sind die Ausführungen des Pastoraltheologen Prof. em. Hubert Windisch, die am 10.02. und 01.03.2015 in einem zweiteiligen kath.net-Kommentar mit den Überschriften "Bischöfliche Irrlichter"  und "Ein klägliches Kirchenbewusstsein" veröffentlicht wurden. Herzliche Leseempfehlung!


  z. B.  allein im Bistum Freiburg und nur in der Frage des Messopfer-Verständnisses ca. 200 Priester (s. hier)
** z. B. hier nachzulesen: Wir können nicht warten; "Die Tagespost" am  25.02.2015


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