Donnerstag, 26. Februar 2015

Verleumdungs-Kampagne gegen Lebens- und Familienschutz-Aktive

Offensichtlich fühlen manche Mitbürger sich gestört durch die Aufmerksamkeit und das Engagement von Christen, gläubigen Katholiken, (meist) Evangelikalen - und auch Andersgläubigen (z. B. Moslems), die der neuen Meinungs- und Gesinnungsdiktatur in unserer Gesellschaft durch Gender und Zerstörung der Familie entgegentreten und sich für Lebensschutz und christliche Werte einsetzen. 

Durch Umerziehungsmaßnahmen wie zum Beispiel durch "gendergerechte Sprache", Frühsexualisierung von Kindern und Jugendlichen, Infragestellen und Verleugnen der Wirklichkeit, z. B. der beiden Geschlechter Mann und Frau, soll die Bevölkerung "gleichgestellt", besser wohl gleichgeschaltet und manipulierbar gemacht werden. Menschen, die sich diesem Diktat nicht beugen wollen, werden benachteiligt und ausgegrenzt (schon jetzt fordern manchen Universitäten von ihren Studenten schriftliche Abfassungen in "gendergerechter" Sprache - andernfalls werden ihre Arbeiten nicht angenommen).

Aber es formiert sich Widerstand. Immer mehr klar denkende Menschen (früher bescheinigte man solchen Leuten wohl einen "gesunden Menschenverstand") durchschauen die Absichten der Gender-Beglücker, deren Ziel die Zerstörung der Familie, die den Männern gleichgestellte Eingliederung ausnahmslos aller Frauen in den Arbeitsprozess aus volksökonomischen Gründen und eine weiter sinkende Geburtenrate ist, und schließen sich zusammen. Und gerade diese Vernetzung unter den "Widerständlern" ruft die bereits Gleichgeschalteten auf den Plan: Wie können Andersdenkende es wagen, ihre eigene Meinung zum Ausdruck zu bringen oder gar sich untereinander zu vernetzen?! Und dann folgt das Unvermeidliche: Andersüberzeugte werden diffamiert,  - wenn nicht politisch braun-rechts, so doch als "Scharniere zur rechten Szene", als "APO von christlich-rechts" und "Fundamentalisten" bezeichnet, gegen die Politik und - man höre und staune - Kirche einzuschreiten hätte!


In einer Aussendung schreibt Hedwig von Beverfoerde, Sprecherin der Initiative Familienschutz:

Ein Lehrstück in manipulativem Journalismus lieferte am Donnerstag, 19.2.15, Veronika Wawatschek von der Redaktion Religion und Kirche des Bayrischen Rundfunks auf Bayern 2 mit ihrem Radio-Feature "APO von christlich-rechts?". Thema der Sendung: "Wie sich unter dem Deckmantel christlicher Werte eine ultrakonservative bis demokratiefeindliche außerparlamentarische Opposition zusammen findet und die Gesellschaft beeinflusst".

Gemeint und namentlich genannt sind damit neben meiner Person und der Initiative Familienschutz, auch Kirche in Not, die evangelische Allianz, DEMO FÜR ALLE, Open Doors, kath.net, IDEA, die Journalisten Jürgen Liminski, Birgit Kelle, Matthias Matussek und Alexander Kissler u.v.m. – eben "ein breites Feld von naiven, konservativen Lebens- und Familienschützern bis hin bis zu politisch bestens vernetzten Lobbyisten, die hart an der Grenze zum Rechtsradikalismus unterwegs sind" (O-Ton der Sendung).

Nachdem es offenbar erste heftige Hörerproteste gehagelt hatte, war der Podcast zum Nachhören der Sendung bereits am nächsten Tag von der Webseite des BR verschwunden. Eine Kurz-Sendung „Funkstreifzug“ mit ähnlichem Inhalt, die am Sonntag, den 22.2. ausgestrahlt werden sollte, wurde kurzfristig aus dem Programm genommen. Seit gestern Abend ist der Podcast wieder online. Bitte hören Sie selbst. Weitere Einzelheiten zur Sendung finden Sie im unteren Teil dieser Mail.

Beschwerden per mail, Brief oder Telefon können Sie an den Intendanten des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, und an den Rundfunkratsvorsitzenden, Dr. Lorenz Wolf, richten. Fordern Sie diese auf, sich bei den hier verleumdeten Personen und Institutionen für diese tendenziöse Sendung zu entschuldigen und eine erneute Ausstrahlung zu unterlassen sowie die geplante „Funkstreifzug“-Sendung endgültig abzublasen.

Bayerischer Rundfunk
Intendant Ulrich Wilhelm
Rundfunkplatz 1
80335 München
Tel: (089) 5900-01
info@br.de

Bayerischer Rundfunk
Geschäftsstelle des Rundfunk- und Verwaltungsrats
Dr. Lorenz Wolf
Rundfunkplatz 1
80335 München
gremienbuero@br.de

Auf ihre Bitte hin hatte ich Veronika Wawatschek Anfang Februar nach einem Vorgespräch - im Vertrauen auf ein Mindestmaß an sauberem Journalismus beim Bayrischen Rundfunk, den wir schließlich mit unseren GEZ-Gebühren finanzieren müssen - ein 30-minütiges Interview gegeben. Dies nutzte sie, um daraus einige kurze O-Töne zu schneiden für die Mixtur ihres verleumderischen Opus.

In Ermangelung von Belegen für unsere angebliche rechtsextreme Verfassungsfeindlichkeit und fundamentalistische Gefährlichkeit wird in der Sendung durchgängig mit assoziativen und suggestiven Tricks gearbeitet, um den gewünschten Eindruck beim Hörer zu erzeugen.

So werden z.B. Zitate von Webseiten wie Familienschutz mit düsterer Musik unterlegt, um anschließend – ohne klangliche Untermalung – in scheinbarer Objektivität von „Experten“, wie der katholischen Christ&Welt-Redakteurin Christiane Florin als Ausweis der „Radikalisierung“ des „rechten Randes der katholischen Kirche“ bewertet zu werden.

Einen logisch-stringenten Aufbau sucht man in der fast einstündigen Sendung vergebens. Jegliche sachliche Auseinandersetzung mit den Positionen der als „rechtsaußen“ gebrandmarkten Personen und Gruppen fehlt. Stattdessen werden unterschiedlichste Themen und Personen wild aneinandergereiht, miteinander in Verbindung gebracht und skandalisiert. Im Crescendo am Ende wird dann ganz deutlich, worum es den Sendungsmachern geht: Dort sagt die „Expertin“ Sonja Angelika Strube (kath. Theologin):

»„(…)alles, was sehr extrem rechts ist, aber noch nicht im Visier des Verfassungsschutzes steht, das wird aus meiner Sicht oft geduldet.“

Sprecherin: Heißt das im Umkehrschluss: Der Verfassungsschutz könnte es richten? Die APO von christlich-rechts aufmischen? Man habe die Szene im Blick, müsse aber priorisieren, heißt es dort auf Anfrage. Zunächst müsse man die gewaltbereite rechte Szene im Blick behalten. Freilich, bisher zünden fundamentalistische Christen in Deutschland nur verbale Sprengsätze. Was also tun? Aktiv werden! Sich einmischen, fordert Ulrich Lota. Als Bistumspressesprecher [des Bistums Essen] will er das Feld nicht widerstandslos räumen.

„Experte“ Ulrich Lota: „Wir dürfen diesen Menschen, diesen Portalen und diesen Propagandisten nicht das Feld überlassen, dass sie bestimmen, wie das Bild der katholischen Kirche in der Öffentlichkeit zu sein hat. Und das ist die eigentliche Gefahr.“

Sprecherin: Lota fordert deshalb in sozialen Netzwerken liberalere Christen dazu auf, sich einzumischen. Auch andere Bistümer würden das so machen. Und doch fehlt die große Linie, findet

Sonja Angelika Strube: „Also das Problem wird gesehen in letzter Zeit im zunehmenden Maße. Ich persönlich hätte mir schon gewünscht, dass es schon viel früher gesehen und thematisiert wird und Bischöfe sich da auch deutlich abgrenzend äußern, auch wenn es um Medien geht, die sich katholisch nennen.“ (…)

Sprecherin: Der Sozialpsychologe Andreas Zick findet: Was bislang von kirchlicher Seite unternommen wird gegen eine APO von christlich rechts, ist zu wenig. Das Thema müsste untersucht werden, auch von Theologen.

Andreas Zick: „Die haben’s aber natürlich schwer, weil das Thema ist sehr ungemütlich. Weil, es stellt ja Grundfragen an die Religion selbst. Das ist ein ziemlich ungemütliches Thema.“

Sprecherin: Denn es geht schließlich nicht um die Abgrenzung von einer mordenden Neonazibande, sondern um die Frage: Wie verfahren wir mit Leuten aus den eigenen Reihen, mit dem christlich rechten Rand. Eine Antwort darauf, gibt es bislang nicht.«

Kürzlich war in der Beilage der ZEIT „Christ & Welt“ bereits ein hanebüchener Beitrag von Andreas Püttmann, "Die Rechtsausleger", erschienen, der in das gleiche Horn bläst. In der aktuellen Ausgabe des Spiegels findet sich ebenfalls ein Artikel zu diesem Thema, der vor „Wutchristen“ und „frommen Radikalen“ in Deutschland warnt. Augenscheinlich ist hier eine Kampagne in vollem Gange, die nicht nur versucht, den Verfassungsschutz gegen uns in die Spur zu setzen, sondern insbesondere eine öffentliche Distanzierung der Kirche(n) von den in der Sendung inkriminierten Personen und Organisationen zum Ziel hat. Daß just in dieser Woche die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz tagt, ist natürlich reiner Zufall…

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, danke ich Ihnen für Ihre Geduld und grüße Sie sehr herzlich, Ihre


PS:
- Jetzt erst recht: Kommen Sie mit Familie und Freunden zur nächsten DEMO FÜR ALLE nach Stuttgart, am 21. März 2015 um 15 Uhr Schillerplatz.

- Diesen BR-Radiobeitrag haben wir alle mit unseren Rundfunkgebühren zwangsweise mitfinanziert. Wenn Sie das nicht mehr wollen, dann empfehle ich Ihnen diese Petition.


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Mit der derzeitigen Kampagne gegen gläubige Christen und Gender-Gegner beschäftigt sich auch Peter Winnemöller: Jetzt haben wir den rechten Salat (26.02.2015)

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Mittwoch, 25. Februar 2015

Churer Bischof Vitus Huonder: Familie im Brennpunkt - Familie leben


Das Thema des diesjährigen Bischofswortes zur österlichen Bußzeit lautet

Familie im Brennpunkt

Brüder und Schwestern im Herrn,

"Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium" (Mk 1,15). Das ist wohl der Kern der Botschaft unseres Herrn. Sein ganzes Wirken ist ein einziger Erweis der Nähe des Reiches Gottes. Durch diese Nähe erhält unser Leben einen neuen Sinn.

Davon ist der einzelne Mensch betroffen, davon ist die ganze menschliche Gesellschaft betroffen, davon betroffen ist auch die Familie, "die Grund- und Lebenszelle der menschlichen Gesellschaft"(1). Eben durch die Nähe des Reiches Gottes, durch Christus, mit dem das Reich Gottes zu uns gekommen ist, steht auch die Familie in einer Umgebung, aus der sie Kraft schöpfen und Hilfe empfangen kann.

Vom 5. bis zum 19. Oktober 2014 fand im Vatikan die Dritte Außerordentliche Bischofssynode statt. Das Thema war die Familie. Inzwischen ist die Tagung abgeschlossen, und man bereitet sich auf die Fortsetzung der Diskussion im kommenden Herbst vor. Ein erstes Ergebnis der Generalversammlung liegt im Synodenbericht vor (2).

Für die Diskussion der Bischofssynode wurde am 24. Juni 2014 ein Arbeitspapier verabschiedet, das sogenannte Instrumentum laboris. Wie im Synodenbericht finden wir auch darin viele anregende Gedanken zur Familie. Es sind Aussagen, die uns Mut machen und uns zu einem noch intensiveren Einsatz für den Wert der Familie in unserer Zeit veranlassen. Die Kirche soll ja aufbauend auf die Gesellschaft einwirken, so dass es zu immer besseren Voraussetzungen für das Leben der Menschen und für die Familie kommt. Dadurch werden problematische Entwicklungen in der Gesellschaft abgewendet oder berichtigt. Dazu können uns das Arbeitspapier und ebenso der Synodenbericht einige Anregungen geben. 

Die christliche Familie im Trend

"Mit innerer Freude und tiefem Trost blickt die Kirche auf die Familien, die den Lehren des Evangeliums treu bleiben"(3), hält der Synodenbericht fest. Diese Freude ist begründet, denn, so heisst es im Arbeitspapier: "Im Volk Gottes wird die Familie als ein unschätzbares Gut erkannt, als natürliches Umfeld für das Wachstum des Lebens, als Schule der Menschlichkeit, der Liebe und der Hoffnung für die Gesellschaft. Sie bleibt weiterhin der bevorzugte Ort, an dem Christus das Geheimnis und die Berufung des Menschen offenbart"(4). Wenn ich diese Einschätzung lese, dann kommen mir Begegnungen in verschiedenen Pfarreien und bei verschiedenen Anlässen in den Sinn, bei denen man spürt, welche Dynamik in einem christlichen Familienleben liegt, wie der Glaube von den Eltern auf die Jugendlichen und auf die Kinder übergeht, wie lebendig dadurch die Kirche wird. Nicht selten stehen hinter diesen positiven Entwicklungen auch geistliche Bewegungen und Vereinigungen mit dem Ziel, das Familienleben zu fördern und zu unterstützen.

Das macht uns bewusst: Die Kirche lebt, wenn sie von einem Umfeld getragen ist, welches Familien zusammenführt, sie unterstützt, die Glaubensunterweisung fördert und Hilfen in schwierigen Situationen anbietet. "Von den geistlichen Bewegungen geht in unserer Zeit ein besonderer Beitrag zur Förderung einer authentischen und wirksamen Familienpastoral aus"(5). Das ist eine Feststellung aus dem Arbeitspapier, und wie stimmig sie ist, darf ich auf meinen Pastoralreisen immer wieder erfahren.

Deshalb möchte ich einerseits meinen Dank an all diese Bewegungen aussprechen, sie anderseits ermutigen, ihren wertvollen Beitrag bei der Begleitung und Förderung der Familie weiterzuführen.

Klare Lehrverkündigung gefordert

Angesichts verschiedener Schwierigkeiten sagt der Synodenbericht: "In diesem Zusammenhang spürt die Kirche die Notwendigkeit, ein Wort der Wahrheit und der Hoffnung zu sagen"(6). Und das Arbeitspapier stellt fest: "Es scheint, dass im Volk Gottes die Kenntnis der konziliaren und nachkonziliaren Dokumente des Lehramtes über die Familie allgemein eher spärlich ist"(7). Wo dieses Wissen fehlt, kann kaum ein positives christliches Familienleben aufgebaut werden. Warum aber dieser Mangel an Kenntnis?

Eine Antwort des Arbeitspapiers lautet: "Einige der eingegangenen Bemerkungen sehen die Verantwortung für die schwache Verbreitung dieser Kenntnis bei den Hirten selbst, die, entsprechend dem Eindruck einiger Gläubigen, selbst weder das Thema Ehe-Familie, wie es in den Dokumenten dargelegt wird, wirklich kennen, noch die Mittel zu haben scheinen, um dieses Thema zu behandeln"(8). Das muss uns allen zu denken geben. Die Konsequenz daraus ist: Wir müssen uns mit der Lehre der Kirche über Ehe und Familie intensiver auseinander setzen. Es darf uns nicht kalt lassen, wenn es im Arbeitspapier ebenfalls heißt: "In einigen Antworten findet sich auch eine gewisse Unzufriedenheit bezüglich einiger Priester, die im Hinblick auf einige moralische Lehren indifferent erscheinen. Ihre mangelnde Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche bewirkt Konfusion im Volk Gottes. Es wird daher darum gebeten, dass die Priester bei der Erklärung des Wortes Gottes und in der Darstellung der Dokumente der Kirche im Hinblick auf Ehe und Familie besser vorbereitet und verantwortungsvoller sein sollten"(9). Solche Bitten sind eine Aufforderung, die Frohe Botschaft von der Familie in die Gesellschaft hineinzutragen.

Die Glaubenswahrheit über die Familie kann auf diese Weise ein Sauerteig werden, der die Welt verwandelt und einen hohen Anspruch zu verwirklichen beiträgt. "Wenn es gelingt, eine dem christlichen Glauben entsprechende umfassende Sicht von Ehe und Familie darzulegen, dann kommt auch ihre Wahrheit, ihre Gutheit und ihre Schönheit zu Bewusstsein"(10), hält das Arbeitspapier fest.

Eltern haben unersetzliche Rolle

Das Arbeitspapier spricht auch die Verantwortung der Eltern für die Weitergabe der kirchlichen Lehre über Ehe und Familie an: "Schon lange bevor sie sich zur Eheschließung anmelden, brauchen die Jugendlichen Hilfe, um das kennenzulernen, was die Kirche lehrt, und warum sie es lehrt. Viele Antworten heben die Rolle der Eltern bei der speziellen Katechese über die Familie hervor. Sie haben im Hinblick auf die christliche Erziehung der Kinder in Beziehung zum Evangelium der Familie eine unersetzliche Rolle"(11). "Die Erziehung besteht in einer umfassenden und tiefen Einführung in die ganze Wirklichkeit und besonders in das soziale Leben. Sie ist erstrangige Verantwortung der Eltern"(12).

Ein positiver Aufbruch

Die Lehre unseres Glaubens über Familie und Ehe ist eine faszinierende Lehre, eine Lehre, die den Menschen erfüllen kann, ihn glücklich machen kann. Deshalb ist ihre Verbreitung und Aufnahme ein dringender Auftrag an uns alle (13). Von dieser faszinierenden und den Menschen erfüllenden Lehre aus können alsdann auch Probleme angegangen werden, welche nur durch einen tiefen Glauben, eine gute Kenntnis der Lehre und eine starke Verwurzelung in Gott die richtige Antwort finden werden.

Es stellt sich die Frage: Wie können wir die christliche Sicht der Familie und ihren großen Wert weitergeben?

An erster Stelle steht die Ehevorbereitung. Sie umfasst heute oft viel mehr als die unmittelbare Hinführung zum Empfang des Ehesakraments, wie es das Arbeitspapier festhält: "Es wird hervorgehoben, dass die Inhalte der Kurse in den letzten Jahren eine entscheidende Veränderung erfahren haben: von einem Programm, das nur auf das Sakrament zielt, ist man zu einer Erstverkündigung des Glaubens übergegangen"(14). Die Ehevorbereitung wird so zu einer Chance für eine umfassende Glaubensverkündigung.

Diese Chance müsste noch mehr genutzt werden. Das ist die Meinung vieler Reaktionen auf die von Papst Franziskus und von der Synode gewünschten Erhebung über die heutige Situation der Familie.

Dabei werden Impulse, welche von Gemeinschaften und Bewegungen ausgehen, im Arbeitspapier positiv gewürdigt: "Von den geistlichen Bewegungen geht in unserer Zeit ein besonderer Beitrag zur Förderung einer authentischen und wirksamen Familienpastoral aus. Einige Beiträge haben hervorgehoben, wie es in vielen Diözesen gelingt, spezielle Programme zu fördern, eine Fortbildung für Paare, die in der Lage sind, andere Paare zu unterstützen und eine Reihe von Initiativen, um eine echte Familienpastoral zu fördern"(15). Für uns sind solche Aussagen nicht nur anregend, sie fordern uns heraus und veranlassen uns zu einer Gewissenerforschung in dem Sinn, ob sich auch bei uns solche Entwicklungen angebahnt haben. Haben wir uns auf solche Programme eingelassen? Könnten wir dafür noch mehr tun?

Die Bedeutung des Glaubenszeugnisses

Jede christliche Glaubenswahrheit bedarf der Zeugen, das heißt der Menschen, die sie vorleben und sich dafür einsetzen. Auch Ehe und Familie nach dem Plan Gottes sind auf Zeugen angewiesen, auf Väter und Mütter, auf Jugendliche und Kinder, die gemäss diesem Plan leben, auch auf Personen im öffentlichen Leben, welche dafür einstehen. Dazu sagt das Arbeitspapier: "Unter den vorgeschlagenen pastoralen Leitlinien finden sich folgende: von Jugend an einen Weg anzubieten, über den es gelingt, die Schönheit der Ehe schätzen zu lernen; die pastoralen Mitarbeiter im Hinblick auf Ehe und Familie auszubilden. Auch das Zeugnis von Gruppen von Jugendlichen, die sich durch eine enthaltsame Verlobungszeit auf die Ehe vorbereiten, findet Erwähnung"(16). Hervorgehoben wird auch, dass ein Zusammenhang besteht zwischen der Offenheit für die Nachkommenschaft und sozialen Fragen sowie Fragen des Arbeitsmarktes: "Daher gibt es auch eine zivile Verantwortung der Christen, Gesetze und Strukturen zu fördern, welche eine dem werdenden Leben gegenüber positive Haltung fördern"(17). "Jesus sucht Verkünder des Evangeliums, welche die Frohe Botschaft nicht nur mit Worten verkünden, sondern vor allem mit einem Leben, das in der Gegenwart Gottes verwandelt wurde"(18). 

Mit diesem Wort aus Evangelii gaudium macht uns der Heilige Vater, Papst Franziskus, auf unsere je eigene Verinnerlichung der Botschaft unseres Herrn aufmerksam. Wessen Leben in der Gegenwart Gottes verwandelt wurde, der ist in der Lage, das Evangelium auch heute zu verkünden, und ebenso die Frohe Botschaft von der Familie. 

Ich wünsche, dass die vielen positiven Aussagen rund um die Bischofssynode unsere Pfarreien und geistlichen Gemeinschaften motivieren, über das wichtige Thema der christlichen Familie vertieft nachzudenken und die vielen Impulse weiterzugeben. 

Dabei nehmen wir gerne auch das Gebet zur Heiligen Familie auf, welches uns Papst Franziskus so sehr ans Herz gelegt hat und welches mit dem Ruf endet: "Jesus, Maria und Josef, hört unsere Bitte an und erhört uns". So wird spürbar, dass das Reich Gottes nahe ist. Mit diesem Wunsch grüße ich Euch alle von Herzen und lasse Euch gerne meinen bischöflichen Segen zukommen


(1) Zweites Vatikanisches Konzil. Dekret über das Apostolat der Laien Apostolicam
Actuositatem, 1965, 11.

(2) Relatio Synodi. Dritte Außerordentliche 2 Generalversammlung der Bischofssynode
"Die pastoralen Herausforderungen im Hinblick auf die Familie im
Kontext der Evangelisierung", 2014. 

(3) Relatio Synodi 23.
(4) Die Pastoralen Herausforderungen im Hinblick auf die Familie im Kontext der
Evangelisierung. Instrumentum laboris, 2014, 31.

(5) Instrumentum laboris 58.
(6) Relatio Synodi 11.
(7) Instrumentum laboris 11.
(8) Instrumentum laboris 12.
(9) Instrumentum laboris 12.
(10) A. a.O. 13.
(11) Instrumentum laboris 19. 
(12) A.a.O. 132.
(13) Paul VI. Enzyklika Humanae vitae, 1968. Johannes Paul II. Apostolisches
Schreiben Familiaris consortio, 1981. Katechismus der Katholischen Kirche.
Editio typica Latina 1997, Deutsche Übersetzung 2003, Nr. 1601-1666; 2201-
2233.

(14) Instrumentum laboris 53; vgl. dazu Relatio Synodi 36.
(15) Instrumentum laboris 58.
(16) Instrumentum laboris 82; vgl. auch Relatio Synodi 39.
(17) Instrumentum laboris 131.
(18) Franziskus. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 2013, 259.


Chur, 28. Dezember 2014, Fest der Heiligen Familie; verlesen in allen Gottesdiensten am ersten Fastensonntag, 22. Februar 2015

+ Vitus, Bischof von Chur

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Donnerstag, 19. Februar 2015

Man kann nicht Christ außerhalb der römisch-katholischen Kirche sein



Lehrt eure Kinder, dass man Christ nicht außerhalb der Kirche sein kann, dass man Christus nicht ohne die Kirche folgen kann, weil die Kirche Mutter ist und uns in der Liebe zu Jesus Christus wachsen lässt.

Papst Franziskus am Fest der Taufe des Herrn, am 11.01.2015

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Dies ist die einzige Kirche Christi, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische bekennen (1). Sie zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen (Joh 21,17), ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut (vgl. Mt 28,18 ff), für immer hat er sie als "Säule und Feste der Wahrheit" errichtet (1 Tim 3,15). Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird (2).


(1) Vgl. Symbolum Apostolicum: Denz. 6-9 (10-13); Symbolum Nicæno- Constantinopolitanum: Denz. 86 (150); aufgenommen in Professio fidei Tridentina: Denz. 994 u. 999 (1862 u. 1868).
(2) Die Formel "Sancta (catholica apostolica) Romana Ecclesia" findet sich in Professio fidei Tridentina, a. a. O. und in Conc. Vat. I, Sess. III., Const. dogm. de fide cath.: Denz. 1782 (3001).





Siehe auch:

und auch:
Vortrag von Prof. Joseph Schumacher, Freiburg im Br.:

Dienstag, 17. Februar 2015

Domspatz-Soirée am 26.02.2015 in München: Diskussion zur Lage der Christen im Nahen Osten mit Michael Hesemann und Simon Jacob

Die bedrohte Situation christlicher Minderheiten im Nahen Osten steht im Mittelpunkt einer „Domspatz-Soirée“ am Donnerstag, 26. Februar, im CVJM-Haus in München.

Zunächst stellt der Historiker und Bestsellerautor Michael Hesemann im Podiumsgespräch mit Moderator Michael Ragg sein im Februar erscheinendes Buch über den „Völkermord an den Armeniern“ offiziell vor. Der Autor hat dazu nach Verlagsangaben auch „bisher unveröffentlichte Dokumente aus dem Päpstlichen Geheimarchiv“ ausgewertet. Vor hundert Jahren, 1915, hatte die Ermordung von bis zu 1,5 Millionen Armeniern, Aramäern, Pontos-Griechen und anderer christlicher Bewohner des Osmanischen Reiches begonnen.

Die Botschaft der Republik Armenien in Deutschland hat ein Grußwort zu dieser Veranstaltung angekündigt.

In einer weiteren Podiumsrunde unter Mitwirkung des Vorsitzenden des Zentralrates Orientalischer Christen in Deutschland (ZOCD), Simon Jacob, geht es dann um die aktuelle Lage der Christen in Syrien, dem Irak und anderen Ländern des Nahen Ostens.
Zu der Domspatz-Soirée lädt auch die Münchner Arbeitsgruppe der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) ein.

Der Abend im Festsaal des CVJM, Landwehrstraße 13, beginnt um 20 Uhr. Zum CVJM-Haus gelangt man zu Fuß in höchstens zehn Minuten vom Hauptbahnhof oder Stachus. Der Eintritt beträgt zehn Euro. Der Veranstalter empfiehlt eine unverbindliche Platzreservierung unter Telefon: 0 83 85 / 9 24 83 37 oder buero@raggs-domspatz.de. Nähere Informationen gibt es unter www.raggs-domspatz.de.


(Quelle: Pressemeldung der Agentur "Ragg's Domspatz")

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Montag, 16. Februar 2015

Helau! Lustiges Kreuzesopfer...

 

... "entspannte und lustige Stimmung", "buntgekleidete und -geschminkte Ministranten" (in echter Ministrantenkleidung, jedoch im originellen Mix der liturgischen Farben!). "Einmal im Jahr wird die Predigt zur Büttenrede." Und das 2015 bereits seit 15 Jahren. "Die Gesichter sind fröhlich wie nie", so der Priester, sonst, so Pfr. Kühn weiter, sieht es in der Kirche anders aus: eine traurige Kirche eben... Schade, dass in der Kirche nicht immer Zirkus stattfindet. Man hat offensichtlich ja sonst auch nichts zu bieten.

"Einmal im Jahr verkleidet zur Messe und zur Kommunion zu gehen!" Das übe immer wieder einen besonderen Reiz auf die Gottesdienstbesucher aus, so die Kommentatorin von katholisch1.tv. Den Leuten gefällt's. So geschieht es in Eppisburg, Bistum Augsburg. Video: hier.

"Das war ganz toll, die Messe!" meint eine Närrin. "Der Pfarrer isch luschtig,; wir alle sind luschtig; es ist halt einfach Fasching..." Helau. OMG!


Noch mehr lustiger Mess-Fasching weltweit  hier bei "et nunc".

Dazu trefflich Bloggerkollege "Pro Spe Salutis":

A la Büttenpredigt

Einmal im Joor sind mir ganz doll
gar luschtig druff und haue' voll
im liebe' Gott eins in die Fresse,
denn dann gehts ab zur Narrenmesse.
 
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Zum Thema "Liturgischer Missbrauch":


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Sonntag, 15. Februar 2015

Die Messe aller Zeiten

In der Messe verflüchtigen sich Zeit und Raum; wir stehen im ewigen "Heute" Gottes. Unsere Messe ist ja die gleiche wie diejenige, die in der Hütte der Brüder, der Eskimos, oder unter der Tropensonne Ugandas gefeiert wird. Vom gesamten Erdenrund aus gesehen, beginnt immer eine Messe, sobald eine andere beendigt ist: 300000 Messen ungefähr reihen sich während der 86000 Sekunden, die den 24 Stunden des Tages entsprechen, aneinander an.

Heute brechen wir das Brot wie einst der heilige Paulus in Troas, wie der heilige Johannes mit Maria, die er zu sich genommen hatte. Wir sagen Dank wie der heilige Polykarp und der heilige Cyprian. Wir bekennen denselben Glauben, den die heiligen Martyrer unter ihren Folterinstrumenten bekannten. Wir genießen dieselbe "Eucharistie", aus der sie die Kraft schöpften, ihren Leib zu opfern und ihr Blut zu vergießen aus Liebe zu Christus, der seinen Leib für uns wie für sie hingegeben, sein Blut für uns wie für sie vergossen hat.

Unser Vater im Himmel hört unser Gebet zur gleichen Zeit wie das ihrige, zu gleicher Zeit wie das der Christen, die uns eines Tages ablösen werden, damit wir die Messe im Himmel feiern können. Wenn wir längst fast alle von diesem Schauplatz verschwunden sein werden, wird vielleicht eines der jetzt unter uns weilenden Kinder ein ehrwürdiger Priestergreis mit gebleichtem Haupte sein, der vor Christen, die jetzt noch garnicht geboren sind, das gleiche Hochamt präsidieren wird, das wir heute gesungen haben.

Und nach so und so vielen Jahrhunderten wird nach dem Ratschlusse Gottes die Kirche die Liturgie unserer heutigen Messe, höchstens mit einigen unwichtigen Änderungen, welche die entschwundenen Jahrhunderte kennzeichnen, wiederholen. Das "Amen" kommender Geschlechter, wird fortklingen als Echo des unsrigen.

So beherrscht unsere Messe die Jahrhunderte; die Erde wird zum gewaltigen Altare, auf dem Christus und seine Glieder Gott ein ewiges Lobopfer darbringen. Die erlöste Menschheit stellt, wie der heilige Augustinus sich ausdrückt, nur noch einen einzigen Menschen dar, dessen Gebet bis ans Ende der Zeiten dauert.


Georges Chevrot: Unsere Heilige Messe - Ihr Werden und ihre Auswertung; Benziger Verlag Einsiedeln/ Köln AD 1952 (frz. Erstausgabe 1942); S. 410f


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Weiteres zum Thema "Göttliche Liturgie":

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Freitag, 13. Februar 2015

18. - 21. März 2015 Liturgische Tagung Köln: Die Liturgie der Sakramente

Vom 18. bis 21. März 2015 findet in Herzogenrath die 17. Kölner Liturgische Tagung statt. Eine besondere Ehre ist die Anwesenheit von S. Em. Raymond Cardinal Burke, der am Freitag über das Ehesakrament referieren und am Samstag ein Pontifikalamt zelebrieren wird.

Aber auch sonst ist die Tagung - wie schon zuvor in den vergangenen Jahren - mit hochkarätigen Referenten besetzt. Weitere Informationen sind auf der Website liturgische-tagung.info zu finden, ebenso Hinweise zur Anmeldung und zur Anfahrt.

Programm:
 
Mittwoch, 18.03.2015

I. Liturgische Tagung

13.00 Uhr
Öffnung des Tagungsbüros. Anreise und Einchecken der Tagungsteilnehmer, Imbiß- und Getränkeangebot im Foyer zum Selbstkostenpreis

14.30 Uhr
Begrüßung Egmont Schulze Pellengahr
Einführung in die Tagung Pfarrer Dr. Guido Rodheudt

15.00 Uhr
Opus operatum. Zu einem Zentralbegriff der katholischen Sakramententheologie
Prof. DDr. Thomas Marschler, Universität Augsburg

16.00 Uhr
Die Entwicklung und Ausformung der Liturgie der Sakramente in der Väterzeit
Prof. DDr. Pablo Argárate, Universität Graz

17.30 Uhr
Missa cantata in der Filialkirche St. Marien
Zelebrant: P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

18.30 Uhr
Abendessen

19.00 bis 22.00 Uhr
Gelegenheit zur stillen Eucharistischen Anbetung in der Filialkirche St. Marien

II. Priesterkonvent für Priester, Diakone, Seminaristen

19.30 Uhr
Die Spendung der Sakramente zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Pastorale Klugheit und Grenzen im sakramentalen Dienst des Priesters
Hochschulpfarrer Dr. Johannes Kreier, Saarbrücken;

anschließend Aussprache, Moderation: Pfarrer Dr. Guido Rodheudt


Donnerstag, 19.03.2015

III. Fortsetzung Liturgische Tagung

09.00 Uhr
Neugeboren aus Wasser und Heiligem Geist. Die Feier von Taufe und Firmung
Dr. Eugen Daigeler, Würzburg

10.00 Uhr
Der überlieferte Taufritus. Authentischer Ausdruck der katholischen Lehre vom Taufsakrament
Dr. Heinz-Lothar Barth, Universität Bonn

11.00 Uhr
Kaffeepause

11.30 Uhr
Das Sakrament des Ordo und die Niederen Weihen
P. lic. theol. Sven Conrad FSSP, Bettbrunn

12.30 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Abfahrt zur Exkursion nach Lüttich, der Stadt der Entstehung des Fronleichnamfestes vor 750 Jahren
- separat zu buchen -

15.00 Uhr
Auf den Spuren der hl. Juliana von Lüttich; Besuch der Stiftskirche St. Martin
Führung: Clemens M. Bayer, Bonn

16.00 Uhr
Tantum ergo sacramentum. Zur Geschichte und Theologie des Fronleichnamsfestes
S. E. Dr. Jean-Pierre Delville, Bischof von Lüttich
Priesterseminar Lüttich, Salle Saint Lambert,
40 Rue des prémontrés, B-4000 Liège

17.30 Uhr
Pontifikalamt zum Hochfest des hl. Joseph in der Stiftskirche St. Jacques
S.E. Dr. Jean-Pierre Delville, Bischof von Lüttich;
Missa „Comme la rose“ von Johannes Mangon (*1525 in Lüttich; † 1578 in Aachen);
Musikalische Gestaltung: Camerata Vocale St. Gertrud, Herzogenrath; Schola Carolina, Aachen
Gesamtleitung: Kantor Herbert Nell

19.30 Uhr
Abendessen in der historischen Altstadt von Lüttich
(Restaurantempfehlungen werden gesondert veröffentlicht)

21.30 Uhr
Rückfahrt nach Herzogenrath


Freitag, 20.03.2015

09.00 Uhr
Missa cantata in der Pfarrkirche St. Gertrud
Zelebrant: Pfarrer Dr. Guido Rodheudt
Cantus Gregorianus: Schola Rodensis

10.00 Uhr
Die Erneuerung Roms unter Sixtus V. Gegenreformatorische Stadtplanung im Zeichen der Eucharistie
Prof. Dr. Peter Stephan, Universität Freiburg / Fachhochschule Potsdam

11.00 Uhr
Unctio extrema oder Krankensalbung? Ein Sakrament zwischen Kontinuität und Wandel
Dr. Peter C. Düren, Augsburg

12.30 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Befähigung oder Bestätigung? Das Sakrament der Firmung zwischen Initiation und Jugendweihe
Prof. Dr. Veit Neumann, Philosophisch-Theologische Hochschule St. Pölten

15.00 Uhr
Das Spezifikum der Theologie und Liturgie des Ehesakraments im byzantinischen Ritus
Lic. Mag. Yuriy Kolasa, Generalvikar für den byzantinischen Ritus in Österreich, Wien

16.00 Uhr
Kaffeepause

16.30 Uhr
„Bis der Tod Euch scheidet“ – Die Ehe-Theologie der römischen Kirche im Nachgang zur Bischofssynode zu Ehe und Familie
S.Em. Raymond Cardinal Burke, Rom
anschl. Fragen an den Kardinal; Moderation: Dr. Guido Rodheudt;
Übersetzung: Melanie Host
Podiumsdiskussion mit den Referenten

18.30 Uhr
Abendessen

20.00 Uhr
Musikalische Passionsandacht in der Filialkirche St. Marien
Marcel Dupré (1886-1971):
Le Chemin de la Croix op. 29 zu Meditationen von Paul Claudel (1868-1955)
Orgel: Pfarrer Joachim Wollenweber, Aachen
Einführung und Rezitation:Ulrich Mutz, Kulturjournalist, Remscheid


Samstag, 21.03.2015

10.00 Uhr
Pontifikalamt in der Pfarrkirche St. Gertrud
Zelebrant: S. Em. Raymond Cardinal Burke, Rom
Die Chöre der Pfarrei St. Gertrud-Herzogenrath,
Schola Rodensis; Gesamtleitung: Kantor Herbert Nell

12.00 Uhr
Empfang im Pfarrzentrum St. Gertrud

13.30 Uhr
Ende der Tagung

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14.02.2015: Niedere und Subdiakonatsweihen der Petrusbruderschaft

 

Am kommenden Samstag, den 14. Februar 2015, wird S.E. Bischof Czeslaw Kozon (Bistum Kopenhagen) Seminaristen des Internationalen Priesterseminars der Petrusbruderschaft in Wigratzbad die niederen Weihen und das Subdiakonat erteilen. 
 
Die Zeremonie findet in der Pfarrkirche St Gallus in Gestratz, etwa zwanzig Autominuten (ca. 17 km) von Wigratzbad entfernt, statt und beginnt um 9:30 Uhr.


Herzliche Einladung!



Die niederen Weihen - Einüben des Dienens nach dem Vorbild Jesu (Predigt von Weihbischof Athanasius Schneider, Kasachstan)


Bild: während der Subdiakonatsweihe FSSP am 23.11.2013 in Denton (Quelle)

Donnerstag, 12. Februar 2015

Kardinal Kasper leugnet nicht nur die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe

Zur Erinnerung: Nicht nur, dass der  emeritierte Kurienkardinal und ehemalige Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Walter Kardinal Kasper, de facto die verbindliche Lehre von der realen Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe leugnet (auch wenn er - paradoxerweise - behauptet, dieselbe nicht anzutasten): er leugnet auch die geschichtliche Tatsache der Wunder, die Jesus während seines irdischen Lebens, gewirkt hat. Nachzulesen ist diese Irrlehre Kaspers in dem 1974 (engl. 1976) erschienenen Buch "Jesus der Christus".




Außerdem leugnet Kasper die Authentizität der Gottessohnschaft und damit die Gottheit Jesu und bezeichnet sie als eine Erfindung der ersten christlichen Gemeinde. 

Kasper lehnt wesentliche katholische Glaubenswahrheiten ab. Er kann deshalb kaum als guter und geeigneter Berater für die Belange der Kirche und der Gläubigen dienen. Seinen nicht mit dem katholischen Glauben übereinstimmenden Thesen, die er - so geschehen in der Diskussion um die Zulassung von zivil wiederverheirateten Geschiedenen zu Beichte und Kommunionempfang - als "(An-)Fragen" verharmlost, wird man daher mit größter Vorsicht gegenübertreten und mit der nötigen Entschiedenheit zurückweisen müssen, so wie dies zahlreiche glaubenstreue Kardinäle, Bischöfe und Theologen bereits getan haben...

 Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) Nr. 547 ff





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Dienstag, 10. Februar 2015

Das Erlebnis der Innewerdung katholischer Fülle (Pfr. Georg Klünder)


Am Tage nach Allerseelen 1943 stand ich vor der Westfassade der Kathedrale von Rouen. Die scheidende Sonne des Spätherbstes überzog das verwitterte Gestein, während die modernen Gebäude, die den Kirchplatz säumten, im grauen Schatten des Novembernachmittags blieben, mit einem matt leuchtendem Glanz, der eine doppelte Steigerung hervorrief: einerseits wurde das Unendlichkeitsbegehren, das sich in der gotischen Entstofflichung des Steins ausspricht, noch erhöht, andererseits wurde die Seins- und Gnadenunerschöpflichkeit des Ewigen in einem überwältigenden Bilde zu realer Anschauung gebracht.

Mein Auge stieg an den Skulpturen der Torbögen empor bis zu den höchsten Ziertürmchen und Kreuzblumen, über deren Hintergrund der schlanke Vierungsturm wie ein ehernes Memento emporragte.

Ich versuchte, das Ganze der konstruktiven Bauglieder mit einem einzigen Blick zu umfassen und den Gedanken dieser gewaltigen architektonischen Planung in einer anhaltenden, eindringlichen Schau nachzuerleben. Mich überkam eine "nüchterne Trunkenheit", eine überrationale Klarheit des Geistes, die fürchten musste, das Erkannte, wenn es gesagt ist, mit Schatten zu belasten.

Während ich an meiner grüngrauen Montur* herabblickte und unseres Jahrhunderts Not und Armut mir sinnfällig vor die Augen drang, fragte ich mich, wieder in andächtigem Anblick von Pfeilern, Bögen und Maßwerken: Welche geistige Wirklichkeit muss die Leute der Bauhütte einst besessen haben, als sie ans Werk gingen? Und dann war es klar: der Generalnenner, auf den sich die Jenseitsrichtung der aufstrebenden Linien, die maßstrenge Einteilung der Räume und die tiefe Symbolik der Formen vereinigen, ist die Fülle. Sie wussten etwas von der Fülle, die Gott ist, von der Fülle, mit der er unter uns bleiben will bis ans Ende der Welt.

Was ich in dieser Stunde innerlich erfuhr, war, mag es auch die Betrachtung eines Kunstwerkes ausgelöst haben, kein ästhetischer Rausch und auch nicht ein solcher der Macht. Es war eine letzte, überrationale Einsicht in den Zusammenhang von Gott und Welt. Die Fülle, deren ich inne wurde, war ja nicht fossile Masse mit der dumpfen Lockung des Machttriebes; sie war Ordnungsfülle, gebändigt in edle Maße, und drängte zu theologisch-rationaler Erfassung.


*  Anmerkung: Der Autor befand sich als deutscher Soldat in Frankreich.


Pfarrer Dr. Georg Klünder über den Moment der Innewerdung katholischer Fülle, die er im Protestantischen so sehnlich vermisste. Aus: Bekenntnis zur katholischen Kirche - Die evangelischen Theologen Pfarrer Giebner, Dr. Klünder, Pfarrer Goethe und Professor Dr. Schlier rechtfertigen ihren Weg zum katholischen Glauben; Echter Verlag Würzburg, AD 1955, Hrsg. Karl Hardt; S. 70/71 (s. Quellen)


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Heimkehr eines weiteren, ehemals evangelischen Pfarrers in die Una Sancta:




Bild: Westfassade der Kathedrale zu Rouen, Normandie (F); tk; wikimedia commons

Montag, 9. Februar 2015

Von mündigen Laien und doppelzüngigen Verführern

Mag. Michael Gurtner (Salzburg) warnt vor falschen Propheten in und außerhalb der Kirche. Unumwunden benennt er die Gefahren, die ganz aktuell das Leben und das Seelenheil der Gläubigen gefährden: rhetorische Unehrlichkeiten und das Bestreben, die unveränderliche Lehre der Kirche - beispielsweise über die Ehe -  zu untergraben und zu ändern, Umschmeicheln der Gläubigen mit falschen Barmherzigkeitsversprechen oder mit der Anbiederung an ein dem Mainstream angepasstes (atheistisches) Familien- und Gesellschaftsbild - die Wölfe im Schafspelz und Verführer ziehen viele Register.

"Ein undifferenzierter Vertrauensvorschuss an die Theologen und Geistlichen ist derzeit nicht berechtigt und eher als gefährlich einzustufen", gibt Gurtner zu bedenken, mahnt zur Wachsamkeit und zur jeweiligen Prüfung der Vorschläge von Theologen und vom Unglauben infizierten Kirchenmännern.

Der Österreicher macht eine Beschleunigung der "Phalanx jener 'mündigen Laien'" aus, "welche die katholische Ehelehre und das klassische Bild der Kirche von Familie immer lauter verteidigen". Vier Punkte nennt Gurtner, die glaubenstreue, katholische Familien von der Kirche erwarten dürfen:
  1. dass sie die katholische Lehre nicht verwässert und aufweicht, sondern verteidigt und gerade in jenen Zeiten hochhält, in denen sie von außen angegriffen wird
  2. die unverkürzte Darlegung der Lehre Christi
  3. die systematische Begründung: sagen, was die erkannte Wahrheit ist und wie der Erkenntnisgang dorthin sich begründet
  4. den Menschen auch praktische Hilfestellungen geben, wie sie in ihrem eigenen Leben und in ihrer eigenen Familie die katholische Lehre umsetzen können

Ein Auszug aus dem Beitrag von Michael Gurtner auf dem unabhängigen katholischen Nachrichtenportal kath.net am 09.02.2015:
Diejenigen, welche die kirchliche Ehelehre neu (und dabei freilich verändert) schreiben wollen, spielen nur teilweise mit offenen Karten. Sehr oft findet sich auch eine große Unehrlichkeit in ihren Worten mit dem Ziel, die Gegner einer solchen Änderung zu beruhigen und deren Widerstand so zu dämpfen. Klassische anmutende Argumente wie der Gehorsam oder die Leitung der Kirche durch den Heiligen Geist werden dabei gerne ge- und missbraucht, weil sie traditionell klingen, bei den Gegnern der Neuerungen daher einen Beruhigungseffekt haben und vortäuschen, es sei alles mit der bisherigen Lehre der Kirche in bestem Einklang und Harmonie.

Diese Unehrlichkeiten werden sehr gezielt positioniert und wollen suggerieren, man wäre besonders dann ein guter Katholik, wenn man alle angestrebten Änderungen der Kirche abnickt – auch dann wenn sie der Lehre Christi und seines Heiligen Evangeliums widersprechen. Man sagt, die Lehre würde sich nicht ändern, allein die Praxis würde verfeinert, sensibler gehandhabt und das Moment der „Barmherzigkeit“ würde nun erst zu ihrer eigentlichen Bedeutung geführt. Dass man durch eine scheinbare Barmherzigkeit die wirkliche Barmherzigkeit in ein schiefes Licht rückt, stört sie dabei im übrigen nicht weiter. Und natürlich wäre es keine Verarmung, sondern eine Bereicherung, so sagt man, was insofern nicht wirklich verwundert, da jeder Marktschreier seine Ware lobt.

Nur ist die Frage zu stellen, ob diese und ähnliche Behauptungen auch wirklich stimmen? Man versucht mit Salamitaktik und Beschwichtigungsrhetorik, der es an Wahrheit oftmals ermangelt, den Widerstand zu reduzieren und so neuen, unwahren Lehren bzw. Praxis die Wege zu bahnen...
Der ganze lesenswerte Beitrag befindet sich HIER.


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Weiteres zum Thema "Glaubensabfall innerhalb der katholischen Kirche":



Bild: Wolf im Schafspelz; von der Website "Courageous priest"

Sonntag, 8. Februar 2015

Gottes Segen für Bischof Tebartz-van Elst!

Der Anlass ist nicht aktuell, wurde aber erst vor wenigen Tagen publik: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, bis März 2014 Bischof der Diözese Limburg an der Lahn, hat ein neues Aufgabenfeld in der römischen Kurie erhalten. Bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres (2014) ernannte ihn Papst Franziskus zum Delegaten im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung

In einer beispiellosen medialen Hetzjagd, an der sich schändlicherweise auch Mitbrüder des Bischofs im priesterlichen und im bischöflichen Amt beteiligten, wurde der damalige Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz - angeblich wegen Geldverschwendung im Zusammenhang mit der Errichtung des Diözesanen Zentrums St. Nikolaus und der Dienstwohnung des Bischofs auf dem Limburger Domberg und wohl noch mehr wegen eines angeblich "autoritären Führungsstils", der bei manchem Mitarbeiter "ein Klima der Angst" erzeugt habe - geradezu aus dem Amt gedrängt. 

Tebartz-van Elst musste seine Diözese Limburg verlassen und hatte kurz darauf Wohnung in der Diözese Regensburg genommen, dessen Bischof Rudolf Voderholzer ihm "mitbrüderliche Aufnahme und Gastfreundschaft in seiner Diözese" zusicherte.

Bereits am 20. Oktober 2013 hatte Tebartz-van Elst dem Papst wegen der Querelen seinen Rücktritt angeboten, dennoch hoffte man in Rom wohl, den damals erst 54jährigen und gute und missionarische Pastoralarbeit leistenden Bischof halten zu können. Im März 2014 war dann die Hoffnung auf einen mit den Diözesanen gemeinsamen Neuanfang so aussichtlos, dass der Papst den Amtsverzicht Tebartzens annahm. 

Bischof Franz-Josef Tebartz-van Elst wünsche ich herzlich alles Gute und Gottes Segen in seinem neuen Wirkungsbereich.


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Weitere Beiträge zur Personalie:

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Zum Limburger Bistums-Skandal:



Bild: Detail aus der Petersbasilika, Rom; eigenes Foto

Dienstag, 3. Februar 2015

Kardinal Kasper vs Kardinal Cordes - Wer irrt? Kardinalsstreit um die Geistige Kommunion für zivil wiederverheiratete Geschiedene

Das unabhängige katholische Nachrichtenportal kath.net zitierte gestern (02.02.2015) aus einem Büchlein von Kurienkardinal Paul Josef Cordes über die "geistige Kommunion". Kardinal Cordes ist es ein Anliegen, die gute traditionsreiche Andachtsübung der geistigen (auch: geistlichen) Kommunion* wiederzuentdecken und wiederzubeleben.

Immer wieder hatten in den vergangenen Monaten Theologen und Nichttheologen die geistige Kommunion erwähnt im Zusammenhang  mit der Diskussion um eine angemessene Pastoral für zivil geschiedenen und standesamtlich wiederverheiratete Mitchristen. Da sie aufgrund des eheähnlichen Zusammenlebens mit einer anderen Person als dem Ehepartner objektiv in schwerer Sünde (Todsünde) leben - "ihr Lebensstand und ihre Lebensverhältnisse stehen in objektivem Widerspruch zu jenem Bund der Liebe zwischen Christus und der Kirche, den die Eucharistie sichtbar und gegenwärtig macht" (vgl. Familiaris consortio 84) - befinden sie sich nicht im Stand der heiligmachenden Gnade, die nach kirchlicher Lehre Voraussetzung für den fruchtbaren Kommunionempfang ist. Die Kirche rät ihnen deshalb um ihres Seelenheiles willen, sich des Kommunionempfangs zu enthalten (vgl. 1 Kor 11,29).

Nun ist eine Diskussion darum entbrannt, ob in der Situation der solcherart Betroffenen die Möglichkeit  der geistigen Kommunion eine Option wäre, um ihnen eine Vereinigung mit dem Herrn zu ermöglichen. Kardinal Cordes ist der Auffassung, dass dies möglich ist, da dieser "Form der Vereinigung mit dem Herrn keinerlei kirchenrechtliche Barriere im Weg stehe" - anders als das bei der sakramentalen Kommunion der Fall sei. Und Cordes äußert Unverständnis für die Reaktion Kardinal Kaspers. Dieser habe auf seinen Vorschlag knapp und schlicht kommentiert: "Wer zum sakramental-zeichenhaften Empfang der Eucharistie nicht zuzulassen wäre, der sei auch unwürdig für die Geistige Kommunion."

Hier sieht nun Cordes seinen Kollegen Kasper im Irrtum, denn dieser unterscheide nicht die -"äußere"- (kirchen-)rechtliche Situation von der -"inneren" - geistlichen Verfasstheit des Herzens, über die kein "Recht" befinden könne. Damit aber unterscheidet Cordes nicht zwischen objektivem Status und subjektiver Wahrnehmung des Sünders und beruft sich letztendlich auf ein "autonomes Gewissen", das wiederum nicht dem Denken und Lehren der Kirche entspricht. Ein Gläubiger Katholik ist an die Gebote Gottes und die der Kirche gebunden und ihnen in seinem Gewissen verpflichtet.

Kasper bestreitet jedoch eher den umgekehrten Weg; er stellt die Frage anders: Nach Aussagen der Glaubenskongregation und auch von Benedikt XVI. könnten zivil wiederverheiratete Geschiedene zwar nicht die sakramentale Kommunion empfangen, so Kasper in seinem "Evangelium der Familie", wohl aber die geistige Kommunion - wenn sie entsprechend vorbereitet seien. "Wer aber die geistige Kommunion empfange, sei 'eins mit Christus'. Warum könnte er dann nicht auch die sakramentale Kommunion empfangen?" (vgl. Walter Kasper: "Das Evangelium von der Familie", Rede vor dem Kardinalskonsistorium am 21. Februar 2014 und  in seiner gleichnamigen Schrift"). Damit setzt Kasper für die geistige Kommunion dieselbe Disposition voraus, nämlich den Stand der heiligmachenden Gnade, wie für den sakramentalen Empfang des Leibes Christi (vgl. CIC can 915 und 916). Man beachte in Kaspers Formulierung die Anmerkung: "...wenn sie entsprechend vorbereitet [sind]". Und in diesem Punkte muss man Kasper recht geben.

Franz von Sales sagt, dass die geistliche Kommunion jedem Menschen, der seine Sünden bereut, immer zugänglich sei. Die entsprechende Vorbereitung besteht also in der Reue über die Sünden und dem Vorsatz, bei nächster Gelegenheit in der Beichte das Sakrament der Versöhnung zu empfangen.

Kardinal Cordes empfiehlt bei seinem Votum für die Wiederbelebung der Übung der geistigen Kommunion in der "Tagespost" am 30.10.2014 die Lektüre des Theologen Johannes Auer (1910 - 1989), der sich, wie Cordes meint, 1951 wohl als einer der bisher Letzten mit der Materie befasst und darüber veröffentlicht hat. Aber selbst Auer sieht die geistige Kommunion für den Sünder nur als Übergangslösung - unter der Voraussetzung, dass er seine Schuld bereut und bis er die Möglichkeit hat, im Sakrament der Versöhnung den Gnadenstand wiederherzustellen. Auer schreibt:
Wann ist also die geistige Kommunion angebracht?
a. Die geistige Kommunion ist angebracht für alle, die im Stande der Todsünde sind und einer heiligen Messe beiwohnen, einerlei, ob es sich um eine pflichtmäßige Sonntagsmesse oder um eine freie Werktagsmesse handelt. Sie gibt die Möglichkeit einer wirklichen und fruchtbaren Teilhabe am heiligen Meßopfer auch für den Sünder. Doch wäre es untragbar, die geistige Kommunion auf diesen Fall einzuschränken oder darin auch nur ihren Hauptsinn zu sehen. Im Gegenteil ist zu diesem Fall, wo das klare Gewissensurteil einer schweren Sünde vorliegt, zu sagen, daß hier die Gewissenspflicht vorliegt, so bald als möglich über das Bußgericht der Kirche sich um den Gnadenstand zu bemühen. Die geistige Kommunion wäre nur angebracht, wenn und solange die Beichte nicht möglich ist. Selbstverständlich ist aufrichtige (wenn möglich vollkommene) Reue vorausgesetzt, soll es überhaupt zu einer geistigen Kommunion kommen. Der Mensch, der bewußt an der schweren Sünde festhält, der nicht zu einer seelischen Haltung kommt, die zur Reue gehört, wird erst recht nicht zu einer seelischen Haltung finden, die Voraussetzung für die geistige Kommunion ist.

(in: "Geist und Leben" 1951/2 Johann Auer Geistige Kommunion. Sinn und Praxis der communio spiritualis und ihre Bedeutung für unsere Zeit [113–132], S.123/124)

Natürlich kann sich ein Christ im Stande der Todsünde nach dem Sakrament sehnen. Die Erweckung dieser Sehnsucht kann zum Geschenk der helfenden Gnade führen, die wiederum zu einem ernsthaften Bereuen des trostlosen Seelenzustandes führen kann. Also: Erwecken der Sehnsucht: JA; geistige Kommunion: NEIN.


*  Da in der Literatur und in der Spiritualität beide Begriffe. "Geistige Kommunion" und "Geistliche Kommunion" gebräuchlich sind, sie aber dasselbe bezeichnen, beschränke ich mich in diesem Fall darauf, der Bezeichnung von Kardinal Cordes (und Johann Auer) zu folgen und also von der "Geistigen Kommunion" zu handeln, obwohl ich eigentlich eher dem anderen Ausdruck zugeneigt bin, da es sich hier nicht nur um einen geistigen Akt, sondern mehr noch um einen geistlichen Akt (lat.: communio spiritualis) handelt.



Was bedeutet "Geistige Kommunion"? Papst Pius XII. (1939 - 1958) erklärt in der Enzyklika "Mediator Dei", wie Geistige Kommunion geht:
"Sie (Anm.: die Kirche) wünscht vor allem, daß die Christen - besonders wenn sie die eucharistische Speise nicht leicht in Wirklichkeit empfangen können - sie wenigstens geistigerweise empfangen und zwar so, daß sie durch lebendigen Glauben, durch demütige und ehrfürchtige Hingabe an den Willen des göttlichen Erlösers in möglichst innigem Liebeseifer sich mit ihm verbinden." (MD 304)


Weiteres zum Thema "Geistige/ Geistliche Kommunion":

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Montag, 2. Februar 2015

Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess) - Eintritt in das Heiligtum der Kirche



Am Fest der Darstellung des Herrn [...], der Station zwischen der weihnachtlichen und der österlichen Ankunft des Heils, geht es um den Einzug des Lichtes in das Heiligtum Gottes unter den Menschen, den Tempel. Dass Jesus selbst das strahlende Licht ist, davon legt der greise Simeon in seinem wundervollen Abgesang, dem Nunc dimittis des kirchlichen Nachtgebetes, Zeugnis ab:
Nun entlässest Du, Herr, Deinen Knecht,
wie Du verheißen hast, in Frieden,
denn meine Augen haben Dein Heil geschaut,
das Du bereitet hast im Angesicht der Völker;
das Licht zur Erleuchtung der Heiden
und die Ehre Deines Volkes Israel. (Lk 2,29-32)

Die Ankunft des "strahlenden Lichtes aus der Höhe" (Lk 1,78) im alttestamentlichen Tempel weist nun aber deutlich hinaus in die Zukunft und stellt bereits den Eintritt in das Heiligtum der Kirche dar, die Jesus begründen wird. Das geht aus einigen bezeichnenden Einzelheiten deutlich hervor:
  • Bei den beiden Gestalten im Tempel, Simeon und Hanna, handelt es sich um hochbetagte Menschen, die am Ende ihrer Lebenstage stehen und dadurch anzeigen, dass sie dem Neuen, das nun mit dem Kind in den Armen der jungfräulichen Mutter anbricht, Platz machen.
  • Die Worte des greisen Simeon, der vom "Licht zur Erleuchtung der Heiden" spricht, kündigen die Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiung von der künftigen Herrschaft des wahren Gottes auch über die Heidenvölker an, einen Vorgang also, der Jahrzehnte später durch das Wirken des heiligen Paulus Gestalt gewinnen wird und wesentlich ein Werk der Kirche ist.
  • Ein Indiz dafür, dass es bei der Darstellung des Jesuskindes schon um die Kirche geht, ist auch die Stellung Mariens in diesem Geschehen. Sie ragt über das alte Gottesvolk und seinen Tempel hinaus in ganz andere Dimensionen und steht schon für das neue Volk und Heiligtum Gottes, ja verkörpert es gleichsam dadurch, dass sie der erste Ruheort für den menschgewordenen Herrn auf Erden ist, den sie in ihrem Schoß umfangen hat und jetzt zu den Menschen trägt.
  • Außerdem wissen wir, dass der Tempel zu Jerusalem nicht mehr lange, d. h. nur noch knapp 70 Jahre, bestehen wird, um dann von den Römern gänzlich zerstört zu werden. An seine Stelle wird das Heiligtum des Leibes Christi treten, das, nachdem es in der Passion niedergerissen wurde, nach drei Tagen durch die Macht Gottes wunderbar wieder errichtet (Joh 2,19) und an Pfingsten vom Heiligen Geist gesalbt werden wird. Dieser neue und ewige Tempel soll für immer die Stätte sein, an der wir den Vater in Geist und Wahrheit anbeten (Joh 4,24); die Stadt auf dem Berge, deren Licht nicht verborgen bleibt (Mt 5,14), sondern die ganze Welt erleuchtet.

So zieht Jesus bei Seiner Darstellung nicht nur in einen Tempel ein, der bereits dem Untergang geweiht ist; vielmehr stellt Er in diesem geheimnisvollen Vorgang schon zeichenhaft Seinen Eintritt in die heilige Kirche und in die einzelnen Kirchengebäude dar. In ihnen wird Er im heiligen Sakrament wohnen und die gläubigen Herzen mit Seinem hellen und wärmenden Licht bestrahlen.


P Bernward Deneke FSSP  in: "Die doppelte Lichtquelle"; "Schweizerisches Katholisches Sonntagsblatt (SKS)" Verlag Schmid-Fehr AG, 2/2015, Seite 3


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Gebete zur Kerzenweihe und Messtexte zum Fest Mariä Lichtmess, sowie eine kurze Einführung zum Festgeheimnis: bitte klicken!



Sonntag, 1. Februar 2015

Viele sind berufen, wenige aber auserwählt...

Nach der Messordnung von 1962 (Vetus Ordo, Usus antiquior) beginnt mit dem heutigen Sonntag die Vorfastenzeit. Sie dient der Heranführung an die eigentliche Fastenzeit. Die drei Sonntage der Vorfastenzeit heißen Septuagesima, Sexagesima und Quinquagesima, also Siebzig, Sechzig und Fünfzig. Gemeint ist die (ungefähre) Zeitspanne in Tagen bis zum Osterfest (s. Einführung zur Vorfastenzeit, Schott-Volksmessbuch).


Messtexte (lateinisch/ deutsch) des heutigen Sonntags Septuagesima: HIER (teilweise mit Notenblättern) und HIER

Aus dem Messformular:
Graduale (Psalm 9,10-11 und 19-20) und Traktus (Psalm 129,1-4):

Du bist zur rechten Zeit der Helfer in der Not. Drum mögen auf Dich hoffen, die Dich kennen; denn Du, o Herr, verlässest keinen, der Dich sucht. Denn nicht auf immer wird vergessen sein der Arme; des Armen Leiden gehen nicht verloren für die Ewigkeit. Steh auf, o Herr, nicht soll der Mensch obsiegen. 
Aus Tiefen schrei ich, Herr, zu Dir: o Herr, erhör mein Rufen. Schenk doch Gehör dem Beten Deines Knechtes. Wenn Du die Sünden nicht vergessen könntest, Herr, - Herr, wer noch könnte dann bestehen? Doch Du gewährst Begnadigung; und Dein Gesetz, o Herr, gibt mir Vertrauen.


Weiteres zur Vorfastenzeit:



Septuagesima from LMS on Vimeo.


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