Gestern ist mir (virtuell) ein Mensch begegnet, der sinngemäß meinte, Gender/ Gender-Mainstreaming sei eine gute Sache. Er bezog auf seinem Blog Stellung gegen die, die von Gender-Wahn und Gender-Ideologie reden und schreiben und versuchen, Ihre Umwelt für jene von gewissen politischen Kreisen ausgehende Bewegung zu sensibilisieren und vor einer Indoktrinierung zu warnen.
Dieser Mensch meint: "Wenn jemand eine Theorie missbraucht ist das noch kein Grund, gleich die ganze Theorie in die Tonne zu kloppen". Und er fordert, "sich mit dem Begriff und den Inhalten neu auseinanderzusetzen. Das Gute behalten, das Schlechte...". Er spricht von "Genderwissenschaft", jedoch ist der wissenschaftliche Anteil an der Gendertheorie höchst umstritten und wohl nur oberflächlich verifizierbar, nämlich da, wo es um die Abschöpfung von Fördermitteln und Zuschüssen aus verschiedenen Töpfen geht.
Eine These und Anfrage des gutgläubigen Menschen: "Es gibt in der Genderwissenschaft gefährliche Strömungen. Die gibt’s auch in der Kirche. Ist sie deshalb per se falsch?" Das ist dann doch ziemlich schräg. Denn es ist doch vielmehr so: Die Gender"theorie" stammt aus gottlosen, atheistischen Quellen, die letztlich die Welt so, wie sie von Gott geschaffen ist und den Menschen als Gottes Ebenbild, als Mann und Frau, bestreitet und Kinder entsprechend (um-)erziehen will. Diese dämonische (Papst Franziskus) Theorie mit der Kirche zu vergleichen ist wohl ziemlich verfehlt.
"Gefährliche Strömungen" gibt es nicht innerhalb der Gendertheorie, so als würde eine Sekte die gute Genderwissenschaft zu bösen Zwecken missbrauchen, sondern die Gendertheorie als solche aus ihren Quellen widerspricht dem christlichen Menschen- und Weltbild. Mag sein, dass es ein paar unverbesserliche Naive gibt, die in Gender/ Gender Mainstreaming gute Aspekte erkennen und deshalb nicht zulassen wollen, dass jemand die Bösartigkeit der gesamten Genderbewegung beim Namen nennt.
Statt die Genderbewegung mit der göttlichen Stiftung Kirche zu vergleichen, ist eher der Vergleich mit dem Natinalsozialismus angebracht. Natürlich war auch im Nationalsozialismus nicht alles schlecht, und dennoch ist er von der Wurzel her und als Ganzes in "Theorie" und "Wissenschaft" aus christlicher Sicht abzulehnen. These und Anfrage müssten deshalb heißen: "Es gibt in der Genderwissenschaft auch einige gute (wahre) Aspekte. Die gibt es im Nationalsozialismus auch. Ist sie bzw. er deswegen per se gut?" Sicher nicht!
Es ist letztlich die Frage, ob man sich den Fakten (Gender / Gendermainstreaming entspringt einer atheistischen Weltanschauung) stellen will, oder eben nicht. Das Einsickern und Manifestieren dieser antichristlichen Ideologie in die Institutionen der Kirche (wie bereits bei deutschen "katholischen" Verbänden wie Caritas, BDKJ oder kjg u. a. geschehen) wird den verbliebenen Rest an Glauben und christlicher Weltanschauung dort auch noch vernichten, so wie der Nationalsozialismus die mit ihm damals kooperierenden kirchlichen Einrichtungen im Kern zerstört hat.
Natürlich gibt es auch einige gute und richtige Aspekte in der Gendertheorie. Natürlich sollen beispielsweise Frauen für gleiche Arbeit den gleichen Lohn wie Männer erhalten und natürlich sind Frauen nicht - wie es in vielen Ländern der Erde Usus ist, als "Besitz" des Mannes zu behandeln. Deshalb aber die Weltanschauung, die hinter Gender/ Gender Mainstreaming
steht, als gut und förderungswürdig zu verkennen, ist einfach - naiv. Die Kirche hat all dies schon längst erkannt. "Geschlechtergerechtigkeit" ist Teil christlicher Ethik. Die Kirche hat als Antwort auf Gender die katholische Soziallehre und die "Zusammenarbeit von Frau und Mann in Kirche und Welt". Die Kirche braucht kein Gender/ Gender Mainstreaming.
Zur Diskussion über die Vereinbarkeit von Christentum und Gender mainstreaming:
- Jürgen Niebecker: Gender? - Alles gar nicht schlimm, meint der Pfarrer (26.11.2014)
- Jürgen Niebecker: Gender? – Nur schwarz-weiß gedacht? (27.11.2014)
- Josef Bordat: Gender. Tatsache, Theorie, Ideologie (27.11.2014)
- Peccator quidam: Gender und Homosexualität: zwei Seiten einer Medaille und zugleich zwei einander widerstrebende Prinzipien (27.11.2014)
Weiteres zum Thema "Gender-Ideologie":
- Hirtenbrief von Bischof Vitus Huonder (Chur): Gender - Die tiefe Unwahrheit einer Theorie (09.12.2013)
- 15 oberitalienische Bischöfe verwerfen Genderideologie und betonen eine naturrechtliche und schöpfungsgemäße Sicht der Familie (03.02.2014)
- Papst Franziskus: Genderideologie bedient sich gleicher Methoden wie seinerzeit der Nationalsozialismus (20.01.2015)
- Linkliste zum Thema "Gender/ Gender-Mainstreaming"
Traurige Reaktion des Priesters Carsten Leinhäuser auf obenstehende Anmerkungen zu seiner Gender-Verharmlosung (man beachte den Gebrauch der Begriffe "purer Hass" und "Nazivergleich" sowie die komplette Verleugnung der oben belegten Fakten z. B. bzgl. des BDKJ):
Weitere Ansichten des Speyerer Priesters und "Jugendseelsorgers" Carsten Leinhäuser:
- Ablehnung der korrekten Übersetzung der Wandlungsworte in der Hl. Messe: "Grillsaison" oder "Blut des neuen und ewigen Bundes?" (April/Mai 2012)
- als "Jugendseelsorger": Rechtfertigung von GM und sexuellen Anzüglichkeiten in der KjG (Juni 2014) (s. dazu auch bei Jürgen Niebecker: hier und kath.net: hier)
- Kreuzknappe: Jesus hat die GENDER-Theorie "vorbildhaft genutzt", meint ein bekannter Pfarrer... (27.11.2014)
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Danke für die Klarstellung.
AntwortenLöschenIch finde Gender gut. Gender ermöglicht es mir, mich auf eine Stelle zu bewerben, die mir eigentlich durch eine Frauenquote versperrt ist. Ich definiere mich einfach als weiblich und gut ist.
AntwortenLöschenJa das wäre es dann auch noch, dass eine Frauenquote ja der Gleichheit widerspricht!
LöschenAber in der herrschenden Diktatur des Relativismus kann man sorum nicht argumentieren!
Weil das komische ist ja, dass einerseits gesagt wird, es gibt keine Unterschiede und dann wieder, mittels Quoten und Förderprogrammen, auf den Unterschieden herumgeritten wird,
Man darf es ruhig erwähnen: Derjenige Mensch, der dir begegnet ist, ist Priester der katholischen Kirche.
AntwortenLöschenKlare Worte. Volle Zustimmung und Dank dafür!
AntwortenLöschenGenderforschung und Gendertheorie sollte man aber so nicht vermengen -- es gibt sie durchauch, die "gute" Genderforschung, die methodisch vorgeht und echte Erkenntnisse generiert. Zu ihren Ergebnissen gehört etwa, daß es wohl nie ein Matriarchat im Sinne Bachofens gegeben hat, daß es Homosexualität im uns bekannten Sinne erst seit dem XIX. Jahrhundert gibt und daß Männer und Frauen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit sehr viel besser miteinander auskamen als heute, und daß das Patriarchat, das die Feministinnen kritisieren, erst etwa 200 Jahre alt und ein Produkt der Säkularisierung ist.
AntwortenLöschenDiese wichtigen Erkenntnisse hätten wir heute nicht, wenn es die wissenschaftliche Genderforschung nicht gäbe. Wir würden dann weiterhin den gefährlichen Theorieen irgendwelcher revolutiönären Schwarmgeister aufsitzen müssen.
Vielleicht interessiert Sie ja auch meine Antwort auf Jürgen Niebeckers Blogbeitrag, die eigentlich auch auf Jhren hiesigen Beitrag antwortet:
http://psiae.blogspot.de/2014/11/gender-und-homosexualitat-zwei-seiten.html
Wir brauchen nicht weniger von jeglicher Genderforschung, sondern mehr von der guten!
Sehr guter Post! Danke!
AntwortenLöschen@all
AntwortenLöschenVielen Dank für die Kommentare!
@Jürgen und @Arminius
Logisch! :-)
@Anonym
Ja, leider ist das so...
Habe inzwischen auch zum Blog verlinkt, damit man sich ein Bild machen kann.
@Peccator quidem
Vielen Dank für die Informationen und die sehr interessanten Einblicke in die Gender studies!