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Sonntag, 30. November 2014

Ist Jesus wirklich die erste und einzige Liebe?

"Wo Ordensleute sind, da ist Freude"


Heute, am 1. Adventssonntag, beginnt das von Papst Franziskus ausgerufenen "Jahr des geweihten Lebens". Es soll den Gottgeweihten die Möglichkeit bieten, in besonderem Maße auf die Ursprünge ihrer Gemeinschaft bzw. ihrer Ordensfamilie zu schauen und sich erneut am ursprünglichen Charismas ihres Gründers oder ihrer Gründerin auszurichten, um den Menschen auch in der heutigen Zeit ein Segen zu werden. Das Jahr des geweihten Lebens wird mit dem Fest der Darstellung Jesu im Tempel am 2. Februar 2016 enden.

In der Instruktion der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des Apostolischen Lebens über den Dienst der Autorität und den Gehorsam (2008) heißt es über die berufung der Gottgeweihten:
Das geweihte Leben ist dazu berufen, in Welt und Kirche die charakteristischen Eigenschaften Jesu, der jungfräulich, arm und gehorsamen war, sichtbar zu machen und blüht gerade auf dem Boden dieser Suche nach dem Antlitz des Herrn und dieses Weges, der zu Ihm führt (vgl. Joh 14,4-6). Es handelt sich um eine Suche, die zum inneren Frieden führt (...) gleichzeitig aber auch die Mühe des Alltags mit sich bringt, denn Gott ist Gott, und seine Wege und Gedanken sind nicht unsere Wege und Gedanken (vgl. Jes 55,8).

Gottgeweihte bezeugen also die frohe und zugleich mühsame, beständige Suche nach dem Willen Gottes, und darum ergreifen sie alle verfügbaren Mittel, die ihnen dabei behilflich sein können, diesen Willen zu erkennen und zu erfüllen.



Das Jahr des geweihten Lebens betrifft nicht nur die geweihten Personen, sondern die gesamte Kirche. So wende ich mich an das ganze Volk Gottes, dass es sich des Geschenkes immer bewusster werde, das in der Gegenwart vieler Ordensfrauen und -männer besteht; sie sind die Erben großer Heiliger, welche die Geschichte des Christentums bestimmt haben.
Was wäre die Kirche ohne den heiligen Benedikt und den heiligen Basilius, ohne den heiligen Augustinus und den heiligen Bernhard, ohne den heiligen Franziskus und den heiligen Dominikus, ohne den heiligen Ignatius von Loyola und die heilige Teresa von Avila, ohne die heilige Angela Merici und den heiligen Vinzenz von Paul?

Man könnte die Aufzählung fast unbegrenzt fortsetzen, bis zum heiligen Johannes Bosco und der seligen Teresa von Kalkutta. Zu Recht betonte der selige Papst Paul VI.: »Ohne dieses konkrete Zeichen bestünde die Gefahr, dass die Liebe, welche die Kirche beseelt, erkaltet, das heilbringende Paradox des Evangeliums entschärft wird, das „Salz“ des Glaubens sich auflöst in einer Welt, die immer mehr der Säkularisierung verfällt« (Evangelica testificatio, 3).

Beten wir für alle Ordensangehörigen und Gottgeweihten, dass sie ihrer Berufung treu bleiben und durch die Übung ihres tugendhaften und frommen Lebens allen Christen ein Vorbild in der Nachfolge Christi sein mögen.


Bild: eigenes Foto (FW)

Freitag, 28. November 2014

Bild vom Tage


... und himmlischer Frieden...

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Donnerstag, 27. November 2014

Gender mainstreaming ist so gut wie Nationalsozialismus

Gestern ist mir (virtuell) ein Mensch begegnet, der sinngemäß meinte, Gender/ Gender-Mainstreaming sei eine gute Sache. Er bezog auf seinem Blog Stellung gegen die, die von Gender-Wahn und Gender-Ideologie reden und schreiben und versuchen, Ihre Umwelt für jene von gewissen politischen Kreisen ausgehende Bewegung zu sensibilisieren und vor einer Indoktrinierung zu warnen.

Dieser Mensch meint: "Wenn jemand eine Theorie missbraucht ist das noch kein Grund, gleich die ganze Theorie in die Tonne zu kloppen". Und er fordert, "sich mit dem Begriff und den Inhalten neu auseinanderzusetzen. Das Gute behalten, das Schlechte...". Er spricht von "Genderwissenschaft", jedoch ist der wissenschaftliche Anteil an der Gendertheorie höchst umstritten und wohl nur oberflächlich verifizierbar, nämlich da, wo es um die Abschöpfung von Fördermitteln und Zuschüssen aus verschiedenen Töpfen geht.

Eine These und Anfrage des gutgläubigen Menschen: "Es gibt in der Genderwissenschaft gefährliche Strömungen. Die gibt’s auch in der Kirche. Ist sie deshalb per se falsch?" Das ist dann doch ziemlich schräg. Denn es ist doch vielmehr so: Die Gender"theorie" stammt aus gottlosen, atheistischen Quellen, die letztlich die Welt so, wie sie von Gott geschaffen ist und den Menschen als Gottes Ebenbild, als Mann und Frau, bestreitet und Kinder entsprechend (um-)erziehen will. Diese dämonische (Papst Franziskus) Theorie mit der Kirche zu vergleichen ist wohl ziemlich verfehlt.

"Gefährliche Strömungen" gibt es nicht innerhalb der Gendertheorie, so als würde eine Sekte die gute Genderwissenschaft zu bösen Zwecken missbrauchen, sondern die Gendertheorie als solche aus ihren Quellen widerspricht dem christlichen Menschen- und Weltbild. Mag sein, dass es ein paar unverbesserliche Naive gibt, die in Gender/ Gender Mainstreaming gute Aspekte erkennen und deshalb nicht zulassen wollen, dass jemand die Bösartigkeit der gesamten Genderbewegung beim Namen nennt.

Statt die Genderbewegung mit der göttlichen Stiftung Kirche zu vergleichen, ist eher der Vergleich mit dem Natinalsozialismus angebracht. Natürlich war auch im Nationalsozialismus nicht alles schlecht, und dennoch ist er von der Wurzel her und als Ganzes in "Theorie" und "Wissenschaft" aus christlicher Sicht abzulehnen. These und Anfrage müssten deshalb heißen: "Es gibt in der Genderwissenschaft auch einige gute (wahre) Aspekte. Die gibt es im Nationalsozialismus auch. Ist sie bzw. er deswegen per se gut?" Sicher nicht!

Es ist letztlich die Frage, ob man sich den Fakten (Gender / Gendermainstreaming entspringt einer atheistischen Weltanschauung) stellen will, oder eben nicht. Das Einsickern und Manifestieren dieser antichristlichen Ideologie in die Institutionen der Kirche (wie bereits bei deutschen "katholischen" Verbänden wie Caritas, BDKJ oder kjg u. a. geschehen) wird den verbliebenen Rest an Glauben und christlicher Weltanschauung dort auch noch vernichten, so wie der Nationalsozialismus die mit ihm damals kooperierenden kirchlichen Einrichtungen im Kern zerstört hat. 

Natürlich gibt es auch einige gute und richtige Aspekte in der Gendertheorie. Natürlich sollen beispielsweise Frauen für gleiche Arbeit den gleichen Lohn wie Männer erhalten und natürlich sind Frauen nicht - wie es in vielen Ländern der Erde Usus ist, als "Besitz" des Mannes zu behandeln. Deshalb aber die Weltanschauung, die hinter Gender/ Gender Mainstreaming steht, als gut und förderungswürdig zu verkennen, ist einfach - naiv. Die Kirche hat all dies schon längst erkannt. "Geschlechtergerechtigkeit" ist Teil christlicher Ethik. Die Kirche hat als Antwort auf Gender die katholische Soziallehre und die "Zusammenarbeit von Frau und Mann in Kirche und Welt". Die Kirche braucht kein Gender/ Gender Mainstreaming.


Weiteres zum Thema "Gender-Ideologie":


Traurige Reaktion des Priesters Carsten Leinhäuser auf obenstehende Anmerkungen zu seiner Gender-Verharmlosung (man beachte den Gebrauch der Begriffe "purer Hass" und "Nazivergleich" sowie die komplette Verleugnung der oben belegten Fakten z. B. bzgl. des BDKJ):




Weitere Ansichten des Speyerer Priesters und "Jugendseelsorgers" Carsten Leinhäuser:


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Mittwoch, 26. November 2014

Slowakische Bischöfe: Gefährliche Gender-Ideologie entspringt der Kultur des Todes

Vor fast genau einem Jahr haben sich die slowakischen Bischöfe in ihrem Hirtenbrief zur Adventszeit mit dem Thema der göttlichen Einrichtung der Familie und der Lüge der Gender-Ideologie befasst. Immer drängender wird das Thema auch bei uns in Deutschland. Durch die Verankerung der Gender-Ideologie in Gesetzen und Verwaltung kann sich fast niemand den Einflüßen entziehen. Gibt es noch Verwaltungen, in denen es keine "Gleichstellungsbeauftragte" gibt, die emsig dafür Sorge trägt, dass immer und überall "gegendert" wird (und nicht nur das)?

Selbst in kirchlichen Verwaltungen wird angestrebt, "Geschlechtergerechtigkeit (im Sinne von Gender Mainstreaming als handlungsleitender Maxime) zu einem prägenden Merkmal kirchlicher Unternehmenskultur zu machen" (z. B., aber nicht nur, in der Erzdiözese Bamberg). Bischöfe und Verantwortliche in der Kirche haben die Gefahren des widernatürlichen Genderismus noch nicht erkannt - oder ignorieren sie.

Die zum katholischen Glauben konvertierte Publizistin Gabriele Kuby hat schon vor geraumer Zeit jedem Bischof in Deutschland ihre Aufklärungsrecherchen zum Thema Gender-Mainstreaming zukommen lassen. Jeder Bischof dürfte also wissen, worum es geht. Dennoch erfolgen keine Gegenmaßmnahmen oder Warnungen vor der drohenden Zerstörung der Familie. Im Gegenteil beugen sich auch die kirchlichen Einrichtungen der Indoktrination. Ein unglaubliches, ja gespenstisches Szenario, denn Gender widerspricht allein schon dem gesunden Menschenverstand.

Immerhin: Die slowakische, die polnische und die portugiesische Bischofskonferenz haben sich in aller Deutlichkeit von der Gender-Ideologie distanziert und sich auf die göttliche Schöpfung des Menschen als Mann und Frau berufen. Außerdem hat der Bischof von Chur, Bischof Vitus Huonder, vor etwa einem Jahr einen Hirtenbrief zum Thema Gender Mainstreaming verfasst (s. Links unten).


Hier nun der Wortlaut des Hirtenbriefes der slowakischen Bischöfe zum Advent 2013:


Liebe Brüder und Schwestern ! 

Die Adventszeit, die heute beginnt, ist die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten. Dieses Fest erinnert uns an das Kommen des Sohnes Gottes in diese Welt. Wie Er selbst sagt, ist Er gekommen, „damit wir das Leben haben und es in Fülle haben“ (vgl. Joh 10, 10). Das Wertvollste, was Gott der Welt und dem Menschen schenkte, ist gerade das Leben. Dafür hat Er hier auf der Erde Bedingungen geschaffen und Gesetze festgelegt. Wenn wir sie einhalten, wird das Leben aufblühen. Wenn sich der Mensch gegen die göttliche Ordnung stellt, schafft er eine Kultur des Todes. 

Gott sorgt sich außerordentlich um den Menschen. Bevor Er ihn erschuf, bereitete Er ihm eine wunderschöne und fruchtbare Natur, damit sie ihm eine Quelle seiner leiblichen Kräfte sei. Um ihn glücklich zu machen, schenkte Er dem Menschen außer der Natur die Familie. Gott will, dass jeder Mensch in eine liebevolle und geordnete Familiengemeinschaft hineingeboren wird. Wenn dem nicht so ist, liegt dem entweder ein Unglück oder menschliches Versagen zugrunde. Im Laufe des ganzen Lebens soll jeder Mensch in der Familie viele Formen des menschlichen Glücks erleben. Am Anfang ist es das Glück des Kindes, das sich in den Armen von Mutter und Vater sicher, geborgen und sorglos fühlt. Es wächst und reift heran, wird erwachsen, sein Glück verändert sich in das des verliebten Ehemannes oder der verliebten Ehefrau und später wandelt es sich in das Glück des fürsorgenden Vaters oder der Mutter. Schließlich ist es das Glück als Großeltern, wenn es ihnen geschenkt ist, dass sie sich an ihren gut erzogenen Nachkommen erfreuen können, und diese die Verantwortung für ihr Leben über­nehmen. Jede Etappe des menschlichen Glücks sichert eine geordnete Familie. 

Die Familie ist eine göttliche Einrichtung. Deswegen steht es nicht in der Macht des Menschen sie auszulöschen. Die Kirche betet über den Neuvermählten: „Gott, Du hast die Frau neben den Mann gestellt und diese Gemeinschaft schon bei der Erschaffung der Welt gesegnet, so dass sie weder durch die Erbsünde noch durch die Sintflut vernichtet werden konnte.“ Dieses Gebet drückt den Glauben der Kirche an die Familie als eine göttliche Einrichtung aus, die in der Welt überlebt. Sie muss aber nicht in Europa überleben. Auch wenn die Familie von Menschen nicht zerstört werden kann, kann sie von ihm verstümmelt werden und dies geschieht in der heutigen Welt.

Aufgrund der Zerrüttung der Familien wird das menschliche Glück, das gerade dort seine irdische Vollkommenheit erlangt, entwertet. Das Leben wird bedroht und eine Kultur des Todes entsteht. Die Akteu­re der Kultur des Todes bedienen sich sehr ausgeklügelter Methoden, um sie durchzusetzen. Sie belegen edle Begriffe mit einem ganz neuen und gegensätzlichen, d. h. abwertenden Sinn. Sie sprechen von „Menschenrechten“ und „Kinderrechten“, aber im Rahmen dieser „Rechte“ möchten sie Dinge durchsetzen, die den Menschen und Kindern Schaden zufügen. Unter dem Deckmantel der Kinderrechte, die sie versuchen durchzusetzen, verlieren Mutter und Vater die Möglichkeit, ihre Kinder verantwortungsvoll zu erziehen. Dabei hat das Kind ein von Gott gegebenes natürliches Recht auf Erziehung. 

Die Anhänger der Kultur des Todes kommen mit der neuen „Gender-Ideologie“. In ihrem Namen möchten sie die sog. „Geschlechtergleichheit“ durchsetzen. Wenn man diesen Begriff das erste Mal hört, glaubt man, es handle sich darum, dass dem Mann und der Frau die gleichen Rechte und die gleiche Würde zuerkannt werden. Aber diese Gruppen verfolgen mit der sog. „Geschlechtergleichheit“ etwas ganz anderes. Sie wollen uns überzeugen, dass keiner von uns von Natur aus als Mann oder Frau existiert, sie wollen also dem Mann das Recht auf die männliche Identität und der Frau das Recht auf die weibliche Identität nehmen und ebenso der Familie das Recht auf die Identität als Familie absprechen. Der Mann soll sich nicht mehr als Mann, die Frau nicht mehr als Frau fühlen, und die Ehe soll nicht mehr als die von Gott gesegnete alleinige Gemeinschaft zwischen Mann und Frau verstanden werden, sondern der Ehe soll auch die Gemeinschaft von zwei Männern bzw. Frauen gleichgestellt werden. So entsteht eine Art sodomitischer Verwirrung, die dem Willen Gottes widerspricht und die Strafe Gottes vorbereitet. 

Mit edlen Parolen will man die Zerrüttung des Familienlebens innerhalb der Gesellschaft durchsetzen, obwohl dieses unantastbar sein sollte. Dies ist eine gotteslästerliche Revolte des Menschen gegenüber dem Schöpfer. Er schuf uns nach Seinem Bild. Der Mann bekam vom Schöpfer die Würde des Mannes, die Frau die Würde der Frau und die Familie die Würde der Familie. Davon wird auch die Würde einer Nation abgeleitet. Und das wollen die Akteure der Kultur des Todes und die Vertreter der Gender-Ideologie mittels edler Parolen zerstören. Der Begriff Mann, Ehemann, Vater, Ritter, Gentleman ist für sie inakzeptabel. Das gleiche gilt für die Begriffe Frau, Ehefrau, Mutter. Das Volk, bei dem ihnen dies gelingt, wird seine Würde vor Gott und vor der Welt verlieren. 

Die Vertreter vieler Länder kriechen aus unverständlichen Gründen, sich selbst erniedrigend, vor den Akteuren der Kultur des Todes; und durch die Gesetzgebung, die manchmal dem gesunden Menschenverstand widerspricht, kommen sie ihnen sogar entgegen. Solche Vertreter haben keine moralische Würde und sie berauben ihr Volk nicht nur seiner Würde, sondern sie liefern es mit Hilfe von Gesetzen dem Untergang aus. Es geht um den Verlust des grundlegenden Lebenssinnes – den Verlust des Überlebenssinnes. Die ersten Gefahren tauchen bereits auch bei uns auf. 

Wir wollen unsere große Wertschätzung und unseren Dank gegenüber denjenigen Institutionen und einzelnen Personen ausdrücken, die sich dieser nahenden Gefahr bewusst sind und für den Schutz der Familie und der Kultur des Lebens den „Marsch für das Leben“ in Košice [Kaschau] organisiert haben. Wir wollen unsere Wertschätzung und unseren Dank auch all denjenigen bekunden, die diesen „Marsch für das Leben“ unterstützt und so zum Ausdruck gebracht haben, dass ihnen die Rettung der Institution der Familie am Herzen liegt. 

Der Marsch für das Leben sollte ein Aufruf, eine Ermutigung und moralische Unterstützung für unsere Politiker sein, damit sie keine Angst haben, die Würde und die Lebensfähigkeit unserer Nation zu schützen. Tatsächlich haben sie diesen Aufruf außer Acht gelassen, was darauf hindeutet, dass sie sich die Kultur des Todes bereits angeeignet haben, denn sie gewähren den Akteuren weiterhin einen großen Spielraum und eine beachtliche Unterstützung.

Die Aktivisten der „Geschlechtergleichheit“ geben nicht nach, sondern sie warten auf eine passende Gelegenheit, um durch die Gesetzgebung die Erziehung und Bildung zu beherrschen und diese „sodomitische Ideologie“ den Kindern im Schul- und sogar im Kindergartenalter aufzwingen zu können. Es würde sich somit um einen Erziehungsprozess handeln, der das Kind nicht nur seiner Würde beraubt, sondern es auch moralisch und psychisch zum Krüppel macht. Dem Kind würde damit die Möglichkeit genommen, in jeder Hinsicht eine reife Frau oder ein reifer Mann zu werden. Und für diese Verwüstung soll der Lehrerberuf missbraucht werden. Früher wurde der Lehrer benutzt, damit er gegen den Willen der Eltern den Kindern den Atheismus aufzwingt, heute droht ihm noch Schlimmeres. Die Akteure der Kultur des Todes werden auch von den Medien stark unterstützt. Lassen wir uns von ihnen nicht in die Irre führen, lassen wir uns von ihnen nicht beeinflussen. 

Die Kultur des Todes bedroht wirklich die Existenz einer Nation. Frühere Generationen haben bei einer solchen Bedrohung nicht gezögert, für den Schutz der Heimat ihr Leben hinzugeben. Von uns wird solch ein großes Opfer noch nicht verlangt, aber es wird verlangt, dass wir wachsam bleiben. Wir rufen alle Politiker, die Eltern, die Schulverwaltungen und alle Menschen guten Willens zur Wachsamkeit auf, damit sie bereits die ersten Anzeichen der Kultur des Todes ablehnen. Bei einer Wahl kann unsere Stimme nur derjenige Kandidat bekommen, der die Kultur des Todes ablehnt. Mit einer anderen Einstellung würden wir unsere Vorfahren, die für das Wohl der Heimat ihr Leben geopfert haben, ihrer Ehre berauben. 

In dieser Advents- und Weihnachtszeit zeigt uns Gott deutlich, wie wichtig in seinen Augen die Familie ist. Als Er Seinen Sohn auf die Erde schickte, sorgte Er sich nicht darum, dass Sein Sohn in einem prächtigen Palast zur Welt kommt, dass Er auserlesene Speisen bekommt, sondern Er sorgte dafür, dass Sein Sohn auf die Welt kommt und in einer geordneten Familie aufwachsen kann. Der Blick auf die Familie von Nazareth möge uns aufrütteln, dass wir für die Erhaltung der Familie alles in unseren Kräften Stehende tun. So wie die Familie von Nazareth durch die Flucht nach Ägypten das Kind geschützt hat, so sind auch wir verpflichtet, um jeden Preis die gesunde Entwicklung der Kinder vor der gefährlichen „Gender-Ideologie“ zu schützen. 

In der festen Hoffnung, dass Sie zu diesen ernsten Fragen des Lebens und der Familie die richtige Stellung einnehmen, erteilen wir Ihnen unseren Segen.


Die slowakischen Bischöfe zum 1. Adventsonntag 2013


(Quelle: HP der slowakischen Bischöfe: hier; dt. Übersetzung: via FMG)



Weiteres zum Thema "Gender-Ideologie":

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Dienstag, 25. November 2014

Die "Frage" des Kardinal Kasper - Parallelen

Kardinal Walter Kasper hat in seiner Rede vom 20.02.2014, wiederholt und unterstrichen durch seine Veröffentlichung "Das Evangelium von der Familie", in zahlreichen Redebeiträgen und Interviews, die "Frage" gestellt, warum die Kirche zivil wiederverheirateten Gläubigen eine Zweitehe und den Empfang der Sakramente (Beichte und Eucharistie) nicht gestatte. Er plädiert aus "Barmherzigkeit"  für die Akzeptanz eines Lebensentwurfs außerhalb der Ordnung Gottes, eine Akzeptanz des gelebten habituellen Ehebruchs, denn dem Menschen müsse eine zweite (dritte, vierte?) Chance eingeräumt werden. Kardinal Kasper ist überzeugt: "Gott tut das".

In einem am 07. Mai 2014 im amerikanischen "Commonweal" erschienenen Interview erklärte Kardinal Kasper seinen großen Respekt gegenüber Gläubigen, die nach einer Trennung und Scheidung von ihrem Ehegatten in einer Lebensgemeinschaft mit einem neuen Partner leben (weil sie sich z. B. aus Sorge für ihre Kinder nicht trennen können), aber in der Art wie Bruder und Schwester, also ohne die geschlechtlichen Akte zu vollziehen, die der Ehe vorbehalten sind. Diese sicher nicht einfache, aber in Ausnahmefällen von der Kirche geduldete und empfohlene Lebensweise erschließt Betroffenen die Möglichkeit, die Sakramente zu empfangen. Kasper nennt diese Lebensweise einen "heroischen Akt", heldenhaft - und dann meint er: Heroismus sei nichts für den durchschnittlichen Christen.
"To live together as brother and sister? Of course I have high respect for those who are doing this. But it’s a heroic act, and heroism is not for the average Christian."

Es sei die Frage erlaubt, ob Kasper der Annahme ist, dass es zwei Klassen von Christen gibt: durchschnittliche und - sagen wir - überdurchschnittliche? Ein Zweiklassenchristentum? Seit mehr als zweitausend Jahren gilt die Lehre Jesu für alle und jeden, dessen Herz sich von der Liebe Gottes berühren lässt und der in die Nachfolge Christi eingetreten ist. Wir alle wissen uns verbunden in dem einen Glauben, in der einen Taufe und in dem einen Herrn (vgl. Eph 4,5). Und alle sind zu Heiligkeit und Vollkommenheit aufgefordert, die allein uns mit Gott verbindet. Es ist ein Ruf an uns alle: "Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!" (Mt 5,48) und jeder von uns soll "in Gottesfurcht nach vollkommener Heiligung" streben (vgl. 2Kor 7,1 ; und auch 1 Petr 1,14-16).

Kasper widerspricht somit nicht nur der gesamten Tradition der Kirche und ihren Lehräußerungen (zuletzt noch Papst Franziskus hat die allgemeine Berufung aller Gläubigen zur Heiligkeit festgestellt und sie ihnen ans Herz gelegt) sondern auch der Hl. Schrift und dem Wort Gottes. Ebenso widerspricht er dem Wort Christi, der an den Heilsplan Gottes für den Menschen erinnert, der in der Unauflöslichkeit der Ehe besteht: "Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen!" (s. Mt 19,6 und Mk 10,9). Hier gibt es keine Spitzfindigkeiten, kein kasuistisches Geschwurbel. Die Antwort Jesu auf die Frage (!) der Pharisäer ist klar und eindeutig: die Ehescheidung und Wiederverheiratung ist gegen Gottes Willen.

Der ehemalige Rottenburger Diözesanbischof stellt die Frage (!) ob und unter welchen Bedingungen (!) die katholische Kirche im Einzelfall (!) solche Menschen wieder zu den Sakramenten zulassen kann. Kasper sagt in seinem "Evangelium", dass sein Vorschlag für die Akzeptanz einer zweiten Ehe keine Lösung für alle ist, sondern nur in bestimmten Fällen (!) Anwendung finden solle: nämlich bei denen, die "in unseren Gemeinden" leben, d. h. aktiv sind, die sich am Gemeindeleben beteiligen und sich "engagieren" - und die "ein ehrliches Bedürfnis nach den Sakramenten haben".

Aber ist das Engagement in der Gemeinde, das auch in Kuchenbacken, der Mitarbeit im Pfarrgemeinderat, in der Organisation von Gemeindeausflügen bestehehen kann, wirklich ein Kriterium für eine "Absolution" von schwerer Sünde, die - nach kirchlicher Lehre - von Gott trennt? Nun ja, natürlich sind das diejenigen, die wenigstens noch Kirchensteuer (nach einem System, dass es fast ausschließlich in Deutschland gibt) bezahlen... Ist das noch Seelsorge, die das ewige Heil des Einzelnen berücksichtigt? Aber dennoch: allein die Tatsache der Ungleichbehandlung von Gläubigen, die in der Gemeinde aktiv sind und solchen, die es nicht sind, wäre eine willkürliche Ungerechtigkeit.

Sehr interessant und aufschlussreich ist dazu ein Ausschnitt aus Romano Guardinis "Der Herr", in dem er über die Frage der Pharisäer an Jesus nach der Erlaubtheit des Scheidebriefes handelt. Sind hier nicht zahlreiche Parallelen zwischen der Frage der Pharisäer und der "Frage" Kardinal Kaspers augenscheinlich? Aber Guardini erklärt auch, wie der Wille Gottes zu leben ist, nämlich nicht aus menschlicher Kraft und Macht, sondern allein durch die Gnade Gottes, die uns durch das Sakrament geschenkt ist. Es geht um die Begebenheit, die der Evangelist Matthäus im 19. Kapitel, Vers 1 bis 12 berichtet: 



Weiteres zu den Versuchungen des Kardinal Kasper:


Romano Guardini über die Ehe und ihre Ausschließlichkeit

Ein Ausschnitt aus Romano Guardinis "Der Herr", in dem er über die Frage der Pharisäer an Jesus nach der Erlaubtheit des Scheidebriefes handelt. Aber Guardini erklärt auch, wie der Wille Gottes, nämlich die Ausschließlichkeit und Unauflöslichkeit der Ehe zwischen zwei Personen, zu leben gelingt, nämlich nicht aus menschlicher Kraft und Macht, sondern nur durch die Gnade Gottes, die uns durch das Sakrament geschenkt wird. Es geht um die Begebenheit, die der Evangelist Matthäus im 19. Kapitel, Vers 1 bis 12 berichtet:

(...) Die Situation, von der er (Anm.: Matthäus) berichtet, ähnelt anderen, die wir schon angetroffen haben. Die Pharisäer - Theologen, Juristen, Fachleute der Orthodoxie - fragen: "Darf der Mann seine Frau aus jedem Grunde entlassen?" Diese Frage meint es ebensowenig ehrlich wie jene nach dem "größten Gebot" (...). Sie wollen garnicht belehrt sein, sondern eine Falle legen.
Zur Sache selbst gab es eine ausgebreitete Kasuistik: ob zur Ausstellung des Scheidebriefes dieser Grund hinreiche oder jener, wann der Grund erschwert, wann er abgeschwächt sei, welche Ausnahmen bestehen, und so fort in unendlichen Unterscheidungen und Streitigkeiten. Die Gegner rechnen darauf, Jesus, der so wenig von den Spitzfindigkeiten der Gesetzeswissenschaft, immer nur von den Dingen der Vorsehung, Liebe und Herzensreinheit spricht, werde sich in dem Wust nicht auskennen und sich eine Blöße geben. Er aber streift mit einer einzigen Bewegung alles weg und stellt die Frage auf eine ganz andere Ebene: überhaupt nicht darf er sie entlassen!

Die Ehe ist von Gott begründet. Gott hat den Menschen als Mann und Weib und also auf ihre Verbindung hin geschaffen. Recht geschlossen, bildet diese Verbindung eine Einheit, die aus Gott selbst stammt. Die beiden werden eins von Gott her; so innig, dass sie nur "ein Fleisch" sind und alles, was den einen berührt, auch den anderen angeht. Der Mensch kann trennen, was er selbst verbunden hat; was Gott (verbunden hat), steht über menschlicher Macht.

Der Mensch kann nach freiem Entschluss die Ehe eingehen, das liegt in seiner Gewalt. Tut er es aber, dann knüpft sich darin eine Bindung von Gott her, über die er keine Macht mehr hat. Das ist der über-menschliche Charakter der Ehe, der zu einem glückseligen, über allen Wandel hinaus Frieden und Halt gebenden Geheimnis werden kann; freilich auch zu einem schweren Schicksal.

Die Frager antworten empört: Warum hat aber dann Moses die ganzen Vorschriften über die Ausstellung des Scheidebriefes gegeben? Jesus erwidert: Der Härte eurer Herzen wegen. Weil ihr weder Liebe, noch aus Liebe bestimmte Treue habt. Weil ihr selbstsüchtig und sinnlich seid, und wenn euch nicht Zugeständnisse gemacht worden wären, euch aufgelehnt hättet, Gott aber zu barmherzig war, das zuzulassen.

Das Gesetz (...) war nicht Ausdruck des ersten göttlichen Willens, wie er noch Abraham gegenüber redet, gar im Paradies und in der Schöpfungsabsicht zu Tage tritt; sondern Zeugnis eines Abfalles des Volkes: eine Ordnung, die Gott gab, nachdem die eigentliche Ordnung des Glaubens und der Freiheit verlassen war.

Die Jünger sind erschüttert. Vielleicht kommen ihnen auch noch Jesu Worte aus der Bergpredigt zu Bewusstsein: "Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch: Jeder, der ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, hat schon in seinem Herzen die Ehe gebrochen!" (Mt 5,27-28). Dann bedeutet ja heiraten eine furchtbare Bindung! Die Ehe mit nur einer Frau, ohne Möglichkeit der Lösung, und auch nur der lüsterne Blick nach einer anderen schon Ehebruch! Wenn es um das Verhältnis von Mann und Weib so bestellt ist, dann ist das Heiraten eine schlimme Sache!

Darauf Jesus: "Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist" (Mt 19,11). Diese Ausdruckweise kehrt in Jesu Mund öfter wieder, so wenn er ruft: "Wer Ohren hat zu hören, der höre" (Mt 11,15). Sie deutet immer darauf hin, was er sagt, könne nicht aus dem unmittelbar Menschlichen oder aus dem Bereich des bloßen Gesetzes, sondern nur aus dem Glauben und der Gnade verstanden werden. So auch hier: Was euch über die Ehe gesagt worden ist, könnt ihr aus Menschennatur, Welt und Gesetz allein nicht verstehen, sondern nur aus dem Glauben. Und vollbringen könnt ihr es nicht aus eigener Anstrengung, sondern nur aus Gnade.(...)

Man sagt wohl, die christliche Ehe sei der Natur des Menschen gemäß. Das kann richtig, aber auch falsch verstanden werden. Gewiss entspricht sie der Natur des Menschen - aber so, wie diese war, als sie die klare Gestalt des göttlichen Willens in sich trug, auf Gott hingeordnet und von seiner Gnade durchwirkt war. Dem Menschen im Paradies wäre es "natürlich" gewesen, dass die Ehe, aus der Freiheit und Liebe seines gottgehorsamen Herzens geschlossen, einzig und unaufhörlich sein müsse - aber dem Menschen, wie er durch die Sünde wurde?

Fortsetzung folgt

(Hervorhebung durch Fettdruck von FW)

Romano Guardini, Der Herr - Betrachtungen über die Person und das Leben Jesu Christi; St. Benno Verlag GmbH Leipzig; AD 1954; S. 327ff



Kein Segen für die neue Sat1-Kuppelshow "Hochzeit auf den ersten Blick"

Kardinal Rainer Maria Woelki findet deutliche Worte zur neuen Sat1-Fernsehserie "Hochzeit auf den ersten Blick", als deren jeweiligem Höhepunkt sich nach einem Casting jeweils völlig fremde Menschen vor dem Standesbeamten zum ersten Mal sehen, um miteinander den "Bund für's Leben" zu schließen.



Gerade weil sich heute viele Menschen nicht mehr bewusst sind, dass die Ehe auf Lebenszeit angelegt und eine durchaus ernst zu nehmende und verantwortungsvolle Sache ist, ist dieses Format - ganz abgesehen von der möglichen Verwirrung von Kindern und Heranwachsenden - kein gesellschaftlich hilfreicher Beitrag.

Und auch nur zur billigen Unterhaltung taugt diese Kuppelshow nicht, denn immernoch besitzen die meisten Menschen unserer postchristlichen Gesellschaft ein Gespür dafür, dass die Institution Ehe etwas zu tun hat mit Intimität und Tiefe einer Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau, die nicht dazu geeignet ist, vor einem Frensehpublikum inszeniert zu werden.

Diese Show ist nicht nur geschmacklos, sondern pervertiert, um es mit Kardinal Woelki zu sagen, Ehe und die Liebe.

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Montag, 24. November 2014

Weihbischof Athanasius Schneider über die Außerordentliche Bischofssynode 2014

Das folgende Interview, das Bischof Athanasius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der Allerheiligsten Jungfrau Maria in Astana, Kasachstan, Dr. Isabella Parowicz gab, wurde in der polnischen Zeitschrift Polonia Christiana veröffentlicht.

1. Exzellenz, was ist Ihre Meinung zur jüngsten Synode über die Familie? Was ist deren Botschaft für die Familie?

Während der Synode gab es Augenblicke offensichtlicher Manipulation seitens einiger Geistlicher, die Schlüsselpositionen in der Redaktions- und Leitungssturktur der Synode einnahmen. Der Zwischenbericht (Relatio post disceptationem) war eindeutig ein vorgefertigter Text ohne Bezug zu den tatsächlichen Aussagen der Synodenväter. In den Abschnitten über Homosexualität, Sexualität und "wiederverheiratete Geschiedene" und deren Zulassung zu den Sakramenten vertrat der Text eine radikale, neuheidnische Ideologie. Das ist das erste Mal in der Kirchengeschichte, dass ein solcher heterodoxer Text als Dokument einer offiziellen Versammlung katholischer Bischöfe unter der Leitung eines Papstes veröffentlicht wurde, unbeschadet der Tatsache dass der Text nur einen vorläufigen Charakter besaß.

Dank sei Gott und den Gebeten der Gläubigen auf der ganzen Welt, dass eine konsistente Anzahl von Synodenvätern diese Agenda entschlossen abgelehnt hat, die den verdorbenen und heidnischen Mainstream unserer Zeit widerspiegelt, der weltweit durch politischen Druck und durch die fast allmächtigen offiziellen Massenmedien durchgesetzt wird, die den Prinzipien der weltweiten Gender-Ideologie-Partei loyal sind.

Eine solches, wenn auch nur vorläufiges Synodendokument ist eine wirkliche Schande und ein Hinweis auf das Ausmaß, in dem der Geist der antichristlichen Welt in so wichtige Ebenen des Lebens der Kirche eingedrungen ist. Dieses Dokument wird für künftige Generationen und für die Historiker ein schwarzer Flecken sein, der die Ehre des Apostolischen Stuhls beschmutzt hat.

Glücklicherweise ist die Schlussbotschaft der Synodenväter ein echt katholisches Dokument, das die göttliche Wahrheit über die Familie ausdrückt, ohne über die tieferen Wurzeln der Probleme zu schweigen, das heisst, über die Realität der Sünde. Es gibt echt Mut und Trost für katholische Familien. Ich zitiere: "Wir denken an die vom Leben auferlegten Lasten und Leiden, die durch ein Kind mit besonderen Bedürfnissen entstehen kann, durch schwere Krankheit, durch die Schwierigkeiten des Alters oder durch den Tod eines geliebten Menschen. Wir bewundern die Treue so vieler Familien, die diese Leiden mit Mut, Glauben und Liebe ertragen. Sie betrachten sie nicht als eine ihnen auferlegte Last, sondern als etwas, in dem sie sich selber geben und die Leiden Christi in der Schwachheit des Fleisches sehen.

Die eheliche Liebe, die einzigartig und unauflösliche ist, hält trotz vieler Schwierigkeiten durch. Sie ist eines der schönsten und zugleich am weitesten verbreiteten Wunder. Diese Liebe breitet sich durch Fruchtbarkeit und Zeugung aus. Sie umfasst nicht nur die Zeugung von Kindern, sondern auch die Gabe des göttlichen Lebens in der Taufe, die religiöse Unterweisung und die Ausbildung der Kinder...

 Die Anwesenheit der Familie von Jesus, Maria und Joseph in deren bescheidenem Haus schwebt über euch".

2. Wer eine Änderung der kirchlichen Lehre zu moralischen Fragen (z.B. Zulassung „wiederverheirateter Geschiedener“ zur Heiligen Kommunion oder eine Form der Zulassung homosexueller Lebensgemeinschaften) erwartet hat, wurde wahrscheinlich durch die Schlussrelatio enttäuscht. Existiert aber nicht die Gefahr, dass eine Infragestellung und Diskussion von Dingen, die für die Lehre der Kirche grundlegend sind, zukünftig die Türen für schwere Missbräuche und für ähnliche Versuche einer Revision der kirchlichen Lehre öffnen können?

Es geht um ein göttliches Gebot, in unserem Fall um das sechste Gebot, um die absolute Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe. Eine von Gott bestimmte Regel, d.h. dass jene, die sich im Zustand schwerer Sünde befinden, nicht zur Heiligen Kommunion zugelassen werden können, wird durch den heiligen Paulus in seinem durch den Heiligen Geist inspirierten Brief in 1. Korinther 11,27-30 gelehrt. Darüber kann man nicht abstimmen, so wie man niemals über die Gottheit Christi abstimmen könnte.

Eine Person, die sich in einem unauflöslichen sakramentalen Eheband befindet und ungeachtet dessen eine dauerhafte eheähnliche Lebensgemeinschaft mit einer anderen Person unterhält, ist durch göttliches Gesetz vom Empfang der Heiligen Kommunion ausgeschlossen. Würde man das nicht beachten, so käme das einer von der Kirche öffentlich gemachten Erklärung gleich, durch die man auf verwerfliche Weise eine Leugnung der Unauflöslichkeit der christlichen Ehe legitimieren und gleichzeitig das sechste Gebot Gottes "Du sollst nicht ehebrechen" aufheben würde.

Keine menschliche Institution, nicht einmal der Papst oder ein Konzil, besitzen die Autorität und Kompetenz, eines der zehn Gebote oder die göttlichen Worte Christi auf irgendeine, auch nicht geringste oder indirekte Weise aufzuheben: "Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (Mt 19,6).

Ungeachtet dieser leuchtenden Wahrheit, die immer und gleichbleibend - weil unveränderlich - durch alle Zeiten vom kirchlichen Lehramt bis in unsere Tage, zum Beispiel in "Familiaris consortio" vom heiligen Johannes Paul II, im Katechismus der Katholischen Kirche und von Papst Benedikt XVI. gelehrt wurde, hat man auf der Synode über die Frage der Zulassung sogenannter "wiederverheirateter Geschiedener" zur Heiligen Kommunion abgestimmt. Diese Tatsache ist schwerwiegend und verrät eine Haltung der klerikalen Arroganz gegenüber der göttlichen Wahrheit des Wortes Gottes.

Der Versuch, über die göttliche Wahrheit und über das göttliche Wort abzustimmen, ist jener unwürdig, die als Vertreter des Lehramtes das Depositum fidei als gute und treue Verwalter (vgl. Math 24,45) eifrig weitergeben müssen. Durch die Zulassung "wiederverheirateter Geschiedener" zur Heiligen Kommunion etablieren diese Bischöfe nach eigenem Gutdünken eine neue Tradition und übertreten damit das Gebot Gottes, so wie Christus einst die Pharisäer und Schriftgelehrten deswegen tadelte (vgl. Mt 15,3). Noch schwerwiegender ist die Tatsache, dass diese Bischöfe versuchen, ihre Untreue gegenüber dem Worte Christi durch Argumente wie "pastorale Notwendigkeit", "Barmherzigkeit", "Offenheit für den Heiligen Geist" zu legitimieren.

Außerdem haben sie keine Angst und keine Skrupel, die wahre Bedeutung dieser Wörter in einem gnostischen Sinn zu verdrehen, indem sie zugleich jene, die ihnen widersprechen und das unveränderliche göttliche Gebot und die nicht vom Menschen gemachte Tradition verteidigen, als starr, skrupelhaft oder traditionalistisch etikettieren.

Während der großen arianischen Krise des 4. Jahrhunderts wurden die Verteidiger der Gottheit des Gottessohnes auch als "unnachgiebig" oder als "Traditionalisten" gebrandmarkt. Der heilige Athanasius wurde sogar von Papst Liberius exkommuniziert. Der Papst begründete das mit dem Argument, dass Athanasius mit den orientalischen Bischöfen, die meist Häretiker oder Halb-Häretiker waren, nicht in Gemeinschaft war. Basilius der Große erklärte in dieser Situation folgendes: "Nur eine Sünde wird heute hart bestraft: die aufmerksame Beachtung der Überlieferungen unserer Väter. Aus diesem Grund werden die Guten aus ihren Positionen verdrängt und in die Wüste geschickt“ (Ep. 243).

Die Bischöfe, welche die heilige Kommunion für "wiederverheiratete Geschiedene" befürworten, sind die neuen Pharisäer und Schriftgelehrten, weil sie das Gebot Gottes vernachlässigen, indem sie damit zur Tatsache beitragen, dass aus dem Leib und dem Herzen der "wiederverheirateten Geschiedenen" weiterhin „Ehebruch hervorgeht" (Mt 15,19). Sie wollen nämlich damit eine äußerlich "saubere“ Lösung und in den Augen derer, welche die Macht haben (die Massenmedien, die öffentliche Meinung), „sauber“ dastehen. Wenn sie allerdings einst vor dem Richterstuhl Christi erscheinen, werden sie sicherlich zu ihrer Bestürzung diese Worte Christi hören: „Was zählst du meine Satzungen auf, was redest du von meinem Bund, da du doch Zucht hasst und meine Worte hinter dich wirfst? ... Du hast deinen Anteil an den Ehebrechern“ (Ps 50/49,16-18).

Der Schlussbericht der Synode enthält leider auch den Absatz mit der Abstimmung über eine Zulassung „wiederverheirateter Geschiedener“ zur Heiligen Kommunion. Auch wenn er die erforderlichen zwei Drittel der Stimmen nicht erreichte, bleibt die Sorgen und erstaunliche Tatsache, dass die absolute Mehrheit der anwesenden Bischöfe zugunsten einer Zulassung "wiederverheirateter Geschiedener“ zur Heiligen Kommunion abgestimmt hat, ein trauriges Spiegelbild der geistlichen Qualität des katholischen Episkopats in unseren Tagen.

Darüber hinaus ist traurig, dass dieser Absatz, der die erforderliche qualitative Mehrheit nicht erreichte, in der Schlussrelatio verblieben ist und für eine weitere Diskussion an alle Diözesen gesendet wird. Das wird die Verwirrung in der Lehre bei Priestern und Gläubigen sicherlich nur erhöhen, weil dadurch der Eindruck erweckt wird, dass die göttlichen Gebote und die göttlichen Worte Christi und die des Apostels Paulus menschlicher Entscheidungsfindung zur Verfügung gestellt werden. Ein Kardinal, der offen und nachdrücklich eine Zulassung „wiederverheirateter Geschiedener“ zur Heiligen Kommunion und sogar die schändlichen Aussagen des Zwischenberichtes über homosexuelle "Ehe" unterstützte, zeigte sich mit dem Schlussbericht unzufrieden und erklärte, ohne zu erröten: "Das Glas ist halb voll" und sagte sinngemäß, dass man daran arbeiten müsse, damit das Glas im nächsten Jahr auf der Synode ganz voll sei.

Wir müssen aber fest glauben, dass Gott die Pläne der Unehrlichkeit, der Untreue und des Verrats zu Nichte machen wird. Christus hält unfehlbar das Steuerrad des Bootes seiner Kirche inmitten eines so großen Sturms. Wir glauben und vertrauen dem eigentlichen Lenker der Kirche, unserem Herrn Jesus Christus, der die Wahrheit ist.

3. Wir erleben derzeit eine massive Aggression gegen die Familie. Diese Aggression wird im Bereich der Wissenschaft von einer enormen Verwirrung bezüglich des Menschen und der menschlichen Identität begleitet. Leider gibt es Vertreter der kirchlichen Hierarchie, die bei der Erörterung dieser Fragen Meinungen äußern, die der Lehre des Herrn widersprechen. Wie sollen wir mit den Menschen, die Opfer dieser Verwirrung werden, sprechen, um ihren Glauben zu stärken und sie zum Heil zu führen?

In dieser außerordentlich schwierigen Zeit reinigt Christus unseren katholischen Glauben, damit die Kirche durch diese Prüfung noch heller leuchte und wirklich Licht und Salz für die fade neuheidnischen Welt sei dank der Treue und dem reinen, einfachen Glauben zunächst der Gläubigen, der Kleinen in der Kirche, der "Ecclesia docta" (der lernenden Kirche), die in unseren Tagen die "Ecclesia docens" (die lehrende Kirche, das heißt, das Lehramt) stärken wird, so wie während der großen Glaubenskrise im vierten Jahrhundert, zu welcher der selige Kardinal John Henry Newman schreibt:

"Das ist eine sehr bemerkenswerte Tatsache, die aber eine Moral enthält. Vielleicht wurde sie zugelassen, um der Kirche, die genau in dieser Zeit aus ihrem Zustand der Verfolgung hervorkam, die große Lehre des Evangeliums einzuprägen, dass nicht die Weisen und Mächtigen, sondern die Unbedeutenden, die Ungelernten und die Schwachen die wahre Stärke der Kirche darstellen. Das Heidentum wurde vor allem von den einfachen Gläubigen gestürzt. Die Gläubigen haben unter der Leitung des Athanasius und der ägyptischen Bischöfe, und an einigen Orten unterstützt von ihren Bischöfen und Priestern, den schlimmsten Häresien widerstanden und sie aus dem heiligen Bereich ausgemerzt. ... In dieser Zeit der immensen Verwirrung wurde das Dogma der Göttlichkeit unseres Herrn verkündet, durchgesetzt, bewahrt. Menschlich gesprochen wurde sie weit mehr von der "Ecclesia docta" als von der "Ecclesia docens" bewahrt. Die Gesamtheit der Bischöfe war ihrer Aufgabe untreu geworden, während die Gesamtheit der Laien treu zur Taufe stand. Bald erklärte der Papst, bald ein Patriarch, ein Metropolit oder sonst ein wichtiger Bischof oder ein Generalkonzil, was man nicht hätte sagen sollen oder sie taten, was die offenbarte Wahrheit verdunkelte und kompromittierte. Auf der anderen Seite war das christliche Volk unter der Leitung der Vorsehung die kirchliche Stärke eines Athanasius, Hilarius, Eusebius von Vercelli und anderer großer und einsamer Bekenner, die ohne die Gläubigen gescheitert wären" (Arians of the Fourth Century, SS. 446, 466).


Wir müssen gewöhnliche Katholiken ermutigen, dem Katechismus, in dem sie unterwiesen wurden, den klaren Worten Christi im Evangelium und dem ihnen überlieferten Glauben ihrer Väter und Vorväter treu zu bleiben. Wir müssen Studienzirkel und Vorträge über die beständige Lehre der Kirche zu Fragen der Ehe und Keuschheit organisieren und dazu vor allem junge Menschen und Ehepaare einladen. Wir müssen die große Schönheit eines Lebens in Keuschheit, die große Schönheit der christlichen Ehe und Familie, den großen Wert des Kreuzes und des Opfers in unserem Leben aufzeigen. Wir müssen das Beispiel der Heiligen sowie beispielhafter Personen darstellen, die zeigten, dass sie, obwohl sie die gleichen Versuchungen des Fleisches, die gleiche Feindseligkeit und den gleichen Spott der heidnischen Welt erlitten, dennoch mit der Gnade Christi ein glückliches Leben in Keuschheit, in einer christlichen Ehe oder in der Familie führten. Der Glaube, der reine und vollständige katholische und apostolische Glauben, wird die Welt überwinden (vgl. 1. Joh 5,4).


Wir müssen Gruppen von Jugendlichen mit reinen Herzen, Familiengruppen und Gruppen katholischer Ehepaare, die ihren Eheversprechen verpflichtet sind, gründen und fördern. Wir müssen Kreise organisieren, die zerbrochenen Familien und alleinerziehenden Müttern moralisch und materiell helfen, Gruppen, die mit Gebet und Rat getrennte Paare unterstützen, Gruppen und Personen, die "wiederverheirateten Geschiedenen“ helfen, einen Prozess der ernsthaften Umkehr zu beginnen, indem sie in Demut ihre sündhafte Lage erkennen und mit der Gnade Gottes die Sünden verlassen, die das Gebot Gottes und die Heiligkeit des Sakraments der Ehe verletzen.

Wir müssen Gruppen schaffen, die Personen mit homosexuellen Tendenzen sorgsam helfen, den Weg der christlichen Bekehrung zu beschreiten, den glücklichen und schönen Pfad eines keuschen Lebens und ihnen schließlich in diskreter Weise eine psychologische Heilung anbieten. Wir müssen unseren Zeitgenossen in der neuheidnischen Welt die befreiende Gute Nachricht der Lehre Jesu Christi vor Augen führen und verkünden, dass das Gebot Gottes, auch das sechste Gebot, weise und schön ist: "Das Gesetz des Herrn ist vollkommen. Es erquickt die Seele: das Zeugnis des Herrn ist zuverlässig. Es macht den Einfältigen weise. Die Satzung des Herrn sind richtig, sie erfreuen das Herz: das Gebot des Herrn ist lauter, es erleuchtet die Augen" (Ps 19/18,7-8).

4. Während der Synode, bemängelten Erzbischof Gądecki von Posen und einige andere bedeutende Prälaten öffentlich, dass die Ergebnisse der Diskussionen von der immerwährenden Lehre der Kirche abwichen. Gibt es eine Hoffnung, dass es inmitten dieser Verwirrung, ein Erwachen der Mitglieder des Klerus und jener Gläubigen geben wird, die sich bisher nicht bewusst waren, dass es im Inneren der Kirche Leute gibt, welche die Lehre des Herrn untergraben?

Es gereicht dem polnischen Katholizismus sicherlich zur Ehre, dass der Präsident des katholischen Episkopats, Seine Exzellenz Erzbischof Gądecki mit Klarheit und Mut die Wahrheit Christi über die Ehe und die menschliche Sexualität verteidigt hat. Dadurch offenbarte er sich als ein wahrer geistlicher Sohn des heiligen Johannes Paul II.

Kardinal George Pell bezeichnete die liberale sexuelle Agenda und die angebliche barmherzige und seelsorgerische Förderung einer Zulassung „wiederverheirateter Geschiedener“ zur heiligen Kommunion während der Synode sehr treffend als Spitze des Eisbergs und als eine Art Trojanisches Pferd in der Kirche.

Dass es mitten im Schoß der Kirche Leute gibt, welche die Lehre des Herrn untergraben, wurde für die ganze Welt dank des Internets und der Arbeit einiger katholischen Journalisten offensichtlich, denen nicht gleichgültig war, was mit dem katholischen Glauben geschieht, der für sie ein Schatz Christi ist. Ich war erfreut, dass einige katholische Journalisten und Internet-Blogger sich als gute Soldaten Christi benahmen und die öffentliche Aufmerksamkeit auf die klerikale Agenda einer Unterminierung der beständigen Lehre unseres Herrn hinlenkten. Kardinäle, Bischöfe, Priester, katholische Familien, katholische Jugendliche müssen klar sagen: Ich weigere mich, mich dem neuheidnischen Geist dieser Welt anzupassen, auch wenn dieser Geist von einigen Bischöfen und Kardinälen verbreitet wird. Ich werde deren trügerische und abwegige Instrumentalisierung der heiligen Barmherzigkeit Gottes und deren Behauptung eines "neuen Pfingsten" nicht akzeptieren. Ich weigere mich, vor das Standbild des Götzen der Gender-Ideologie, der Zweitehe und des Konkubinats Weihrauchkörner zu streuen. Auch wenn mein Bischof das machen würde, ich werde es nicht tun. Mit der Gnade Gottes werde ich lieber leiden, als die ganze Wahrheit Christi über die menschliche Sexualität und die Ehe zu verraten.

Die Zeugen werden die Welt überzeugen, nicht die Lehrer, sagt der Selige Paul VI. in "Evangelii nuntiandi". Die Kirche und die Welt brauchen dringend unerschrockene und lautere Zeugen der ganzen Wahrheit der Gebote und des Willens Gottes und der ganzen Wahrheit der Worte Christi über die Ehe. Moderne klerikale Pharisäer und Schriftgelehrte, jene Bischöfe und Kardinäle, die vor die Standbilder der neuheidnischen Götzen der Gender-Ideologie und des Konkubinat Weihrauchkörner streuen, werden sicherlich niemanden überzeugen, an Christus zu glauben oder bereit zu sein, das Leben für Christus hinzugeben.

Es ist tatsächlich so: "Veritas Domini manet in aeternum" (Ps 116: „Die Wahrheit des Herrn bleibt auf ewig“) und "Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit" (Hebr 13,8) und "die Wahrheit wird euch frei machen" (Joh 8,32). Dieser letzte Satz war eine der Lieblings-Bibelzitate des heiligen Johannes Paul II., des Papstes der Familie. Wir können hinzufügen: Die geoffenbarte und unveränderlich überlieferte göttliche Wahrheit über die menschliche Sexualität und die Ehe wird den Seelen innerhalb und außerhalb der Kirche wahre Freiheit bringen.

Inmitten einer Krise der Kirche und des schlechten Beispiels einiger Bischöfe seiner Zeit hinsichtlich der Lebensführung und der Lehrverkündigung, tröstete der heilige Augustinus die einfachen Gläubigen mit den Worten: "Was auch immer wir Bischöfe sein mögen, ihr seid sicher, die ihr Gott zum Vater und seine Kirche zur Mutter habt"(Contra litteras Petiliani III, 9,10).

+ Athanasius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu Astana, Kasachstan


Dieses Interview würde in der jüngsten Ausgabe des Magazins “Polonia Christiana” (Nr. 41/2014) publiziert. Die Fragen stelle Frau Dr. Isabella Parowicz. Die deutsche Übersetzung wurde von Bischof Schneider durchgesehen.

(In englischer Sprache erschienen in "Polonia Christiana" am 05.11.2014.) 


Weitere Informationen und Stimmen zur Außerordentlichen Bischofssynode 2014 über die Familie:



eigenes Foto:  © FW

Samstag, 22. November 2014

Heilige Caecilia, bitte für uns!

22. November:



Caecilia war eine römische Jungfrau; sie stammte aus einem Adelsgeschlechte. Schon von Kindheit an wurde sie in der christlichen Lehre unterrichtet und weihte Gott ihre Jungfräulichkeit.

Später wurde sie wider Willen Valerian zur Ehe gegeben. In der ersten Nacht nach der Vermählung sprach sie zu ihm: Valerian, ich stehe unter dem Schutze eines Engels; dieser wacht über meine Jungfräulichkeit. Drum tu mir nichts an, was den Zorn Gottes wider dich erregen könnte! Auf diese Worte hin wagte es Valerian nicht, sie anzurühren. Ja, er erklärte sogar, er wolle an Christus glauben, wenn er diesen Engel sehen dürfe.

Caecilia erwiderte ihm, ohne Taufe sei das nicht möglich. Voll Verlangen, den Engel zu sehen, versprach er nun, sich taufen zu lassen. Auf Veranlassung Caecilias ging er dann auch zu Papst Urban, der wegen der Verfolgung in den Grabkammern der Martyrer an der Appischen Straße verborgen lebte, und ließ sich von ihm taufen.

Darauf kam er wieder zu Caecilia; er traf sie betend an und neben ihr sah er einen Engel, der ein himmlisches Licht ausstrahlte. Da staunte er, als er das sah. Sobald er sich von seinem Schrecken etwas erholt hatte, rief er seinen Bruder Tiburtius. Auch dieser ließ sich von Caecilia im Glauben unterrichten und von Urban taufen. Da durfte auch er den Engel schauen, den sein Bruder gesehen hatte. Beide erlitten kurz danach unter dem Statthalter Almachius mutig das Martyrium.

Bald darauf ließ dieser auch Caecilia verhaften. Er fragte sie zunächst, wo das Geld des Tiburtius und Valerian sei. Caecilia erwiderte ihm, das sei alles an die Armen ausgeteilt. Da wurde er so von Wut gepackt, dass er befahl, sie in ihr Haus zurückzuschaffen und in ihrem Bade zu verbrennen. Einen Tag und eine Nacht hielt sie darin aus, doch das Feuer berührte sie nicht einmal.

Da wurde der Henker zu ihr hineingesandt, dieser schlug sie dreimal mit dem Beile, konnte ihr aber das Haupt nicht abschlagen und ließ sie halbtot liegen. Nach drei Tagen ging sie in den Himmel ein, geschmückt mit der Doppelkrone der Jungfräulichkeit und des Martyriums. Es war am 16. September zur Zeit des des Kaisers Alexander. Ihr Leib wurde von Papst Urban selbst im Zömetrium des Kallistus beigesetzt.

In ihrem Haus wurde eine Kirche eingerichtet und zu Ehren der heiligen Caecilia geweiht. Von Papst Paschalis I. wurde ihr Leib, sowie die Leiber der Päpste Urban und Luzius, ferner die des Tiburtius, Valerian und Maximus von den Katakomben in die Stadt übertragen und in der genannten Kirche der heiligen Caecilia beigesetzt.


4. - 6. Lesung des Breviers zum Festtag der heiligen Caecilia; Deutsches Brevier 2. Band, hrsg. von Dr. Johann Schenk, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1950, S. 954ff



Freitag, 21. November 2014

Aktionen gegen Genderideologie und Sexualisierung von Kindern

Gleich zwei Unterschriftenaktionen bitten zur Zeit um Unterstützung und Online-Unterschriften. Außerdem ruft die "Bekenntnisökumenische Erklärung" zum Kampf gegen Gender auf:

1.  Seit 17. November 2014 läuft bei CitizenGo die Aktion Finger weg von unseren Kindern! - Genderwahn sofort stoppen!  Sie richtet sich an die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und fordert diese auf, die unselige Genderideologisierung zu stoppen und sich zusammen mit den Kultusministern der Länder dafür einzusetzen, dass das Schulrecht dahingehend geändert wird, dass Eltern nicht dazu gezwungen werden, ihre Kinder dem familienfeindlichen und persönlichkeitszerstörenden Sexualkundeunterricht auszuliefern. Der Wortlaut der Petition an Frau Schwesig:
Sehr geehrte Frau Bundesfamilienministerin,
Wir fordern Sie auf,  gemäß dem von Ihnen bei der Amtsübernahme abgelegten Eid, alles in Ihrer Macht stehende zu tun, um weiteren Schaden von unserem Volk abzuwenden, insbesondere die in Ihrem Zuständigkeitsbereich fortschreitende Genderideologisierung zu stoppen und damit dem Artikel 6 des Grundgesetzes wieder die Bedeutung zukommen zu lassen, wie sie den Vorstellungen der Väter des Grundgesetzes entsprechen.
Wir fordern Sie weiterhin auf, in Zusammenarbeit mit den Kultusministern der Bundesländer darauf hinzuwirken, dass die länderspezifischen Schulgesetze dem Geiste des Grundgesetzes angepasst werden, damit Eltern nicht mehr in Beugehaft genommen werden können, nur weil sie sich weigern, ihre Kinder in einen staatlich verordneten, familienfeindlichen und persönlichkeitszerstörenden Sexualkundeunterricht zu schicken.
Frau Bundesfamilienministerin, wir zählen auf Sie!

2.  Eine zweite Petition "Keine übergriffige Sexualkunde", initiiert von der "Christlichen Aktion" in der Person Martin Lohmanns, richtet sich in erster Linie an die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, dann aber auch an die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Johanna Wanka sowie an die Ministerin und Vorsitzende der Kultusministerkonferenz Sylvia Löhrmann. Die Bittschrift hat folgenden Wortlkaut:
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel,
sehr geehrte Frau Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Johanna Wanka,
sehr geehrte Frau Ministerin und Vorsitzende der Kultusministerkonferenz Sylvia Löhrmann,
mit besonderer Sorge beobachte ich die Entwicklung bei der sogenannten Sexualerziehung in den Bildungseinrichtungen unseres Staates und der Länder.

Ich verwahre mich gegen den Mißbrauch unserer Kinder durch eine der menschlichen Natur nicht angemessene Sexualisierung ohne Anspruch auf wirkliche Humanität und Persönlichkeitsentfaltung.

Ich vermisse eine wertschätzende Sprache sowie eine inhaltliche Nachhaltigkeit, die der Schönheit und Kostbarkeit gelebter Sexualität ebenso gerecht wird, wie der damit gegebenen Verantwortung im Umgang mit anderen und sich selbst.

Ich wehre mich gegen eine primitive Verdinglichung des anspruchsvollen Geschenks der Sexualität, die sich in der Lehre einer unreflektierten Triebbefriedigung äußert.

Ich fordere die Stärkung der Elternrechte zum Schutz ihrer Kinder und zu Abwehr jeder Übergriffigkeit, wie es auch Artikel 6 des Grundgesetzes vorsieht: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.“ (Art. 6 Abs. 1 S. 1 GG).

Ich wende mich gegen jede Form des Kindesmißbrauchs, auch wenn dieser sich als Aufklärung ausgibt.

Ich verlange ein Umdenken zu Nachhaltigkeit und Wertschätzung jetzt!
Mit freundlichen Grüßen

PS:
An Frau Ministerin Sylvia Löhrmann, Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, richtet sich dieses Schreiben auch zur Weitergabe an die für das Schulwesen zuständigen Minister und Senatoren in den Ländern

Es ist sinnvoll, beide Petitionen zu unterschreiben (hier bzw. hier) um so an möglichst vielen Stellen deutlich zu machen, dass Bürger, denen das Wohl und die physische wie psychische Gesundheit ihrer Kinder wichtig ist, sich von Gender und Ideologisierung in Lehrplänen sowie im öffentlichen Leben distanzieren und eine Rückkehr zu den Werten des Grundgesetzes - auch in Lehrplänen - fordern.

3.  Außerdem haben Christen verschiedener Konfessionen zum Kampf gegen die Genderideologie aufgerufen.  In Gomaringen bei Tübingen veröffentlichten sie eine "Bekenntnisökumenischen Erklärung" (s. hier via kath.net). Zu den 50 Erstunterzeichnern gehören zahlreiche namhafte Personen, wie z. B. der Salzburger Weihbischof Andreas Laun und die bekannte Psychtherapeutin und Buchautorin Christa Meves.


Weiteres zum Thema "Genderideologie":

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Donnerstag, 20. November 2014

Die Kirche ist der Ort, wo man den Tod überwindet

Gerade fand ich auf dem leider seit November 2011 nicht mehr wietergeschriebenen Blog von P. Willibrord Driever OSB (Abtei St. Ottilien/ Rom) folgenden Eintrag über eine wunderbare Wahrheit des katholischen Glaubens:

Das etwas andere Kirchenbild

Vor einigen Tage habe ich eine Wallfahrt gemacht zum Grab des heiligen Pater Pio in San Giovanni Rotondo. Ich habe mir sehr viel Zeit genommen, um die Mosaiken auf dem Weg zur Unterkirche und in der Unterkirche zu betrachten. Dabei half mir eine Schrift: Marko I. Rupnik, "Der Weg zum Palast des Königs im Himmel": Eine Erklärung der Mosaiken.

Mehrere Bilder haben mich persönlich angesprochen. Bei einem Bild jedoch dachte ich an so manche schriftliche und mündliche Diskussion in Deutschland über das, was die Leute sagen, was die Kiche sei...

Es ging um das folgende Bild und die Beschreibung:

"CHRISTUS KOMMT DUCH DIE GESCHLOSSENE TÜR UND HAUCHT DEN JÜNGERN DEN HEILIGEN GEIST EIN FÜR DIE VERGEBUNG DER SÜNDEN.
Durch die Vergebung der Sünden lässt und der Heilige Geist in der Kirche an der Auferstehung Christi teilhaben.
Die Kirche ist der Ort, wo man den Tod überwindet. Dank der Sündenvergebung, die dir Verbindung mit Gott wieder herstellt und uns mit Christus vereint, wechseln wir von einer vom Tod verdorbenen Zeit zu einem unvergänglichen Leben. Mit der Sündenvergebung mittels des Heiligen Geistes gelangen wir mit Christus und in Christus zur ewigen Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott."

Soweit der Text.

Was mich beeindruckte:
1. diese fraglose Selbstverständlichkeit der Aussage.
2. diese unschuldige Unbekümmertheit.
3. dieses Nicht-Problematisieren.
4. die Glaubenssicherheit, die sich darin verbirgt und offenbart.
5. die Dankbarkeit für diese von Gott geschenkte sakramentale Realität.
6. der Blick auf das Wesentliche.
7. die Klarheit der Erkenntis der Vernunft im Licht des Glaubens.

Was mich besonders angesprochen hatte, war der Satz: "Die Kirche ist der Ort, wo man den Tod überwindet."

Es kam der Wunsch auf: Mögen doch alle, die von der Kirche und über die Kirche reden, sich ärgern, auf ihre Sünden und Fehler hinweisen und deswegen austreten... von diesem Mysterium eine Ahnung bekommen.
Mögen doch Zeugen auftreten, die dieses Mysterium bezeugen.

Danke, P. Willibrord, für die Mitteilung dieser Gedanken!


Weiteres zum Dienst der Kirche für einen jeden Menschen:


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Mittwoch, 19. November 2014

Wenn alle untreu werden...

















Wenn alle untreu werden,
So bleib’ ich dir doch treu;
Dass Dankbarkeit auf Erden
Nicht ausgestorben sei.
Für mich umfing dich Leiden,
Vergingst für mich in Schmerz;
Drum geb' ich dir mit Freuden
Auf ewig dieses Herz.

Oft muss ich bitter weinen,
dass du gestorben bist,
Und mancher von den Deinen
Dich lebenslang vergisst.
Von Liebe nur durchdrungen
Hast du so viel getan,
Und doch bist du verklungen,
Und keiner denkt daran.

Du stehst voll treuer Liebe
Noch immer jedem bei;
Und wenn dir keiner bliebe,
So bleibst du dennoch treu;
Die treuste Liebe sieget,
Am Ende fühlt man sie,
Weint bitterlich und schmieget
Sich kindlich an dein Knie.

Ich habe dich empfunden,
O! lasse nicht von mir;
Lass innig mich verbunden
Auf ewig sein mit dir.
Einst schauen meine Brüder
Auch wieder himmelwärts,
Und sinken liebend nieder,
Und fallen dir ans Herz.

Novalis (1802)


Dienstag, 18. November 2014

Bischof Oster: Glaubensmangel führt zur Entfremdung von Gott und zu Unverständnis für ein Leben aus dem Glauben


Seit gut einem halben Jahr ist der Salesianer Don Boscos und Dogmatiker Dr. Stefan Oster Bischof des Bistums Passau. Seitdem meldet sich der derzeit jüngste deutsche Oberhirte immer wieder mit deutlichen Klartexten zu Wort, sei es in Predigten oder in kurzen schriftlichen Erklärungen zu derzeit diskutierten und hinterfragten Haltungen und Lehren der Kirche.

Nun hat sich Bischof Oster zur Sexualmoral der Kirche geäußert: Er sei wiederholt - auch auf FB - gefragt worden, wie er denn zu den verschiedenen Spielarten der sexuellen Praxis der Menschen stünde. Er folge, so Oster, in seiner Antwort mit Überzeugung der Position der Kirche...

Bischof Oster führt die Schwierigkeiten, die viele Gläubigen mit einem Leben nach Gottes Geboten und der Lehre der Kirche haben, zurück auf einen Mangel an christlichem Glauben, Mangel an realer Erfahrung von Bekehrung und Verwandlung in den "neuen Menschen" und einer nicht vollzogenen konkreten Erneuerung des Lebens in der Nachfolge Christi. Bischof Oster schreibt:

Der Glaube daran, dass Gott in Christus wirklich da ist, dass er uns real und schon in diesem Leben, berühren, heilen, verwandeln kann in neues, besseres, gottbezogenes und gottgefälliges Leben, dieser Glaube scheint, in unseren Breiten in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr zu verdunsten. Wie viele glauben wirklich noch, dass Christus das Leben eines Einzelnen tatsächlich im Hier und Jetzt spürbar erneuern kann? Wie viele glauben wirklich noch, dass sie durch Christus „neu geboren“ (Joh 3,3) sind, tatsächlich „neue Schöpfung“ (2 Kor 5,17) sind? Und zwar so, dass sie es an realen und konkreten Lebensvollzügen festmachen können? Die Schrift ist aber voll davon, dass die Brüder und Schwestern jetzt wo sie, den Glauben angenommen haben, ihrem alten Leben entronnen sind, ihrer Gefangenschaft in solchen Bedürfnissen, Trieben und Egoismen, die auf alles mögliche, aber nicht auf Gott hin orientiert waren (vgl. 1 Petr 1,14; 2 Petr 1,9, Hebr 10,32; 1 Thess 1,9; Kol 3,7; Eph 4,17-­‐20 u.a.).

Wer hat in volkskirchlichen Breiten, in denen der Glaube von Jahr zu Jahr, von Generation zu Generation schwindet, denn noch die reale Erfahrung von Bekehrung und wer hätte konsequent auch noch zusätzlich das Bestreben, kraft einer geduldigen, beständigen, alltäglichen Bekehrung mit der Hilfe Gottes ein neuer Mensch, ein echter Christ zu werden? Einer, der Gott, der Christus kennt, der ihm wirklich nachfolgen, der sein Kreuz tragen will? Einer, der von ihm die Fülle und die Freude erwartet und diese nicht leicht verwechselt mit den Freuden, die nur diese´Welt gibt?,All das ist Kern einer christlichen Anthropologie und des christlichen Menschenbildes, von dem wir – ohne diesen Kern wahrzunehmen -­‐ all zu schnell und damit oft auch allzu weich gespült in unserem gesellschaftlichen Diskurs reden.

Bischof Oster entlarvt auch das Gerede von einem anspruchs-losen Gott und seiner bedingungs-losen Erlösung des Menschen aus seiner misslichen Lage, aus  der Verstrickung in Sünde und Schuld. Es reicht nicht aus, zu wissen und wahrzunehmen, dass Gott uns Erlösung geschenkt hat. Der Mensch muss die Erlösung auch annehmen, indem er sich bekehrt und umwandeln lässt. Nicht Gott muss sich dem Menschen anpassen, sondern der Mensch ist gerufen, Gottes Anspruch zum Heil(ig)-Werden ernstzunehmen. Das heißt nicht, dass Gott zwingt - nein, seine Liebe ist absichtslos -, aber wenn der Mensch ergriffen ist von der Liebe Gottes, so ist ihm Gottes Gesetz und Wille das Mittel, um dem Geliebten nahe zu sein, sich Gottes Willen anzugleichen und heil(ig) zu werden:

Wer hätte denn noch wirklich Ehrfurcht vor der Gegenwart Gottes in einem Gotteshaus? Wer fällt hier wirklich angesichts seiner Gegenwart noch voller ernsthafter Demut auf die Knie, weil er weiß, wer Gott ist und wer er selbst im Verhältnis zu diesem Gott ist? Und wer blendet umgekehrt nicht gerne die Tatsache aus, dass der vermeintlich so liebe Jesus in etwa einem Drittel seiner Worte im Neuen Testament Gerichtsworte spricht oder Gerichtsgleichnisse erzählt? Es sind Worte, in denen er den Menschen zur Entscheidung auffordert für ihn und zwar ganz und entschieden. Wer müht sich denn noch „mit Furcht und Zittern“ (Phil 2,12) um sein Heil, wie es Paulus nahe legt, weil nach der Schrift und aus der Sicht Jesu völlig ohne Zweifel die Möglichkeit besteht, auch verloren zu gehen? Viel mehr aber noch ist Paulus von der Hoffnung getragen, dass er, der Allmächtige, uns aus Liebe zu neuen Menschen machen will und schon damit begonnen hat.
In dem Augenblick aber, wo alle diese Erfahrungen eben keine mehr sind, nicht mehr nachvollziehbar sind, nicht mehr im Kirchenvolk erlebt, erzählt, tradiert werden, in dem Augenblick kann es im Grunde auch gar nicht mehr sein, dass wir einen Anspruch von Gott selbst an uns wahrnehmen. Einen Anspruch von dem, der uns heiligen will. Der Anspruch wird verdünnt und reduziert auf ein nur mehr gedachtes Gesetz, und von hier ist der nächste Schritt nur ein ganz kleiner, der dann sagt: „Das gedachte Gesetz hat sich die Kirche aus-­‐gedacht, um uns zu knechtenUnd jetzt wo die Zeiten sich ändern, muss sie das Gesetz auch ändern!“ Der Anspruch,in der Kirche durch Gottes Gegenwart geheiligt zu werden, ist fast gänzlich in Vergessenheit geraten. Gutes Leben ist jetzt, was alle gut finden; die Gesellschaft als Messlatte für einen, hoffentlich nicht allzu zu anspruchsvollen Humanismus. Und nur die Kirche ist dann schlecht und von gestern, weil sie uns unser gutes, heutiges Leben nicht gönnt!
Säkularisierung bedeutet auch, "dass der innere Abstand der Menschen von Gott heute offenbar wieder größer geworden" sei. Dies bedeute eine Entfremdung von Gott, die aus Osters Sicht durch Bekehrung und erneute Hinwendung zum Gott des Lebens und das Bekenntnis zum menschgewordenen Gott in Jesus Christus überwunden werden kann.

Osters Bekenntnis im Hinblick auf die Sexuallehre der Kirche ist eindeutig:

[M]enschliche Sexualität [ist] in diese Bewegung der Heilung und Heiligung mit hineingenommen und bleibt gerade nicht davon unberührt. Und von diesem Anspruch her gibt es von Gott bejahte und konkret vollzogene sexuelle Aktivität in ihrer ganzheitlichen Zielrichtung auch nur ganz oder gar nicht. Das heißt nur und ausschließlich in einer Ehe zwischen einem Mann und einer Frau, mit der Offenheit auf Lebensweitergabe, mit Verbindlichkeit und Treue und der Sorge um das gegenseitige Wohl der Ehepartner – bis zum Lebensende wenigstens eines der Partner.
Und:
Analoges zu dem, was eben über christliche Ehe gesagt wurde, gilt nun aber auch für diejenigen, die an Christus glauben, die seine Realpräsenz in unserer Welt bejahen, und beispielsweise keinen Partner finden oder etwa einen gleichgeschlechtlichen Partner ersehnen, weil sie Menschen mit homosexuellen Neigungen  sind. (...)

Ehrlicher, tiefer Glaube kann also beispielsweise dem Single helfen, ein froher Single zu bleiben und er kann dem Menschen mit homosexueller Neigung helfen, auch ohne die volle sexuelle Erfahrung erfüllt zu leben bzw. sich von Gott in ein Leben hinein führen zu lassen, das seinem Willen entspricht. Und er kann auch einem von seinem Partner getrennt lebenden Verheirateten die Kraft geben, diese Situation mit ihm zu tragen.

Damit bestätigt Bischof Oster die Feststellung Kardinal Scheffczyks in dessen Auseinandersetzung um Eucharistie, Ehesakrament und Zulassung zur Kommuniomn, dass es hier um eine Frage des Glaubens und des Unglaubens - bzw. des Glaubensmangels - geht. Was Scheffczyk mit Blick auf die Frage der Unauflöslichkeit der Ehe sagt, beklagt Oster in Bezug auf die Gesamthaltung des weitgehend von Gott entfremdeten Menschen zur Lehre der Kirche. Kardinal Scheffczyk schrieb in seiner Untersuchung "Eucharistie und Ehesakrament" Folgendes:

Wenn die Kirche dieser Haltung stattgeben und die Kommuniongemeinschaft erlauben würde, gäbe es in der Kirche Eheleute, die die Unauflöslichkeit der Ehe mit allen ihren bisweilen bis zur menschlichen Tragik reichenden Konsequenzen um der göttlichen Wertordnung willen festhalten, und andere, die überzeugt einer anderen Wertordnung folgen.

Hier stehen sich tatsächlich nicht mehr zwei verschiedene Gewissensentscheidungen gegenüber (was auch schon für das Wesen der Kirche manche peinliche Frage zuließe), sondern zwei veschiedene Wert- und Glaubensordnungen. Es stehen sich im Grunde Glaube und Unglaube (oder Glaubensmangel) gegenüber.

Die Kirche kann es nicht zulassen, daß in ihr völlig verschiedene Wertordnungen Geltung haben und verschiedene Glaubensauffassungen gleichberechtigt nebeneinander stehen. Es ist dann nicht nur die Gefahr gegeben, daß die leichtere Praxis zahlenmäßig die Oberhand gewinnt, sondern daß aus dem materiellen Unglauben ein formaler wird.

Die Kirche könnte sich aber auch bei Gleichstellung des Glaubens mit dem materiellen Unglauben nicht mehr als Gemeinschaft der Glaubenden, der an einem Glauben Festhaltenden (vgl. Eph 4,5) bezeichnen.

Es lohnt sich, die "unzeitgemäßen Gedanken" des Bischofs von Passau in voller Länge zu lesen (ebenso wie die Lektüre von Kardinal Scheffczyk). Es wird sich zeigen, ob Bischof Oster seine Überzeugung auch gegen eine Bischofskonferenz, deren Bischöfe in der Mehrheit den Positionen Kardinal Walter Kaspers zustimmen und das Problem des Unglaubens bei Kirchenvolk und -leitung nicht sieht oder sehen wollen, durchsetzen kann. Vielleicht aber finden nun auch andere Bischöfe wieder Mut und folgen seinem guten Beispiel, die Lehre der Kirche authentisch zu verkünden, so wie es ihre Aufgabe wäre.


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