1000plus ist eine private christliche Schwangerschaftsberatungsinitiative, die durch medienwirksame Werbung für das Lebensrecht ungeborener Kinder und für die Unterstützung von Müttern und Vätern in Not eintritt. 1000plus entstand im Jahre 2009 mit Unterstützung der Stiftung "Ja zum Leben" aus den beiden in Heidelberg ansässigen Vereinen DIE BIRKE e.V. und Pro Femina. Initiator und Leiter von 1000plus ist Kristijan Aufiero, Schirmherrin die Vorsitzende der Stiftung "Ja zum Leben", Johanna Gräfin von Westphalen.
Seit den nunmehr vier Jahren arbeitet 1000plus/ Pro Femina erfolgreich in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche für die unbürokratische und schnelle Hilfe von Frauen und Familien in Schwangerschaftskonflikten und konnte sich dabei auch der Unterstützung zahlreicher katholischer Priester und Laien sowie auch evangelischer Christen erfreuen. So überbrachte beispielsweise im Jahr 2012 anlässlich eines 1000plus-Tages in Heidelberg der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, Grüße
verschiedener Lebensrechtsorganisationen und drückte seine persönliche
Wertschätzung für 1000plus aus (Quelle: "Moralblog").
Im Februar bzw. im März diesen Jahres (2014) haben nun die Ordinariate der Bistümer Speyer (Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann) und Augsburg (Bischof Dr. Konrad Zdarsa) Pfarrer und kirchlich Verantwortliche aufgefordert, sämtliche ideelle und materielle Unterstützung für 1000plus/ Pro Femina, wie z. B. Babyflaschen-Aktionen, Informationsveranstaltungen, Auslegen von Info-Material an den Schriftenständen etc. auf Anfrage abzulehnen und das Engagement von Gläubigen für 1000plus zu unterbinden. Die Bistümer selbst hätten ein umfangreiches Angebot zur Beratung und Hilfe von Frauen und Familien in Not, die keine parallelen Angebote privater Natur nötig machten. Eines der beiden Argumente der zwei Bistümer gegen Initiativen wie 1000plus/ Pro Femina ist im Grunde und vor allem der "Futterneid": die Angst, es könnten den diözesanen Einrichtungen Geldmittel durch Spenden an private Initiativen verloren gehen. Das andere: Gläubige könnten nicht erkennen, ob 1000plus ebenfalls nach Standards des Bistums arbeite.
Nun werden in Deutschland trotz der von katholischen Bistümern getragenen Beratungsangebote noch immer mehr als 100'000 Kinder jählich durch Abtreibung getötet. Aufgrund dieser Tatsache müssten die Verantwortlichen eines Bistums eigentlich Laien, die sich hier in engagierter Weise für den Personenschutz von ungeborenen Kindern und ihrer Mütter einsetzen, höchst dankbar sein und solcherart Initiativen - solange sie nicht katholischen Grundsätzen widersprechen - jede nur mögliche Unterstützung zukommen lassen - schließlich geht es in dieser Angelegenheit letztlich um Leben und Tod eines unschuldigen Menschen und um die Gesundheit und das Glück der betroffenen Frauen.
Der Rottenburg-Stuttgarter Weihbischof Thomas Maria Renz hat nun offen seine Wertschätzung für die Initiative 1000plus/ Pro Femina zum Ausdruck gebracht. "Die Tagespost" hat in der Ausgabe vom 12. April 2014 seine ausführliche Stellungnahme veröffentlicht. Um möglichst viele Ungeborene zu retten, müssten alle zusammenarbeiten, so Weihbischof Renz und nennt fünf Sachargumente, die ihn von der Qualität dieses Projekts überzeugt haben:
1.) 1000plus bietet kompetente Konfliktberatung im Sinne der Kirche
2.) 1000plus arbeitet innovativ in der online-Beratung von Schwangeren
3.) 1000plus ist erfolgreich in der Motivation zur Entscheidung für das Kind
4.) 1000plus versteht sich nicht als „bessere Alternative“ zu kirchlichen Beratungsangeboten
5.) 1000plus finanziert sich ausschließlich über Spenden
Sein Fazit ist deutlich und lautet:
"Durch die Spendenaktion von 1000plus verlieren aber die kirchlichen Sozialeinrichtungen, deren Finanzierung ja auf einem soliden, geregelten und gesicherten Fundament steht, keinen einzigen Euro, der ihnen zusteht."
und:
"Als Anhänger einer großen katholischen Weite, Fülle und Großherzigkeit, die das „Sowohl-als-auch“ mehr schätzt als das „Entweder-oder“, plädiere ich dafür, das eine zu tun und das andere zuzulassen. Die Katholische Kirche in Deutschland hat derzeit ohne Zweifel mit vielen Problemen und Herausforderungen zu kämpfen, aber ein finanzielles Problem hat sie ja beileibe nicht!Es wäre deshalb grotesk, wenn in der reichsten Ortskirche der Welt ein Streit entstünde über die Finanzierung von Beratungsangeboten für schwangere Frauen in Konfliktsituationen, deren es nicht genug geben kann. Wenn es darum geht, möglichst vielen der jährlich weit über 100000 Frauen beizustehen, die aus lauter Angst, Verzweiflung und Ausweglosigkeit die Tötung ihres ungeborenen Kindes in Erwägung ziehen, müssen doch alle Menschen guten Willens zusammenstehen, um möglichst vielen Ungeborenen das Leben zu retten. Vor diesem großen Ziel, das die Anstrengung und Ressourcen aller erfordert, müssen alle Eigeninteressen in den Hintergrund treten und verstummen."
Weitere Inormationen zur "1000plus/ Pro Femina":
- Fakten über 1000plus (Stand 01.04.2014)
- Erklärung der Bistumsleitung Augsburg zum Umgang mit 1000plus/Pro femina e. V. in Pfarrgemeinden und Dekanaten (07.02.2014)
- Stellungnahme von 1000plus/Pro Femina zum Verbot der Babyflaschen-Aktion sowie aller "Informations- und Werbeaktivitäten" für 1000plus durch die Bistümer Augsburg und Speyer pdf (21. März 2014)
- kath.net: 1000plus-Verbot in den Bistümern Augsburg und Speyer (22.03.2014)
- Weihbischof Renz: Beratung für das Leben ganz im Sinne der Kirche ("Die Tagespost" pdf 12.04.2014)
Bild: Werbeanzeige von 1000plus in der katholischen Zeitung "Die Tagespost" vom 21.12.2013
Lieber Frischer Wind,
AntwortenLöschenvielen Dank für Deinen wunderbaren Artikel über das Projekt 1000plus und die momentane Situation!
Die Verbesserung von Veronika in "Der Renz ist da!" ist wahnsinnig gut! *lol* :)
Hoffen und beten wir, dass die Verantwortlichen in den Bistümern Augsburg und Speyer zur Besinnung kommen und Ihre Herzen und Köpfe wieder weich werden.
Denn wenn sie ein weiches Herz hätten, dann wüssten sie, wie es Frauen geht, die ungewollt schwanger sind!!
Liebe Grüße
Rolf
Super Beitrag, danke!
AntwortenLöschenGroßen Dank an Weihbischof Renz für seine Stellungnahme!
Stefan
Vielen Dank für die Informationen zum Projekt 1000plus!
AntwortenLöschenMfG
Vielen Dank an dich und andere Blogger, die zu diesem Thema schreiben!!! Es ist so wichtig und 1000plus leistet so gute und wertvolle Arbeit, das muss gesagt und unterstützt werden! Es ist auch schön zu sehen, dass es auch wenigstens einen Weihbischof gibt, der öffentlich seine Stimme für 1000plus erhebt!
AntwortenLöschenVielen Dank für den Beitrag ! Das ist so super das der Bischof hier so positiv Stellung nimmt für 1000plus! Es ist so eine tolle und wertvolle Arbeit ! Danke an jeden der sich so positiv für 1000plus einsetzt <3 K.
AntwortenLöschenManchmal vergessen wir im Eifer des Gefechts, dass unsere Kirche mehr ist als eine wenn auch sehr nützliche weltliche Organisation. Aber sie ist mehr, und deshalb kann sie souveräner mit "Konkurrenz" umgehen als weltliche Organisationen. Hier kommt nun hinzu: Es ist gar keine Konkurrenz: Es sind Verbündete. Für meine Frau und mich ist die Unterstützung von 1000plus ein konkreter Ausdruck unseres Katholischseins. Dank Weihbischof Renz jetzt mit entscheidend mehr Rückenwind von unserer Kirche.
AntwortenLöschenGesegnete Ostern!