Christi Tod betraf nicht nur ihn selbst: so auch die Auferstehung. Er ist für uns gestorben; wir waren durch die Sünde Adams dem Tod verfallen; nun aber, da er, der neue Adam, sich unserm Schicksal unterwarf, überwand er den Tod. Und er überwindet ihn für uns mit.
Sind wir (durch die Taufe) mit ihm gestorben und durch seinen sieghaften Tod erlöst, so sind wir auch in ihm auferstanden! Christus ist der Erste (1 Kor 15,20). Alle, die zu ihm halten, werden nach ihm ebenfalls auferstehen. Das ist unser fester Glaube, und dieser Glaube ist unsere größte Kraft.
Dumpf lastet auf den Jüngern und Frauen der Tod des Herrn. Was sie an menschlichen Hoffnungen noch hatten, das ist vernichtet. Aber es ist immer so! Auch heute bei uns! Wir legen uns die Dinge so und so zurecht. Dann wirft ein Ereignis alles über den Haufen - und nun erst sind wir frei für Gottes Pläne, die so ganz anders sind. Jetzt da die Jünger und Frauen, natürlich gesprochen, nichts mehr zu hoffen haben, da kommt das ungeheuerlich Befremdende, das unfasslich Beglückende: "Er ist auferstanden; er ist nicht hier: seht, wo er lag!" (Mk 16,6) und: "Der Herr ist wahrhaft auferstanden und dem (Simon) Petrus erschienen!" (Jo 21,7).
"Der Herr" bedeutet hier immer Gott. Das Erlebnis der Gottheit Christi ist bei seinen Treuen durch die Tatsache seiner wirklichen Auferstehung durchgebrochen wie nie zuvor. Jetzt, jetzt wussten sie bis in des Herzens Grund: "Er ist Gott! denn: Er ist auferstanden!" und "Wir sind in Gottes Hand!"
Man muss sich einmal vorstellen, einmal nachzuerleben suchen, welches ganz neue Lebensgefühl, welches himmlische Glück sie damit erfüllen musste! Ihr Jubel lebt noch heute weiter in unserer Liturgie. Aber er strömt als lebendiges Erbe auch weiter in unseren Herzen! Welcher Christ fühlte das nicht!
Ja, Christus ist Gott! Er ist wahrhaft auferstanden! Was kann uns also geschehen?... Er ist als Erster auferstanden. Komme, was kommen mag, auch wir werden mit ihm einst verwandelt werden; denn so schreibt der Apostel: "Es wird gesät in Vergänglichkeit, auferweckt in Unvergänglichkeit; es wird gesät in Armseligkeit, auferweckt in Herrlichkeit, gesät wird in Schwachheit, auferweckt in Kraft; gesät ein natürlicher Leib, auferweckt ein geistiger Leib..."
Dann wird sich auch erfüllen das Wort: "Verschlungen ist der Tod im Sieg! Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?" (1 Kor 15,42-44; 54-55).
Heinrich Jansen Cron SJ in: "Weisheit für den Alltag - Aus den Messen
eines Jahres"; Verlag Ludwig Auer/Cassianeum Donauwörth; Imprimatur
1954; S. 28-29) (s. Quellen)
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