Der belgische König Philippe hat das am 13. Februar vom Parlament in letzter Abstimmung mit 86 gegen 44
Stimmen beschlossene Gesetz über das „Recht“ auf Euthanasierung von psychisch Kranken und von Kindern ohne Altersbeschränkung unterzeichnet.
Auch eine Petition mit mehr als 210 000 Unterschriften und das eigens dazu hergestellte Video einer Familie eines von schwerer Krankheit betroffenen Kindes hat ihn nicht zum Nachdenken bringen können. Es ist eben viel sauberer (und billiger), psychisch Kranke und leidende Kinder abzuspritzen oder sterben zu lassen, anstatt das ihnen von Gott geschenkte Leben in größtmöglicher Würde und Erträglichkeit zu pflegen, bis es an ein natürliches Ende kommt. Aber dafür hat doch (fast) jeder Verständnis. Eine saubere (End-)Lösung ist das - mit Zustimmung des Königs.
Alles Nötige dazu hat Geistbraus (hier) gesagt.
Wenn in Rom mal wieder ein besonderes Ereignist stattfindet, dann sind die Philippes dieser Welt die ersten, die sich um einen Platz in der ersten Reihe prügeln.
AntwortenLöschenWarum wird dieser Mann nicht exkommuniziert?
Warum wird dieser Mann nicht exkommuniziert?
AntwortenLöschenDiese Frage ist nun wirklich ganz leicht zu beantworten! Weil der König der Belgier zu wichtig für die Kirche ist, um ihn von den Sakramenten auszuschliessen.
Und wer weiss, vielleicht ist er sogar, wie sein Vorvorgänger, Mitglied des Opus Dei? Und dann wäre er noch viel wichtiger als Verbündeter auf dem Thron, denn als Ausgeschlossener.
Ein Blick in die Geschichte beweist, dass für die römisch-katholische Hierarchie Macht bedeutend wichtiger ist, als Moral. Also wird es keine Exkommunikation geben im belgischen Königshaus. Und Sie können Gift darauf nehmen, dass das belgische Königspaar, solange es in Amt und Würden ist, immer in Ehren zur Audienz beim Heiligen Stuhl zugelassen werden wird.
Das mit der Macht, die in der Kirche vor der Moral kommt, finde ich so viel zu pauschal und platt gesagt. Es gibt auch eine Menge an Gegenbeispielen. Ich nenne nur Mal Thomas Morus, als ein Beispiel, das für viele steht.
LöschenAber einen wahren Kern hat Ihr Posting leider schon. Auch dafür zwei Beispiele: 1. Als Mitte der 90er Jahre die damalige Kohl-Regierung die bis heute geltende Abtreibungs-Gesetzgebung beschloss, wurde weder der Katholik Kohl noch andere beteiligte Minister exkommuniziert, obwohl sie nach CIC hätten exkommuniziert werden müssen. Die Exkommunikation traf lediglich einige wenige kaum bekannte Abgeordnete (überwiegend aus FDP und SPD), die für das Gesetz gestimmt hatten.
2. Der "gut katholische" Rektor einer großen deutschen Universität, ein Edelpromi in der Stadt, die zugleich Bischofsstadt ist, ließ sich scheiden, um eine viel jüngere Mitarbeiterin zu heiraten. Obwohl die Ehe keinesfalls annuliert wurde, ließ er sich durch den bereitwilligen (konservativen!) Bischof kirchlich trauen, obwohl dies nach dem CIC unmöglich wäre. Etwas versteckt in einer kleinen Kapelle außerhalb der Stadt, aber es wurde dennoch schnell bekannt.
Merke: Die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen. Gilt leider auch in der Kirche.
Es gibt auch eine Menge an Gegenbeispielen. Ich nenne nur Mal Thomas Morus, als ein Beispiel, das für viele steht.
AntwortenLöschenUm Gottes Himmels Willen! Ihr geliebter Thomas Morus ist ein geradezu katastrophales Beispiel zum Thema Macht und Moral. Er war nämlich einer der wichtigsten Machtpolitiker Englands, bevor der Papst beschloss, lieber ganz England zu verlieren, als auch nur auf ein Quäntchen Macht zu verzichten, weil es in dieser Situation gerade opportun war, so zu handeln.
Thomas Morus hat als Lordkanzler von England nämlich die ganze Macht des Amtes im Sinne seines Glaubens (und damals noch Königs) eingesetzt und Glaubensabtrünnige brutal verfolgt und einen nach dem anderen auf dem Scheiterhaufen verheizen lassen. Das war alles andere als "moralisch" gehandelt sondern rein machtpolitisch und zeitgeistig, also opportunistisch. Obwohl natürlich im wichtigsten Vorschriftenbuch der römisch katholischen Kirche (fast dreitausend Paragrafen auf über achthundert Seiten, das weiß man, was man hat!) bis heute Hinrichtungen erlaubt: "... ohne in schwerwiegendsten Fällen die Todesstrafe auszuschließen." (sic!) Vielleicht hat Morus die Protestanten als "schwerwiegendste Fälle" subsumiert.