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Mittwoch, 12. Februar 2014

Erwachen zur heiligen Messe

Wir (...) müssen in erster Linie die heiligen Dogmen wieder gründlich erfassen und die Dinge wieder auf ihren Ursprung zurückführen. Die heilige Messe und all das Göttliche, das sie umkleidet, stellt uns wieder an den rechten Platz und sagt uns, was wir sind und was wir werden müssen und wie dies einzig geschehen kann. Danken wir's dem lieben Gott, es geht heute ein erfreuliches Erwachen zur heiligen Messe durch die katholische Welt. Die Vorurteile gegen die sogenannte liturgische Bewegung sind im Schwinden begriffen. Das Misstrauen war ja begreiflich und vielfach berechtigt.

Schon die nicht sehr glücklich gewählte Bezeichnung dieser Strömung führte zu Missbräuchen. Den Schwerpunkt auf "Bewegung" legend, erging man sich, oder noch schlimmer, gefiel man sich in möglichst ausgiebigem äußerlichem Tun, ohne von der Seele des Geschehens erfasst zu werden. Gemeinschaftsmessen ohne Kenntnis unseres Lebens in Christus, Opfergang ohne Wissen um die Beziehungen unseres Opfers zu Christi Opfer, Geringschätzung des Privatgebetes und der Volksandachten, pietätloses Verdrängen tief eingewurzelter frommer Bräuche im kirchlichen Leben: solche und ähnliche Auswüchse konnten nicht gebilligt werden und mussten dem nüchtern Überlegenden doch zu denken geben.

Aber da, wo die liturgische Bewegung richtig verstanden und gepflegt wird, ist sie das Werk des Heiligen Geistes, der Seine Kirche leitet und ihr immer die nötigen Sicherungen gegen die Gefahren der Zeit verleiht. Sie ist ja nichts anderes als das Erwachen der Herzen zur erbarmenden Heilstat Christi, wie sie - einmal im Judenlande sichtbar vollzogen - jetzt unter dem Schleier des Geheimnisses im Kult der heiligen Kirche unsichtbar gegenwärtig gesetzt wird.

Sie ist das Bestreben, durch tätige Anteilnahme am heiligen Opfer möglichst tief in diesen Akt Christi aufgenommen und durch Ihn in den neuen Menschen verwandelt zu werden.


aus: "Eucharistie und Erziehung"; Päpstliche Theodosius-Buchdruckerei Ingenbohl, S.6/7

 

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