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Donnerstag, 16. Januar 2014

Kein christliches Leben ohne christlichen Glauben - Die Notwendigkeit, sich den Glauben wieder neu anzueignen und zu verwirklichen



Glaube und Leben

Das Kennzeichen des Christen ist der christliche Glaube und das christliche Leben. Beide, Glaube und Leben, gehören - wie Wissen und Wirken - zueinander. Der christliche Glaube ist die Voraussetzung des chrsitlichen Lebens, und das christliche Leben ist die Frucht und Vollendung des Glaubens (1). Christliches Leben ohne christlichen Glauben ist unmöglich, und christlicher Glaube ohne christliches Leben ist unfruchtbar (2).

Zwar scheint es heute, als sei christliches Leben möglich ohne den christlichen Glauben; es scheint, als könne eine christliche Ordnung des Lebens unabhängig vom lebendigen Glauben an Christus verwirklicht werden. Tatsächlich aber ist dieses äußerlich christliche Leben nur denkbar als Nießbrauch einer Erbschaft, als Zehren von dem überkommenen Erbe des lebendigen Glaubens unserer Väter, aus dem sie ihr Leben gestaltet, Volksordnung und Sitte geprägt haben. Dies Erbe aber ist in Gefahr, völlig aufgezehrt zu werden, wenn es nicht aus wiederum lebendigem Glauben erneuert wird.

Darum heißt Christ sein in dieser Zeit und in unserem Volke: christliches Leben aus der Gnade eines neu angeeigneten und neu zu eigen gewonnenen Glaubens wieder von seinem Ursprung her zu verwirklichen: Der Christ "lebt aus dem Glauben" (Röm 1,17).


aus Josef Pieper/Heinz Raskop: Katholische Christenfibel; Verlag J.P. Bachem Köln; AD 1940; S. 5-7 (s. Quellen)


Anm. von FW (nicht im Originaltext):
(1) vgl. Gal 5,6
(2) vgl. Jak 2,17.26



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Foto: Seitenaltar (Herz Jesu / Schutzengel) in der Benediktinerabtei Ottobeuren

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