SEITEN

Dienstag, 31. Dezember 2013

Weihnachtspsalm des hl. Franziskus



1 Jubelt Gott, unserem Helfer, *
jauchzt dem Herrn, dem lebendigen und wahren Gott, mit Jubelklang.

2 Denn der Herr ist erhaben, *
ist furchtgebietend, ein großer König über die ganze Erde.

3 Denn der heiligste Vater im Himmel, unser König vor Ewigkeiten, hat seinen geliebten Sohn aus der Höhe gesandt, * und er ist geboren worden von der seligen Jungfrau, der heiligen Maria.

4 Er selbst hat zu mir gerufen: Mein Vater bist du, *
und ich will ihn einsetzen als Erstgeborenen, erhaben über die Könige der Erde.

5 An jenem Tag hat der Herr sein Erbarmen entboten, *
und in der Nacht erklang sein Lobgesang.

6 Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat, * an ihm laßt uns jauchzen und jubeln.

7 Denn das heiligste, geliebte Kind ist uns geschenkt und für uns geboren am Weg und in eine Krippe gelegt, * weil es keinen Platz hatte in der Herberge.

8 Ehre sei Gott, dem Herrn in der Höhe * und auf Erden Friede den Menschen guten Willens.

9 Freuen sollen sich die Himmel, und es juble die Erde; aufwalle das Meer in seiner Wogenfülle; * freuen soll sich die Flur und was auf ihr wächst.

10 Singt ihm ein neues Lied, * singt dem Herrn, ihr Lande all.

11 Denn groß ist der Herr und hoch zu loben, * furchtgebietend über alle Götter.

12 Bringt dem Herrn, ihr Völkerstämme, bringt dem Herrn Ruhm und Ehre, *
bringt dem Herrn den Lobpreis für seinen Namen.

13 Bringt eure Leiber dar und tragt sein heiliges Kreuz *
und folgt bis zum Ende seinen heiligsten Geboten.




 Mit Schriftstellenangaben:
1 Jubelt Gott, unserem Helfer (Ps 80,2 a), * jauchzt dem Herrn, dem lebendigen
und wahren Gott, mit Jubelklang (vgl. Ps 46,2 b).
2 Denn der Herr ist erhaben, * ist furchtgebietend, ein großer König
über die ganze Erde (Ps 46,3).
3 Denn der heiligste Vater im Himmel, unser König vor Ewigkeiten (Ps
73,12 a), hat seinen geliebten Sohn aus der Höhe gesandt, * und er ist
geboren worden von der seligen Jungfrau, der heiligen Maria.
4 Er selbst hat zu mir gerufen: Mein Vater bist du (Ps 88,27 a), * und
ich will ihn einsetzen als Erstgeborenen, erhaben über die Könige
der Erde (Ps 88,28).
5 An jenem Tag hat der Herr sein Erbarmen entboten, * und in der
Nacht erklang sein Lobgesang (vgl. Ps 41,9).
1 Vgl. die Übersetzung und Textgestaltung, in: Die Schriften (s. Anm. 1), 157f.
Weihnachtspsalm '
6 Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat, * an ihm laßt uns jauchzen
und jubeln (Ps 117,24).
7 Denn das heiligste, geliebte Kind ist uns geschenkt undfür uns geboren
am Weg und in eine Krippe gelegt, * weil es keinen Platz hatte in der
Herberge (vgl. Jes 9,6; Lk 2,7).
8 Ehre sei Gott, dem Herrn in der Höhe * und auf Erden Friede den
Menschen guten Willens (vgl. Lk 2,14).
9 Freuen sollen sich die Himmel, und es juble die Erde; aufwalle das
Meer in seiner Wogenfülle; * freuen soll sich die Flur und was auf
ihr wächst (Ps 95,11-12 a).
10 Singt ihm ein neues Lied, * singt dem Herrn, ihr Lande all (Ps 95,1).
11 Denn groß ist der Herr und hoch zu loben, * furchtgebietend über
alle Götter (Ps 95,4).
12 Bringt dem Herrn, ihr Völkerstämme, bringt dem Herrn Ruhm und
Ehre, * bringt dem Herrn den Lobpreis für seinen Namen (Ps
95,7-8 a).
13 Bringt eure Leiber dar und tragt sein heiliges Kreuz (vgl. Lk 14,27) *
undfolgt bis zum Ende seinen heiligsten Geboten (vgl. 1 Petr 2,21).

ziziert nach Leonhard Lehmann, Werne: Ein Psalm des heiligen Franziskus für die weihnachtliche Zeit


Bild: Giotto di Bondone (1267-1337), Cappella Scrovegni in Padua, Leben Christi-Zyklus: Geburt Jesu im Stall zu Betlehem

Montag, 30. Dezember 2013

Die Wiederherstellung Adams in Christus durch Maria

Kirchenväter und Menschwerdung Gottes (9)
 
Irenäus von Lyon († um 200), Erweis der apostolischen Verkündigung (Demonstratio apostolicae praedicationis), Kap. 33


Und wie durch den Ungehorsam einer Jungfrau der Mensch zu Fall gebracht wurde, stürzte und starb, so empfing der Mensch durch eine Jungfrau, welche auf Gottes Worte hörte, wieder mit Leben beseelt, das Leben. Denn der Herr ist gekommen, das verlorene Schaf wieder zu suchen (1) , und verloren war der Mensch. So wurde er auch nicht ein neues Geschöpf, sondern bewahrte die geschöpfliche Zusammengehörigkeit mit eben jener, welche von Adams Geschlecht war.

Denn es war notwendig und billig, daß bei der Wiederherstellung Adams in Christus, das Sterbliche vom Unsterblichen verschlungen werde (2) und in ihm aufgenommen werde, und die Eva von Maria, auf daß die Jungfrau die Fürsprecherin der Jungfrau werde und den jungfräulichen Ungehorsam entkräfte und aufhebe durch den jungfräulichen Gehorsam. 

(1) S. Matth. 18,12
(2) Vgl. 1 Kor. 15,33


Weitere Kirchenväter zum Thema:
Kirchenväter und Menschwerdung Gottes
(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Sonntag, 29. Dezember 2013

Gebet an die Heilige Familie


Jesus, Maria und Josef,
in euch betrachten wir
den Glanz der wahren Liebe,
an euch wenden wir uns voll Vertrauen.

Heilige Familie von Nazareth,
mache auch unsere Familien
zu Orten der Gemeinschaft und Räumen des Gebetes,
zu echten Schulen des Evangeliums
und kleinen Hauskirchen.

Heilige Familie von Nazareth,
nie mehr gebe es in unseren Familien
Gewalt, Verschlossenheit und Spaltung:
Wer Verletzung erfahren oder Anstoß nehmen musste,
finde bald Trost und Heilung.

Heilige Familie von Nazareth,
möge die kommende Bischofssynode
in allen wieder das Bewusstsein erwecken
für die Heiligkeit und Unantastbarkeit der Familie,
für ihre Schönheit im Plan Gottes.

Jesus, Maria und Josef,
hört und erhört unser Flehen!


Papst Franziskus beim Angelus am 29.12.2013 (am Fest der hl. Familie)


Foto: privat

Geboren von einer Frau, damit er uns freikaufe...

 

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott.

Paulus in dem Brief an die Galater, Kap. 4, 4-7 (aus der Lesung zum Sonntag in der Oktav von Weihnachten, s. Schott-Messbuch)


Weiteres zum Thema "Freikauf":

Samstag, 28. Dezember 2013

„Aus dem Vater geboren vor aller Zeit…“ - Die Präexistenz Jesu Christi

Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

Es ist kein Schaden, sondern überaus nützlich, hellhörige Ohren zu haben. Insbesondere in Belangen des Glaubens, denn der Glaube kommt vom Hören (Röm10,17). Bekanntlich sind Kräfte am Werk, die ihm entgegenwirken. Schlimmer noch als die offenen Feinde sind dabei die falschen Freunde. Sie geben sich christlich und katholisch, zersetzen aber das katholische Christentum. Und um das zu bemerken, bedarf es eines feinen Gespürs. 

Gewiss sollen wir nicht ständig Gefahr wittern und in allen und jedem einen hinterhältigen Angreifer sehen – Gott bewahre uns davor! Doch wenn wir von Glaubensdingen reden hören, dabei aber den unguten Eindruck haben, hier stimme etwas nicht, vielmehr klinge das Gesagte merkwürdig nebulös, schwammig oder doppelsinnig, dann ist es schon angebracht, noch einmal genau hinzuhören. 

Um ein aktuelles Beispiel anzuführen: Eine gewisse Art, sehr engagiert von Jesus zu sprechen, erweckt trotz der begeisterten Worte den Verdacht, unser Herr und Erlöser werde dabei um eine wichtige, ja sogar um die entscheidende Dimension verkürzt. Da heißt es, in diesem Mann aus Nazareth sei uns Gott nahe gekommen wie niemals sonst. Jesus habe Zeugnis von der bedingungslosen Liebe des Vaters zu uns gegeben. Er habe sich radikal auf uns Menschen eingelassen und sei sich und uns darin treu geblieben bis in den Tod. Und so weiter. 

Fragt man etwas nach, so kann es durchaus gelingen, dem Sprecher auch ein Bekenntnis zur Gottessohnschaft Jesu zu entlocken: Tatsächlich habe der Mann, von dem die Evangelien handeln, in einer völlig einzigartigen Beziehung zu Gott gestanden. Das zeige sich nicht zuletzt in der Anrede „Abba“, einer Koseform von „Vater“, die tatsächlich auf den historischen Jesus zurückgehe und Ihm nicht – wie andere der neutestamentlichen Aussprüche – erst nachträglich in den Mund gelegt worden sei. Daher sei es legitim, von Jesus als vom Sohn Gottes zu sprechen. 

Dürfen wir uns aber mit dieser Auskunft zufriedengeben und die Zweifel an der Rechtgläubigkeit für zerstreut halten? Das wäre allzu vorschnell. Zwar könnte das Gesagte notfalls und mit viel Bemühen irgendwie richtig verstanden werden, doch ist es für den, der Klarheit sucht, wenig hilfreich. Er wittert nicht zu Unrecht Gefahr für den Christusglauben; denn die einzigartige Beziehung zu Gott, die sich in der „Abba“-Anrede ausdrücken soll, ist noch keineswegs das, was das Neue Testament und mit ihm die Kirche von unserem Herrn bezeugt. Auch jeder zutiefst gottverbundene Heilige steht ja in einer einmaligen Beziehung zum Allerhöchsten und spricht Ihn zuweilen mit liebevoller Innigkeit an. Doch könnten wir über einen solchen Menschen auch die Worte des altkirchlichen Glaubensbekenntnisses sagen, er sei „aus dem Vater geboren vor aller Zeit, Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater“? Mit Sicherheit nicht. 

Genau darin aber liegt das Geheimnis Jesu beschlossen: dass Er nicht erst im Augenblick der jungfräulichen Empfängnis im Leib Mariens entstand, sondern schon vorher lebte. Wie sonst wären Seine eigenen Worte zu verstehen: „Vater, verherrliche Du mich jetzt bei Dir mit der Herrlichkeit, die ich bei Dir hatte, bevor die Welt war“ (Joh 17,5)? Wie könnte das Johannesevangelium sagen, niemand habe Gott je geschaut, nur der Eingeborene, der im Schoß des Vaters ruht, habe uns die Kunde von Ihm gebracht (Joh 1,18)? Und welchen Sinn hätte der Beginn dieses Evangeliums, der davon spricht, dass Er, der Logos, im Urbeginn als Gott bei Gott war (Joh 1,1)? 

Die Bezeugungen der sogenannten Präexistenz Christi, d.h. des Seins, das Er vor der Menschwerdung als zweite Person der göttlichen Dreifaltigkeit hatte, sind keineswegs nur bei Johannes zu finden. Auch der Philipperbrief spricht davon, Christus, der in Gottesgestalt war, habe an Seinem Gottgleichsein nicht wie an einem Raub festgehalten, sondern sich entäußert und sei ein Mensch geworden (Phil 2,6 f.). Als Abglanz der Herrlichkeit des Vaters und Abbild Seines Wesens bezeichnet Ihn der Hebräerbrief (1,3) und führt in Übereinstimmung mit dem Johannesprolog und vielen anderen Stellen aus, dass durch Ihn alles geschaffen wurde (vgl. z.B. 1 Kor 8,6 und Kol 1,15-20). Wie aber sollte Jesus die Welt ins Dasein gerufen haben, wenn Er erst in ihr zu sein begonnen hätte? 

Der Glaube kommt vom Hören (Röm 10,17). Inmitten des wilden Stimmengewirrs ist es daher besonders nötig, sich ein feines und genaues Gehör zu entwickeln; einen Spürsinn, der die Verkürzungen, Verdrehungen und Entstellungen des Glaubens nahezu instinktiv erkennt und uns im Zweifelsfall die richtigen Fragen stellen lässt. Beispielsweise die Frage nach der Präexistenz des Gottessohnes vor aller Zeit in der Herrlichkeit des Vaters. Nur wer diese rückhaltlos bejaht, ist ein gläubiger Christ.



 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)





Bild: Dreifaltigkeit; Lucas Cranach der Ältere (1472–1553)

Freitag, 27. Dezember 2013

Und Gott war das Wort, das Mensch geworden ist


Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.

Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Kein Mensch hat jemals Gott gesehen: der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat ihn uns verkündigt.


Prolog des Johannes-Evangeliums (Joh 1, 1-18)


Heiliger Evangelist und Apostel Johannes, bitte für uns!



Laßt uns frohlocken: Jesus Christus vernichtet Sünde und Tod!

Kirchenväter und die Menschwerdung Gottes (8)
Leo der Grosse († 461): 1. Predigt auf Weihnachten (Sermo XXI)

Laßt uns frohlocken, Geliebteste; denn heute ist uns der Heiland geboren! Darf doch dort keine Trauer aufkommen, wo das Leben selbst zur Welt kommt, das die Furcht vor dem Tode benimmt und uns durch die Verheißung ewigen Lebens mit Freude erfüllt.

Niemand wird von der Teilnahme an dieser Jubelfeier ausgeschlossen, alle haben den gleichen Grund, in festlicher Stimmung zu sein; denn da unser Herr, der die Sünde und den Tod vernichtet, niemand findet, der ohne Schuld ist, so kommt er, um alle zu befreien. Es jauchze der Heilige, weil er sich der Siegespalme naht; es frohlocke der Sünder, weil ihm Verzeihung winkt, und neuer Mut belebe den Heiden, weil ihn das Leben ruft!

Denn nachdem sich die Zeit erfüllt, welche die unerforschliche Tiefe des göttlichen Ratschlusses dazu bestimmte, nahm der Sohn Gottes die Natur des Menschengeschlechtes an, das wieder mit seinem Schöpfer versöhnt werden sollte, damit der Teufel, der den Tod in die Welt gebracht, gerade durch die menschliche Natur, die er bezwungen hatte, wieder bezwungen würde.



Weitere Kirchenväter zum Thema:
Kirchenväter und Menschwerdung Gottes
(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)




Bild: Stained glass windows in the Mausoleum of the Roman Catholic Cathedral of Our Lady of the Angels, Los Angeles, California; originally created in the 1920s for Saint Vibiana Cathedral, Los Angeles; wikimedia commons

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Der Herr kommt in sein Eigentum - Frohe und gesegnete Weihnachten!


Licht leuchtet heut über uns; denn geboren ist uns der Herr. Sein Name ist: der Wunderbare, Gott, Friedensfürst, Vater der Zukunft.

Sein Königtum nimmt nie ein Ende. Der Herr ist König, mit Hoheit hat er sich umhüllt; dem Herrn dient Heldenkraft als Kleid und Gurt!
 

Introitus zum Hirtenamt (2. Messe von Weihnachten)

Allen Lesern dieses Blogs, allen Bekannten und Freunden von Herzen ein gesegnetes, gnadenreiches und friedvolles Weihnachtsfest!


Dienstag, 24. Dezember 2013

Adam und Eva - Jesus und Maria

Kirchenväter und die Menschwerdung Gottes (7)
 Justin der Märtyrer († um 165) - Dialog mit dem Juden Trypho Kap. 100

[Wir wissen] daß er (Jesus) durch die Jungfrau Mensch geworden ist, damit auf dem gleichen Wege, auf welchen die von der Schlange verursachte Sünde ihren Anfang nahm, die Sünde auch aufgehoben werde (1) Denn Eva, welche eine unverdorbene Jungfrau war, gebar, nachdem sie das Wort der Schlange empfangen hatte, Sünde und Tod (2).

Die Jungfrau Maria dagegen war voll Glaube und Freude, als der Engel Gabriel ihr die frohe Botschaft brachte, der Geist des Herrn werde über sie kommen und die Kraft des Höchsten werde sie überschatten, weshalb auch das Heilige, das aus ihr geboren werde, Sohn Gottes sei (3). Und sie antwortete: ‚Mir geschehe nach deinem Worte!’(4).

Durch die Jungfrau Maria ist Jesus geboren worden, auf welchen, wie wir gezeigt haben, so viele Schriftstellen gesprochen sind, und durch welchen Gott die Schlange und die ihr ähnlich gewordenen Engel und Menschen vernichtet, diejenigen dagegen, welche ihre Sünden bereuen und an ihn glauben, vom Tode befreit. 


(1) Zur Parallele zwischen Eva und Maria vgl. u.a. Irenäus, Gegen die Häresien III. 22,4; V. 19,1.
(2)
Vgl. Jak. 1, 15.
(3)
Luk. 1, 26. 35; Protev. des Jak. 11 u.12.
(4)
Luk. 1, 38.

Weitere Kirchenväter zum Thema:
Kirchenväter und Menschwerdung Gottes
(1) (2) (3) (4) (5) (6)


 +      +      +


Ave hieß die Kunde 
aus Gabrielis Munde, 
Evas Namen wende,
uns den Frieden spende.

Sumens illud Ave 
Gabrielis ore, 
Funda nos in pace,
Mutans Evae nomen.


 (2. Strophe des Marienhymnus "Ave Maris Stella")



Bild: Bemalte Flachdecke der Hildesheimer Benediktiner-Klosterkirche St. Michel mit "Wurzel Jesse", Detail: Adam und Eva; wikimedia commons





Montag, 23. Dezember 2013

Komm, du Sehnsucht der Völker und ihr Heiland!


O Emmanuel,
Rex et legifer noster,
expectatio gentium,
et salvator earum:
veni ad salvandum nos,
Domine, Deus noster.


O Immanuel,
Gott mit uns. Du König und Lehrer,
du Sehnsucht der Völker
und ihr Heiland.
Komm, o Herr, und erlöse uns,
Herr, unser Gott. 

 Magnificat-Antiphon am 23. Dezember (siebte O-Antiphon)

Große, gewaltige Wasser bedecken dein Land, Immanuel. - Tobt, ihr Völker! Ihr werdet doch besiegt. Horcht auf, ihr Enden der Erde! Rüstet nur! Ihr werdet doch besiegt. Macht nur Pläne! Sie werden zunichte. Denn Gott ist mit uns. - Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht. Denn uns wurde ein Kind geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende. (Jes 8,8-10; 9,1.5-6)


Sonntag, 22. Dezember 2013

O König der Völker - O Rex Gentium



O Rex Gentium,
et desideratus earum,
lapisque angularis,
qui facis utraque unum:
veni, et salva hominem,
quem de limo formasti.


O König der Völker,
den sie alle ersehnen.
Du Eckstein, der das Getrennte eint.
Komm, o Herr, und befreie den Menschen,
den du aus Erde erschaffen hast. 

Antiphon am 22. Dezember (sechste O-Antiphon)

Ich schaute in den Gesichten der Nacht: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. Ihm wurden Herrschaft und Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter. (Dan 7,13-14)


Weihnachtsbotschaft aus dem Vatikan von Erzbischof Georg Gänswein


Gott hat Ja gesagt zu uns Menschen. Sein Ja ist aber nicht nur ein Wort, sondern eine Person, eine sichtbare Person, Jesus Christus, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern. ER ist in Betlehem Mensch geworden. Das Kind in der Krippe ist das Fleisch gewordene Ja Gottes zu uns Menschen. (...) Aber dieses Ja kommt nicht zur Vollendung, wenn es nur von einer Seite ausgesprochen wird. Die andere Seite muss es annehmen und darauf Antwort geben...


 Weiteres zum Thema Christi Geburt:


+      +      +

Samstag, 21. Dezember 2013

Diskussion und Disputation


Von P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 

So ähnlich die beiden Wörter klingen, so verschieden ist das, was sie bezeichnen. Fangen wir mit dem zweiten an: Ein Disput bzw. eine Disputation (von lat. disputare = „genau erwägen“, „argumentieren“) ist ein Streitgespräch. In diesem gilt es, mit strenger Sachbezogenheit Beweisgründe für und wider eine bestimmte These vorzutragen und miteinander zu konfrontieren. An der fest umrissenen Fragestellung vorbeizureden oder schwammige Begriffe zu benutzen, wäre eine Verfehlung gegen Gesetz und Würde des Disputes, ein Grund zum Ausschluss. Der Teilnehmer ist also in seiner Kenntnis und in der Beherrschung der Logik gefordert. Ein hohler Schwätzer hat hier ebenso wenig zu suchen wie jemand, der mittels rhetorischer Kniffe Eindruck schinden und überreden will. 

Im Mittelalter wurde die Kunst des Disputierens genauen, ausgefeilten Regeln unterworfen. So mussten die Beteiligten jeweils den Standpunkt des Gegners exakt wiedergeben und dann zu den einzelnen Gliedern seiner Argumentation Stellung nehmen. Die Konzentration und Disziplin, die dazu nötig waren, verlangen dem heutigen Menschen, der sich auch bei wichtigen Themen an eine bloß oberflächliche Auseinandersetzung und an das Urteilen „aus dem Bauch heraus“ gewöhnt hat, alle Achtung ab. 

Ganz anders als mit dem Disput verhält es sich mit der Diskussion. Zwar legt die Wortherkunft aus dem Lateinischen (discussio wird im Sinne von „Untersuchung“, „Prüfung“ verwendet) ebenfalls eine sachliche Angelegenheit nahe. Tatsächlich aber ist das, was man gegenwärtig unter einer Diskussion versteht, in den meisten Fällen das glatte Gegenteil einer Disputation im beschriebenen Sinne. Da ist jeder zum Mitreden eingeladen, ob er nun viel, wenig oder überhaupt nichts von dem besprochenen Thema versteht. Ja, nicht selten drängt sich der Eindruck auf, die Unwissenheit sei sogar eine für die Teilnahme günstige Eigenschaft, denn wer sich nicht auskennt, der hat auch keine Vorurteile… 

Entsprechend frei verfährt man in der Diskussion mit der Fragestellung und der begrifflichen Präzision. Der aufmerksame Zuhörer mancher Talkshow wird feststellen müssen, dass oft völlig an der Sache vorbei geredet wird und dass die Diskutierenden selbst Schlüsselwörter der Auseinandersetzung in ganz unterschiedlichem Sinne auffassen. Wie jedoch soll sich unter solchen Bedingungen beispielsweise ein treuer Katholik mit einem zeitgeistbeflissenen Komiker – wie er inzwischen zum stabilen Inventar entsprechender Gesprächsrunden zu gehören scheint – ernsthaft über fällige Reformen in der katholischen Kirche austauschen können? „Reform“ heißt für beide jeweils etwas völlig Verschiedenes. Wo aber die gemeinsame Basis von Kenntnis, Sachlichkeit und Logik fehlt, da verkommt das Reden zum Gerede, zum Geschwätz und Gequassel. 

Bezeichnend für solche Diskussionen ist auch der häufige Themenwechsel. Gerade dann, wenn ein Gesprächspartner Klärung bringen oder einfordern will, springt sein Gegenüber rasch anderswohin. Besonders beliebt ist dabei der Wechsel von der Ebene des Objektiven, Prinzipiellen und Institutionellen auf diejenige subjektiver Erfahrungen . So wendet sich z.B. in einer Podiumsdiskussion zum Thema „Kirche und Menschlichkeit“ ein Katholik folgendermaßen an seinen Gegner: „Sie werfen der Kirche Unmenschlichkeit vor. Doch ist nicht gerade der Einsatz für den Lebensschutz von der Geburt bis zum natürlichen Sterben ein Ausdruck von Lebensbejahung, von tiefster Menschlichkeit? Welche Institution ist denn auf diesem Gebiet vergleichbar konsequent?“ Die Reaktion des Angesprochenen: „Ach, kommen Sie mir doch nicht mit Menschlichkeit! Ich will Ihnen einmal erzählen, was ich vor meinem Kirchenaustritt so alles in meiner Pfarrei erlebt habe…“ 

Das Evangelium zeigt uns noch eine andere Weise, sich in der Unterredung unangenehmen Folgerungen zu entwinden. Auf die Aussage Jesu, er sei ein König und dazu in die Welt gekommen, um von der Wahrheit Zeugnis zu geben, antwortet Pilatus mit der Frage: „Was ist Wahrheit?“ (Joh 18,37f.) Hier entzieht sich jemand der ernsthaften Besinnung auf dem Weg einer bequemen Skepsis. Diese macht es möglich, der Verbindlichkeit einer Einsicht zu entschlüpfen und gleichzeitig noch als der Überlegene, der Intelligentere dazustehen. In den Talkshows unserer Tage hat Pilatus viele Nachahmer gefunden.

Übrigens führt die Untersuchung des Wortes „Diskussion“ zu einer Wurzel, die tiefer liegt als die Bedeutung „Prüfung“: Das Verbum discutere heisst „zerschlagen“. Entspricht das nicht unseren Erfahrungen mit Diskussionen, in denen tatsächlich Wahrheit und Klarheit, Lauterkeit und Aufrichtigkeit zerschlagen werden? Welche Wohltat wäre demgegenüber eine echte Disputation!




 Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

 

Freitag, 20. Dezember 2013

Johannes Piendl R.I.P.

Am 13. Dezember 2013 starb Johannes Piendl durch einen tragischen  Unfall.
Johannes war 18 Jahre alt und Mitarbeiter des Nightfever-Regensburg-Teams.
Beim Nightfever sprechen (meist junge) Christen Menschen vor der Kirche an und laden sie ein, in die Kirche zu gehen und dort eine Kerze zu entzünden während in der Kirche eucharistische Anbetung und Lobpreis stattfindet.
Von diesem Apostolat war Johannes beseelt.




"Mission ist, dass die Leute draußen, die das nicht kennen, was drinnen ist,
dass du die einlädst und denen zeigst, wie schön das ist: drinnen ist Jesus!
Zum Beispiel: Ich bin dann immer drinnen, am Anfang
und ich werde dann so mit Liebe und Freude erfüllt,
dass ich das eben dann allen Menschen weitergeben will."

Johannes Piendl


R.I.P.



 (und HIER)

Prof. Georg May: Die andere Hierarchie - Teil 17: Die Theologieprofessoren (2)

Prof. Dr. Georg May


Die andere Hierarchie

Teil 17


Verlag Franz Schmitt Siegburg AD 1997



II.  Die Ursurpation des Ersatzlehramtes

 1.  Ansprüche und Forderungen

Neben und über dem autorisierten Lehramt der Bischöfe hat sich nun seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil das unautorisierte Lehramt der progressistischen Theologen etabliert.

Es beansprucht nicht weniger, als die Inhalte der Glaubens- und Sittenlehre, aber auch der kirchlichen Disziplin zu erheben, und es erwartet von den Bischöfen, dass sie seinen Vorgaben folgen. Es will nicht etwa bloß den Trägern des Lehramtes einen technischen Dienst erweisen, es will vielmehr bestimmen, was sie zu lehren haben. Die Anmaßung dieser Leute geht so weit, dass sie erwarten, Papst und Bischöfe würden sich von ihnen sagen lassen, wie die Person Jesu, seine Reden und Taten, sein Tod und seine Auferstehung zu verstehen seien. Nicht die Schrift, nicht die Tradition, nicht das Lehramt soll bestimmen, was zu glauben ist, sondern was das Theologenkartell von der Schrift noch übrig lässt.

Sie rufen nach Freiheit der Wissenschaft, verwechseln aber diese mit dem Recht auf unkirchliche Agitation. Die Aufforderung an das Lehramt, seine Entscheidungen "in argumentativer Weise" vorzutragen und auf "die Macht der Wahrheit und die Kraft der Argumente" zu vertrauen (3), läuft ins Leere. Denn einmal wird jedem Argument, welches das Lehramt vorbringt, ein Gegenargument entgegengestellt, und selbstverständlich finden die aufsässigen Theologen ihre Argumente stichhaltiger als die Argumente des Lehramtes.

Sodann ist es mit der "Macht der Wahrheit" in einem Bereich, welche der Empirie und dem Experiment entzogen ist, nicht weit her. Die Behauptung, dass sich die Wahrheit des Glaubens aus eigener Kraft, ohne administrative Maßnahmen, durchsetzt, ist erwiesenermaßen falsch. Der Irrtum auf Erden ist unbesiegbar. Denn die Mehrheit der Menschen zieht den bequemen Irrtum der harten Wahrheit vor. Es trifft auch nicht zu, dass sich die theologische Wissenschaft selbst korrigiert. Vielmehr tritt ohne das Regulativ des Lehramtes eine falsche Meinung neben die andere.


2.  Verteilung von Gunstbezeugungen

Die Inhaber des Ersatzlehramtes verteilen ihre Gunst je nach dem Verhalten der Träger des Lehramtes. Die Bischöfe können auf Nachsicht rechnen, auch wenn sie sich noch so deutlich als ihrem Amt nicht gewachsen darstellen, solange sie den Vorgaben des theologischen Establishements von München bis Münster folgen.

Diese Theologen vergelten den Bischöfen die Venachlässigung ihrer Pflichten, Aufsicht zu üben und den Glauben zu schützen, mit der Verleihung des Titels eines Ehrendoktors der Theologie. Ich verweise auf die Herren Lettmann in Münster und Wetter in München. Die Träger des Lehramtes stoßen dagegen sogleich auf unerbittliche Kritik, wenn sie dem Ersatzlehramt nicht folgen. Erst recht gerät der Papst in dessen Feuer, wenn er unbequeme Wahrheiten verkündet oder lästige Forderungen erhebt. 

In Deutschland besteht beispielsweise eine regelrechte Ablehnungsfront gegen die verbindliche Lehre von der geschlechtlichen Sittlichkeit. Das Ersatzlehramt hat sich gegen das Lehramt durchgesetzt (4) (Anm.: siehe dazu z. B. auch die Theologenantwort zur Forderung einer "neuen Sexualmoral der Kirche" vom Advent (18.12.) 2013).

Die Träger des Ersatzlehramtes wissen, dass sie unangreifbar sind, sobald sie in Massen auftreten. So bedienen sie sich der Zusammenschlüsse und der Unterschriftenaktionen, um den Trägern des Lehramtes vor Augen zu führen, was sie zu lehren haben. Von 1965 bis 1993 gab es wenigstens 37 öffentliche Erklärungen katholischer Theologen (5). In fast allen wurde gegen die Ordnung der Kirche oder gegen Maßnahmen der kirchlichen Autorität Protest erhoben.

Ein Skandal ersten Ranges war die sogenannte Kölner Erklärung von 163 aufständischen Theologen im Jahre 1988 (6). Hier wurde der Öffentlichkeit einmal durch die Masse der Namen vorgeführt, wohin es mit der katholischen Theologie in Deutschland gekommen ist. Eine angemessene Reaktion auf dieses unerhörte Papier seitens der katholischen Hierarchie erfolgte nicht. (Anm.: Ein weiteres Beispiel ist das Theologen-Memorandum aus dem Jahre 2011, unterzeichnet von 311 Theologieprofessoren und -professorinnen - davon 240 aus dem deutschsprachigen Raum -, dem ebenfalls von bischöflicher Seite keine Konsequenzen folgten; im Gegenteil fanden einige der deutschen Bischöfe in den lehramtswidrigen Forderungen einen legitimen "Dialogbeitrag".)

Die Fortsetzung der Kölner Erklärung mit anderen Mitteln war die Gründung der Europäischen Gesellschaft für katholische Theologie. Ihre Mitglieder können jederzeit zu ähnlichen Erklärungen aufgerufen werden. Gesellschaften für katholische Theologie aus mehreren Kontinenten schlossen sich zu einem internationalen Netzwerk zusammen (7). Der etwa fällig werdende nächste Protest kann dank dieser Vernetzung unschwer die ganze Erde erfassen.


(1)  Fuchs, Zwischen Wahrhaftigkeit und Macht 183
(2)  Norbert Greinacher, Kirchliches Lehramt und Theologen: Theologische Quartalschrift 160, 1980, 139
(3)  Kern, Die Theologie und das Lehramt 235
(4)  May, Der Glaube der nachkonziliaren Kirche 201-203
(5)  Norbert Greinacher, Cui bono? Über Vergeblichkeit und Nutzen öffentlicher Erklärungen von Theologinnen und Theologen, in: Häring, Kuschel, Hans Küng 129-160, hier 136-153
(6)  May, Gefahren, die der Kirche drohen 45-48
(7)  Herder-Korrespondenz 50, 1996,486





Weiteres zum Thema "Theologie vs Lehramt der Kirche":


+      +      +

Prof. Georg May: Die andere Hierarchie - Teil 16: Die Theologieprofessoren - Lehramt und Theologie

Prof. Dr. Georg May


Die andere Hierarchie
Teil 16


 Verlag Franz Schmitt Siegburg AD 1997



§ 6  Die Theologieprofessoren

Die andere Hierarchie ist vielgestaltig. Sie tritt bald in Einzelpersonen, bald in Gremien, bald in Gruppen in Erscheinung. Besondere Beachtung verdient das Neben- und Ersatzlehramt der Theologieprofessoren.


I.  Lehramt und Theologie

1. Lehramt

Was zu glauben und zu tun ist, bestimmt Gott. Er macht uns seinen Willen kund durch den menschgewordenen Gottessohn. Jesus Christus hat seine Lehre der von ihm gegründeten Kirche anvertraut. In der Kirche gibt es ein Lehramt, das von Amtes wegen und mit Autorität die verbindliche Lehre vorträgt (Dignitatis humanae Nr. 14). Die Träger dieses Lehramtes sind die Bischöfe mit dem Papst an der Spitze (Lumen gentium Nr. 22). Die Gläubigen schulden ihm religiösen Gehorsam des Verstandes und des Willens (LG 25).

Die Autorität des Lehramtes geht auf die Sendung Christi und der Apostel zurück; sie gründet im Sakrament und im Amt (LG 21 und 22). Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil verkündet Christus den Völkern vorzüglich durch den Dienst der Bischöfe Gottes Wort (LG 21). Sie haben die Aufgabe Christi, des Lehrers, inne. Die Bischöfe sind authentische, d. h. mit der Autorität Christi ausgerüstete Lehrer (LG 25). Mögen sie noch so sehr versagen, sie bleiben Inhaber des Lehramtes. Es ist den Gläubigen unbenommen, ihnen ihr Versagen vorzuhalten. Aber damit werden sie nicht aus der Unterstellung unter das Lehramt entlassen, wann immer dieses seiner gottgesetzten Aufgabe nachkommt.

Man kann sich auf das gesunde Lehramt gegen das kranke Lehramt berufen, aber an das Lehramt bleibt der katholische Christ gebunden. Die Vollmacht, authentische Urteile über die Glaubenslehre abzugeben, erwächst nicht aus der thologischen Bildung, die jemand genossen hat, sondern aus der Befugnis des kirchlichen Amtes. Wer dies bestreitet, unterstellt die Amtsträger den Theologen und liefert sie damit der Vielfalt der theologischen Meinungen aus. Dem Lehramt ist das autoritative, d. h. verbindlich urteilende und gegebenenfalls richtende Zeugnis des Glaubens anvertraut.

Es ist falsch, die Aufgabe des Lehramtes auf das Bemühen um friedlichen Umgang von Christen unterschiedlicher Auffassung einzuschränken, wie es Ottmar Fuchs tut, der dem Lehramt die Hauptaufgabe zuweist, Konsens und Koexistenzmöglichkeiten bei Dissens zu suchen (1). Das Lehramt besitzt jurisdiktionelle Befugnisse, die es berechtigen, Weisungen zu geben und Gehorsam zu fordern. Im Lehramt verbinden sich priesterliche Vollmacht und Hirtengewalt.

Das Lehramt hat die heilige Pflicht, die Glaubenshinterlage unversehrt zu bewahren. Das Zweite Vatikanische Konzil schreibt den Bischöfen die Aufgabe zu, "die ihrer Herde drohenden Irrtümer" wachsam fernzuhalten (LG 25). Sie dürfen also zu Irrlehren nicht schweigen oder sie verharmlosen. Die hartnäckige Leugnung oder Bezweiflung einer mit göttlichem und katholischem Glauben zu glaubenden Wahrheit ist Häresie (c. 751). Wer dies tut, ist ein Häretiker. Er verfällt ohne weiteres der Exkommunikation (c. 1364 §1). Den Eintritt dieser Strafe von Amtes wegen festzustellen, ist Sache der Oberhirten.


2.  Theologie

Theologische Arbeit ist wissenschaftlicher Dienst am Glauben. Sie hat die Lehre aus dem Glauben und für den Glauben vorzutragen. Die theologische Wissenschaft leistet den Trägern des Lehramtes einen gewichtigen Dienst, indem sie die Glaubenslehre aus den Urkunden der Offenbarung erhebt und rational durchdringt.

Die Autorität der Theologen beruht auf der Kraft ihrer Erkenntnis und der Übereinstimmung ihrer Lehre mit dem Glauben der Kirche. Ihnen kommt weder Weisungsrecht noch Leitungsbefugnis zu. Die Theologen sind außerstande, den Glauben verbindlich vorzulegen. Ihnen fehlt das Amtscharisma, und deswegen können sie niemals als gleichberechtigte Partner des Lehramtes auftreten. Es ist falsch, wenn Greinacher die Forderung erhebt, "dass eine Entscheidung in Fragen des Glaubens und der Sitte nur im Einvernehmen von theologischer Wissenschaft und kirchlichem Lehramt gefunden werden kann" (2). Theologie und Lehramt können nicht auf derselben Ebene der Parität stehen. Vielmehr bedarf der Theologe zur Erfüllung seiner Aufgabe der kanonischen Sendung, die ihm von den Trägern des Lehramtes erteilt und u. U. entzogen wird.

Der Glaube kommt nicht aus der Theologie, sondern aus der glaubenden und lehrenden Kirche. Die Theologie empfängt den Glauben vom lebendigen Zeugnis, hinter dem die kirchliche Lehrautorität steht. Deswegen muss sie ihre Lehre stets in der Bindung an die Vorgaben des Lehramtes vortragen. Eine Theologie, die sich diesen Bindungen entzieht, ist unfähig, den Dienst am Glauben zu leisten. Das heißt: Sie hebt sich selbst als Glaubenswissenschaft auf.


(1)  Fuchs, Zwischen Wahrhaftigkeit und Macht 183
(2)  Norbert Greinacher, Kirchliches Lehramt und Theologen: Theologische Quartalsschrift 160, 1980, 139







+      +      +

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Dalai Lama pöbelt über "deutschen Bischof"

Will man dem Online-Portal des Focus-Magazins (Montag, 09.12.2013) Glauben schenken, dann diffamierte der Dalai Lama, offensichtlich ohne Kenntnis des Sachverhalts einen deutschen Bischof ohne dessen Namen zu nennen. Er lobte den Papst dafür, den Bischof, dessen Namen ihm nicht mehr einfiel, "suspendiert" zu haben und sagte wörtlich: "Das war eine sehr gute Entscheidung. Man muss manchmal hart durchgreifen, um die Kirche zu schützen." Erstaunliche Worte aus dem Munde eines Mannes, der mit der katholischen Kirche eigentlich garnichts zu tun hat. Der 78-jährige ist das religiöse Oberhaupt der buddhistischen Tibeter, lässt sich als Inkarnation einer buddhistischen Gottheit verehren und ist lt. Fokus der "beliebtester Religionsführer der Welt". 

Unwillkürlich fragt man sich, was der Dalai Lama mit dieser Aggression und Einmischung in die Belange der katholischen Kirche sagen will. Von "Toleranz, Mitgefühl, Liebe, Vergebung, Bescheidenheit", Werte, die er als erstrebenswert und in denen er angeblich seine Mission sieht, zeugt dieser Affront jedenfalls nicht.

Nach Meinung des interviewenden Journalisten bezieht sich der Dalai Lama auf den Limburger Oberhirten Franz-Peter Tebartz-van Elst, der wegen seiner Rom- und Lehramtstreue einem noch nicht entschiedenen Kampf (Stadtdekan Johannes zu Eltz) um die Richtung der Kirche im Bistum Limburg zum Opfer gefallen ist. Der Bischof ist von den Wortführern in seinem Bistum unerwünscht und wohnt zur Zeit außerhalb der Diözese im niederbayrischen Benediktinerkloster Metten.


Näheres zur Causa Limburg:



Mittwoch, 18. Dezember 2013

Prof. Georg May: Die andere Hierarchie - Teil 15: Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (2)

Prof. Dr. Georg May

Die andere Hierarchie

Teil 15


Verlag Franz Schmitt Siegburg AD 1997

 
IV.  Kollusion mit Lehmann

Solange die deutschen Bischöfe liberale Positionen vertreten, betätigt sich das Zentralkomitee als ihr eifriger Parteigänger. Wenn es wittert, dass sie Stellung gegen Rom beziehen könnten, ist es sogleich eilfertig zur Stelle, um ihnen Schützenhilfe zu leisten.

So stellte sich das Zentralkomitee mit großer Mehrheit hinter den fatalen Hirtenbrief der oberrheinischen Bischöfe, wollte also auch in schwerer Sünde hartnäckig und reuelos Verweilende zum Empfang der heiligen Kommunion zugelassen wissen, und wandte sich damit gegen den Papst und die Lehre der Kirche (16) .

Dem Stellvertreter Christi auf Erden machte das Zentralkomitee klar, dass ein Zurück hinter die Königsteiner Erklärung für die deutschen Katholiken undenkbar sei. (17). Damit wurde die verbindliche kirchliche Lehre vom sittlich Bösen in einem bestimmten Punkt außer Kraft gesetzt.

Das Zentralkomitee sprach sich für Abendmahlsgemeinschaft mit Personen aus, die weder zur katholischen Kirche gehören noch den Glauben der Kirche an das eucharistische Opfersakrament teilen (18). Es legt sich die Frage nahe, wie es um den Eucharistieglauben derer steht, die eine solche Forderung erheben.

Eines aber ist deutlich erkennbar: Hier spricht das oberste Organ der anderen Hierarchie in Deutschland im Gegensatz zu dem Glauben, den die gottgesetzte Hierarchie verkündigt. Das Zentralkomitee ist in hohem Grade dafür mitverantwortlich, dass die katholischen Frauen gegen Lehre und Ordnung der Kirche aufgebracht wurden (19).

Gewöhnlich bezieht der radikale Laienkatholizismus seine Munition aus klerikalen Fabriken. Man erinnere sich, dass das ominöse Dialogpapier des Zentralkomitees aus einer Kommission hervorging, in welcher der Augsburger Pastoraltheologe Hanspeter Heinz des Vorsitz hatte (20).

Immer wieder driften die Stellungnahmen des kirchlichen Lehramtes und des Zentralkomitees auseinander. Was die Hierarchie göttlichen Rechts verkündet, das verwirft die angemaßte Hierarchie menschlichen Rechtes. Doch gibt es Mitglieder der Hierarchie, denen gewisse Erklärungen der anderen Hierarchie sehr gelegen kommen.

Meisterlich bediente sich Bischof Lehmann des Zentralkomitees in seinem Streit mit dem Apostolischen Stuhl wegen des Verbleibens  in der Abtreibungsberatung (21). Da fungierte diese famose Versammlung als Lautverstärker für den liberalen Lehmannkurs. Ein aufmerksamer Christ schrieb in Bezug auf die Erteilung von Beratungsscheinen, "dass sich die Bischöfe nur allzu gerne ihre eigene Überzeugung durch die Laiengremien bestätigen lassen, um dadurch um so wirksamer das Lehramt der Kirche in Frage zu stellen" (22).

Welcher Konformismus im Zentralkomitee besteht, ist aus der Tatsache zu erkennen, dass seine Mitglieder den Beschluss, in der staatlichen Abtreibungsberatung zu bleiben, einstimmig fassten. Drohend kündete der Generalsekretär des Zentralkomitees, Kronenberg, den unter Berufung auf das Gewissen erfolgenden Ungehorsam an. Der neue Präsident (Anm.: Prof. Hans Joachim Meyer) wandte sich deswegen warnend an den Heiligen Stuhl (23). Zu dem Fall Kronenberg schrieb eine Dame: "Welch eine Arroganz! Keine Loyalität, keine Treue zu Rom.., sondern ein Feldherrngefühl mit erhobener Fahne: Hier spricht das Zentralkomitee für die Bischöfe und für die deutschen Katholiken" (24).

Herr Kronenberg, Herr Meyer! Ein Bischof, der dem Apostolischen Stuhl in einer Frage der Sittlichkeit nicht folgen kann, hat die Pflicht zurückzutreten. Wir warten schon lange auf solche Rücktritte. Da hilft keine Berufung auf die Verantwortung gegenüber seiner Diözese. Diese Verantwortung kann und darf er nicht entgegen der Verantwortung des für die gesamte Kirche verantwortlichen Oberhauptes ausüben. Wenn er sie nicht mit ihm zusammen ausüben will, gegen ihn darf er sie nicht ausüben.

Das Zentralkomitee folgt der deutschen Bischofkonferenz, solange sich diese in liberale Richtung bewegt. Es versagt ihr die Gefolgschaft, wenn sie unbequeme Lehren und Positionen einschärft. Gelegentlich geht es weiter, als die deutschen Bischöfe im Augenblick zu gehen bereit sind.

Am 18. November 1994 fasste das Zentralkomitee mit großer Mehrheit den Beschluss, der Papst solle die Verbindung von Ehelosigkeit und Priestertum neu bedenken und die Weihe Verheirateter ermöglichen (25). Das heißt nicht mehr und nicht weniger als: der Papst solle das Gesetz des Zölibats aufheben. Die Behauptung des Zentralkomitees, es stehe nicht die Abschaffung des Zölibats in Rede, ist lächerlich. Wer hier Ausnahmen anstrebt, bringt das ganze Gesetz, das eben für jeden Priester den Zölibat vorschreibt, zu Fall. Wieder klappte das Zusammenspiel von Zentralkomitee und Vorsitzendem der Bischofskonferenz. Lehmann machte sich zum Boten dieses Gremiums und überbrachte dem Papst dessen Wunsch nach Beseitigung des Zölibats (26).

Doch nicht alle Bischöfe Deutschlands sind auf der Linie Lehmanns. Auf ihr Verlangen hin musste der Vorsitzende ein Papier verfassen lassen, welches das Komitee in seine Schranken verwies. Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz brachte sein Bedauern über die Erklärung des Zentralkomitees zum Ausdruck und warf ihm mit Recht vor, es wecke bei den Gemeinden falsche Erwartungen und verunsichere Priester und Seminaristen (27). Das war etwas, aber nicht viel. Zu ernstem Vorgehen gegen die Eskapaden des Zentralkomitees reicht es bei den deutschen Bischöfen nicht. Ganz richtig wurde "die liebenswürdige, geduldige, ja bisweilen weiche Haltung" der Bischöfe "gegenüber den Kapriolen des Zentralkomitees" gerügt (28).

Kardinal Meisner hielt dem Zentralkomitee richtig vor, in der Zölibatsfrage sei zur Zeit "nicht so sehr die Diskussion fällig, als vielmehr Bekehrung, Bekehrung zum Himmelreich und seiner Gerechtigkeit, und alles andere, auch zölibatäre Priesterberufungen, werden uns dazugegeben werden" (29) (Anm.: vgl. auch hier). Das Zentralkomitee zeigte sich davon unberührt. Es bekehrte sich nicht, sondern beharrte bei seinem Kurs. Kaum war der neue Präsident des Zentralkomitees, Hans Joachim Meyer, in seine Position eingerückt, startete er die erste Attacke gegen den Zölibat. Meyer forderte auch, möglichst bald Frauen zu Diakonen zu weihen. Auf diesen ersten Schritt müsse die Priesterweihe von Frauen folgen (30).


V.  Auflösung

Wenn das Zentralkomitee überhaupt einen Sinn haben soll, dann kann er nur darin bestehen, den Glauben in die Gesellschaft zu tragen. Seine Aufgabe ist es nicht, die Lehre der Kirche zu formulieren, sondern ihr in der Öffentlichkeit seine Stimme zu verleihen.

Das Gremium hat nicht Lehrdokumente zu verfassen, sondern die von der kirchlichen Autorität verbindlich vorgelegten Lehrdokumente in die Praxis umzusetzen. Es wäre die Aufgabe des Zentralkomitees, katholische Grundsätze in der Öffentlichkeit zu vertreten und zu verteidigen. Auf dem Boden von Lehre und Ordnung der Kirche hätte es seine Stimme in der Gesellschaft zu erheben. Aber das geschieht nicht. Das Zentralkomitee sollte die Einheit des Geistes unter den deutschen Katholiken zu bewahren suchen. Doch dazu ist es nicht gewillt. Zum Vorbereitungskomitee des sogenannten Katholikentages 1998 gehören die Initiative "Kirche von unten" und die Initiative "Wir sind Kirche", also zwei subversive Bewegungen (31).

Frau Nelly Friedrichs, die erste Vorsitzende des Vereins katholischer deutscher Lehrerinnen, schrieb in Bezug auf das Zentralkomitee: "Kirchenkritik und antirömische Affekte helfen weder der Kirche noch den Menschen, ebensowenig wie populistisch begründete Pseudoreformen" (32).

Insgesamt muss man feststellen: Das Zentralkomitee stiftet mehr Schaden als Nutzen. An eine Reform dieses Gremiums zum Besseren glaube ich nicht. Es sollte sich selbst auflösen.


VI.  Die Verbände

Zu der anderen Hierarchie gehören auch die Vorsitzenden von Verbänden, die sich katholisch nennen. Bei manchen von ihnen sind dieserhalb Zweifel angebracht. Auch sie nehmen lehramtliche Kompetenz in Anspruch.

Se fordern mehr Demokratie in der Kirche (33). Sie erheben den Anspruch, Künder einer veränerten Moral, vor allem auf sexuellem Gebiet zu sein (34). Das "Kirchepolitische Positionspapier des BDKJ der Diözese Mainz" forderte: "Keine Ge- und Verbote mehr bezüglich Verhütung, vorehelichem Geschlechtsverkehr, Selbstbefriedigung, Homosexualität" (35). Hier wird nicht weniger als der Umsturz der göttlich sanktionierten Sittenlehre verlangt. (Anm.:Aktuell s. Stellungnahme des ZdK vom 16.12.2013)

Der BDKJ veranstaltete auch eine Unterschriftenaktion gegen die Lehre und Ordnung der Kirche, wonach die Priesterweihe den Männern vorbehalten ist und bleiben muss. Die Reaktion von Bischof Lehmann gegen diesen Akt offener Rebellion war wie immer schwach und unangemessen (36).

Die Delegierten der Hauptversammlung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands warnten vor dem Ausstieg der Kirche aus dem staatlichen Beratungssystem (37). Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands weiß besser als der Papst, wie man - in Bezug auf die Schwangerenberatung - den Verlust an Glaubwürdigkeit" der Kirche aufhalten kann (38).

Es ist offenkundig: Die andere Hierarchie ist voll in Aktion. Ihre unaufhörlichen Unternehmungen erreichen das letzte Dorf und treten in Konkurrenz zu Lehre und Weisung der legitimen Hierarchie, deren Stimme häufig nur schwach und undeutlich zu vernehmen ist.


(16)  Materialdienst 46, 1995, 22
(17)  Herder-Korrespondenz 49,1995, 590
(18)  Deutsche Tagespost Nr. 10 vom 21. Januar 1997 S. 4; Der Fels 28, 1997, 229f
(19)  Vgl. die entsprechenden Passagen aus dem Papier "Dialog statt Dialogverweigerung" (Herder-Korrespondenz 46, 1992, 499)
(20)  Herder-Korrespondenz 46, 1992, 497
(21)  FAZ Nr. 120 vom 27. Mai 1997 S. 8
(22)  Deutsche Tagespost Nr. 52/53 vom 29. April 1997 S. 13
(23)  Allgemeine Zeitung (Mainz) Nr. 132 vom 11. Juni 1997 S.2
(24)  Deutsche Tagespost Nr. 66 vom 31. Mai 1997 S. 5
(25)  Materialdienst 46, 1995, 21
(26)  Allgemeine Zeitung (Mainz) Nr. 276 vom 27. November 1995 S. 2
(27)  Pfarramtsblatt 68, 1995, 39; Materialdienst 46, 1995, 22
(28)  Deutsche Tagespost Nr.
(29)  Deutsche Tagespost Nr.
(30)  FAZ Nr. 172 vom 28. Juli 1997 S.5
(31)  Der Fels 28, 1997, 230
(32)  Der Fels 27, 1996, 57
(33)  Glaube und Leben vom 28. April 1996 S. 2; Deutsche Tagespost Nr. 48 vom 20 April 1996 S. 15; Nr 84 vom 15. Juli 1995 S. 15
(34)  Sex-Splitter, Würzburg 1996. Vgl. Deutsche Tagespost Nr. 24 vom 24. Februar 1996 S.4
(35)  Freundeskreis Maria Goretti Information 48, 1992, 40
(36)  Materialdienst 46, 1995, 22f
(37)  Deutsche Tagespost Nr. 66 vom 31. Mai 1997 S.9
(38)  Deutsche Tagespost Nr. 68 vom 5. Juni 1997 S.9




Übersicht: Zu den bisher erschienenen Fortsetzungen
 

Dienstag, 17. Dezember 2013

Mit siebenundsiebzig Jahren...

Zum 77. Geburtstag
herzliche Glück- und Segenswünsche,
Heiliger Vater Franziskus!



Anlässlich des Geburtstags hat die Vatikan-Seite ein Bilderbuch mit Zitaten des Papstes zusammengestellt, das hier angesehen werden kann.

Festbeflaggung zur Feier des Tages gibt es hier!

Liebe zur Wahrheit



Das Allererste und Allernotwendigste in dem Manne ist die Liebe zur Wahrheit und die daraus folgende unverbrüchliche Treue gegen dieselbe.

aus: Weisheit des Herzens; Kernsprüche Adolf Kolpings, AD 1955 (s.Quellen)
(Gilt übrigens auch für Frauen...)

Montag, 16. Dezember 2013

Pastorale Wege nur im Licht der Wahrheit der Glaubenslehre möglich


Die heute üblich gewordene Entgegensetzung von Lehre und Pastoral kann nicht der Weg der Kirche sein, da ein solcher Gegensatz dem Wesen des Kircheseins widerspricht. Neue Wege der Pastoral können nur im Licht der Wahrheit der Glaubenslehre gefunden werden.
Kurienkardinal Kurt Koch am 16.12.2013 in einem lesenswerten Interview mit dem katholischen Nachrichtenportal kath.net

Ähnlich hatte sich der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, in seiner Darlegung der kirchlichen Lehre zur Zulassung von zivil wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion ("Zeugnis für die Macht der Gnade") geäußert:
Eine verantwortungsvolle Pastoral setzt eine Theologie voraus, die sich "dem sich offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft und seiner Offenbarung willig zustimmt" (II. Vatikanisches Konzil, Konstitution Dei Verbum, Nr. 5). Um die authentische Lehre der Kirche verständlich zu machen, müssen wir vom Wort Gottes ausgehen, das in der Heiligen Schrift enthalten, in der kirchlichen Tradition ausgelegt und vom Lehramt verbindlich interpretiert wird.

Viele ungehorsame Priester und hauptamtlich in der Kirche Tätige und sogar katholische deutsche Bischöfe (z. B. Reinhard Kardinal Marx (München), Bischof Stephan Ackermann (Trier), Erzbischof em. Robert Zollitsch (Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz), Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), Bischof Ludwig Schick (Bamberg) und Kurienbischof Walter Kasper...) widersetzen sich der Lehre der Kirche und widersprechen der evangelischen Lehre Jesu Christi, indem sie auch hartnäckig in objektiv schwerer Sünde Verharrenden (z. B. zivil wiederverheirateten Geschiedenen) ohne Zeichen einer Bekehrung zur Kommunion zulassen. Die Praxis, dass zivil wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion hinzutreten, ist nach Aussage vieler Priester und Bischöfe die Normalität in deutschen Pfarreien.
 
Dass der Empfang der heiligen Kommunion aber nur dann in der Seele des Kommunizierenden wirksam werden und sein Heil wirken kann, nicht aber wenn der Kommunizierende nicht im Stand der heiligmachenden Gnade steht (z. B. durch Unbußfertigkeit nach einer Todsünde), wird den Betroffenen verschwiegen. Vielmehr handelt es sich dann um ein Sakrileg, eine unwürdige Kommunion, die wie die Todsünde weiterhin vom Reiche Gottes ausschließt (vgl. KKK 1385, 1395 und 1861). Der Ernst dieser Gefahr scheint den Betroffenen oft nicht klar zu sein, auch deswegen, weil sie von den ungehorsamen Seelsorgern verschwiegen oder gar bestritten wird.


"Das Grundsätzliche ist nicht, wie so mancher angebliche "Praktiker" meint, überflüssige Theorie, sondern Klärung und Festigung des "Grundes", auf dem alles ruht - auch die rechte Praxis." (Romano Guardini)

Weiteres zum Thema "Pastoral vs Lehre":