SEITEN

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Weihbischof Laun: Kirche kann keine neue Regeln erlassen

In der gegenwärtigen Diskussion um zivil wiederverheiratete Geschiedene erklärt Weihbischof  Andreas Laun (Salzburg) in einem Klartext bei kath.net, warum es keine Lösung ist, den Menschen die Wahrheit über die Sakramente vorzuenthalten oder sie außer Kraft zu setzen, wozu niemand das Recht und auch keine Vollmacht habe. Er lässt eine Betroffene zu Wort kommen die aus eigener Erfahrung beschreibt, wie eine wirklich tragfähige Lösung aussehen könnte. Für jeden verständlich, legt er dar, warum der Vorwurf, die Kirche und ihre Vertreter, die den Kommunionempfang für schwere Sünder nicht gutheißen, seien unbarmherzig, nicht zutreffend ist. Hier via kath.net.

Unter anderem schreibt Weihbischof Laun:
Also soll jeder selbst entscheiden, ob er zu hl. Kommunion gehen darf oder nicht? Ja, indem er prüft, ob er würdig ist. Aber das Maß dieser Prüfung muss einerseits die Lehre über die Eucharistie, andererseits über die Ehe sein, so wie die Kirche sie immer vorgelegt hat.
Die Kirche hat  keine Vollmacht, an der Wahrheit vorbei neue Regeln zu erlassen, sie kann nur sagen, was „würdig“ ist und was nicht. Dabei erinnert sie immer auch an die Warnung des hl. Paulus, die hl. Kommunion in einem Zustand der Unwürdigkeit zu empfangen.
Mit „Unwürdigkeit“ ist dabei natürlich an jeden schwerwiegenden Widerspruch zu Gott und Seinen heiligen Willen zu denken und nicht nur an die Situation der Wiederverheirateten. Wenn objektiv eine Gefahr besteht, dann ist es ein Akt der Barmherzigkeit, den Gefährdeten zu warnen und das Schweigen wäre Unbarmherzigkeit und Sünde. Es ist, wie wenn ein Arzt einem Leberkranken „verbietet“ Alkohol zu trinken: Das Verbot ist eigentlich kein Verbot, sondern nur ein Benennen der schlechten Folgen des Alkohol für diesen Menschen. Jedes Kind versteht, dass das mit Unbarmherzigkeit nichts, wirklich gar nichts zu tun hat.(...)
Aus all dem ergibt sich: Die Lehre der Kirche kann sich in dieser Frage nicht ändern, man kann nicht so „Weiterkommen“, wie das suggestiv manchmal gesagt wird. Denn nicht die Kirche hat hier festgelegt, Diese Ordnung kommt von Gott selbst, indem er die Ehe geschaffen und die Sakramente eingesetzt hat. Es ist sozusagen ein „übernatür-liches Naturrecht“: Aus der Wirklichkeit ergibt sich das hier Gebotene.

Der demütige Gehorsam wird Jesus Christus erwiesen, nicht irgendwelchen Menschen, und verbindet mit Jesus auf seine Weise. Der selbstherrliche Ungehorsam hingegen begründet keine „Kommunio“, keine Gemeinschaft mit Christus. Diese lässt sich nicht erzwingen und der Versuch dazu ist sogar gefährlich. Sie, die wirkliche Gemeinschaft mit dem Herrn in der Wahrheit, nur sie ist es, nach der sich der Christ sehnt, wenn er die hl. Kommunion empfängt, nichts anderes.



 Bild: Bodenmosaik in der Gnadenkapelle des Marienwallfahrtsortes Kevelaer (Ndrh.); Detail; © FW

2 Kommentare:

  1. Die Kirche, zumindest in Deutschland, hat sich freiwillig in eine sehr schlechte Lage manövriert. Viele, sehr viele Priester haben mit Wissen, Duldung oder sogar Unterstützung der Bischöfe ( wer schweigt, scheint zuzustimmen) eine Wohlfühlreligion gepredigt und die Gläubigen haben das so akzeptiert, was ja auch viel einfacher ist. Es ist die ewige Geschichte vom breiten Weg, der ins Verderben führt und vom schmalen Weg......

    Heute stehen wir vor einem Scherbenhaufen und müssen mit einer Neuevangelisierung vor allem auch bei vielen Priestern beginnen.

    "
    „Ich beschwöre dich vor Gott und Jesus Christus, dem künftigen Richter der Lebenden und Toten, bei seiner Wiederkunft und bei seinem Reich: Verkünde das Wort, sei es gelegen oder ungelegen. Rüge, mahne, weise zurecht in aller Geduld und Lehrweisheit. Denn es kommen Zeiten, da man die gesunde Lehre nicht mehr erträgt…“ (2 Tim 4,1-3)

    AntwortenLöschen
  2. Ja, so ist es - leider.
    Danke für Deinen Kommentar!

    AntwortenLöschen