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Donnerstag, 19. September 2013

Zeit zur Umkehr - Die Kirche ist unendlich weiser als wir

Uns ist es (außer durch ein übernatürliches Ereignis) nicht möglich, nur aufgrund eigener Erfahrungen ein rechtes Bild des geoffenbarten Glaubens und der einen Kirche Jesu Christi zu erhalten. Das anzunehmen, wäre Größenwahnsinn (zumindest maßlose Selbstüberschätzung) oder aber Naivität und eine sehr unrealistische Einschätzung unser selbst.

Wir sind angewiesen auf das Zeugnis und die Überlieferung der Apostel und der Gläubigen, die uns im Glauben vorangegangen sind. So wie der Apostel Paulus sagt, dass er das weitergebe, was er empfangen habe (1 Kor 15,3), genauso ist es an uns, das Erbe unverfälscht und in Ehrfurcht vor der Offenbarung Gottes, die unveränderliche Wahrheit ist, weiterzugeben.

Christus hat seine Kirche auf Petrus gegründet und ihm die Schlüssel des Himmelreiches übergeben. Er hat Seiner Kirche den Hl. Geist zugesagt, der Seine Kirche alles lehren und an das erinnern werde, was Er gesagt habe. (vgl. Joh 14,26) Durch ihn lebt die Kirche und spendet das göttliche Leben, das wir Gnade nennen. Zu unserem Heil ist die Kirche des lebendigen Gottes als "Säule und zum Fundament der Wahrheit" gestiftet.  (vgl. 1 Tim 3,15)

Nicht einmal mehr katholische Theologen und Theologinnen kennen die fundamentalen Glaubenswahrheiten. Religionslehrer und Religionslehrerinnen wissen nicht (oder, was noch schlimmer ist: wollen nicht wissen), dass Jesus Christus nach unserem Bekenntnis die katholische Kirche gestiftet hat. Sie bezweifeln, oder noch schlimmer sie bestreiten, dass Christus seine Kirche hierarchisch verfasst hat, dass Christus selbst der Urheber und Stifter der sieben Sakramente ist, einschließlich auch des Sakramentes der Priesterweihe.

Selbst katholische Religionslehrer und Religionslehrerinnen verachten das Sakrament der Buße, von dem Timothy Kardinal Dolan (New York) sagt, dass es die Evangelisierer evangelisiere, weil es uns sakramental mit Jesus in Verbindung bringe und uns zur Herzensbekehrung aufrufe. Weiterhin glauben viele von ihnen nicht mehr, dass das Ehesakrament unauflöslich ist, dass homo- und überhaupt außereheliche sexuelle Beziehungen schwer sündhaft sind und sie relativieren den Schülern gegnüber die Lehre der Kirche und tun so, als sei das irgendein Hirngespinst irgendwelcher alter Männer im weitentfernten Vatikan.

Was soll man da erst von "nicht-theologisierten" Laien erwarten? Der Begriff "Laie", das sei in diesem Zusammnhang vermerkt, hat in der Kirchensprache nichts mit Unkenntnis oder mangelnder Befähigung zu tun, sondern steht lediglich dem Begriff des Weihestandes gegenüber, der aus den Laien zu deren Dienst von Gott herausgerufen ist. Kein Grund also für Minderwertigkeitskomplexe, die heute soviele - aber eben ungerechtfertigt - in Bezug auf Kirche plagen.

Viele Theologen und Theologinnen glauben auch nicht an die immerwährende tatsächliche Jungfrauenschaft Mariens, die sie lieber als "einfache Frau aus dem Volke" bezeichnen wollen, und deren Verehrung sie als ungerechtfertigt ansehen. Sie leugnen die Erbsünde und den Teufel und sind daher nicht in der Lage, die Gefahren, die ihnen durch die angeschlagene Natur und durch die "Fallstricke Satans" drohen und sind so völlig hilflos ihrer eigenen "Erfahrung" ausgeliefert.

Am schlimmsten aber ist, dass gerade diese falschinformierten und ahnungslosen Menschen diejenigen Hilfsmittel ablehnen, die die Kirche ihnen und allen Mensche guten Willens anbietet, um ihr Wissensdefizit auszugleichen und zu glauben, was die Kirche glaubt. Freilich kann man niemanden zum Glauben zwingen. Dann aber sollte man sich fragen, ob man wirklich guten Gewissens die Missio canonica erfüllen und im Namen des Bischofs Kindern und Jugendlichen den authentischen Glauben, nämlich den, der im Katechismus nachzulesen ist, vorenthalten darf.

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"Unsere Aufgabe ist es, als Christen von Gott zu sprechen. Dazu bedarf es der persönlichen Identifikation mit dem Herrn, aber auch der inneren Aneignung all dessen, was wir im Credo der Kirche bekennen. Wer den Glauben liebt, wird auch alles tun, um ihn immer besser kennen zu lernen. Man kann nur lieben, was man kennt. Mangelndes Glaubenswissen war immer schon der beste Nährboden für Aberglauben und Irrglauben. Deshalb sind Bildung und Fortbildung im Glauben gerade heute für uns alle, für Priester wie Laien, von unerlässlicher Bedeutung. Denn nur „die Kenntnis des Glaubens führt in das Ganze des von Gott offenbarten Heilsgeheimnisses ein“ (Benedikt XVI.).

Der Katechismus der katholischen Kirche, „eine der wichtigsten Früchte des II. Vatikanischen Konzils“, ist deshalb für uns ein „wertvolles und unentbehrliches Mittel“ (Benedikt XVI.), damit wir auf Grund der Kenntnis der Glaubensinhalte auch unsere eigene Zustimmung dazu geben können.

Wenn Sie, liebe Schwestern und Brüder, den Katechismus zur Hand nehmen, werden Sie sehen, dass Sie dadurch Ihr Glaubenswissen erweitern und vertiefen. Das wird Ihnen helfen, in Ihrer Familie, in Ihrer Pfarrgemeinde, in Ihren Verbänden und Gemeinschaften, sich mit Sachkenntnis auf dem Fundament der Heiligen Schrift und der Lehre der Kirche mit anderen in Fragen des Glaubens auszutauschen und so Ihren Glauben glaubwürdig zu bezeugen."

Bischof Wilhelm Schraml (Passau) in seinem Hirtenbrief zum "Jahr des Glaubens", 21.09.2012

Video-Katechese: 3MC - 3 Minute Catechism (deutsch)
Katechismus der katholischen Kirche (KKK)

Kompendium (Katechismus in Frage-und-Antwort-Form)

YOUCAT - Mehr als ein Katechismus

Foto: Taufbecken des Limburger Doms; © FW

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