Aus verschiedenen Bistümern kamen Beschwerden über die Qualität des
Papieres: Die Seiten einiger Bücher seien zu dünn, die Buchstaben würden
durchscheinen, die Schrift könne man kaum lesen. Angeblich soll etwa
ein Drittel der Auflage mit diesem Papier gedruckt worden sein. Was mit
diesen Büchern geschieht, ob sie dennoch benutzt oder gar wieder
eingestampft werden müssen, ist noch nicht klar. (...)
Der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) wollte gestern nur
schriftlich bestätigen, dass einzelne Bistümer mit dem Papier des neuen
Gotteslobs nicht zufrieden waren. Man werde aber versuchen, eine
„einvernehmliche Lösung im Dialog mit der Druckerei“ zu finden. Die
Nördlinger Druckerei betont wiederum, dass beide Papiersorten von Seiten
der Kirche abgesegnet worden seien. (...)
Das neue Gotteslob soll die alte Ausgabe von 1975 ersetzen. Seit 2001
haben zahllose Kommissionen und Arbeitsgruppen am Inhalt des Buches
gefeilt.
Bistum Trier weist Gesangbuch "Gotteslob" zurück
Mehrere Hunderttausend Exemplare des neuen Gebet- und Gesangbuchs
der katholischen Kirche müssen möglicherweise wegen angeblich zu
schlechter Papierqualität eingestampft werden. Die für das Bistum Trier
vorgesehenen 170.000 Gesangbuchexemplare würden nicht angenommen,
bestätigte ein Bistumssprecher.
Werden die katholischen Kirchgänger im Erzbistum Paderborn am 1.
Dezember, dem ersten Advent, aus dem neuen Gotteslob singen? Die Chancen
stehen schlecht. Denn Paderborn zählt zu den mindestens neun Diözesen,
deren neue Gesangbücher schlecht lesbar sein sollen. Der Grund: zu
dünnes, durchscheinendes Papier. Rund 1,2 von 3,6 Millionen Exemplaren
sind nach Informationen des Bayerischen Rundfunks „unbrauchbar“. Der
Schaden: vier Millionen Euro.
Auch das Bistum Regensburg mahnte die Qualität des Papiers an.
Bistumssprecher Schötz sagte, dass es unmöglich sei, Anmerkungen in das
Buch zu schreiben. Für die Arbeit mit den Bücher sei das jedoch
unerlässlich. Schötz betonte, dass die Schulungen wie geplant am
1.Oktober beginnen. Allerdings muss mit der Ausgabe der Diözese Passau
gearbeitet werden und für den spezifisch für die Diözese Regensburg
ausgearbeitet Teil mit Kopien. Auch wenn die Verzögerung ärgerlich sei,
sei die Vorfreude auf das neue Gotteslob ungetrübt, sagte Schötz.
et nunc zu einem Bericht der "Tagespost" am 07.09.2013 über die Präsentation des Berliner Kardinals Woelki zur Vorstellung des neuen "Gotteslob":
Das „Gotteslob“
hätte die Chance, tatsächlich die „ganze Fülle“ der katholischen Wahrheit
abzubilden. Aber leider sind die Schätze katholischer Tradition nur ganz beiläufig
zu finden. Schon gar nicht ist deren „Fülle“ zu erkennen.
Doch am erstaunlichsten
ist die Antwort, die Kardinal Woelki auf eine Nachfrage der Tagespost gegeben
hat. Zitat: „er hätte es zwar besser
gefunden, wenn alle Hochgebete aufgeführt worden währen, aber die Aufnahme der
geänderten Wandlungsworte in letzter Minute habe zu diesem Kompromiss geführt.“ (...)
Wegen ein paar geänderten
Buchstaben wird nur das „Zweite Hochgebet“ abgedruckt?
PuLa am 29.02.2012 zur voraussehbaren Lieferverzögerung des neuen "Gotteslob":
Dabei hatte man doch so raffiniert zuvorkommend versucht, es
den römischen Prüfern leichtzumachen, z.B. indem man Lieder ohne den
Namen des Autors losschickte, offenbar in der Hoffnung, manch anstößiger
Verfasser könne so unbemerkt bleiben. Hat aber nicht geklappt. Die
Namen wurden nachgefordert.
"Gotteslob" erscheint zum 1. Advent 2013
Auslieferung erstreckt sich bis ins kommende Jahr
Bayrischer Rundfunk (Video) am 08.08.2013: In dulcis jubilo...
kath.net 18.09.2013:
Erstauflage des Gotteslobs für Ostdeutschland eingestampft
Das neue gemeinsame "Gotteslob" für die ostdeutschen Diözesen muss aufgrund mangelhafter Papierqualität eingestampft werden. Die Druckerei C.H. Beck habe neben dem bestellten Papier knapp ein Drittel des Buchumfangs mit dem strittigen Dünndruckpapier produziert, erklärte der Sankt Benno Verlag am Dienstag in Leipzig.
Die Herausgeberbischöfe und der Verlag hätten nach Abwägung aller Fakten umgehend dafür votiert, die weitere Auslieferung sofort zu stoppen. Die Druckerei sei aufgefordert, die Erstauflage des neuen "Gotteslob" der Region Ost komplett neu zu produzieren
UPDATE:
Kath.news 09.12.2013:
Neues Gotteslob angeblich voller Fehler
Pfarrei St. Gertrud in Herzogenrath bei Aachen führt das neue Gebetbuch nicht ein
Auch zum Thema "Neues Gotteslob":
- katholon: Eichstätt – Limburg – Paderborn (01.06.2013)
- katholon: Habemus Gotteslob (neu) (19.09.2013)
- PuLa: Neues Gotteslob: Aktuelle Beobachtungen (18.09.2013)
- PuLa: Versand der Sonderausgabe des "Tag des Herrn" (TdH) produktionstechnisch bedingt
- PuLa: Das Kreuz mit dem (GL-)Kreuz (22.09.2013)
- Gotteslob 2013 – Lieder die entfallen
- PuLa: Das Gotteslob und andere "Knüller" - Bischof Friedhelm Hofmann und das neue GL (19.08.2014)
Arme reiche Kirche...
AntwortenLöschenLG
Stefan
Danke für das Zitat in ehrender Umgebung! ;-)
AntwortenLöschenNur, ich habe gute Indizien dafür, daß das, was dort geschildert wird erst ein Teil, bzw. der Anfang des Gesamtproblems ist!
Ein paar Tage Recherche braucht's aber noch...
Gereon
Ich erhebe keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit der Darstellung. ;-)
LöschenEs wird wohl so sein, wie Du andeutest; man darf also gespannt sein, was da noch so ans Tageslicht kommt...