Montag, 30. September 2013

Heiliger Kirchenlehrer Hieronymus, bitte für uns!


Zwischen Freunden darf es kein Mißtrauen geben, und mit seinem Freunde muß man wie mit einem zweiten Ich sprechen.

 hl. Hieronymus in einem Brief an Augustinus von Hippo



Heute, am 30. September, feiert die Kirche das Fest des Heiligen Hieronymus (geb. 347 in Stridon, Provinz Dalmatia; gestorben am 30. September 420 in Betlehem). Er war Kirchenvater, Gelehrter und Theologe der alten Kirche. Zusammen mit Ambrosius von Mailand, Augustinus und Papst Gregor I. gehört er in der katholischen Kirche zu den vier spätantiken Kirchenlehrern des Abendlandes.



Foto: Detail der Kanzel von St. Johann Baptist, München-Haidhausen © FW

Sonntag, 29. September 2013

QUIS UT DEUS? - WER IST WIE GOTT?

Während andere Bischöfe die Dringlichkleit des Schutzes vor bösen Mächten erkennen, und in ihren Diözesen wieder das Gebet zum Erzengel Michael nach der Hl. Messe einführen oder ihr Land, ihre Diözese dem Erzengel Michael weihen, hat die Deutsche Bischofskonferenz ein Lied zum hl. Erzengel Michael mit einem Text von Friedrich Spee aus dem überdiözesanen Gebets- und Gesangbuch "Gotteslob" gestrichen:
"Wenn zum kommenden 1. Advent in den Bistümern Deutschlands das neue „Gotteslob“ eingeführt wird, wird man mit Verwunderung feststellen, dass im Land, das den Heiligen Erzengel Michael als seinen besonderen Schutzpatron verehrt, das vertraute Lied „Unüberwindlicher starker Held, St. Michael“ nicht mehr ins katholische Gebet- und Gesangbuch aufgenommen ist." 
Quelle: Pilgerzeitschrift der Gebetsstätte Wigratzbad, Jg. 13, Nr. 4, Okt./ Nov./ Dez. 2013




Unüberwindlich starker Held, - Sankt Michael
komm uns zu Hilf, zieh mit zu Feld!
Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!

Die Kirch' Dir anbefohlen ist;
du unser Schutz- und Schirmherr bist.
Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!

Du bist der himmlisch' Bannerherr
die Engel sind dein Königsheer.
Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!

Den Drachen du ergriffen hast
und unter deinen Fuß´ gefasst.
Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!

Beschütz mit deinem Schild und Schwert
die Kirch', den Hirten und die Herd!
Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite, Sankt Michael!
(nach Friedrich Spee 1621)

Zur Geschichte des Liedtextes und seiner lateinischen Version sei der Blog Caecilia empfohlen:
Caecilia: Unüberwindlich starker Held
sowie eine Lied-Besprechung von Karl Keller als pdf: hier!
(zur Etymologie der älteren Version "die Feinde dämpfen", siehe bei "zeno")



FW-Posts und Gebete zum hl. Erzengel Michael:

EIN Glaube, EINE Hoffnung, EIN sakramentales Leben, EINE appostolische Sukzession und EIN und DIESELBE Liebe - unser Zuhause, die Kirche


Im Credo sagen wir, dass wir an die "eine Kirche" glauben, wir bekennen also, dass die Kirche eine einzige ist und dass diese Kirche in sich eine Einheit ist. Doch wenn wir auf die katholische Kirche in der Welt blicken, stellen wir fest, dass sie aus fast dreitausend Diözesen besteht, die auf allen Kontinenten verteilt sind: so viele Sprachen, so viele Kulturen! Hier sind Bischöfe aus so vielen verschiedenen Kulturen, aus so vielen Ländern. Hier ist der Bischof aus Sri lanka, der Bischof aus Südafrika, ein Bischof aus Indien, viele sind hier... Bischöfe aus Lateinamerika.

Die Kirche ist auf der ganzen Welt verteilt! Und doch bilden die Tausenden von katholischen Gemeinden eine Einheit. Wie ist das möglich?

Eine zusammenfassende Antwort finden wir im Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche, in dem es heißt: die auf der ganzen Welt verteilte katholische Kirche "hat nur einen Glauben, nur ein sakramentales Leben, nur eine apostolische Sukzession, eine gemeinsame Hoffnung und ein und dieselbe Liebe" (Nr 161).

Das ist eine schöne, klare Definition, die uns eine Orientierung gibt. Vereint im Glauben, in der Hoffnung, in der Liebe, vereint in den Sakramenten, im Amt.: sie sind wie Pfeiler, die das eine große Gebäude der Kirche stützen und zusammenhalten. Wohin wir auch gehen, auch in der kleinsten Pfarrgemeinde, im abgelegensten Winkel der Erde, gibt es die eine Kirche; wir sind zu Hause, wir sind in der Familie, wir sind unter Brüdern und Schwestern. Und das ist ein großes Geschenk Gottes!

Die Kirche ist eine für alle. Es gibt nicht eine Kirche für die Europäer, eine für die Afrikaner, eine für die Asiaten und eine für die Menschen, die in Ozeanien leben, nein, sie ist überall dieselbe. Es ist wie in einer Familie: man kann weit entfernt leben, auf der Welt verstreut, doch die tiefe Verbindung, die alle Mitglieder der Familie vereint, bleibt beständig, wie groß die Entfernung auch sein mag. (...)

Fragen wir uns alle: Ich als Katholik, verspüre ich diese Einheit? Ich als Katholik, lebe ich diese Einheit in der Kirche? Oder interessiert es mich nicht, weil ich in meiner kleinen Gruppe oder in mir selbst verschlossen bin? Gehöre ich zu denen, die die Kirche für ihre Gruppe, ihr Land, ihre Freunde "privatisieren"? Es ist traurig, eine Kirche zu finden, die durch solchen Egoismus und solchen Mangel an Glauben "privatisiert" ist. Wirklich traurig!

Wenn ich höre, dass so viele Christen auf der Welt leiden, lässt mich das dann gleichgültig oder ist es, als ob einer aus der Familie leiden würde? Wenn ich daran denke oder davon höre, dass so viele Christen verfolgt werden und selbst das Leben für ihren Glauben hingeben, berührt das mein Herz oder lässt mich das kalt? Bin ich offen für jenen Bruder oder jene Schwester der Familie, die ihr Leben für Jesus Christus hingeben? Beten wir füreinander?

Ich stelle Euch eine Frage, aber beantwortet sie nicht laut, sondern nur in Eurem Herzen: Wie viele von Euch beten für die Christen, die verfolgt werden? Wie viele? Jeder beantworte das in seinem Herzen. Bete ich für jenen Bruder, für jene Schwester, die Schwierigkeiten haben, weil sie ihren Glauben bekennen und verteidigen? Es ist wichtig, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen, sich als Kirche zu empfinden, als die eine Familie Gottes!


Erster Teil der Ansprache von Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 25. September 2013; erschienen in der "Tagespost" vom 28.09.2013, S. 7, Übersetzung von Claudia Reimüller
 
Ansprache des Papstes am 25.09.2013:




Foto: © FW

Samstag, 28. September 2013

Ganz und ungeteilt...


Wer das Christentum nimmt, der muss es ganz und ungeteilt nehmen, der darf kein Tüttlein verschmähen von dem, was dazu gehört, und, bei Licht besehen, gehört so ziemlich alles dazu.


aus: Weisheit des Herzens; Kernsprüche Adolf Kolpings, AD 1955 (s.Quellen)




(eigenes Foto)

Gott nach Menschenmaß

Von P. Bernward Deneke  FSSP, Wigratzbad

„Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.“ Man geht leicht über den Satz hinweg, ohne die provokante Umstellung des Bibelwortes „Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde“ (Gen 1,27) zu bemerken. Derjenige, auf den diese Formulierung zurückgeht, wollte sie aber nicht nur als ein geistreiches Wortspiel verstanden wissen. Ludwig Feuerbach (+ 1872), der atheistische Philosoph und Religionskritiker, brachte mit ihr seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Gott keine objektive Wirklichkeit zukommt. 

Seiner Meinung nach ist die Vorstellung von einem höchsten Wesen vielmehr ein Produkt unseres Wunschdenkens; eine Jenseits-Projektion alles dessen, was wir leider so unidealen und unvollkommenen Menschlein für ideal und vollkommen halten. Das, was wir gerne wären, aber nicht sein können, verlagern wir in Gott, das Geschöpf unseres Geistes: die Sehnsucht nach einem unbegrenzten, unendlichen und ewigen Leben, das Verlangen nach Allmacht und Allwissenheit, nach Erhabenheit und Heiligkeit. Gott wäre demnach so etwas wie die verselbständigte Sehnsucht des Menschen. Und daher etwas, das wir, vernünftig geworden, getrost hinter uns lassen dürfen. Im Reifestadium sollte jeder Mensch, meint Feuerbach, den christlichen Glauben als „eine verwelkte schöne Blume, eine abgestreifte Puppenhülle, eine überstiegene Bildungsstufe“ betrachten. 

„Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.“ So sehr man die Behauptung in ihrem ursprünglichen Verständnis zurückweisen muss, so sehr trifft sie doch auf eine bestimmte Geisteshaltung zu, die uns im neuzeitlichen und modernen Denken begegnet. Sie ist heute nicht nur unter solchen, die dem Christentum fernstehen, sondern auch unter Gläubigen, ja unter Theologen anzutreffen. Freilich besteht zwischen deren Projektionen und der Theorie Feuerbachs der wichtige Unterschied, dass man nun nicht mehr die für uns Menschen unerreichbare Vollkommenheit, sondern die eigenen, unüberwindbaren Unvollkommenheiten in Gott verlegt. 

So lesen sich schon manche Gottesspekulationen idealistischer Philosophen des 19. Jahrhunderts wie ein Entwicklungsroman, der das Werden und Reifen einer noch unvollendeten Persönlichkeit schildert. Da wird ein Wesen nach und nach seiner selbst inne, kommt über Erfahrungen mit sich selbst und der Welt zu sich selbst, erkennt seine eigenen Möglichkeiten und wächst an ihnen – und dieses Wesen, das da vom Kind zum Jugendlichen und schließlich zum Erwachsenen wird, soll Gott sein! Mit dem „seligen und alleinigen Gebieter, dem König der Könige und Herrn der Herren, der allein Unsterblichkeit besitzt und der da wohnt in unzugänglichem Licht, den kein Mensch gesehen hat noch zu sehen vermag“ (1 Tim 6, 15f.), kurzum: mit dem Gott, den uns die Offenbarung vorstellt, hat das alles nichts, aber auch gar nichts zu tun. Und dennoch konnte sich die widersinnige Vorstellung eines „werdenden Gottes“ im Denken vieler verhängnisvoll festsetzen. 

In der Gegenwart werden die Akzente etwas anders gesetzt. Theologen insistieren darauf, der biblischen Schilderung der Heilsgeschichte sei der Gedanke eines überzeitlichen, ewigen Gottes völlig unbekannt. Daher müsse man es nun endlich wagen, derartige Verfremdungen des jüdisch-christlichen Erbes abzutun und sich auf einen Gott besinnen, der mit uns Menschen eine Geschichte durchschreite und der selbst geschichtlich sei. Dass schon Kirchenväter und Denker des Mittelalters durchaus in der Lage waren, den in der Zeit wirkenden Gott mit dem gleichfalls biblisch bezeugten „Vater der Lichter, bei dem es keinen Wandel und keinen Schatten von Veränderung gibt“ (Jak 1,17) zusammenzuschauen, wird dabei geflissentlich übergangen. Offensichtlich ist die Einsicht, dass der Herr der Geschichte selbst über der Geschichte steht, für ein flaches Denken, das alles auf menschliches Maß reduziert, zu hoch und zu tief. 

In diese Zusammenhänge gehört auch die Rede vom „leidenden Gott“. Dass Jesus Christus, der fleischgewordene Logos, in seiner menschlichen Natur für uns gelitten hat, ist wesentlicher Inhalt des christlichen Bekenntnisses. Dass aber Gott selbst seiner göttlichen Natur nach leidet, entspricht weder der Offenbarung noch der gläubigen Vernunft. Zur absoluten Vollkommenheit gehört nun einmal die unbegrenzte Fülle des Lebens und somit die uneingeschränkte, durch nichts zu beeinträchtigende Freude. Daher kann von einem Leiden Gottes, wenn überhaupt, nur in einem übertragenen Sinne gesprochen werden. 

„Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.“ Keinem aufmerksamen Beobachter wird die Hybris entgehen, die in den beschriebenen Gedankengängen liegt. Es ist der Versuch des geschöpflichen Geistes, sich seines Schöpfers zu bemächtigen und ihn auf die eigene Ebene hinabzuzerren. Ein vergebliches Unterfangen, auf das uns in der Menschwerdung des eingeborenen Sohnes, der allein das wahrhafte Bild des unsichtbaren Gottes ist (Kol 1,15), die verbindliche Antwort gegeben wurde: Er ist herabgestiegen, um uns heraufzuführen zu dem, der uns selbst und unsere Gedankengebilde um Unendlichkeiten überragt.


Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers

- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Freitag, 27. September 2013

Alles zur größeren Ehre Gottes und zum Wohle des Menschen


Erkennen und Wissen um die irdischen Dinge ist an sich nicht verwerflich, ziert sogar den Menschen, wenn es auf die rechte Art, auf dem Wege der Wahrheit gesucht und zu dem rechten Zwecke, zur größeren Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen verwandt wird.



aus: Weisheit des Herzens; Kernsprüche Adolf Kolpings, AD 1955 (s.Quellen)





(eigenes Foto)

Sanftmut und Wahrheit

Also, die am Herrn die Sanftmut lieben, sollen acht geben und die Wahrheit fürchten. "Mild ist der Herr und gerecht"(1). Du liebst ihn, weil er milde ist; fürchte ihn, weil er gerecht ist. Als mild hat er gesagt: "Ich habe geschwiegen", aber als gerecht: "Werde ich etwa immer schweigen?"(2) . 

"Barmherzig und gnädig ist der Herr." Ja, fürwahr. Füge noch hinzu: "langmütig"; füge noch weiter hinzu: "und sehr barmherzig", aber fürchte, was zuletzt kommt: "und wahrhaft ist er"(3) . Denn die er jetzt erträgt als Sünder, wird er dereinst richten als Verächter. "Oder verachtest du den Reichtum seiner Langmut und Milde, ohne zu bedenken, daß die Nachsicht Gottes dich zur Buße ruft? Du aber häufest dir gemäß deiner Herzenshärtigkeit und deines unbußfertigen Herzens den Zorn auf für den Tag des Zornes in der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, der jedem vergelten wird nach seinen Werken"(4) .

Sanftmütig ist der Herr, langmütig ist der Herr, barmherzig ist der Herr, aber auch gerecht ist der Herr, und wahrhaftig ist der Herr. Er gibt dir Zeit zur Besserung, aber du liebst mehr den Aufschub als die Besserung. Bist du gestern schlecht gewesen? Sei heute gut. Und hast du den heutigen Tag schlecht zugebracht? Ändere dich wenigstens morgen.

Immerwährend wartest du und versprichst dir von der Barmherzigkeit Gottes sehr viel, als ob der, welcher dir durch Buße Verzeihung verhieß, dir auch ein längeres Leben verheißen hätte. Woher weißt du, was der morgige Tag bringt? Mit Recht sagst du in deinem Herzen: Wenn ich mich bessere, wird Gott mir alle Sünden vergeben.

Wir können nicht bestreiten, daß Gott den Gebesserten und Bekehrten Verzeihung verhieß. Aber bei dem Propheten, bei dem du mir liesest, daß Gott dem Gebesserten Verzeihung verhieß, liesest du mir nicht, daß dir Gott ein langes Leben verhieß. 

1: Ps 24,8
2: Is 42,14 LXX
3: Ps 85,15
4: Röm 2,46



hl. Augustinus von Hippo (354-430) - Vorträge über das Johannes-Evangelium (Tractatus in Iohannis Evangelium) 33. Vortrag, Kap. 7



Weiteres zum Thema "Barmherzigkeit":

Donnerstag, 26. September 2013

Exerzitien und Wallfahrten der Petrusbruderschaft 2013/2014


 Exerzitien und Wallfahrten 2013/2014
Infos über P. Martin Ramm FSSP: hier!

Homepage von P. Ramm (Schweiz):.personalpfarrei.ch

Diese und weitere (!) Veranstaltungen der Petrusbruderschaft unter 
diesem Link von P. Engelbert Recktenwald FSSP.

Nebenbei:
Kostenlose (Klein-)Schriften und Bücher bei:




Nächster Termin nach der Wallfahrt nach Bettbrunn (5. 10.2013):
 
Fußwallfahrt von St. Pelagiberg nach Einsiedeln (Schweiz)
 
11. bis 13. Okt. 2013
 
Zum 14. Mal findet vom Freitag, 11. Oktober bis Sonntag, 13. Oktober 2013 die Fußwallfahrt zum Heiligtum Unserer Lieben Frau von Einsiedeln statt.

Diese beginnt mit einer hl. Messe in der Wallfahrtskirche St. Pelagiberg am Freitag, 11. Oktober, um 7.00 Uhr.

Programm siehe hier

Weitere 'Zustiegsmöglichkeiten' sind
am Freitagabend in Dussnang, Zivilschutzanlage,
am Samstagmorgen zur hl. Messe um 8.00 Uhr in der Au,
am Samstagabend in der Zivilschutzanlage in St. Gallenkappel,
am Sonntagmorgen um 8.40 Uhr am Bahnhof in Pfäffikon.

Bitte möglichst vor dem 1. Oktober 2013 anmelden auf: pelagi-einsiedeln.ckj.ch




25 Jahre Petrusbruderschaft - Wallfahrt nach Bettbrunn am Samstag, den 05.Oktober 2013











 
St.Salvator, Bettbrunn
 
Herzliche Einladung:

Regional-Wallfahrtstag
der Priesterbruderschaft St. Petrus
zum 
25-jährigen Jubiläum der Priesterbruderschaft St. Petrus

Samstag, 5. Oktober 2013
 

zum heiligsten Salvator in Bettbrunn,
85092 Kösching, Nähe Ingolstadt




Wallfahrts-Programm:
(weitere Info bei "PMT" oder der FSSP)

10.30 Uhr Feierliches Hochamt in der Wallfahrtskirche St. Salvator
Es singt der Chor "Sonoritas" aus Innsbruck.

Anschließend Mittagessen (Anmeldung erforderlich bis 30. Sept. 2013 beim Distriktsstudienhaus Bettbrunn Tel. +49 9446 9911 051

15.00 Uhr Andacht bei der sel. Anna Schäffer in Mindelstetten (Pfarrkirche)

Für Mitfahrgelegenheiten nach Bettbrunn sprechen Sie bitte Ihren nächstamtierenden Priester der Petrusbruderschaft an.

Die Wallfahrt zu Sankt Salvator in Bettbrunn besteht seit dem Jahre 1125.
Bettbrunn ist damit die älteste bayerische Hostienwallfahrt.
Internet-Seite des Wallfahrtsorts Bettbrunn


Anmeldung für Busfahrt von Wigratzbad nach Bettbrunn:

bitte baldmöglichst an:

P. Eugen Mark FSSP
Haus St. Michael
Kapellenweg 5
88145 Opfenbach-Wigratzbad
Tel.:  08385 7689027

p.mark[at]petrusbruderschaft.de

Fahrtkosten:  30 €


Tagesprogramm:
  6:30 Uhr   Abfahrt am Priesterseminar
10:30 Uhr   feierliches Hochamt zum heiligsten Erlöser, Bettbrunn
12:45 Uhr   gemeinsames Mittagessen in Sandersdorf
15:00 Uhr   Dankandacht am Grab der hl. Anna Schäffer
17:30 Uhr   Heimfahrt (Bitte Brotzeit mitbringen)
ca. 21:00 Uhr   Ankunft in Wigratzbad


Dank an Konfrater Severus vom Blog "annotatiunculae" für das Jubiläums-Gedenken! (Konfraternität St Petrus).

Papst Franziskus: Über das Lehramt

Als Dienst an der Einheit des Glaubens und an seiner unversehrten Weitergabe hat der Herr der Kirche die Gabe der apostolischen Sukzession geschenkt. Durch sie wird die Kontinuität des Gedächtnisses der Kirche gewährleistet und ist es möglich, sicher aus der reinen Quelle zu schöpfen, aus der der Glaube kommt.

Die Garantie der Verbindung mit dem Ursprung wird also von lebendigen Personen gegeben, was dem lebendigen Glauben entspricht, den die Kirche weitergibt. Er stützt sich auf die Treue der Zeugen, die vom Herrn für diese Aufgabe ausgewählt werden. Deshalb spricht das Lehramt immer in Gehorsam gegenüber dem ursprünglichen Wort, auf das sich der Glaube gründet; und es ist verlässlich, weil es dem Wort vertraut, das es hört, bewahrt und auslegt.(1)

In seiner Abschiedsrede an die Ältesten von Ephesus in Milet, die vom heiligen Lukas in die Apostelgeschichte aufgenommen wurde, bezeugt der heilige Paulus, den ihm vom Herrn anvertrauten Auftrag erfüllt zu haben, »den ganzen Willen Gottes zu verkünden« (Apg 20,27). Dank des Lehramts der Kirche kann dieser Wille unversehrt auf uns kommen und mit ihm die Freude, ihn vollkommen zu erfüllen.


(1) Vgl. II.Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung Dei Verbum, 10


Papst Franziskus in der Enzyklika "Lumen fidei"(29.06.2013)

  

Zum Thema "Lehramt" s. auch:


Mittwoch, 25. September 2013

Britische Priester zu Einkehrtagen mit P. de Malleray in Wigratzbad (April 2013)


Bereits im April 2013 nahmen fünfzehn britische Priester in Wigratzbad im Westallgäu  an viertägigen Exerzitien zum Thema „Priester und Eucharistie im aktuellen Lehramt der Kirche“ teil. Exerzitienprediger war der in England tätige Pater Armand de Malleray, Mitglied der Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP).

Anlass des Kurses war der 10. Jahrestag des Erscheinenes der Enzyklika "Ecclesia de Eucharistia" von Johannes Pauls II. im Mai 2003.

Ein kurzer Bericht mit Gruppenfoto befindet sich in der Pilgerzeitschrift der Gebetsstätte Wigratzbad, Jg. 13, Nr. 4, Okt./Nov./Dez. 2013: hier!

Ein ähnlicher Bericht erschien auf katholisches.info: s. hier!

Foto: Gnadenkapelle der Gebetsstätte Wigratzbad © FW

Gut Ding braucht Weile - oder: Das Apostolat braucht eine geistliche Vorbereitung

Um Gott wahrhaft zu suchen, müssen wir ihn uns vorstellen: erstens, als den Urquell der Natur und der Gnade; zweitens, als den Erhalter aller Wesen; drittens, als den höchsten Herrn, der durch seine Vorsehung alles lenkt und fügt. So haben wir also jegliches Geschehnis, bis hin zum geringfügigsten, als im Willen Gottes und in seinem Wohlgefallen eingeschlossen zu betrachten. Gott suchen heißt nichts anderes wollen und wünschen, als was er will und durch seine Vorsehung anordnet. (...)

Eine andere vorzügliche Art, Gott zu suchen ist die, in allen Dingen kein anderes Ziel anzustreben, als die Verherrlichung Gottes. (...) Wir müssen uns darin so sehr von uns selber lösen, von unseren Interessen, Vorlieben, besondern Neigungen und Absichten, dass wir bereit sind, im Blick auf den Dienst Gottes und auf alles was uns helfen kann, Gott zu suchen und zu finden, jeglichem zu entsagen: denn außer Gott ist nichts begehrenswert in sich selbst, und alles übrige ist es nur im Hinblick auf ihn. Und zwar so sehr, dass die Suche nach etwas, was nicht Gott ist, die Mühe darum, das Gefallen daran Irrtum und Täuschung ist. (...)

Es gibt noch eine weitere Art, Gott zu suchen, die nicht leicht zu begreifen ist, solange man sie nicht übt: nämlich nicht allein nach seinem Willen und seiner Ehre, nicht allein nach seinen Geschenken, Gnaden, Tröstungen und nach Andachtsgefühlen zu begehren, sondern ihn selber zu suchen, in ihm zu ruhen und nur an ihm Geschmack zu finden. (...)

So muss es unsere größte und unablässige Sorge sein, Gott auf diese Weise zu suchen, und solange wir ihn nicht gefunden haben, dürfen wir uns nicht nach außen wenden zum Dienst am Nächsten, es sei denn probeweise. Wie Jagdhunde wollen wir sein, vorerst noch an straffer Leine. Sind wir dann ganz mit Gott vereint, so dürfen wir unserem Eifer größeren Spielraum gewähren und werden in einem Tage mehr ausrichten als zuvor in zehn Jahren.


Louis Lallemant; Geistliche Lehre; Johannes Verlag Einsiedeln; AD 1960 (s. Quellen); S.23-25



Den kostbaren Schatz des Glaubens weitergeben ohne selber Christus zu verlieren

"Wir haben einen kostbaren Schatz weiterzugeben, einen Schatz, der Licht und Hoffnung bringt. Daran herrscht großer Bedarf!

Aber dies alles erfordert eine sorgfältige und qualifizierte Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und Laien auch auf diesem Sektor. Der große „digitale Kontinent“ ist nicht einfach Technologie, sondern besteht aus realen Männern und Frauen, die das, was sie in ihrem Inneren bewegt, mit sich bringen – die eigenen Hoffnungen, die eigenen Leiden, die eigenen Sorgen, die Suche nach dem Wahren, Schönen und Guten.

Man muss Christus zeigen und bringen können, indem man die Freuden und Hoffnungen teilt, so wie Maria, die Christus dem Herzen des Menschen gebracht hat; man muss in den Nebel der Gleichgültigkeit hineingehen können, ohne sich zu verlieren; man muss auch in die dunkelste Nacht hinabsteigen, ohne vom Dunkel durchdrungen zu werden und zu verzagen; man muss die falschen Hoffnungen vieler anhören, ohne sich verführen zu lassen; man muss die Enttäuschungen aufnehmen, ohne in Bitterkeit zu geraten; die Desintegration anderer berühren, ohne sich in der eigenen Identität auflösen zu lassen und die innere Einheit zu verlieren*. Das ist der Weg. Das ist die Herausforderung."

*vgl. Ansprache an die brasilianischen Bischöfe, 27. Juli 2013, Nr. 4


Papst Franziskus an die Teilnehmer der Vollversammlung des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel am 21.09.2013

+      +      +


Dienstag, 24. September 2013

Zum Nachdenken - Egoismus



Das können wir doch nicht leugnen,
dass der Egoismus sich in demselben Maße verbreitet hat,
als der Glaube an das lebendige Christentum schwächer geworden ist.

Adolf Kolping (1813 -1865)


aus: Weisheit des Herzens; Kernsprüche Adolf Kolpings, AD 1955 (s.Quellen)
(Altarkreuz im Limburger Dom; eigenes Foto)

Montag, 23. September 2013

Keine Ökumene ohne den Geist der Wahrheit

Die Christenheit bildet nur dann eine religiöse Union, eine lebendige und einige Gemeinschaft, wenn sie organisch zum Leibe geworden und als Leib, mit dem Haupte Christus und mit dem Heiligen Geist als Lebensprinzip verbunden ist.

"Gebt mir", sagte der heilige Johannes Chrysostomos, "ein leichtfahrendes Schiff, einen Steuermann, Matrosen, Taue und die ganze zur Schifffahrt nötige Ausrüstung. Wenn kein Wind weht, ist alles umsonst. So ist es mit der Menschheit. Sie mag die Philosophie haben, die Intelligenz, den Apparat der schönsten Rhetorik. Wenn der Heilige Geist fehlt, ist alles umsonst."

Und ich füge hinzu: Wenn Christus das Haupt, fehlt, und wenn sein mystischer Leib fehlt, sind - trotz aller "ökumenischen" Konferenzen und trotz der idealesten und begeistertsten Lobreden auf gemeinsames Kämpfen des Christentums gegen das Heidentum - alle Unionsbestrebungen umsonst.


Robert Mäder in: DerHeilige Geist - Der dämonische Geist; Verlag St Michael Goldach



Gedanken über das christliche Menschenbild



Thomas von Aquin, der große Magister der abendländischen Christenheit, hat sich dafür entschieden, das christliche Menschenbild in sieben Thesen auszusprechen, die man folgendermaßen wiedergeben kann:
Erstens: der Christ ist ein Mensch, der - im Glauben - der Wirklichkeit des dreieinigen Gottes inne wird.

Zweitens: der Christ spannt sich - in der Hoffnung - auf die endgültige Erfüllung seines Wesens im Ewigen Leben.

Drittens: der Christ richtet sich - in der göttlichen Tugend der Liebe - mit einer alle natürliche Liebeskraft übersteigenden Bejahung auf Gott und den Mitmenschen.

Viertens: der Christ ist klug, das heißt, er lässt sich den Blick für die Wirklichkeit nicht trüben durch das Ja oder nein des Willens, sondern er macht das Ja oder Nein des Willens abhängig von der Wahrheit der wirklichen Dinge.

Fünftens: der Christ ist gerecht, das heißt, er vermag in Wahrheit "mit dem andern" zu leben, er weiß sich als Glied unter Gliedern in der Kirche, im Volk und in aller Gemeinschaft.

Sechstens: der Christ ist tapfer, das heißt, er ist bereit, für die Wahrheit und für die Verwirklichung der Gerechtigkeit Verwundungen und, wenn es sein muss, den Tod hinzunehmen.

Siebentens: der Christ hält Maß, das heißt, er lässt es nicht zu, dass sein Haben-wollen und sein Genießen-wollen  zerstörerisch und wesenswidrig wird. 

Diese sieben Thesen bedeuten, dass die Ethik der klassischen Theologie als Darlegung des Menschenbildes wesentlich Tugendlehre ist, näherhin: dass sie das Schrift-Wort von der Vollkommenheit des Christen interpretiert durch das siebenfältige Bild der drei göttlichen und der vier Kardinaltugenden.

Es ist, glaube ich, eine nicht unwichtige Bemühung, dieses großgeartete, aber vielfach verblasste und, noch schlimmer, vielfach übermalte Fresko des Menschenbildes der klassischen Theologie  dem Gemeinbewusstsein unserer Zeit wieder in seiner ursprünglichen Gestalt vor Augen zu bringen.

Nicht um eines "historischen Interesses" willen, nicht um festzustellen und zu zeigen, "wie es eigentlich gewesen ist", sondern: weil diese Interpretation des letzten menschlichen Richtbildes nicht nur gültig geblieben ist, sondern weil es, wie ich glaube, gradezu lebensnotwendig für uns ist, dieses Menschenbild wieder klar zu sehen und zu bejahen.


Josef Pieper in: "Über das christl. Menschenbild"; Verlag Jakob Hegner Leipzig; S. 13 ff 

Sonntag, 22. September 2013

Berichte, Bilder und Videos über den "Marsch für das Leben" in Berlin, 21. September 2013


 Link zu 1000+
Berichte:

Augenzeugenberichte:

Fotos:

Videos:

Sonstiges:

Zur Nachahmung empfohlen:
Tipps für Gegendemonstranten:
Überlegungen eines Augustiner-Chorherren:
Erik Folkerts (+ 01.10.2013):
Vor einem Jahr:


Liste wird ergänzt...

Bundesverband Lebensrecht (BVL)

O Herr, schenke Frieden denen, die auf Dich harren



Introitus zum 18. Sonntag nach Pfingsten 
(auch zur Votivmesse für den Frieden)
Da pacem, Domine, sustinentibus te,
ut prophetae tui fideles inveniantur:
exaudi preces servi tui,
et plebis tuae Israel.
Laetatus sum in his quae dicta sunt mihi:
in domum Domini ibimus
Gloria patri et filio et spiritui sancto
Sicut erat in principio, et nunc, et semper,
et in saecula saeculorum. Amen.

O Herr, schenke Frieden denen, die auf Dich harren,
auf daß man erkenne die Wahrhaftigkeit Deiner Propheten.
Erhöre die Bitten Deines Knechtes
und Deines Volkes Israel (Eccl. 36,18).
Wie freute ich mich, da man mir sagte,
wir ziehen zum Hause des Herrn (Ps. 121,1).
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. 
Amen.

Samstag, 21. September 2013

Erzbischof Gerhard Ludwig Müller als Präfekt der Glaubenskongregation bestätigt

Papst Franziskus bestätigte heute S.E. Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, vormals Bischof von Regensburg, als Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre; ebenso bestätigte er als dessen Sekretär S.E. Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer SJ, Titular-Erzbischof von Tibica. Neu ernannte er S.E. Erzbischof Joseph Augustine Di Noia, Titular-Erzbischof von Oregon City, bisher Vize-Präsident der Päpstlichen Kommission "Ecclesia Dei" zum Sekretär-Assistenten der Glaubenkongregation. (Quelle: Presseamt des Heiligen Stuhls)

Erst am 03. August 2013 hatte Papst Franziskus den Kurienerzbischof Guido Pozzo in die Kommission "Ecclesia Dei" zurückgeholt und ihn zum Sekretär der Kommission "Ecclesia Dei" ernannt.



Foto: Erzbischof G.L. Müller als Regensburger Diözesanbischof; user:Dr. Meierhofer; wikipedia


Blick in den Spiegel


Von  P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

Das Wort „Selbstbespiegelung“ hat unter gläubigen Katholiken zumeist keinen guten Klang. Zu sehr erinnert es an die eitel-selbstverliebte Frage von Schneewittchens Schwiegermutter: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Als abstoßend empfinden fromme Menschen das ganze Getue um die eigene Person, das auch im Innenraum der Kirche um sich gegriffen hat. Zumeist handelt es sich dabei um ein Gebräu aus Elementen der modernen Imageberatung und spirituellen, psychologischen und esoterischen Beigaben. Etwas biblische Weisheit, ein Schuss Yoga-Meditation, ein Hauch Tiefenpsychologie und das unvermeidliche Enneagramm sollen helfen, sich selbst zu erkennen und zu erfahren; sich so anzunehmen, wie man ist; zu sich selbst, zu seinen Licht- und Schattenseiten zu stehen – und so weiter und so fort. 

Das alles ist den Gläubigen konservativer Prägung reichlich suspekt. Und doch sollten auch sie sich in ihrem religiösen Leben eines Spiegels bedienen. Gewiss nicht aus narzisstischem Antrieb oder um sich ein neues Selbstwertgefühl zuzulegen, sondern aus gegenteiligen Beweggründen: um ichbezogene Illusionen zu zerstreuen und so im Licht Gottes zu wahrhaftigster Selbsterkenntnis zu gelangen. Solches In-den-Spiegel-Schauen mündet also nicht in hohlen Selbstruhm, sondern in ein demütiges Schuldbekenntnis. 

Schon immer haben die Christen dafür verschiedene Hilfsmittel benutzt. Man kann zwei Wege unterscheiden, die zur rechten Selbsterkenntnis führen sollen. Der eine ist mehr negativ bestimmt; er geht von den einzelnen Geboten aus und bedenkt die verschiedenen Sünden, mit denen wir sie übertreten. Hierbei leisten neben dem mosaischen Dekalog die „Lasterkataloge“ der paulinischen Briefe wertvolle Dienste. Sie zählen die vielfältigen Laster und Verkehrtheiten auf: „Ungerechtigkeit, Bosheit, Habgier ... erfinderisch im Bösen, unbotmäßig gegen die Eltern ...“ (Röm 1,29-31), stellen die „Werke des Fleisches“ (nämlich „Unzucht, Unlauterkeit ... Feindschaft, Zank, Eifersucht ... Trunkenheit, Schlemmerei und dergleichen“) den „Früchten des Geistes“ gegenüber (Gal 5,19-23) und zeigen die Konsequenzen auf: „Weder Unzüchtige noch Götzendiener usw. werden Anteil haben am Reiche Gottes“ (1 Kor 6,9f.). Findet man in alledem nicht wahrlich genug Anhaltspunkte, die eigene religiös-sittliche Physiognomie zu erforschen? 

Allerdings ist die paulinische Aneinanderreihung der Verfehlungen nicht sonderlich einprägsam. Daher war die christliche Tradition schon früh bestrebt, die Selbstprüfung zu vereinfachen. Als hilfreiche „Checkliste“ diente neben den 10 Geboten recht bald schon die Aufzählung der Sieben Haupt- oder Wurzelsünden: Hoffart, Neid, Zorn, Geiz, Unzucht, Unmäßigkeit und Trägheit. Die Beichtspiegel in der uns bekannten Form sind dann nur noch eine weitere Entwicklungsstufe. Seit dem Aufkommen der Buchdruckerkunst wurden sie, teilweise sehr anschaulich illustriert, in Form von Büchern und Flugzetteln unter das Volk gebracht und an die Wände der Beichtstätten geheftet. Keinem Christen, ob hoch- oder ungebildet, sollte es an der Möglichkeit fehlen, sich der notwendigen Selbstbespiegelung zu unterziehen. Und so ist es bis in die jüngste Vergangenheit geblieben. 

Neben diesem negativen Weg gibt es noch einen zweiten, mehr positiv ausgerichteten. Anders als jener betrachtet er die Bibel nicht in erster Linie als Gesetzbuch, sondern als einen großen Spiegel, in dem gemeinsam mit Gottes Glorie auch die ursprüngliche Würde und Schönheit des Menschen aufstrahlt, die im menschgewordenen Gottessohn Jesus Christus ihre Vollendung erreicht. Wer sich vor dem Antlitz des Erlösers betrachtet, der wird zugleich mit dem Staunen über solche Herrlichkeit zu der schmerzlichen Einsicht gelangen, wie weit er selbst noch hinter dem Adel eines Gotteskindes zurückbleibt. Die heilige Mechthild von Hackeborn (1241-1299) hat diese Methode der Gewissenserforschung, die Jesus selbst als „Beichtspiegel“ benutzt, beschrieben: „Ferner soll der Mensch, bevor er beichtet, das Gesicht seiner Seele im Spiegel der Vorzüge Christi betrachten. Im Spiegel der Erniedrigung betrachte er also achtsam seine Demut, ob er sie durch Hochmut und Hochfahrenheit verletzt habe. Im Spiegel der Geduld Christi erprobe er seine Geduld ...“ – und in diesem Sinne fährt Mechthild fort. 

Dass sich allerdings auch in dieses Verfahren Subjektivismen verschiedenster Art einschleichen können, ein realitätsfernes Wunschdenken voller Einbildungen und Verdrängungen etwa, liegt auf der Hand; denn allzu sehr ist auch der fromme Mensch geneigt, sich seinen Spiegel so zurechtzubiegen, wie es ihm gerade passt. Daher müssen beide Weisen der Gewissenserforschung miteinander verbunden werden: der schlichte, liebende Blick auf die Höhe unserer Berufung in Jesus Christus und die ernsthafte Prüfung anhand der Gebote und Sünden. 

Genau das ist die authentisch-christliche Antwort auf die Selbstbespiegelung unserer egomanischen Zeit.


Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS)

Freitag, 20. September 2013

Interview mit Papst Franziskus

YOURS von
Hier zwei Links (Teil 1 und Teil 2) zum in den Medien zur Zeit vielzitierten Interview von Antonio Spadaro SJ mit Papst Franziskus, entstanden am 19., 23. und 29. August 2013. Antonio Spadaro ist Direktor der „La Civiltà Cattolica“ und stellte die Fragen im Namen der Chefradakteure mehrerer europäischer Jesuitenzeitschriften:








Auch Papst Franziskus unterstützt öffentlich den "Marsch für das Leben"

Mit großer Freude gibt das Organisationsteam bekannt, dass Papst Franziskus sich öffentlich mit dem Anliegen des Marsches solidarisiert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche ließ den Veranstaltern eine Botschaft zukommen, in der es heißt, der Heilige Vater danke für den „tatkräftigen Einsatz für den Schutz des Lebens in Deutschland. (...) Gerne verbindet sich Seine Heiligkeit mit den Teilnehmern am Marsch für das Leben im Gebet und bittet Gott, alle Bemühungen zur Förderung des uneingeschränkten Schutzes des menschlichen Lebens in allen seinen Phasen mit seinem Segen zu begleiten.“  (weitere Info dazu bei kath.net)


Neben anderen Persönlichkeiten aus Politik und verschiedenen chrstlichen Bekenntnissen (Übersicht: hier) haben folgende Bischöfe der katholischen Kirche ein Grußwort an die Teilnehmer der Veranstaltung am kommenden Samstag gerichtet:



 Link zu 1000+


Berliner Erklärung 2013

Berliner Erklärung zum Schutz des ungeborenen Lebens
anlässlich des Marsches für das Leben am 21. September 2013:

Angesichts zunehmender Gefährdung des ungeborenen menschlichen Lebens in Deutschland und Europa appelliert der Bundesverband Lebensrecht an Politik und Gesellschaft, das Recht auf Leben als oberstes Menschenrecht und elementare Grundlage unserer rechtsstaatlichen Ordnung strikt zu achten und wirksam zu schützen.
  • Jeder Mensch, ob geboren oder ungeboren, hat das Recht auf Leben und Achtung seiner Würde.
  • Jeder Mensch ist gleich wertvoll, unabhängig vom Stand seiner Entwicklung, von Eigenschaften und Umständen.
  • Die Schutzpflicht des Staates gilt jedem einzelnen Menschen.
    Dessen Menschenwürde und Lebensrecht ist unabhängig von der Entscheidung Dritter.
Deshalb fordern wir:
  1. Die Rückkehr zum gesetzlichen Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) und ein Verbot genetischer Tests zum Zweck der tödlichen Selektion potenziell behinderter Menschen.
  2. Das schwere Unrecht der Tötung ungeborener Kinder beim Namen zu nennen und der Propagierung eines angeblichen „Menschenrechts auf Abtreibung“ entgegenzutreten.
  3. Die geltenden Abtreibungsgesetze und ihre Praxis einer gründlichen wie umfassenden Prüfung und Korrektur zu unterziehen. Mit dem flüchtigen Blick auf die offizielle Abtreibungsstatistik wird der Bundesgesetzgeber seiner Beobachtungs- und Korrekturpflicht nicht gerecht.
  4. Die Finanzierung der Abtreibung durch den Staat zu unterlassen. In Deutschland werden die Kosten für über 90 Prozent aller „beratenen“ Abtreibungen in Höhe von jährlich mehr als 40 Millionen Euro aus den Haushalten der Länder bestritten.
  5. Statt Hilfe zum Töten müssen Schwangere und Familien wirksame und nachhaltige Hilfe zum Leben mit ihren Kindern erfahren. Das bisher für die Finanzierung von Abtreibungen verwendete Geld muss hier zukunftswirksam eingesetzt werden.
  6. Das Leiden von Frauen, Männern und Familien unter den Folgen einer Abtreibung darf nicht länger verdrängt und verharmlost werden, sondern muss enttabuisiert und vorurteilsfrei erforscht werden.
  7. Dem erneuten Aufkommen von Sterbehilfe/Euthanasie muss Einhalt geboten werden. Jede organisierte Beihilfe zum Suizid, nicht nur die gewerbsmäßige, ist unter Strafe zu stellen. Eine Legalisierung bestimmter Formen der Beihilfe ist abzulehnen, die ärztliche Beihilfe standesrechtlich zu verbieten.
Wir rufen alle Menschen dazu auf, mit uns für eine Kultur des Lebens in Deutschland und Europa einzutreten und sich der Missachtung des Rechts ungeborener, kranker und alter Menschen auf Leben eindeutig entgegenzustellen.

Bundesverband Lebensrecht e. V.

Donnerstag, 19. September 2013

Zeit zur Umkehr - Die Kirche ist unendlich weiser als wir

Uns ist es (außer durch ein übernatürliches Ereignis) nicht möglich, nur aufgrund eigener Erfahrungen ein rechtes Bild des geoffenbarten Glaubens und der einen Kirche Jesu Christi zu erhalten. Das anzunehmen, wäre Größenwahnsinn (zumindest maßlose Selbstüberschätzung) oder aber Naivität und eine sehr unrealistische Einschätzung unser selbst.

Wir sind angewiesen auf das Zeugnis und die Überlieferung der Apostel und der Gläubigen, die uns im Glauben vorangegangen sind. So wie der Apostel Paulus sagt, dass er das weitergebe, was er empfangen habe (1 Kor 15,3), genauso ist es an uns, das Erbe unverfälscht und in Ehrfurcht vor der Offenbarung Gottes, die unveränderliche Wahrheit ist, weiterzugeben.

Christus hat seine Kirche auf Petrus gegründet und ihm die Schlüssel des Himmelreiches übergeben. Er hat Seiner Kirche den Hl. Geist zugesagt, der Seine Kirche alles lehren und an das erinnern werde, was Er gesagt habe. (vgl. Joh 14,26) Durch ihn lebt die Kirche und spendet das göttliche Leben, das wir Gnade nennen. Zu unserem Heil ist die Kirche des lebendigen Gottes als "Säule und zum Fundament der Wahrheit" gestiftet.  (vgl. 1 Tim 3,15)

Nicht einmal mehr katholische Theologen und Theologinnen kennen die fundamentalen Glaubenswahrheiten. Religionslehrer und Religionslehrerinnen wissen nicht (oder, was noch schlimmer ist: wollen nicht wissen), dass Jesus Christus nach unserem Bekenntnis die katholische Kirche gestiftet hat. Sie bezweifeln, oder noch schlimmer sie bestreiten, dass Christus seine Kirche hierarchisch verfasst hat, dass Christus selbst der Urheber und Stifter der sieben Sakramente ist, einschließlich auch des Sakramentes der Priesterweihe.

Selbst katholische Religionslehrer und Religionslehrerinnen verachten das Sakrament der Buße, von dem Timothy Kardinal Dolan (New York) sagt, dass es die Evangelisierer evangelisiere, weil es uns sakramental mit Jesus in Verbindung bringe und uns zur Herzensbekehrung aufrufe. Weiterhin glauben viele von ihnen nicht mehr, dass das Ehesakrament unauflöslich ist, dass homo- und überhaupt außereheliche sexuelle Beziehungen schwer sündhaft sind und sie relativieren den Schülern gegnüber die Lehre der Kirche und tun so, als sei das irgendein Hirngespinst irgendwelcher alter Männer im weitentfernten Vatikan.

Was soll man da erst von "nicht-theologisierten" Laien erwarten? Der Begriff "Laie", das sei in diesem Zusammnhang vermerkt, hat in der Kirchensprache nichts mit Unkenntnis oder mangelnder Befähigung zu tun, sondern steht lediglich dem Begriff des Weihestandes gegenüber, der aus den Laien zu deren Dienst von Gott herausgerufen ist. Kein Grund also für Minderwertigkeitskomplexe, die heute soviele - aber eben ungerechtfertigt - in Bezug auf Kirche plagen.

Viele Theologen und Theologinnen glauben auch nicht an die immerwährende tatsächliche Jungfrauenschaft Mariens, die sie lieber als "einfache Frau aus dem Volke" bezeichnen wollen, und deren Verehrung sie als ungerechtfertigt ansehen. Sie leugnen die Erbsünde und den Teufel und sind daher nicht in der Lage, die Gefahren, die ihnen durch die angeschlagene Natur und durch die "Fallstricke Satans" drohen und sind so völlig hilflos ihrer eigenen "Erfahrung" ausgeliefert.

Am schlimmsten aber ist, dass gerade diese falschinformierten und ahnungslosen Menschen diejenigen Hilfsmittel ablehnen, die die Kirche ihnen und allen Mensche guten Willens anbietet, um ihr Wissensdefizit auszugleichen und zu glauben, was die Kirche glaubt. Freilich kann man niemanden zum Glauben zwingen. Dann aber sollte man sich fragen, ob man wirklich guten Gewissens die Missio canonica erfüllen und im Namen des Bischofs Kindern und Jugendlichen den authentischen Glauben, nämlich den, der im Katechismus nachzulesen ist, vorenthalten darf.

+      +      +
"Unsere Aufgabe ist es, als Christen von Gott zu sprechen. Dazu bedarf es der persönlichen Identifikation mit dem Herrn, aber auch der inneren Aneignung all dessen, was wir im Credo der Kirche bekennen. Wer den Glauben liebt, wird auch alles tun, um ihn immer besser kennen zu lernen. Man kann nur lieben, was man kennt. Mangelndes Glaubenswissen war immer schon der beste Nährboden für Aberglauben und Irrglauben. Deshalb sind Bildung und Fortbildung im Glauben gerade heute für uns alle, für Priester wie Laien, von unerlässlicher Bedeutung. Denn nur „die Kenntnis des Glaubens führt in das Ganze des von Gott offenbarten Heilsgeheimnisses ein“ (Benedikt XVI.).

Der Katechismus der katholischen Kirche, „eine der wichtigsten Früchte des II. Vatikanischen Konzils“, ist deshalb für uns ein „wertvolles und unentbehrliches Mittel“ (Benedikt XVI.), damit wir auf Grund der Kenntnis der Glaubensinhalte auch unsere eigene Zustimmung dazu geben können.

Wenn Sie, liebe Schwestern und Brüder, den Katechismus zur Hand nehmen, werden Sie sehen, dass Sie dadurch Ihr Glaubenswissen erweitern und vertiefen. Das wird Ihnen helfen, in Ihrer Familie, in Ihrer Pfarrgemeinde, in Ihren Verbänden und Gemeinschaften, sich mit Sachkenntnis auf dem Fundament der Heiligen Schrift und der Lehre der Kirche mit anderen in Fragen des Glaubens auszutauschen und so Ihren Glauben glaubwürdig zu bezeugen."

Bischof Wilhelm Schraml (Passau) in seinem Hirtenbrief zum "Jahr des Glaubens", 21.09.2012

Video-Katechese: 3MC - 3 Minute Catechism (deutsch)
Katechismus der katholischen Kirche (KKK)

Kompendium (Katechismus in Frage-und-Antwort-Form)

YOUCAT - Mehr als ein Katechismus

Foto: Taufbecken des Limburger Doms; © FW

Bischof Tebartz-van Elst: Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann


Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist ein engagierter, stets zu Gespräch und persönlicher Auseinandersetzung bereiter Hirte seiner Diözesanen. Mangelnde Dialogbereitschaft wird man ihm sicherlich nicht ernsthaft vorwerfen können. 

Das zeigte sich auch im Umgang mit Kritiken, wie dem Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz: Er suchte das Gespräch und als er auf taube Ohren stieß und eine Revolution (hr) im Bistum Limburg nicht verhindern konnte, wandte er sich nach Rom um mit Hilfe eines Außenstehenden den Frieden in seinem Bistum wiederherzustellen. 

Gegen den Limburger Bischof wurden in der Diözese Unterschriften gesammelt, Priester des Presbyteriums predigten gegen ihren eigenen Bischof. Laien beanspruchten Rechte ihrer Räte, die ihnen überhaupt nicht zustehen. Nicht Räte leiten die Diözese und vertreten das Volk Gottes, das aus Klerikern und Laien besteht, sondern einzig der Bischof, der eigens vermittels göttlichem Recht dazu bevollmächtigt ist. Es gibt keine andere Hierarchie in der Kirche als die von Christus selbst eingesetzte der Apostel und ihrer Nachfolger im Bischofsamt. 

Nun hat der Bischof keine einzige Glaubenswahrheit geleugnet, im Gegenteil steht er fest im Glauben und verkündet ihn leidenschaftlich. Er ist glaubenstreu und romtreu, ihm liegt eine würdige Feier der Liturgie am Herzen und er engagiert sich für das Wohl seiner ihm anvertrauten Diözese. Aber man kann es dennoch nicht allen recht machen.

Statt einer in Rom erbetenen Apostolischen Visitation in seiner Diözese erhielt Bischof Tebartz-van Elst mit Kardinal Lajolo einen vom Papst gesandten "brüderlichen Besuch", der mit allen Beteiligten Gespräche führte und nach einer intensiven Arbeitswoche am vergangenen Montag wieder nach Rom geflogen ist, um dem Heiligen Vater über die Situation im Bistum Limburg zu berichten.

Am Samstag, den 14.09.2013 hatten Bischof und Domkapitel eine gemeinsame Erklärung verfasst, indem sich der Bischof wiederum gesprächsbereit zeigt und die Offenlegung der Finanzen betreffs des neuen Bischofshauses und deren Überprüfung durch eine Kommission ankündigt. Man wird sehen, ob sich die Revolutionäre in der Diözese damit zufriedengeben werden...


Hier die die Predigt von Giovanni Kardinal Lajolo bei der Messfeier am 15.09.2013 (Kreuzfest) und die Begrüßungsrede des Bischofs Tebartz-van Elst.


In einem Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur KNA sagte der Kardinal am Sonntagabend (15.09.2013):
"Dass hier auch eine Medienkampagne vorliegt, ist nicht zu übersehen. Das merken auch die Gläubigen. Die Ursache für die gegenwärtigen Konflikte liegen aber viel tiefer. In meinen Gesprächen konnte ich feststellen, dass die Spannungen latent schon über Jahrzehnte existieren und jetzt offen zutage treten. Ich habe den Eindruck, dass es sich nicht nur um Mängel in der Führung des Dialogs handelt, sondern auch um einen Mangel seitens einiger Stellen und Personen, im Sinne des Evangeliums offen - und wohl auch kritisch - aber geschwisterlich miteinander umzugehen.(...)
Ich stelle fest, dass der Bischof wichtige Schritte zur Überwindung der gegenwärtigen Spannung unternommen hat. Jetzt erwarte ich, dass auch andere bereit sind, im gleichen Geist zu handeln."
Franz-Peter Tebartz van Elst ist erst seit 2007, also seit etwa sechs Jahren, Bischof von Limburg.


Den Eifer für die Arbeit im Weinberg des Herrn mögen einige Videos veranschaulichen:

Hintergrund der Hetze gegen Bischof Tebartz-van Elst:

Soldaritäts-Unterschriftenaktion des FDK

Das Forum deutscher Katholiken (FDK) hat eine Solidaritäts-Unterschriftenaktion für Bischof Tebartz-van Elst initiiert. Zum Ende dieser Woche, noch vor der Tagung der Deutschen Bischofskonferenz, sollen die Unterschriftenlisten dem Limburger Oberhirten überreicht werden. Wer also noch gedenkt, zu unterschreiben , möge das bald tun, z. B. hier. Die Aktion wird u.a. auch unterstützt von "Kirche in Not".


+      +      +


Gegen Lehre und Leben des Bischofs von Limburg liegt nichts vor

Präfekt der römischen Glaubenskongregation: "Da gegen Lehre und Leben des Bischofs von Limburg nichts vorliegt, vertraut Rom diesem Bischof voll und ganz. Der Bischof von Limburg bleibt!"

Erzbischof Ludwig Gerhard Müller, Präfekt der Glaubenskongregation der katholischen Kirche, gibt in einem Interview mit der "Tagespost" Auskunft darüber, wie die Sachlage im Bistum Limburg aus kirchlicher Sicht zu beurteilen ist. 

Erzbischof Müller stellt klar, dass die "Leitung eines Bistums (...) gemäß der sakramentalen Verfassung der Kirche dem geweihten und mit dem Papst in Gemeinschaft stehenden Bischof aufgetragen" ist (und nicht anderen Klerikern des Prebyteriums oder irgendwelchen Räten oder Laien). "Wer die Aussagen des II. Vatikanischen Konzils über das Bischofsamt nicht kennt oder das Hirtenamt wie ein politisches Amt missversteht, ist fehl am Platz" so der Präfekt der Glaubenskongregation. Wen er damit gemeint hat, dürfte kein großes Geheimnis sein.

Im Dekret des II. Vatikanums "Prebyterorum ordinis" Nr. 7, in dem die Lehre der Kirche über das Verhältnis der Priester zum Bischof dargelegt wird, heißt es, dass die Priester die "Fülle des Weihesakramentes der Bischöfe vor Augen haben [sollen] und in ihnen die Autorität des obersten Hirten Christus hochachten. Sie schulden ihrem Bischof aufrichtige Liebe und Gehorsam. Dieser priesterliche Gehorsam, der vom Geist der Zusammenarbeit durchdrungen sein muss, gründet in der Teilnahme am Bischofsamt, die den Priestern durch das Weihesakrament und die kanonische Sendung übertragen wird". Der Heilige Stuhl vertraue darauf, dass "die Limburger Domkapitulare ihre Pflicht treu erfüllen und dass es zu einem neuen Miteinander zum Wohl aller" komme. „'Aufmerksam und loyal' zu sein ist das mindeste, was man von den Inhabern eines Amtes mit dieser hohen Verantwortung erwarten kann", sagte der Glaubenshüter aus Rom.

Erzbischof Müller erwiderte, auf eine Aussage des Münchener Kardinals Reinhard Marx angesprochen: "Medienkampagnen laufen ins Leere, wenn nichts dran ist. Aber die Unschuldigen, die sie vernichtet haben, werden nicht wieder lebendig. Und die geistige Umweltverschmutzung zerstört auf lange Zeit das Vertrauen, von dem jede Gemeinschaft lebt und besonders die Gemeinschaft derer, die an Christus glauben. Da gegen Lehre und Leben des Bischofs von Limburg nichts vorliegt, vertraut Rom diesem Bischof voll und ganz. Der Bischof von Limburg bleibt!"


(hier das ganze Interview von Regina Einig  mit Erzbischof  Ludwig Gerhard Müller vom 18.09.2013 auf Die-Tagespost.de)

+      +      +

16.10.2013

Bischof Tebartz-van-Elst: Kein Geld aus Kirchensteuern

„Wenn wir im Fall Tebartz-van Elst von einem Skandal sprechen, ist es ein kircheninterner Skandal“, sagt Frerk. Kirchensteuern oder staatliche Mittel sind auf dem Limburger Domberg nicht verbaut worden. (Kirchenkritiker Carsten Frerk; Frankfurterer Rundschau vom 16.10.2013)


+      +      +

17.10.2013:

Nach Einblick in die Protokollen des Limburger Vermögensverwaltungsrates:

"...zumindest ist der Vorwurf eines «kirchenrechtlichen Schwarzbaus» auf dem Domberg wahrscheinlich nicht mehr zu halten."

"Hinzu kommt, dass die in Medienberichten und Talkshows oft wiederholte Behauptung, der Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls als zuständiges Aufsichts- und Beratungsgremium sei umgangen, getäuscht oder überhaupt nicht informiert worden, ebenfalls durch das Protokoll erschüttert wird." (KNA-Bericht vom 17.10.2013)


+      +      +

21.10.2013

Bischof Tebartz-van Elst handelt nicht im Stil eines absolutistischen Fürstbischofs

"In der Tat hat der Limburger Bischof in der Kurie von Rom auch Fürsprecher. Tebartz-van Elst gilt als vorbildlicher Reformer beim Neuzuschnitt der Gemeinden. Es wird ihm dabei gerade zu Gute gehalten, dass er nicht autoritär über die Pastoren hinweg gehandelt habe.

In Rom werden auch seine pastoral-theologischen Veröffentlichungen wertgeschätzt. Der Bischof gilt als fromm und rechtgläubig. Allerdings ist der Vatikan besorgt, weil die Debatte über Tebartz-van Elst nun - ähnlich wie schon vor drei Jahren, ausgelöst durch den Missbrauchsskandal - zu einem herben Vertrauensverlust für die katholische Kirche in Deutschland geführt hat." (F.A.Z. 21.10.2013)


+      +      +

23.10.2013:

Bistum Limburg: Wolfgang Rösch mit sofortiger Wirkung zum Generalvikar bestellt

Wolfgang Rösch ist mit sofortiger Wirkung zum Generalvikar für das Bistum Limburg ernannt worden. Er wird seinen Dienst am 28.10.2013 antreten. Bischof Tebartz-van-Elst bleibt im Amt, wird aber vorübergehend beurlaubt.

Wortlaut der Pressemitteilung des Heiligen Stuhls hinsichtlich der Diözese Limburg vom 23.10.2013

+      +      +

18.11.2013:

Nach einem Geständnis wird das Verfahren wegen falscher eidesstattlicher Angaben gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst eingestellt.


+      +      +

23.11.2013:

Kein Ermittlungsverfahren wegen Untreue

Die Staatsanwaltschaft in Limburg wird nach einem Medienbericht vorerst kein Ermittlungsverfahren wegen Untreue gegen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (Foto) eröffnen. Das sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Michael Sagebiel dem Nachrichtenmagazin «FOCUS». Die eingegangenen Strafanzeigen ergäben «keinen strafrechtlichen Anfangsverdacht»
 
 

+      +      +



+      +      +


Weitere Entwicklung:


Causa Limburg: Faktencheck 


+      +      +


Update 26./28.03.2014


+      +      +


Presseerklärung von Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst vom 28. März 2014 im Wortlaut:


Während meiner Amtsführung als Bischof von Limburg ist bei vielen Katholiken und in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, dass ich den Dienst für die Diözese und an der Einheit der Kirche dadurch vernachlässigt hätte, dass ich eigene Ziele und Interessen in den Vordergrund gestellt und ohne Abstimmung durchgesetzt hätte.

Mit dem Wissen von heute erkenne ich, dass ich Fehler gemacht habe. Auch wenn sie niemals aus Absicht entstanden, haben sie Vertrauen zerstört. Ich bitte alle um Vergebung, die unter meinen Versäumnissen gelitten haben oder leiden.

Angesichts der schweren Vorwürfe und des entstandenen Vertrauensverlusts habe ich bereits im Oktober 2013 die Entscheidung über meine Zukunft in die Hände des Heiligen Vaters gelegt. In dieser Woche hat er mich von der Verantwortung für das Bistum Limburg entbunden, um mich zu gegebener Zeit mit einer neuen Aufgabe zu betrauen. Dies hat der Heilige Vater mir gegenüber auch persönlich in einer herzlichen brüderlichen Begegnung am heutigen Vormittag (28. März 2014) betont.

Ich sehe in dieser Entscheidung die Chance eines Neubeginns: nicht nur für das Bistum Limburg, sondern auch für mich. In diesem Sinne bitte ich alle, meine Stellungnahme an die Kongregation vom 11. März 2014 zum Prüfbericht, die in den vergangenen Tagen veröffentlicht wurde, als Zäsur zu betrachten – und nicht als Anfang einer neuen Auseinandersetzung.

Ich hoffe, dass es jenseits wechselseitiger Beschuldigungen und Verletzungen gelingt, aus der Distanz das Geschehene zu verstehen und Einsichten zu gewinnen, die zu einer Versöhnung führen können. Dafür werde ich beten, meine ganze Kraft einsetzen und bitte auch um das Gebet.
(Quelle: kath.net)



Fotos: Limburger Dom: oben: Front, unten: Chorraum; ©  FW
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...