Alexander Kissler über die fragwürdigen Äußerungen des Freiburger Erzbischofs und Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Dr. Robert Zollitsch, gegen eine konkrete demokratische Partei und der damit verbundenen Missachtung kirchlicher Unabhängigkeit von parteipolitischen Positionen (Erzbischof Zollitsch äußerte sich in einem Zeitungsinterview zur Partei "Alternative für Deutschland" (AfD):
"Lassen wir die interessante Einschätzung des Euros als eines Zwangssystems beiseite, sehen wir hinweg über die geschichtstheologische Spekulation, die Nationalstaaten seien bereits überwunden, suchen wir nicht nach den tieferen Quellen, aus denen sich Zollitschs Erkenntnis speist, der Einsatz für Europa und die Kritik am Brüsseler Finanzregiment widersprächen sich, und seien wir gnädig genug, ihm die Frage zu ersparen, inwieweit sich die Hirtensorge eines Bischofs für alle Gläubigen mit der Denunziation eines Teils als "Nostalgiker" verträgt. Gewiss gibt es auch im Bistum Freiburg überzeugte Katholiken, die sich für die AfD engagieren und die sich nun in den Senkel gestellt sehen.
Keine Petitesse aber ist die Amtsanmaßung, die sich hinter diesen Sätzen verbirgt. Ein Bischof hat schlicht nicht das Mandat, die Öffentlichkeit - noch dazu in Wahlkampfzeiten - über demokratische Parteien zu belehren. Es steht ihm nicht zu, politische Zensuren zu verteilen."
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