Gott hat uns dazu berufen, neue Menschen in Christus zu werden. Er teilt uns in der heiligen Taufe ein neues übernatürliches Leben mit, er lässt uns an seinem göttlichen Leben teilhaben. Dieses Leben soll aber nicht nur wie ein Geheimnis auf unserem Seelengrund verborgen ruhen, sondern zur Umgestaltung unserer ganzen Person führen.
Denn das Ziel, zu dem uns Gottes unbegreifliche Barmherzigkeit berufen hat, ist nicht nur eine sittliche Vollkommenheit, die in ihrer Qualität von der natürlichen nicht verschieden wäre und nur durch die verborgene Gnade übernatürliche Bedeutung erhielte, sondern die übernatürliche Tugendfülle Christi, die auch qualitativ etwas ganz Neues gegenüber aller bloß natürlichen Tugend darstellt.
"Ut annuntietis virtutes eius, qui vocavit vos de tenebris in admirabile lumen suum."
"Dass ihr verkündiget die Tugenden dessen, der euch von der Finsternis gerufen in sein wunderbares Licht."
1 Petr 2,9
Fast alle Orationen des Kirchenjahres beziehen sich auf das Durchlaufen des Weges, der von dem Empfang des übernatürlichen Lebensprinzips in der Taufe bis zur Umgestaltung in Christus führt - zu dem vollen Sieg Christi in uns, der da ist die Heiligkeit.
Dietrich von Hildebrand in der Einleitung zu seinem Werk "Die Umgestaltung in Christus"; Verlag Josef Habbel Regensburg; AD 1971; S. 9 (s. Quellen)
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