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Donnerstag, 13. Juni 2013

Hl. Antonius von Padua, bitte für uns!

Um das Leben des Minderbruders Antonius und Zeitgenossen des heiligen Franziskus von Assisi ranken sich viele Legenden. So auch das Wunder des die Eucharistie anbetenden Esels:


Als jemand - in mancher Überlieferung ein Katharer - die Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie bezweifelte, ließ Antonius einen Maulesel bringen, der drei Tage nichts zu Fressen bekommen hatte; das Tier fiel, ohne das gereichte Futter zu berühren, vor Antonius nieder, weil der ihm mit der Hostie entgegentrat. (Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon)

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Die Legende vom Esel, der das allerheiligste Altarsakrament anbetete, wie sie sich der Schriftsteller Wilhelm Hünermann in seinem Buch "Der Gottesrufer von Padua" vorgestellt hat:

"Die Welt ist Gottes!" begann Antonius, als etliche sich mit spöttischen Gesichtern um ihn sammelten. "Die natur ist der Saum von seinem Gewand. Schön und gut sind die Sterne am Himmel, die Berge und Täler, Waasser und Feuer, Erde, Wind und Meer!" (...)

Auf einem Esel sitzend, ritt ein Mann heran, dessen unheimliches Gesicht sich noch mehrr verdüsterte, als er die Stimme des Minderenbruders vermahm.

"Hört nicht auf ihn, Brüder!" rief er mit schneidender Stimme den Umstehenden zu."Es sind Lügen, die er euch vorträgt."

Er hat euch geschmäht, Meister Bonillo!" schrie man ihm zu. "Sillen wir ihn niederschlagen?"

Lasst ihn laufen, er ist ein Narr!" knurrte der Ketzer. "He,du!" wandte er sich an den Prediger. "Glaubst duwirklich, dass Gott die Materie erschaffen hat, das Meer, das uns verschlingt, den Felsen, der uns erschlägt, das wilde Tier, das uns zerreißt?"

"Wohl gar auch die Flöhe und Wanzen, die uns zerstechen?" kreischte ein hässliches Bettelweib.

"Alles ist Gottes!" nickte der Mönch. "Darum hat er die erschaffenen Dinge zum Werkzeug seines Erbarmens gewählt, das Wasser, mit dem wir getauft sind, das Öl, das dem Sterbenden Heil bringt, das Brot, in dessen Hülle er wohnt."

"So glaubst du wirklich an den gebackenen Gott in euren Kirchen?" fragte der Häresiarch.

"Gott wohnt im Schein der Hostie", antwortete Antonius. "Und wenn du das Knie nicht vor ihm beugst, wird es dein Esel tun; denn auch er ist Gottes Geschöpf."

"Gut!" höhnte Bonillo. "Ich will an den Gott im Brot glauben, wenn mein Esel vor ihm in die Knie sinkt." (...)

[Einige Tage später...]

Im Dom, wo Antonius jetzt wieder predigte, drängte sich das Volk bis in den letzten Winkel. Hunderte umlagerten die Tore, bei denen sie keinen Eingang mehr fanden. Die Kathedrale (Anm.: zu Rimini) ward zu eng. Darum schlug Antonius auf den Plätzen der Stadt oder an der Weite des Meeresstrandes seine Kanzel auf, ja, er stieg in ein Boot und lehrte das Volk gleich seinem Meister vom Schiffe aus.

Zuweilen ritt auch Bonillo mit seinem Esel heran (...). Eines Tages rief er dem Prediger zu: "Und wie steht es mit unserer Wette, Mönch?"

"Seid still, hört ihr nichts?" unterbrach Antonius, der dieses Mal von den Stufen des Domeas sprach, seine Predigt. Ein leises Glöckchen ertönte aus dem Innern der Kathedrale. Ein Priester, der auf dem Weg zu einem Kranken war, trat mit einem Messbuben aus der Kirche und schritt, den Kelch mit dem hochwürdigstem Gut in den Händen, durch die Menge, die ehrfurchtsvoll Platz machte.

"Kniet nieder!" gebot Antonius mit lauter Stimme. "Der Herr geht an euch vorüber!"

"Nun werden wir ja sehen!" triumphierte der Irrlehrer. Aber kaum hatte er das Wort gesprochen, als sein Reittier plötzlich erbebte und sich, so sehr auch sein Herr am Zügel riss, auf die Vorderknie niederließ. In dieser Stellung verharrte es, solange der Priester zu sehen war.

"Ein Wunder,! Ein Wunder!" brauste es über den Platz. "Der Esel hat das Sakrament geehrt."

Bonillo ritt mit todbleichem Gesicht davon.

Die Schlacht zwischem dem Boten Gottes und dem Führer der Irrlehre (Anm.: der Katharer) war entschieden. In Rimini würden die Ketzer nichts mehr zu bestellen haben. Die Stadt war für die Waheheit zurückgewonnen. Gott selbst hatte durch unerhörte Zeichen die Lehre seines Priesters bezeugt...

Wilhelm Hünermann in "Der Gottesrufer von Padua"; Antonius Verlag Solothurn; AD 1957; S. 63-68


Foto: Deckenfresko der Basilka des Benediktinerstiftes Ottobeuren; © FW

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