Heilige statt Amtsträger/innen
Erzbischof Dr. Zollitsch von "der Kirche von Freiburg" möchte ein neues
"spezifisches Diakonenamt für Frauen" schaffen. Es gibt aber bereits
eine breite Vielfalt der Dienste und Ämter sowie unterschiedliche
kirchliche Berufe - auch für Frauen.
Erinnert sei an den Ordensberuf,
der zu Unrecht kaum noch als Option für ein Leben als Frau in und für
die Kirche genannt wird. Frauen, die sich in der Nachfolge Christi zu einem Leben für und mit der
Kirche entschieden haben, finden hier zahlreiche Charismen und eine
unermessliche Auswahl an Möglichkeiten: von der Gemeindeschwester, die
ihren Dienst leistet zur Unterstützung der Seelsorge und den Bedürfnissen der
Seelsorgeeinheit (übrigens auch als "Vor-Ort-Caritas-Beauftragte")
bis hin zur Anbetungsschwester, die in Zurückgezogenheit und Klausur
ihren stillen aber um so wichtigeren und unverzichtbaren Dienst für die
Kirche tut. Und es gibt das Laienapostolat, indem gerade auch die Frau auf vielfache Weise tätig werden kann: all das ist auch Engagement - und dazu braucht es kein zusätzliches "Amt". Und das sage ich ausdrücklich als Frau, die in und mit der Kirche lebt.
Wir brauchen keine neuen Ämter, sondern neue Heilige. Nicht die zweifelhafte Freiheit, in der wir uns für gerecht halten, wenn wir im Namen dieser "Freiheit", die in Wirklichkeit die Knechtschaft der Sünde ist, Gottes Gebote übertreten, führt zu einem erfüllten Leben (vgl. Impuls.pdf -Referat von Magnus Striet), sondern allein das Leben nach Gottes Willen, zu dem wir berufen sind und der sich im Glauben und in der Lehre der Kirche mitteilt.
Heilige, also Männer und Frauen, die Gott lieben, die den alten Menschen ablegen und den neuen Menschen, Christus, anziehen wollen (vgl. Eph 4,24), die bereit sind, sich zu verändern und dem unveränderlichen Vollkommenen, Gott, nahe zu kommen (vgl. Mt 5,48; Röm 12,2), die brauchen wir - und nicht neue Amtsträger und Amtsträgerinnen!
Und nocheinmal Prof. Manfred Hauke zu einem "nichtsakramentalen Amt der Diakonin":
"Theoretisch möglich wäre die Einführung eines weiblichen Diakonates als Sakramentalie (als Segnung), nicht aber als Grad des Weihesakramentes.
Ein nichtsakramentales Amt der Diakonin wird freilich aus verschiedenen Gründen nicht ernsthaft in Erwägung gezogen: Es würde zur Verwirrung beitragen und als “Diskriminierung” der Frau empfunden.
Zu betonen ist gegenüber Bestrebungen die Bedeutung des weiblichen Dienstes im Bereich des Laienapostolates und des Lebens gemäß den evangelischen Räten. Es wäre Zeichen eines seltsamen Klerikalismus, die Würde der Frau von ihrer Weihe zur Diakonin oder Priesterin abhängig zu machen. Nicht die Amtsträger sind die grossen Gestalten der Kirche, sondern die Heiligen."
Prof. Manfred Hauke in "Die Tagespost" vom 09.11.2011 in dem Aufsatz "Diakonissen waren keine Diakoninnen"
Bild: “Jungfrauen-Weihe der hl. Genoveva"; M. Basterot; 1821
Linkliste zum Thema "Diakonat für Frauen":
Diakonat ist Männern vorbehalten: Roma locuta causa finita
Diakonat ist Männern vorbehalten: Roma locuta causa finita
Bild: “Jungfrauen-Weihe der hl. Genoveva"; M. Basterot; 1821
Das kleine Bild zeigt übrigens die Jungfrauenweihe der hl. Genoveva. Schaut man sich im Ritus der Kartäuser um, könnten Virgo conscrata und Diakonisse m. E. als Synonyme genommen werden.
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis auf die Kartäuser, liebe Braut des Lammes.
AntwortenLöschenIch bin wirklich überzeugt davon, dass solch ein "spezifisches Diakonenamt für Frauen" absolut überflüssig ist - ganz abgesehen von dem ganzen Aktionismus und den zusätzlichen Kosten, den die Schaffung eines solchen Amtes verursachen würde - denn schließlich wollen die Damen ja auch ihr Auskommen haben...
Wenn wir ehrlich sind, wollen dieses "spezifische Amt" doch auch nur Frauen (bekleiden), die dem Priester Konkurrenz machen wollen - weil sie ein anderes Amtsverständnis haben als die katholische Kirche. Das aber kann kein legitimer Grund sein, um in der Kirche offiziell tätig sein zu dürfen und müsste allein deswegen schon konsequent abgelehnt werden.