Freitag, 15. März 2013

Kirche kennt keine Altersdiskriminierung


"Die Kirche kennt keine Altersdiskriminierung, sie ist nicht dem Jugendwahn verfallen."

Das sagte Prälat Wilhelm Imkamp, Wallfahrtspriester in Maria Vesperbild, am 15.03.2013 den "Schwäbischen Nachrichten" auf die Frage, ob der neue Papst nicht schon zu alt sei für das Petrusamt.

Ich möchte hier gleichzeitig an die Aussage eines deutschen, in den Niederlanden tätigen Arztes erinnern, der in einer Talkshow sein Unverständnis darüber äußerte, dass "man" überhaupt ernstnehme und sich danach richte, was ein über "achtzigjähriger Bischof oder Kardinal" sage. "Ein  Engländer", so meinte er*, "würde sagen 'das interessiert mich nicht, was ein achtzigjähriger Kardinal da von sich gibt'". Der Applaus des Publikums auf diese Aussagen zeigte, dass er mit seiner Meinung nicht allein steht. Dass eine (vielleicht auch unbewusst) menschenverachtende und altersdiskriminierende Einstellung aus dieser Äußerung spricht, ist offensichtlich.

Ob solche Einstellung Ursache oder Folgeerscheinung der Bereitschaft zur (zumindest in den Niederlanden erlaubten) Euthanasie ist, sei dahingestellt. Wie froh muss man sein, dass wenigstens in der (römisch-)katholischen Kirche niemandem das Meinungs- und Lebensrecht im Alter abgesprochen wird, sondern dass die katholische Kirche die Meinung und Erfahrung älterer Menschen wertschätzt, alte und kranke Menschen in ihren Leiden begleitet und ihr Lebensrecht bis zum natürlichen Tod verteidigt. Deo gratias!


* Dr. Bernhard von Tongelen in der ARD-Sendung "Günther Jauch" am 03.02.2013   (ca. min 52:35)




Weiteres zum Thema: 

3 Kommentare:

  1. Papst Franziskus sagte ja auch heute auf Deutsch zu den Kardinälen:

    „Es ist ruhig das Alter und fromm“.

    Friedrich Hölderlins aus dessen Gedicht „Meiner verehrungswürdigen Großmutter – zu ihrem 72. Geburtstag“ zitierend. (darauf wies Armin Schwibach auf kath.net hin)

    Wenn's gut läuft, ist das manchmal auch heute noch so. (wofür ich dann immer sehr sehr dankbar bin und sehr beschenkt werde)

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  2. Gottes Segen zum Überspringen der 150.000er Marke! Bin etwas zu spät dran :-)

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  3. Guter Beitrag. Diskriminierung beginnt doch meistens unerkannt und mit stillschweigendem Einverständnis der Gesellschaft.
    Wenn dazu noch die mediale und politische Konzentration auf die reale und angebliche Diskriminierung von Migranten und Frauen der Chefetagen gelegt wird, kann unbeachtet Alters- und Behindertendiskriminierung blühen und gedeihen.
    Respekt vor dem Alter gilt heute als überholt. Lebenserfahrung als nichtig.
    Schade drum.

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