Paul Badde über das Turiner Grabtuch:
Stunde null der Christenheit
Meditation von Papst Benedikt XVI. (02.05.2010):
Das Mysterium des Karsamstags
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Stabat mater
Christi Mutter stand mit Schmerzen
bei dem Kreuz und weint von Herzen,
als ihr lieber Sohn da hing.
Durch die Seele voller Trauer,
schneidend unter Todesschauer,
jetzt das Schwert des Leidens ging.
Welch ein Schmerz der Auserkornen,
da sie sah den Eingebornen,
wie er mit dem Tode rang.
Angst und Jammer, Qual und Bangen,
alles Leid hielt sie umfangen,
das nur je ein Herz durchdrang.
Ist ein Mensch auf aller Erden,
der nicht muss erweichet werden,
wenn er Christi Mutter denkt,
wie sie, ganz von Weh zerschlagen,
bleich da steht, ohn alles Klagen,
nur ins Leid des Sohns versenkt?
Ach, für seiner Brüder Schulden
sah sie ihn die Marter dulden,
Geißeln, Dornen, Spott und Hohn;
sah ihn trostlos und verlassen
an dem blutgen Kreuz erblassen,
ihren lieben einzgen Sohn.
O du Mutter, Brunn der Liebe,
mich erfüll mit gleichem Triebe,
dass ich fühl die Schmerzen dein;
dass mein Herz, im Leid entzündet,
sich mit deiner Lieb verbindet,
um zu lieben Gott allein.
Drücke deines Sohnes Wunden,
so wie du sie selbst empfunden,
heilge Mutter, in mein Herz!
Dass ich weiß, was ich verschuldet,
was dein Sohn für mich erduldet,
gib mir Teil an seinem Schmerz!
Lass mich wahrhaft mit dir weinen,
mich mit Christi Leid vereinen,
so lang mir das Leben währt!
An dem Kreuz mit dir zu stehen,
unverwandt hinaufzusehen,
ist’s, wonach mein Herz begehrt.
O du Jungfrau der Jungfrauen,
woll auf mich in Liebe schauen,
dass ich teile deinen Schmerz,
dass ich Christi Tod und Leiden,
Marter, Angst und bittres Scheiden
fühle wie dein Mutterherz!
Alle Wunden, ihm geschlagen,
Schmach und Kreuz mit ihm zu tragen,
das sei fortan mein Gewinn!
Dass mein Herz, von Lieb entzündet,
Gnade im Gerichte findet,
sei du meine Schützerin!
Mach, dass mich sein Kreuz bewache,
dass sein Tod mich selig mache,
mich erwärm sein Gnadenlicht,
dass die Seel sich mög erheben
frei zu Gott in ewgem Leben,
wann mein sterbend Auge bricht!
“In diesen Tagen danke ich Gott aus tiefstem Herzen, der die Kirche immer in allen Zeiten führt und gedeihen lässt. Ihm vertraue ich die Kirche in aller Welt an. Wir wissen, das Wort der Wahrheit des Evangeliums ist die Kraft und das Leben der Kirche. In dieser Gewissheit habe ich vor knapp acht Jahren ja dazu gesagt, das Amt des Nachfolgers Petri anzunehmen. Und der Herr hat mich immer geführt und war mir nahe – in Zeiten der Freude und des Lichts, aber auch in schwierigen Zeiten.
Wie Petrus und die Jünger im Boot auf dem See von Galiläa wusste ich, der Herr ist im Boot, es ist sein Boot. Er führt das Schiff der Kirche. Nichts kann diese Gewissheit verdunkeln. Liebe Freunde, ich lade euch ein, in diesem Jahr des Glaubens euer Vertrauen in den Herrn zu erneuern; sein Arm hält uns, auch und gerade in der Mühsal.
Mein Wunsch ist, dass alle die Freude spüren, dass sie spüren, wie schön es ist, Christ zu sein und zur Kirche zu gehören. Ein Papst ist nicht allein, wenn er das Schifflein Petri lenkt. So danke ich allen, die mir in der Ausübung des Petrusamtes großherzig geholfen haben....”
„Was uns vor der Arroganz und dem Stolz des Triumphalismus schützt, ist die Anerkennung dessen, was uns Papst Paul VI. in Evangelii nuntiandi gelehrt hat. Die Kirche selbst hat stets das Bedürfnis, evangelisiert zu werden! Das gibt uns die Demut, anzuerkennen, dass nemo dat quod non habet (Anm.: man nicht geben kann, was man nicht hat) – dass die Kirche das tiefe Bedürfnis nach innerer Umkehr hat“. So der Erzbischof von New York, Kardinal Timothy Michael Dolan, in einer Ansprache (17. Februar 2012) zur Eröffnung des Tages des Gebets und der Reflexion, den der Papst aus Anlass des Konsistoriums vom 18. Februar 2012 für die Mitglieder des Kardinalskollegiums und die neuen Kardinäle angesetzt hat.
Dann erzählte er zum Thema der christlichen Freude folgende Episode: „Ein Aids-Kranker, der im Haus Gift of Peace (Geschenk des Friedens) der Missionarinnen der Nächstenliebe in der Erzdiözese Washington – der Diözese von Kardinal Donald Wuerl – im Sterben lag, bat darum, getauft zu werden. Als ihn der Priester um ein Zeichen für seinen Glauben bat, antwortete er mit schwacher Stimme: “Ich weiß nur, dass ich unglücklich bin, die Schwestern dagegen glücklich sind, auch wenn ich sie beleidige und anspucke. Gestern habe ich sie endlich gefragt, warum sie so glücklich sind. ‚Jesus‘ haben sie mir geantwortet. Ich will diesen Jesus, damit auch ich glücklich sein kann.” Ein echter Glaubensakt, nicht wahr?“
Am Schluss seiner Ausführungen sagte der Kardinal dann: „Ihnen, Heiliger Vater, und meinen Mitbrüdern herzlichen Dank dafür, dass Sie mein fürchterliches Italienisch ertragen haben! Als mich Kardinal Bertone gebeten hat, Italienisch zu sprechen, war mir das sehr, sehr peinlich, denn mein Italienisch ist nicht besser als das eines Kleinkindes. Dann aber fiel mir ein, dass mein erster Bischof, als ich als frischgeweihter Priester sechsjährigen Kindern Katechismus-Unterricht geben musste, zu mir gesagt hat: “Was wird dir jetzt wohl deine ganze Theologie nützen, wenn du wie ein Kind vom Glauben sprechen musst!”. Vielleicht sollten wir abschließend gerade diesen Denkanstoß geben: wir müssen wieder wie die Kinder die ewige Wahrheit sagen, einfach wie sie von der Schönheit und Schlichtheit Jesu und seiner Kirche sprechen“.
Der Beitrag des Kardinals stand am 18. Februar 2012 im Osservatore Romano zu lesen (Titel: Der Welt wie die Kinder vom Glauben sprechen).
Quelle: 30Giorni: 01/02-2012
"Wir können gehen, wie weit wir wollen, wir können vieles aufbauen, aber wenn wir nicht Jesus Christus bekennen, geht die Sache nicht. Wir werden eine wohltätige NGO, aber nicht die Kirche, die Braut Christi." (Quelle)
Lasset uns beten für unseren Heiligen Vater, Papst Franziskus.
Der HERR behüte ihn und erhalte sein Leben.
Er lasse ihn gesegnet sein auf Erden
und übergebe ihn nicht dem Hass seiner Feinde.
HERR JESUS CHRISTUS,
unsichtbares Oberhaupt Deiner heiligen Kirche,
wir bitten Dich:
Gieße die Fülle Deiner Gnade aus
über Deinen Stellvertreter auf Erden,
den Nachfolger Petri auf dem Bischofsstuhl von Rom,
unseren Heiligen Vater.
Gib ihm die Fülle Deines HL. GEISTES,
dass er in Ihm die Kirche GOTTES leite.
Gib ihm die Gabe der Weisheit, dass er stets erkenne,
was zu Deiner Ehre und zum Heil der Gläubigen notwendig ist.
Gib ihm die Fülle Deiner Kraft, dass er nicht müde werde
unter der Bürde seines hohen Amtes.
Siehe, HERR, inständig und vertrauensvoll beten wir
mit der gesamten Kirche für den,
der als Nachfolger Petri Deine Stelle unter uns vertritt.
Erhöre uns, wie Du einst die Gebete der Kirche
von Jerusalem für Petrus erhört hast.
Besänftige die Stürme, die das Schiff
Deiner heiligen Kirche bedrohen.
Errette unseren Heiligen Vater
aus allen Bedrängnissen dieser Zeit.
Gib ihm Deinen Segen, dass er
die ihm anvertraute Herde allezeit in Deinem Geist weide.
Lass Dein Reich auf Erden unter Seiner Leitung wachsen
und stark werden zu Deiner Ehre und zu unserem Heil.
Der Du mit dem VATER und dem HL. GEIST lebst und herrschest,
GOTT von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Die Allgegenwärtigkeit Mariens im Leben des Papstes
Wenn ich mich recht erinnere, war es im Jahr 1985. Eines Abends bin ich zum Rosenkranz gegangen, den der Heilige Vater leitete. Er kniete vorne, vor den anderen. Die Gruppe war überaus zahlreich, ich konnte den Papst nur von hinten sehen und vertiefte mich schon bald ins Gebet. Und ich war nicht der einzige: ich betete inmitten des Gottesvolkes, zu dem ich ebenso gehörte wie all die anderen, die dort waren, geleitet von unserem Hirten.
Und während ich so betete und den Papst betrachtete, schweiften meine Gedanken ab: seine Frömmigkeit, seine Hingabe, waren ein Zeugnis. Und die Konturen der Zeit begannen vor meinem geistigen Auge zu verschwimmen; ich stelle ihn mir als jungen Priester vor, als Seminarist; Karol, den Dichter, den Arbeiter, das Kind von Wadowice... in derselben Situation, in der er sich in jenem Moment befand, ein Ave Maria nach dem anderen betend.Sein Zeugnis machte mich zutiefst betroffen. Ich spürte, daß sich dieser Mann, der gewählt worden war, die Kirche zu leiten, auf dem Weg zu seiner Mutter im Himmel befand, einem Weg, den er schon in seiner Kindheit begonnen hatte. Und mir wurde die tiefe Bedeutung der Worte bewußt, die Unsere Liebe Frau von Guadalupe zum hl. Juan Diego gesagt hatte: „Fürchte Dich nicht, oder bin ich etwa nicht Deine Mutter?“ Da verstand ich die Allgegenwart Mariens im Leben des Papstes. Das Zeugnis ist keinen einzigen Augenblick verloren gegangen. Seit jenem Tag bete ich jeden Tag die 15 Rosenkranzgeheimnisse.Quelle: 30giorni; 4/2005