In der ARD-Talkshow mit Günther Jauch (03.02.2013, 21.45 Uhr) meint Caritasverbandspräsident Prälat Peter Neher die Erklärung des Kölner Kardinals dahingehend auslegen zu können, dass in katholischen Einrichtungen Ärzte die frühabtreibende "Pille danach" verschreiben sollen und müssen, wenn sich die vergewaltigte Frau für die Einnahme des Medikamentes entscheidet. Neher befürwortet dieses Vorgehen.
Dies wäre das genaue Gegenteil von dem, was Erzbischof Meisner in seiner Erklärung vom 31.01.2013 zum Ausdruck bringt. Bleibt zu hoffen, dass der Kardinal nochmals klarstellt, was er mit seiner Erklärung gesagt oder auch nicht gesagt hat.
Moderator Günther Jauch bedauerte nach eigenem Bekunden sehr, dass sich auf Anfrage keiner der deutschen Bischöfe bereitgefunden habe, an der Diskussionsrunde in der ARD teilzunehmen. Die Bischöfe hätten darauf verwiesen, dass Prälat Neher als offizieller Vertreter der kirchlichen Caritas die Kirche vertreten werde.
Weiteres zur Sendung:
- Die Sendung vom 03.02.2013 bei youtube
- Caritas-Präsident: 'Entscheidung zur abtreibenden Pille respektieren' (kath.net 04.02.2013)
- Martin Lohmann: Klares Bekenntnis zum Lebensrecht für alle!
- Linda Noé: Klar, da tobt die Menge! (05.02.2013)
- clamormeus: Vom Pillendrehen und anderen Quacksalbereien (23.02.2013)
Weiteres zu Prälat Peter Neher:
Äh, liebe Katholiken und alle anderen.....die Notfallverhütung könnte doch durchaus mit der katholischen Lehre in Einklang sein, oder? bei z.B.Ella one verschiebt sich der Eisprung um 5 Tage, bis dahin sind auch die letzten ungebeten eingedrungenen Spermien abgenippelt, das heißt Ei und Spermie kommen gar nicht in Kontakt miteinander...als Augustinus und alle anderen Kirchenväter so allerhand zu diesem Thema festlegten, war Ulipristalazetat noch nicht erfunden...ich kann mir kaum vorstellen, daß Gott Kinder einer solchen Gewalttat möchte und auch nicht, daß Frauen sich dieses Zeugungsaktes aussetzen müssen und er seine Diener anweist, dies auf jeden Fall durchzusetzen, ich stelle mir eher vor, daß er Kinder der Liebe möchte.....bitte doch noch mal diese Haltung dringend überdenken...."Ulipristalazetat bindet mit hoher Affinität an
AntwortenLöschenProgesteronrezeptoren und wirkt dort antagonistisch, aber auch partial
agonistisch.7 Der schwangerschaftsverhütende Effekt soll hauptsächlich
auf einer Hemmung oder Verzögerung des Eisprungs beruhen. Eine Beeinflussung
des Endometriums könnte zur Wirkung beitragen.5 Ein ähnlicher
Wirkmechanismus wird auch für Levonorgestrel vermutet. Ulipristalazetat
bindet zudem an Glukokortikoidrezeptoren und hat im
Tierversuch antiglukokortikoide Effekte."
Ja, sie KÖNNTE in Einklang mit der kath. Lehre sein:
LöschenWENN es eine "Pille danach" geben würde, die nicht frühabtreibend wirkt.
Möglicherweise ist der Eisprung ja schon vor der Verabreichung der "Pille danach" erfolgt. Was passiert dann? Die Eizelle wandert durch die Tube in Richtung Gebärmutter und wird auf dem Weg dorthin befruchtet. Was nun?
DAS aber genau ist das Problem, das wir noch haben: WENN eine "Pille danach" eine frühabtreibende Wirkung hat, dann tötet sie möglicherweise einen Menschen. Und da wir Katholiken bemüht sind Leben zu schützen, zu retten und zu erhalten, ist das Töten eines Menschen keine Option. Auch nicht, wenn es nur in einem von 100 Fällen passieren würde. Auch nicht, wenn es nur einmal passieren würde.
Du schreibst es ja oben selbst:
"Der schwangerschaftsverhütende Effekt soll hauptsächlich auf einer Hemmung oder Verzögerung des Eisprungs beruhen."
HAUPTSÄCHLICH - d.h. es gibt noch einen nebensächlichen Effekt, nämlich:
"Eine Beeinflussung des Endometriums könnte zur Wirkung beitragen."
Das "Endometrium" ist die Gebärmutterschleimhaut, in die sich eine befruchtete Eizelle einnisten will. Wenn diese "beeinflußt" wird, muss der Embryo absterben. Eine Frühabtreibung.
Genau das aber ist der Kritikpunkt der Kirche an der "Pille danach". Es gibt zur Zeit wohl (noch) kein Präparat, das als "Pille danach" eingesetzt wird und NICHT frühabtreibend wirkt. Weder EllaOne, noch PiDana. Und solange es die nicht gibt, ist eine Notfallverhütung (die dann möglicherweise zu einem SS-Abbruch führt) mit der Lehre der Kirche nicht im Einklang.