Donnerstag, 21. Februar 2013

ECCLESIA DOCENS

"Unsere Kirche ist eine ecclesia docens (lehrende Kirche), nicht eine ecclesia discens (lernende Kirche), ist also etwas anderes als das, was der Herr Professor Rahner sich so denkt: mit Heinrich Fries hat er 1981 den Sammelband "Theologie in Freiheit und Verantwortung" herausgegeben, von Rahner selbst stammt der Aufsatz 'Offizielle Glaubenslehre der Kirche und faktische Gläubigkeit des Volkes'; von Rahner wird nun der faktische Glaube des Volkes, auch dort, wo er vom kirchlichen Lehramt abweicht und als verstümmelt und falsch angesehen werden muss, als normative, maßgebende Kraft für die offizielle katholische Glaubenslehre anerkannt.

Das kirchliche Lehramt hat sich also zumindest nicht mehr ausschließlich an der göttlichen Offenbarung zu orientieren, sondern am Glaubensstand der Basis. Das ist Modernismus in Reinkultur! Die Anschauungen der Basis sind also normgebend.

Bisher wurde das kirchliche Lehramt von der lehrenden Kirche, der ecclesia docens, ausgeübt; nunmehr wird es degradiert zur lernenden Kirche, zur ecclesia discens. Wen wundert da noch die modernistische anthropozentrische volkskonverse Liturgie! In der ist zuviel Basis, manchmal blanke Soziologie. 

Lange hat's gedauert, aber es ist doch geschehen, dass einer dem Professor Rahner einiges gesagt hat: Kardinal Siri 1980 in seinem Buch 'Gethsemani"; Rahner hat mit seinem immanentistisch atheistischen Apriori moderner Denkweise dem katholischen Glauben geschadet."


Gerhard Pfohl, Direktor em. des Instituts für Geschichte der Medizin und Medizinische Soziologie an der Technischen Universität München; zitiert nach: Max Thürkauf; Glaube oder Aufklärung; Johannes-Verlag Leutesdorf AD 1988; S. 323/24


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