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Donnerstag, 3. Januar 2013

Korrekte Übersetzung der Wandlungsworte: Durch das "für viele" wird die Freiheit des Menschen respektiert

"Wir glauben, dass Christus sein Leben für uns Sünder hingegeben hat. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Kirche das „pro multis“ übersetzt mit „für alle“. Papst Benedikt XVI. hat in seiner Erläuterung der Neuübersetzung des „pro multis“ als „für viele“ darauf hingewiesen, dass die Kirche nach wie vor daran glaubt, dass der Herr für alle Menschen gestorben ist, denn „das Sein und Wirken Jesu umfasst die ganze Menschheit, Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft“.

Von dieser ontologischen Ebene muss die historische Faktizität unterschieden werden, dass in der konkreten Geschichte der Menschheit niemand gezwungen wird, den Erlöser anzunehmen.

Um der Wahrheit und der Freiheit des Menschen willen entspricht es sowohl der biblischen Tradition wie auch dem Tun des Herrn, wenn die Kirche sich wieder überall an die wörtliche Übersetzung hält.

Wer dagegen polemisiert, sollte sich fragen, ob er nicht die Möglichkeit des Menschen missachtet, sich auch gegen Gott zu entscheiden. Die Barmherzigkeit Gottes ist zwar immer ein Akt der Liebe, aber diese Liebe drängt sich dem Menschen nicht auf. Sie „kann“ nur von denen empfangen werden, die ihr Herz nicht verhärten."


Abt Maximilian Heim OCist, Heiligenkreuz, Wien, in einem Beitrag über "Die Eucharistie in der Theologie von Joseph Ratzingers, "Die Tagespost" vom 29.12.2012, S. 25



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