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Donnerstag, 20. Dezember 2012

Die Menschwerdung - größter Beweis für die Liebe Gottes

Kirchenväter und Menschwerdung Gottes (5) 

Theodoret von Cyrus (393-460): Von der göttlichen Vorsehung 10

Die Menschwerdung unseres Erlösers ist der größte Beweis der Vorsorge Gottes. Weder Himmel noch Erde, weder Meer noch Luft, weder Sonne noch Mond und Sterne, noch die ganze durch ein bloßes Wort oder vielmehr noch vor dem Worte durch den bloßen Willen hervorgebrachte sichtbare und unsichtbare Schöpfung geben uns einen so starken Beweis von Gottes Güte wie die Tatsache, dass der eingeborene Sohn Gottes selbst, der Gottgleiche, der Abglanz der göttlichen Herrlichkeit, das Ebenbild der göttlichen Natur, der im Anfang bei Gott und selbst Gott war, durch den alles gemacht worden ist: dass dieser, sage ich, Knechtsgestalt annahm, menschenähnlich ward, sich im Äußeren wie ein gewöhnlicher Mensch benahm, auf Erden erschien, mit den Menschen verkehrte und unsere Schwachheiten und Gebrechen auf sich nahm.

Dieses Ereignis erklärt Paulus für den auffallendsten Beweis der Liebe Gottes mit den Worten: "Gott gab uns seine Liebe zu uns dadurch zu erkennen, dass Christus für uns starb zu einer Zeit, da wir noch Sünder waren." (Röm 5,8) Und an einem andern Ort sagt er: "Wenn er seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht alles übrige schenken?" (Röm 8,32) Mit ihm stimmt auch der gottbegeisterte Johannes ein: "So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, vom Untergang errettet werde und das ewige Leben habe." (Joh 3,17)

Er sorgt also nicht auf gewöhnliche Art für die Menschen: er sorgt für sie, weil er sie liebt. Und so sehr liebt er sie, dass er seinen eingeborenen Sohn, der eines Wesens mit ihm ist, den er vor dem Morgenstern gezeugt, den er bei der Weltschöpfung zum Gehilfen nahm, als Arzt und Heiland für sie hingab und sie um seinetwillen an Kindes Statt annahm.


aus "Texte der Kirchenväter" 2; Kösel Verlag München;  AD 1963; S.68/69 (s. Quellen)


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Kirchenväter und Menschwerdung Gottes (1) (2) (3) (4)
(6)

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