"Wir feiern heute das Hochfest Allerheiligen, das uns die Freude darüber auskosten läßt, daß wir zu der großen Familie der Freunde Gottes gehören oder, wie der hl. Paulus schreibt, »Anteil haben am Los der Heiligen, die im Licht sind« (Kol 1,12).
Die Liturgie hält für uns den von Verwunderung erfüllten Ausruf des Apostels Johannes bereit: »Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es!« (1 Joh 3,1).
Ja, heilig werden heißt, voll zu verwirklichen, was wir schon sind, da wir in Christus Jesus zur Würde von Kindern Gottes erhoben wurden (vgl. Eph 1,5; Röm 8,14–17). Mit der Menschwerdung des Sohnes, seinem Tod und seiner Auferstehung hat Gott die Menschheit mit sich versöhnen und sie zur Teilhabe an seinem eigenen Leben öffnen wollen.
Wer an Christus, den Sohn Gottes, glaubt, wird »von oben« von neuem geboren, er ist wie neu gezeugt vom Heiligen Geist (vgl. Joh 3,1–8). Dieses Geheimnis verwirklicht sich im Sakrament der Taufe, durch das die Mutter Kirche die »Heiligen« zur Welt bringt.
Das in der Taufe empfangene neue Leben ist nicht der Verwesung und der Macht des Todes unterworfen. Für den, der in Christus lebt, ist der Tod der Übergang von der irdischen Pilgerschaft zur himmlischen Heimat, wo der Vater alle seine Kinder »aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen« aufnimmt, wie wir heute im Buch der Offenbarung lesen (Offb 7,9)."
Papst Benedikt XVI. anlässlich des Angelus-Gebetes am 01. November 2005
(Hervorhebungen durch Fettdruck von Admin)
Foto: Taufe; privat
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