Freitag, 30. November 2012

Das Wichtigste: Ein lauteres Herz

 
"Nach bald 25 Jahren Priestertum erscheint mir diese Liebe zur Wahrheit, dieses „lautere Herz“, das einfach das Gute, Richtige und Wahre tun will, ohne darauf zu schauen, ob die Konsequenzen daraus Vorteile oder Nachteile bringen, als das wichtigste Element, um mit Gott verbunden zu bleiben. Alles andere wird letztlich nur dann Frucht bringen, wenn es dem lauteren Herzen entspringt."

P. Walthard Zimmer FSSP in der Predigt  zum Abschluss des Generalkapitels der Priesterbruderschaft St. Petrus in Denton am 18.07.2012 (Quelle: kath-info)

Herr, lass mich Dir nahe sein...


"Aus dem Evangelium lernen wir, daß Christus aus dem unmittelbaren Kontakt zum Vater spricht und handelt. Und so soll, entsprechend unserer kreatürlichen Bedingung, auch unser Leben im Glauben und in der Liebe aus der Zwiesprache mit dem lebendigen Gott erwachsen, aus dem ständigen inneren Nahesein bei ihm."

Papst Benedikt XVI. in der Generalaudienz am 28.11.2012


 Zum Tage:

Heiliger Andreas, bitte für uns!

Allen, die heute ihren Namenspatron feiern,
einen herzlichen Glück- und Segenswunsch!




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Donnerstag, 29. November 2012

Klerikale Erfindung



Die Universität, das heißt die Idee der Universität, ist eine europäische, eine christliche, ja - man kann sagen - eine klerikale Erfindung.

William J. Hoye in dem sehr aufschlussreichen Aufsatz: Wurzeln der Wissenschaftsfreiheit an der mittelalterlichen Universität


 Bild: hl. Albertus Magnus ( um 1200-1280); wikimedia

Mittwoch, 28. November 2012

Der Glaube ist gewiss...

... gewisser als jede menschliche Erkenntnis, denn er gründet auf dem Wort Gottes, das nicht lügen kann. Zwar können die geoffenbarten Wahrheiten der menschlichen Vernunft und Erfahrung dunkel erscheinen, aber ,,die Gewißheit durch das göttliche Licht ist größer als die Gewißheit durch das Licht der natürlichen Vernunft" (Thomas v. A., s. th. 2-2,171,5, obj. 3). 

,,Zehntausend Schwierigkeiten machen keinen einzigen Zweifel aus" (J. H. Newman, apol.).

Dienstag, 27. November 2012

"CREDO - ich glaube" - Eine kleine unvollständige Betrachtung über ein vielsagendes Wort

Ich glaube. Das ist – zunächst einmal – weder etwas Positives noch etwas Negatives.

Jeder Mensch glaubt etwas, muss an etwas oder jemandem glauben. Undenkbar, dass er alles noch einmal selbst entdecken und alles neu erfinden könnte oder dass er ohne Vertrauen in das, was andere vor ihm entdeckt haben oder andere ihm versprechen, sein Leben gestalten könnte.

Wie schon angedeutet hat “glauben”, in welcher Form auch immer, mit Vertrauen zu tun. Hier stellen sich nun die Fragen: WEM vertraue ich und WAS glaube ich, damit mein Glaube nicht ins Leere läuft, sondern damit mein Leben – und das der anderen – funktioniert und (s)einen Zweck erfüllt. Dieser Zweck, das werden wir später sehen, ist das Heil, mein eigenes nämlich und das der anderen.

Wenn es niemanden gibt, der “nichts” glaubt, dann gibt es also vieles, an das ich glauben könnte. Und aus Erfahrung weiß ich, dass tatsächlich viele etwas anderes glauben als ich selbst. Ich muss mich für einen Glauben entscheiden. Ich will nur das glauben, was wirklich wahr ist, möglichst nah will ich der Wahrheit kommen denn sie allein erscheint mir wirklich erstrebenswert, wichtig und eine “gute Sache”. Alles andere ergibt sich daraus.

In der (Natur-)Wissenschaft werde ich den Wissenschaftlern, den Fachleuten für dieses Gebiet, vertrauen. Freilich gibt es hier seriöse und weniger ernstzunehmende Leute. Welchen ich vertraue und auf welche ich meine Hoffnung setze, dass ihre Forschungen am ehesten mit der Wahrheit übereinstimmen und deshalb einen wahren Fortschritt bedeuten, das bleibt mir überlassen. Gibt es einen anderen letzten Maßstab als die Wahrheit?

Ich kann mich nicht überall und mit allem auskennen. Ich muss anderen vertrauen. In der Politik glaube ich am ehesten Menschen, die ich für kompetent halte, von denen ich weiß, dass sie ein großes Wissen haben und meinem als richtig erkannten Weltbild am nächsten stehen, da ich glaube, dass sie am besten abschätzen können, welche Lösungen für bestimmte politische Probleme tauglich sind. In jedem anderen Lebensbereich ist es genauso.

In Geschichte, Naturwissenschaften, auch in der Philosophie usw. bin ich an dem interessiert, was wahr ist. Schein, Illusion und Lüge taugen vielleicht für gute Unterhaltung, aber mein Leben richte ich aus nach dem, was ich als wahr erkenne.

Alles hängt also davon ab, WEM ich glaube und WORAN ich glaube. Das “Glauben” allein ist noch keine gute Sache, zu groß ist die Gefahr des Irr- oder Unglaubens (der eben auch eine Art des Glaubens ist, eines unwahren Glaubens, Mythos). Ich könnte Dawkins glauben und daran, dass es Gott “aller Wahrscheinlichkeit nach” nicht gibt oder ich glaube Herrn Lammert und dass die Unterschiede zwischen protestantischem und katholischem Glauben zu gering sind, als dass sie noch immer eine Kirchenspaltung rechtfertigen.

Auch andere, sogar liebe, Menschen mögen mir einen Glauben (mit-)geben wollen, vielleicht schön verpackt als Geschenk, oberflächlich menschenfreundlich und verführerisch mitmenschlich – es wäre, wenn sie ihn nicht selbst von Gott haben, ein menschlicher Glaube, eine Fabelei, eine Illusion nur.

Auch könnte ich mir selbst etwas aussuchen, zurechtstückeln, was ich glauben wollte. Ein zärtlicher, angenehmer Glaube in schönen Bildern, mit freundlichen Worten und schönen Gefühlen. Ein “Glaube”, den ich mir ganz individuell gestalte und der sehr kreativ und betont intellektuell daherkommt. Wenn dieser dem Wort des liebenden und gerechten Gottes,  Seiner Offenbarung an uns Menschen, engegensteht, es wäre vergebliche Liebesmüh und letzlich nur eine Selbsttäuschung. Allein die Wahrheit ist das Maß.

Erst dann, wenn ich den wahren Glauben glaube, erst dann ist Glaube wirklich ein Geschenk: das (Gnaden-) Geschenk Gottes.

Wir kennen das Wort des hl. Apostel Paulus aus dem Brief an Timotheus:
Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden. 2.Tim 4,4
Zurück zum “ich glaube” des apostolischen Glaubensbekenntnisses:
An dieser Stelle im “Credo” bedeutet 'glauben' "nicht 'meinen, dafürhalten, wähnen', sondern hat, wie die Heilige Schrift lehrt, den Sinn einer zweifellosesten Zustimmung, derzufolge die Erkenntnis dem seine Geheimnisse offenbarendem Gott fest und ohne Schwanken zustimmt. Daher glaubt nur der (und dies gehört zur Erklärung dieser Stelle), welcher etwas ohne jeden Zweifel für gewiss und ausgemacht annimmt." (1)


(1) Vgl. Katechismus nach dem Beschlusse des Konzils von Trient, I,2,2


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Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter; er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. 1.Tim 2,4

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Hinweis:
Dieser Beitrag ist Teil eines größeren Projektes einiger Blogger zu dem von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen "Jahr des Glaubens", nämlich einem offenen Gemeinschaftsblog ("Das JA des Glaubens"- Bloggerbekenntnisse). Dieser Blog beschäftigt sich in vielfältigen Ansätzen mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis, im Monat November konkret mit dem ersten Wort: "Credo".


Montag, 26. November 2012

"Wer nicht glaubt, wird verdammt werden!"

Der göttliche Skandal

(...) Durch alle Jahrtausende stehen die Gläubigen - Priester wie Laien - unter dem Königtum Christi, unter seinem Hohepriestertum.

Das Ärgernis, das Jesus Christus für seine Zeit darstellte, geht von ihm über auch auf den jüngsten Kaplan, der sich auf die Kanzel stellt.

Oft sieht er auf den Kirchenbänken neben den Heiligen auch die flauen Sonntagsspießer mit ihren eingefrorenen Herzen, ein paar Dreigroschenmetaphysiker und eitle Allround-Typen, die ihn nur kritisieren wollen.

Er bebt, wenn er an ihr ewiges Leben denkt, das sie verschüttet, zertrampelt, verludert haben und will sie wachrütteln, herausreißen aus ihrer Gleichgültigkeit:
"Wer nicht glaubt, wird verdammt werden!"
Und sie schauen zu ihm auf. Sie empören sich innerlich. Mit Höllenpredigten lassen sie sich in ihrer Gemütsruhe nicht anrempeln - im Zeitalter der Toleranz.

Nach dem Gottesdienst gehen ein paar anderweitig orientierte Brüder auf ihn zu. Sie stellen ihn zur Rede wegen seiner inquisitorischen Ausführungen.

Der Kaplan schlägt die Heilige Schrift auf. Sie ist Gottes Wort. Von der Bergpredigt des hl. Matthäus bis zur Geheimen Offenbarung des hl. Johannes zeigt er ihnen die unwiderruflichen Sätze von der Verdammung derer, die sich gegen Gott stellen.

Und der Kaplan beruft sich auf die Bischöfe, die ihm die Hand aufgelegt haben, damit er dieses heilige Evangelium verkündet.


Manche Grauköpfe, die sich diesen Übereifer anhören, sind mehr als doppelt so alt wie er. Das lassen sie sich von ihm nicht bieten.

Der Diözesanbischof bekommt eine Beschwerde wegen dieses geistlichen Neulings in der Gemeinde mit seinen intoleranten Ansichten.

Doch der Bischof bestätigt die Worte des Kaplans mit der Autorität derer, die ihm die Hand aufgelegt haben.

Und der Pöbel, der die "Schwarzen" möglichst klein sehen möchte, gibt sich nicht zufrieden. Er spürt den Vorgängen nach, die ja schließlich schuld sind an der Anmaßung jenes Kaplans.

Im spanischen Bürgerkrieg wurden solche Bischöfe aus den Gräbern gerissen. Man stellte ihre Skelette höhnisch vor steinerne Stufen und zog sie dort zur "Rechenschaft".

Um jedes Skelett hing die offene Stola, das Zeichen priesterlicher Gewalt. Der Sprache nicht mehr fähig standen sie vor dem Geifer der haßerfüllten Revolutionäre - im Tode noch Zeugen und Bekenner ihres Glaubens.

Auch diese toten Bischöfe sind nicht der Ursprung jener heiligen Intoleranz, mit der sie ihre Botschaft verkündeten. Wenn sie reden könnten, sie würden in heiliger Sicherheit hinweisen auf die ununterbrochene Kette der Bischöfe, die bis zu den ersten Aposteln zurückreicht: bis zu jenen Aposteln, denen Christus selbst die Macht und die Amtsgewalt gegeben hat.

Aber nicht nur in eine dunkle Vergangenheit geht dieser Weg: vom Kaplan, zum Bischof, zu den Aposteln.

Er führt auch in die Zukunft, in den Jüngsten Tag hinein. Dort wird der Pöbel schweigen vor jenem Jesus Christus, der auf Erden wie seine Apostel verfolgt wurde, der aber in der Ewigkeit der Weltenrichter sein wird.

Und dann wird der göttliche Hohepriester jene Worte des Evangeliums sprechen, die in seinem Auftrag verkündet wurden.


Pater Leppich in: Atheistenbrevier; Verlag Butzon u. Bercker Kevelaer; AD 1967; S. 147-149 (s. Quellen)


Weiteres zum Thema: 

In neuer Weise

Zum Wesen des Lebens gehört die Kraft der Erneuerung. Nicht nur etwas zu tun, was noch nicht da war, sondern etwas, was schon da war, in neuer Weise zu ergreifen, so dass es getan wird, als entstünde es jetzt.

Romano Guardini in: Besinnung vor der Feier der heiligen Messe; Matthias-Grünewald-Verlag Mainz AD 1961;  S. 116 (s. Quellen)

Sonntag, 25. November 2012

Der Büffel und das Schwein

Genial sind zuweilen impressionistische Maler, die mit wenigen Pinselstrichen ein originelles Bild entwerfen.

Genial sind auch große Philosophen und Religionsstifter, die in prägnanten Beispielen treffende Wahrheiten aussagen.

So erzählt man, von Mohammed stamme folgende Geschichte:
"Der liebe Gott wollte die Tiere bekehren.
Und es ist ihm bei allen gelungen -
nur beim Büffel nicht und beim Schwein."
Fast könnte man sie belächeln, diese derbe und naive Fabel. Doch sie enthält mehr Weisheit als mancher schöngeistig verbrämte Artikel.

Oder ist es uns nicht klar, warum diese beiden Tiere nicht bekehrt werden konnten?

Der Büffel, von dem Mohammed spricht, ist der Typ des sturen, verrannten, selbstgefälligen Menschen, der seine eigene Ansicht und seine verengten Denkkategorien zum Dogma erhebt. Es ist der bornierte Dickhäuter, der keine höhere Weisheit anerkennt und daher auch nicht für eine Botschaft Gottes offen ist.
- Dieser Büffel ist unter Proletariern zu finden, die aus der Mottenkiste längst überholter Parolen ihre Meinung beziehen.

- Dieser Büffel ist aber auch zu finden unter den oft nur angebrüteten Akademikern, unter Studenten mit krampfhaftem Superindividualismus, die sich als religiöse Selbstversorger fühlen.

Dabei zehren sie vielfach von der eisernen Ration einer guten Mutter (selbst Stalin hat sich von der Mutter noch ein Kreuz auf die Stirn zeichnen lassen). Und das sitzt oft tiefer als aller Religionsersatz, den sie sich aus Yoga-Lehre, Zen-Buddhismus und Goethe-Zitaten zusammenmixen.

Verstehen wir auch den Ungehorsam des Schweins, das im Dreck und Sumpf herumwühlt? Wenn es sich seinen Trieben hingibt, kann es keine Antenne für Gott haben.

Der hl. Paulus sagt von Menschen solcher Art: "Ihr Gott ist der Bauch." Er gibt uns damit einen deutlichen Anschauungsunterricht.

Wie die übrigen Tiere in Mohammeds Fabel bejaht auch der Mensch von Natur aus die Stimme des Gewissens, den Ruf Gottes. Der rücksichtslose Machtmensch und der hemmungslose Triebmensch, wie der Büffel und das Schwein der Fabel, sie entwickeln sich hierzu durch persönliche Schuld.


Pater Johannes Leppich in: Atheistenbrevier; Verlag Butzon u. Bercker Kevelaer; AD 1967 (s. Quellen)
 

Pater Leppich spricht auf der Reeperbahn

Christus, König aller Zeiten



Christus, König aller Zeiten, Christus, Herr auch unserer Zeit!
Christus, König aller Völker, Christus, Herr in Ewigkeit!
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Christus, König aller Zeiten, du hast uns aus Schuld befreit.
Warst Gott gleich, kamst auf die Erde, zum Gehorsam stets bereit.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Durch dein Vorbild, deine Liebe, nahmst du selbst das Kreuz in Kauf.
Du bist nicht im Tod geblieben, stiegst verklärt zum Himmel auf.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Herr, dein Reich ist Reich der Wahrheit. Gnade und Gerechtigkeit,
Reich des Friedens und der Liebe: Gottes Reich in Ewigkeit.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!

Christus König, dir zu dienen, mach in Gnaden uns bereit;
denn dir dienen, heißet herrschen mit dir, Herr der Herrlichkeit.
Deinem Königtum wir dienen, deinem Reich sind wir geweiht:
Christus Sieger, Christus Herrscher, Christus König aller Zeit!


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Samstag, 24. November 2012

Gott respektiert jede Entscheidung des Menschen

Der freie Wille, der den Menschen aus der ganzen Schöpfung heraushebt, kann (...) allein darüber befinden, ob er, der Mensch, sich für oder gegen Gott entscheidet, ob er Gott lieben und ihm dienen will oder nicht.

Der freie Wille des Menschen, das einzige, was er tatsächlich besitzt und sein eigen nennen kann, ist es auch, der zur wahren Verherrlichung Gottes führen kann; denn alles andere wird ja dem Menschen in jedem Augenblick von Gott geschenkt, um darüber verfügen zu können.

Der freie Wille bleibt daher auch immer das Maß und die Grenze in der Beziehung zu Gott, auch wenn der Mensch noch so fortgeschritten wäre im geistlichen Leben und er schon ganz Liebe geworden wäre, so bleibt er doch bis an sein Ende fähig, ein Nein zu Gott zu sagen. Und der Herr respektiert dieses Nein, selbst wenn es um die Erlösung des Menschen geht. Gottes Verehrung kann eben nicht durch Marionetten geschehen, es bedarf dazu sich frei entscheidender Wesen.


Johannes Boldt OCD in: Begegnung mit Johannes vom Kreuz; Johannes Verlag Leutesdorf AD 1981; S. 20 (s. Quellen)

Bild: Johannes vom Kreuz; wikipedia commons

Die Suche nach der Wahrheit

Seit Kurzem gibt es eine neue wissenschaftliche Zeitschrift für Philosophie und Theologie:


Wissenschaftliche Zeitschrift für Philosophie und Theologie
ISSN: 2195-173X  http://aemaet.de


Aus der Info-Mail:

Die Gründung dieser Open-Access-Fachzeitschrift ist eine Initiative zur Förderung der Philosophie und der christlichen Theologie in ihrer jeweils genuinen Aufgabe. AEMAET möchte also einen kleinen Beitrag zur größeren Liebe der Weisheit und der Wahrheitsfindung leisten. »AEMAET« ist ein hebräisches Wort und kann mit »Festigkeit«, »Treue« und »Wahrheit« übersetzt werden.
AEMAET garantiert dem Leser den freien Zugriff auf alle Beiträge. Vom Autor werden keine Gebühren für die Publikation seiner Aufsätze verlangt. Jeder kann online eigene Beiträge einreichen.

AEMAET veröffentlicht Artikel und Rezensionen aus den Themengebieten der Philosophie und der Theologie. Hierdurch soll die interdisziplinäre Kommunikation im Sinne des »fides quærens intellectum« gefördert werden. Aktuell ist der erste Band erschienen hierin schreibt u. a. Prof. Dr.  Seifert über „Diktatur des Relativismus“ und dessen Widersprüchlichkeit.


Für die Herausgabe zeichnet  Raphael E. Bexten

Freitag, 23. November 2012

Sauerbier und Höllenfeuer


"...warum droht Jesus mit ewigem Höllenfeuer, wenn sich einer verführen lässt zum Unrecht? Gibt es nicht Vergebung?
Tatsächlich bietet die Kirche diese seit zweitausend Jahren an wie Sauerbier. Es käme nur darauf an, die Vergebung sich schenken lassen zu wollen. Darin liegt das Problem: Die meisten halten das für überflüssig."


Klaus Berger (Theologe und Neutestamentler) in "Der Maßstab Jesu ist hart, aber göttlich"; Sonntagslesung (u.a. Mk 9,42–48) vom 26.09.2012 in "Die Tagespost"

Donnerstag, 22. November 2012

Der Glaube ist der Maßstab für das, was gut ist

"Wissenschaft erweitert die Vernunft, hilft uns, die Welt zu erkennen, zu verstehen. Aber der Glaube gibt uns die Maßstäbe der Menschlichkeit, des Menschseins, die Maßstäbe dafür, was dem Menschen gut ist und was in sich gut ist und so die Pathologien der Wissenschaft überwindet, die ihrerseits die Pathologien der Religion überwinden kann. Beide gehören zusammen als gemeinsamer Weg zum Licht Gottes, das er uns in der Offenbarung aufgetan hat."

Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 21.11.2012


Mittwoch, 21. November 2012

Bedenkenswert...



„Armer Christ" sprach einst ein Atheist,
„wie du doch betrogen bist,
wenn der Himmel eine Fabel ist."
"Atheist", so sprach der Christ,
„wie erst du betrogen bist,
wenn die Hölle keine Fabel ist.“

Friedrich Rückert (1788-1866)


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Damit es nicht zu Missverständnissen kommt:

Dass die Hölle keine Fabel ist, sondern ein "Nebenaspekt" des christlichen Glaubens und der Gerechtigkeit Gottes, den zu Verschweigen aber nicht ganz ehrlich (oder feige) wäre, steht außer Frage. Sie bildet aber nicht den Kern der christlichen Botschaft. Dieser ist vielmehr die Erlösung der Menschheit und jedes einzelnen Menschen von Sünde und Tod, die Berufung zu ewiger Glückseligkeit, Frieden und Liebe in der Gegenwart und Anschauung Gottes. Dazu ruft uns Gott zur Umkehr von allem Bösen, und zur Hinwendung zu Ihm als unserem Schöpfer und Vater, der uns als seine Kinder liebt. Einzig, er wartet auf unser "Ja" zum Glauben an Ihn. (Vgl. KKK 1033ff)

Papsttreuer hat dazu einen Post geschrieben: bitte HIER klicken!


Buchempfehlung dazu:

von Klaus Einsle LC



Weiteres zum Thema:

Josef Bordat:

Herbstbild

Was sagt der Herbst der Ros' ins Ohr,
Daß sie die Munterkeit verlor?

Er mahnt sie an die Nichtigkeit
Der Treue, die der Lenz ihr schwor.

Sie reißt entzwei den Schleier, den
Sie nahm, als er zur Braut sie kor;

Und wie sie bleich vom Throne sinkt,
Erseufzt der Nachtigallen Chor.

Wer brach entzwei das Lilienschwert?
So blank geschliffen war's zuvor.

Die Tulp' entfloh so eilig, daß
Den Turban sie am Weg verlor.

Beschämt senkt der Jasmin sein Haupt,
Weil ihm der Ost die Locken schor.

Es streut der Wind mit voller Hand
Von Bäumen Blättergold empor.

Das dürre Laub schwirrt durch die Luft
Wie Fledermäus' aus Gräbertor.

Das Totenlied der Schöpfung spielt
Der Herbstwind auf geknicktem Rohr.

Die finstre Tanne trägt den Schnee
Wie weißen Bund ums Haupt ein Mohr.

Der Berg nahm weißen Hermelin,
Weil ihm die nackte Schulter fror.

O sieh des Jahrs Verwüstung an
und hole frischen Wein hervor!

Die Sonne sandt' uns, eh sie wich,
Den jungen Most ins Haus zuvor,

Daß er uns leucht' an ihrer Statt,
Wann ihre Kraft dämpft Wolkenflor.

Sieh, wie des Wintergreises Grimm
Des Frühlingskindes Hauch beschwor.

Er weckt im Bechertönen ein'
Verzaubert' Nachtigallenchor,

Und trunkne Blicke sich ergehn
Auf schöner Wangen Rosenflor.

Du trink', und seufz' im Winter nicht;
Denn auch im Frühling seufzt ein Tor.



Friedrich Rückert (1788-1866)

Dienstag, 20. November 2012

Ziel der Evangelisation: die Begegnung mit dem lebendigen Christus

Botschaft zum Weltjugendtag 2013:
„Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ (Mt 28, 19)

"Liebe Freunde, vergesst niemals, dass der erste Akt der Liebe Eurem Nächsten gegenüber darin besteht, den Ursprung unserer Hoffnung mitzuteilen: Wer nicht Gott gibt, gibt zu wenig! Jesus trägt seinen Aposteln auf: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,19–20). Die Mittel, über die wir verfügen, um „Jünger zu machen“, sind vor allem die Taufe und die Katechese. Das heißt, dass wir die Menschen, die wir evangelisieren, zur Begegnung mit dem lebendigen Christus führen müssen, vor allem in Seinem Wort und in den Sakramenten: So werden sie an Ihn glauben, Gott erkennen und von Seiner Gnade leben können."

Papst Benedikt XVI.in der Botschaft zum 28. WJT, datiert vom 18.10.2012, veröffentlicht am 16.11.2012
Quelle: "Die Tagespost", Übersetzung aus dem Italienischen von Claudia Reimüller




Bewahrung der Eucharistie vor Subjektivismen

Die Feier der Eucharistie ist nicht etwas von Menschen Gemachtes, sondern von Christus Vorgegebenes und Angeordnetes. So sehr in ihren Riten und Gebeten die gläubige Frömmigkeit der  Christen in  nun bald zwei Jahrtausenden ihren Niederschlag gefunden hat, so sehr ist die heilige Messe in ihrem Kern unserem Zugriff entzogen.

Sie ist organisch gewachsen und hat sich gewiss in den verschiedenen Kulturbereichen und Völkern zu verschiedenen Formen entwickelt, wie etwa in der römischen und in der griechischen Liturgie.

Aber der Kern ist die Feier des Todes und der Auferstehung unseres Herrn. Das Thema der heiligen Messe wird nicht von uns geschaffen, sondern ist uns unantastbar und unveränderlich vorgegeben.

In der heiligen Messe findet zugleich das gemeinsame Glauben und Beten der Kirche ihren Ausdruck. Auch darum sind alle die heilige Eucharistie Feiernden an jene Form gebunden, die für die ganze Kirche festgelegt ist. 

Die Gestaltung des heiligen Messopfers kann nicht dem Erfindungsreichtum einzelner oder einer Gruppe anheimgegeben werden. Nur indem wir alle uns an die gegebene liturgische Form halten, wird sie vor jedem Subjektivismus bewahrt und die feiernde Gemeinde vor solchen Subjektivismen geschützt.

Bischof Franz Hengsbach (Essen) in "Opfer - Gesetz des Lebens"; Verlag Wort und Werk, Nettetal AD 1984; S. 62 (s. Quellen)


Montag, 19. November 2012

In Gedanken bei Gott



Der ganze Tag soll zu Gott aufstreben. Der erste Gedanke soll ihm gehören. Es ist nicht schwer. Wenn man abends sagt: "Morgen ist mein erster Gedanke bei Gott", dann geschieht es.

Romano Guardini in "Briefe über Selbstbildung"


Bild: Kreuzigung Jesu; russische Ikone von Dionisius (1440–1502)

Sonntag, 18. November 2012

Gegen die Diskriminierung von Christen in der Politik

Aufruf des Forums Deutscher Katholiken (FDK)

Atheisten-, Homosexuellen- und Abtreibungslobby haben zum Sturm auf den bekennenden Christen Dr. Tonio Borg von der Insel Malta geblasen, der sich um das Amt des EU-Kommissars für Gesundheit bewirbt. Borg, der persönlich christliche Werte und Positionen vertritt, soll als Christ verhindert werden und sieht sich seit längerer Zeit einer unglaublichen Hetzkampagne durch die oben genannten Gruppierungen ausgesetzt. In seiner Anhörung vor den zuständigen Ausschüssen des EU-Parlamentes hielt er souverän den Anwürfen stand. 

Dieses ganze Vorgehen erinnert in fataler Weise an die Behandlung des bekennenden Katholiken Rocco Buttiglione, den dieselben Gruppierungen mit ähnlichen haltlosen Vorwürfen 2004 als EU-Kommissar verhindert hatten. 

Dieses darf sich nicht wiederholen!

Hier wird äußerste Intoleranz im Namen der Toleranz ausgeübt und die Gewissens- und Meinungsfreiheit, in der EU-Charta garantiert, mit Füßen getreten von den Gruppen, die Jahrzehnte lang laut Toleranz und Freiheit der Meinung eingefordert hatten. 

Die Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit führt in den Gesinnungsterror und letztlich zum Ende der Demokratie, wenn einer politischen Richtung erlaubt wird, ihre Meinung allen anderen aufzuzwingen. 

Gerade Christen sehen sich in den letzten Jahren diesem Meinungsterror zunehmend ausgesetzt. 

Das Forum Deutscher Katholiken ruft alle Christen und Menschen guten Willens auf, sich an die Abgeordneten des Europaparlaments zu wenden und sie höflich dazu aufzufordern, am Mittwoch den 21.11.12 für Dr. Tonio Borg aus Malta als Gesundheitskommissar zu stimmen, weil er erstens sehr kompetent ist und zweitens seine persönlichen Ansichten legitim sind und nicht mit seiner Arbeit vermischt werden dürfen. 

Mails an die Fraktionen des Europaparlaments über www.europarl.europa.eu

Prof. Dr. Hubert Gindert, Vorsitzender des Forums Deutscher Katholiken

(Quelle)


EU in Deutschland: Die Ansprechpartner: HIER
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Harms und Cohn-Bendit: "Für einen Kommissar eindeutig zu wenig"

Zum Ergebnis der Anhörung des designierten Kommissars für Gesundheit und Verbraucherschutz erklärten Rebecca Harms und Dany Cohn-Bendit, Ko-Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europäischen Parlament: "Tonio Borg hat eine akzeptable Kenntnis der meisten Dossiers in seinen zukünftigen Arbeitsbereichen bewiesen. Wir Grüne haben jedoch Zweifel an seiner persönlichen Unabhängigkeit und weltanschaulichen Neutralität, die durch die Anhörung nicht zerstreut werden konnten. Daher werden wir Tonio Borgs Ernennung zum EU-Kommissar ablehnen."  (Quelle)

(Zur Person Dany (Daniel) Cohn-Bendit siehe auch HIER. Es handelt sich um einen öffentlich bekennenden Pädophilen.)


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Update: 
21. November 2012:
Tonio Borg als Gesundheitskommissar bestätigt


Und er wird König sein...

Samstag, 17. November 2012

Das Handeln kann niemals Quelle der Wahrheit sein

"Im dritten programmatischen Artikel von Rainer Bucher, Pastoraltheologe in Graz, wird behauptet, dass bereits die Aussage, dass es sich beim Konzil „bloß“ um ein „Pastoralkonzil“ gehandelt habe, eine „Leugnung“ des Konzils darstellt. Seine pastorale Ausrichtung sei doch gerade der entscheidende Methodenwechsel.

Durch die „innere Durchdringung von Dogmatik und Pastoral“ sei ein neues Verhältnis von Leben und Lehre entstanden: Es könne keine Theologie mehr unabhängig von der Lebenspraxis geben. Darin bestehe der „zentrale Fortschritt des ganzen Konzils. Dies werde auch durch den Titel „Pastoralkonstitution“ unterstrichen, sind doch Konstitutionen „im Sprachgebrauch des modernen Staatsrechts verfassungsgebende Texte.“

Was einst mit den Begriffen „Orthodoxie“ gegen „Orthopraxie“ ausgefochten wurde, wird hier wieder aufgewärmt. Wenn sich die Pastoral ihre eigene Lehre schafft, wird dies mit der völligen Preisgabe des definierten Glaubens enden. Das Christentum würde zur reinen Lebenspraxis herunternivelliert. Das Handeln kann aber niemals Quelle der Wahrheit sein."


Michael Karger in einer kritischen Würdigung des Sonderhefts "Konzil im Konflikt" der Herder Korrespondenz (Spezial) 2/2012, Die Tagespost Nr. 137, 15. November 2012


Weiteres zum Thema:

„Auferstehungsfeiern“

Mancher Katholik erlebt Erstaunliches, wenn er eine kirchliche Trauerfeier besucht. Erwartete er eine Totenmesse mit ernstgestimmten Gesängen, zelebriert in schwarzer Farbe, so überraschen ihn nun weiße Gewänder und Alleluja-Rufe. Ob er in den falschen Gottesdienst geraten ist? Nein. Anstelle einer Totenmesse wird hier eben eine „Auferstehungsfeier“ gehalten!

Diese gehört zu den jüngeren Ergebnissen liturgisch-pastoraler Produktion. Mit Windeseile hat sie sich ausgebreitet und dabei viele Überbleibsel des traditionellen Totenkultes verdrängt. Dass es sich dabei nicht nur um neue Schläuche für den alten Wein, sondern auch um einen ganz anderen Inhalt handelt, offenbart sich bei näherer Beschäftigung. Man nehme z.B. zur Kenntnis, was in der Handreichung einer Schweizer Durchschnittspfarrei zu lesen ist: 

„Die Praxis zeigt, dass die Trauerfamilien in der Regel den Schwerpunkt der Abdankungsfeier auf den irdischen Tod oder die himmlische Auferstehung legen. Die erstgenannten Trauergottesdienste sind geprägt von der Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen. Die zweitgenannte Auferstehungsfeier durchzieht der frohmachende Gedanke über die Auferstehung des Verstorbenen im Reich Gottes, die uns Jesus zugesagt hat. In letzter Zeit ist festzustellen, dass die Variante der Auferstehungsfeier den Anliegen der Trauerfamilien mehr entspricht als ein klassischer Trauergottesdienst. Der Gedanke, den Tod als Auferstehung ins Ewige Leben zu feiern, nimmt den christlichen Glauben sehr ernst.“ 

Auffällig ist hierbei, dass es nach Meinung der Verfasser des Textes entweder um den irdischen Tod eines Menschen und, damit verbunden, um den Verlustschmerz der Hinterbliebenen oder um die Freude über die Auferstehung des Verstorbenen geht. Wen wundert es, wenn die Trauerfamilie unter solchen Voraussetzungen die zweite Variante wählt? Es feiert sich nun einmal besser im Blick auf die Himmelsfreuden eines geschätzten Menschen als im Gedanken an den eigenen Schmerz!

Merkwürdig allerdings, dass die Perspektive, in der die katholische Kirche bisher den Tod eines Menschen gesehen hat, gar nicht zur Wahl steht, sondern gänzlich ausgeblendet wird. Diese Perspektive, ausgeprägt in der traditionellen Totenliturgie, entspricht dem christlichen Realismus. Sie richtet ihr Hauptaugenmerk nicht auf die Trauer, die Verwandte und Freunde des Verstorbenen erfüllt, und auch nicht auf dessen Auferstehung, so als hätte sie sich bereits ereignet (denn darüber besitzen wir weder Erfahrungswissen noch Glaubensgewissheit). Vielmehr wendet sich die genuin katholische Sichtweise der Lage des aus der Welt geschiedenen Menschen zu, so wie sie entsprechend der göttlichen Offenbarung ist. 

Und wie ist diese Lage? Hoffnungsvoll in dem Maße, als der Verstorbene ein Leben im wahren Glauben und in der Liebe geführt hat – und ernst, insofern er das nicht tat. Das klingt einfach, beinahe zu einfach. Aber es ist doch weitaus anspruchsvoller und glaubwürdiger als jene schlechte Vereinfachung, die meint, hinwegsehen zu dürfen über die klare Schriftlehre von Gericht und möglicher Verwerfung, über die Tatsache, dass nichts Unreines zu Gott eingehen kann (Apk 21,27), und über die Notwendigkeit einer jenseitigen Läuterung für viele.

In der Auferstehungsfeier geht man ohne weiteres von der Beseligung des Verstorbenen, ja offensichtlich aller Verstorbenen aus. Oder sollte es etwa vorkommen, dass man im Falle eines abständigen Christen, eines Menschen, der objektiv in schwerer Sünde lebte, die „frohmachende“ Variante verweigert und anstelle des Alleluja dann doch wieder das düstere Dies irae anstimmt? Wohl kaum.

Im Alten Testament wird Judas der Makkabäer dafür gerühmt, dass er zur Entsühnung der Gefallenen seines Heeres Opfer darbringen ließ: „Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung. Hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es nämlich überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten. (...) Ein heiliger und frommer Gedanke ist es daher, die Toten zu entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden.“ (2 Makk 12,43ff.).

Ebenso zeugt es vom Glauben an die Auferstehung, wenn die Kirche für die Verstorbenen das heilige Messopfer darbringt. Aber es ist dies ein Auferstehungsglaube, der den Eintritt in die unermessliche Glorie des Himmels nicht als Barmherzigkeits-Automatismus betrachtet, sondern zugleich auch die untrügliche Gerechtigkeit des Richters bedenkt.

Das sühnende, erlösende Opfer Jesu Christi durch eine Art Heiligsprechungsfeier zu ersetzen, bedeutet letztlich, der Seele des lieben Verstorbenen die größte Wohltat vorzuenthalten. Daher ist und bleibt die ernste Totenmesse schlussendlich auch für die Hinterbliebenen so viel tröstlicher als die Feier einer Hoffnung, die sich bei genauerem Hinsehen oft als vermessene Illusion entpuppt.


P. Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad 


Hinweise:
- mit freundlicher Genehmigung des Verfassers
- der Beitrag erschien bereits im Schweizerischen Katholischen Sonntagsblatt (SKS) 



Foto: FSSP

Freitag, 16. November 2012

Hilferuf der Gläubigen

Fortsetzung von HIER

Dietrich von Hildebrand in "Der verwüstete Weinberg", S. 18/19

"Ganz besonders empörend aber ist es, wenn gewisse Bischöfe, die diese Lethargie gegenüber den Häretikern an den Tag legen, gegen die Gläubigen, die für Orthodoxie kämpfen, die das tun, was sie selbst tun sollten, eine rigorose autoritative Haltung einnehmen.

So konnte ich einen Brief von hoher Stelle lesen, der an eine Gruppe, die heroisch für den wahren Glauben, für die reine wahre Lehre der Kirche und für das Papsttum gegen die Häretiker eintritt, die also die „Feigheit" der Guten, von der Don Bosco spricht, überwunden hat und die größte Freude für die Bischöfe sein müsste - gerichtet war. Darin hieß es: als gute Katholiken haben Sie keine andere Aufgabe, als sich gehorsam an alle Verfügungen Ihres Bischofs zu halten.

Diese Auffassung des „guten" Katholiken ist besonders überraschend in einer Zeit, in der fortwährend die Mündigkeit des modernen Laien betont wird. Sie ist aber auch völlig falsch, weil das, was für Zeiten passt, in denen keine Häresien in der Kirche vorkommen, ohne sofort von Rom verurteilt zu werden - nicht zutrifft und gewissenlos wäre in einer Zeit, in der die Häresien unverurteilt ihr Unwesen in der Kirche treiben - und auch Bischöfe von ihnen angekränkelt sind, ohne abgesetzt zu werden.

Sollten etwa in der Zeit des Arianismus, in der die Mehrzahl der Bischöfe Arianer waren, die Gläubigen, statt gegen diese Häresie anzukämpfen, sich darauf beschränken, brav und gehorsam den Verfügungen dieser Bischöfe zu folgen? Ist nicht die Treue zur wahren Lehre der Kirche der Ergebenheit gegenüber dem Bischof übergeordnet? Ist es nicht gerade kraft des Gehorsams gegenüber den vom kirchlichen Lehramt empfangenen Glaubensinhalten, dass die wahren Gläubigen sich zur Wehr setzen?

Erwartet man von dem Gläubigen, er brauche sich nicht darum zu kümmern, wenn Dinge in Predigten verkündet werden, die mit der Lehre der Kirche völlig unverträglich sind - wenn Theologen in ihrer Lehrtätigkeit belassen werden, die behaupten: die Kirche müsse den Pluralismus akzeptieren, es gebe kein Fortleben nach dem Tode, oder die leugnen, dass Promiskuität eine Sünde sei, ja sogar die offen zur Schau getragene Immoralität dulden - wobei sie ein klägliches Maß von Unverständnis für die urchristliche Tugend der Reinheit an den Tag legen?

Das Geschwätz der Häretiker - Priester und Laien - wird toleriert, die Vergiftung der Gläubigen schweigend hingenommen - aber den treuen Gläubigen, die für Orthodoxie eintreten (die doch die Herzensfreude der Bischöfe sein sollten, ihr Trost, ihre Stärkung für die Überwindung ihrer eigenen Lethargie) will man den Mund schließen, sie werden als Ruhestörer empfunden, ja wenn sie sich in ihrem Eifer zu Taktlosigkeiten oder Übertreibungen hinreißen lassen - so werden sie sogar suspendiert.

Dies zeigt auch deutlich die Feigheit, die hinter dem Nichtgebrauch der Autorität steckt. Die Orthodoxen sind nicht zu fürchten. Sie verfügen nicht über die Massenmedien, die Presse, sie sind nicht Vertreter der öffentlichen Meinung. Und wegen ihrer Ergebenheit gegenüber den kirchlichen Autoritäten werden die Kämpfer für Orthodoxie nie so aggressiv werden, wie die sogenannten Progressisten. Wenn man sie maßregelt, riskiert man nicht, von der liberalen Presse angegriffen und als reaktionär verschrien zu werden..."

(s. Quellen)

Die Zeichen der Zeit erkennen - Lethargie der Glaubenswächter


"Eine der erschreckendsten Krankheiten, die heute in der Kirche weit verbreitet sind, ist die Lethargie der Wächter des Glaubens in der Kirche.

Ich denke hier nicht an jene Bischöfe, die Mitglieder der „Fünften Kolonne" sind, die die Kirche von innen her zerstören oder in etwas ganz anderes umwandeln wollen, was der Zerstörung der wahren Kirche gleichkommt.

Ich denke an die viel zahlreicheren Bischöfe, die keinerlei solche Intentionen haben, die aber, wenn es sich um das Einschreiten gegen häretische Theologen oder Pfarrer handelt oder gegen eine blasphemische Verunstaltung des Kultes - keinerlei Gebrauch von ihrer Autorität machen.

Sie schließen entweder die Augen und versuchen durch eine Vogelstrauß-Politik die schweren Missstände zu ignorieren sowie den Appell, der an ihre Pflicht einzugreifen ergeht.

Oder aber sie fürchten, von der Presse oder den Massenmedien angegriffen und als reaktionär, engherzig, mittelalterlich verschrien zu werden. Sie fürchten die Menschen mehr als Gott. Von ihnen gilt das Wort des heiligen Don Bosco: „Die Macht der Bösen lebt von der Feigheit der Guten".

Gewiss, die Lethargie der Inhaber einer autoritativen Stellung ist eine auch außerhalb der Kirche weit verbreitete Zeitkrankheit. Man findet sie bei den Eltern, bei Präsidenten von Universitäten, Colleges und unzähligen anderen Organisationen, bei Richtern, Staatsoberhäuptern u. a.

Aber dass diese Krankheit auch in die Kirche eingedrungen ist, ist eines jener furchtbaren Symptome dafür, dass der Kampf gegen den Geist der Welt unter dem Schlagwort des „aggiornamento" durch ein Mitschwimmen mit dem Zeitgeist ersetzt worden ist.

Man muss an den Mietling denken, der seine Herde den Wölfen überlässt – wenn man an die Lethargie so vieler Bischöfe und Ordensoberen denkt, die selbst noch orthodox (1) sind, aber nicht den Mut haben, gegen die flagrantesten Häresien und Missbräuche aller Art in ihren Diözesen oder in ihrem Orden einzuschreiten."


(1) Wir verstehen unter orthodox den Glauben an die unverfälschte offizielle Lehre der Heiligen Kirche, die die vom Heiligen Geist beschützte authentische geoffenbarte Wahrheit darstellt. In keiner Weise meint der Ausdruck orthodox die Zugehörigkeit zur schismatischen östlichen Kirche.

aus: Dietrich von Hildebrand, Der verwüstete Weinberg; AD 1973; S. 17f (s. Quellen)


Fortsetzung HIER



Donnerstag, 15. November 2012

Wege zur Erkenntnis Gottes - Generalaudienz vom 14.11.2012

Bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 14. November 2012  erläuterte Papst Benedikt XVI., auf welchen Wegen die Menschen zur Erkenntnis Gottes kommen können. Hier der Wortlaut: 


Liebe Brüder und Schwestern!

In der heutigen Katechese möchte ich kurz drei Wege skizzieren, die uns Möglichkeiten zeigen, wie wir Gott, der die Wahrheit ist, erkennen können: es gibt den Weg über die Welt, über den Menschen und über den Glauben.

Der heilige Augustinus läßt uns in einer Predigt (241, 2) die vielfältige Schönheit der Welt betrachten. Er fragt die Dinge: Was seid ihr? Und sie alle sagen: Schau mich nur an. Ich bin schön, aber nicht aus mir. Es gibt den, der mich geschaffen hat. Und erst wenn du auf ihn hinschaust, hast du die Wirklichkeit ergriffen.

Ebenso sagt der Bischof von Hippo ein bedeutendes Wort über uns Menschen, nämlich: Wenn du die Wahrheit finden willst, mußt du nicht nach auswärts gehen, sondern in dich selbst hineingehen, denn in dir ist die Wahrheit. Gott selbst ist dir innerlicher, als du selbst für dich es bist (vgl. Bekenntnisse III, 6, 11).

Und endlich fragt der Mensch nach dem Dasein Gottes, „mit seiner Offenheit für die Wahrheit und Schönheit, mit seinem Sinn für das sittlich Gute, mit seiner Freiheit und der Stimme seines Gewissens, mit seinem Verlangen nach Unendlichkeit und Glück“ (Katechismus der Katholischen Kirche 33).

Viele Wege führen so zu Gott. Ein wichtiger Weg zur Erkenntnis ist schließlich der Glaube. Er ist nicht ein System von Werten und Meinungen; er ist letzten Endes Begegnung mit Gott, eine Begegnung, die unser Denken und Leben umwandelt und uns die Kraft der Liebe schenkt.

Mit Freude grüße ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher. Gott ist keine Illusion, sondern höchste Wahrheit und Antwort auf die Suche unserer Vernunft und unseres Herzens. Der Herr selbst kommt uns bei unserem Suchen entgegen. Öffnen wir uns seiner Wahrheit und seiner Liebe. Maria, die Mutter der Glaubenden, möge uns dabei begleiten! Danke. (Quelle)


Foto: wikipedia

Kirchliche Verkündigung

Ausdrücklich erklärt das Konzil: "Niemals sollen sie (Anm.: die Priester) ihre eigene Weisheit vortragen, sondern Gottes Wort lehren und alles stets zur Umkehr und zur Heiligkeit bewegen." (1)

Gerade heute müssen wir dies sehr ernst nehmen und uns in der Vorbereitung der Predigt und Katechese immer wieder fragen: ist es wirklich Gottes Wort das ich verkünde, oder ist es menschliche Weisheit, die aber vor Gott nur Torheit ist (1 Kor 1,20). 

Aber wo ist das Kriterium, daß ich Gottes Wort rein und lauter verkünde? Das Kriterium ist die Kirche, die mir das Wort Gottes verdeutlicht. Die Menschen von heute, auch wenn sie nicht theologisch gebildet sind, haben ein feines Gespür dafür, ob ich Gott verkünde oder ob ich mich selbst verkünde, und wer heute meint, alles mit Soziologie erledigen zu können, muss sich sagen lassen: das machen die anderen viel besser.

Die Handauflegung bedeutet somit: Hinausgehen und das Wort Gottes verkünden, gelegen oder ungelegen, jenes Wort, "das wirksam ist und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, das Richter ist über Gedanken und Regungen unseres Herzens" (vgl. Hebr 4,12).



Bischof Dr. Rudolf Graber in der Ansprache bei der Priesterweihe im Regensburger Dom am 28. Juni 1975; in: Rudolf Graber - Froher Glaube; Predigten, Ansprachen, Vorträge; Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1976 (s. Quellen)


Foto: Kanzel im "Allgäuer Dom" in Lindenberg/Allgäu; privat

Mittwoch, 14. November 2012

Sanguis martyrum 3

Herzliche Empfehlung zur Lektüre eines weiteren Beitrags von Olaf Tannenberg über unsere fast vergessenen verfolgten Glaubensbrüder und -schwestern:

Sanguis martyrum 3: Christen in Nordkorea

Weitere Beiträge der Serie:

    Weitere Infos und Hilfsmöglichkeiten zum Thema verfolgte Christen:

    +     +     +

    Umwandlung



    „Hienieden heißt leben sich wandeln,
    und vollkommen sein heißt
    sich oft gewandelt haben.“ 


    J. H. Newman (1845) in: "Über die Entwicklung der Glaubenslehre", Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1969, S. 41



    Foto: privat

    Dienstag, 13. November 2012

    Mythos Scientismus

    Der Apostel Paulus nennt den Glauben ein "rationabile obsequium" einen "vernünftigen Gehorsam". Es gab in der frühen Neuzeit das Problem, dass es so schien, als ob die Vernunft, die aufgeklärte Vernunft, den Glauben unmöglich mache.

    Heute ist die Situation ähnlich, nur umgekehrt: Der Scientismus, die Wissenschaftsgläubigkeit der Gegenwart, führt eigentümlicherweise dazu, dass der Vernunft nicht mehr getraut wird, d. h. so etwas wie Wahrheit soll es nicht geben; das letzte Wort soll der Relativismus sein: die Vernunft ist eigentlich ohnmächtig, die Wahrheit zu erkennen.

    Jetzt sind es die Gläubigen, die paradoxerweise die Fähigkeit der Vernunft verteidigen. Wenn Sie heute jemanden finden, der mit Nachdruck die Wahrheitsfähigkeit der Vernunft behauptet, können Sie beinahe schon annehmen, dass es ein Katholik ist.

    Da wo Gott geleugnet wird, bricht am Ende auch die Vernunft zusammen. Wer das am deutlichsten gesehen und ausgesprochen hat im 19. Jahrhundert war Friedrich Nietzsche. Friedrich Nietzsche schreibt einmal, "dass auch wir Aufklärer, wir freien Geister des 19. Jahrhunderts, noch unser Feuer nehmen aus dem Brand, den der Christenglaube entzündet hat - der auch der Glaube Platons war - dass Gott die Wahrheit, dass die Wahrheit göttlich ist".

    Und dann sagt Nietzsche: Wenn dieser Glaube an die Göttlichkeit der Wahrheit schwindet, dann zerstört sich die Aufklärung selbst - denn die Aufklärung war angetreten mit dem Pathos der Wahrheit. Sie will die Menschen aufklären darüber, wie es in Wirklichkeit ist.

    Nietzsche sagt: Und wenn es dann Gott nicht gibt, gibt es keine Wahrheit, sondern es gibt nur die individuellen Perspektiven jedes einzelnen Menschen ohne Wahrheitsanspruch - und das bedeutet die Selbstzerstörung der Aufklärung.

    Dann gibt es auch keine Aufklärung mehr, sondern an die Stelle tritt dann ein Zeitalter neuer Mythen, eine Abdankung des Denkens, ein Zusammenbruch des Denkens - weil: entweder ist das Universum und ist der Mensch ein Wesen, hinter dem eine Absicht steht oder es ist alles ein Zufallsprodukt. Dann ist aber auch unser Denken ein Zufallsprodukt und hat mit Wahrheit garnichts zu tun.

    Der Philosoph Robert Spaemann im Gespräch mit Radio Vatikan
    (Das ganze Interview kann man HIER nachhören und HIER nachlesen.)

    +      +      +


    Das Dasein eines Schöpfers zu leugnen, ist größerer Unsinn als der finsterste Aberglaube.

    Gottfried Keller

    Lesenswert



    Es gibt heute zu viele Menschen, die schon zu wissen glauben,
    und zu wenige, die noch zu glauben wissen.



    Herzliche Empfehlung zweier Beiträge des
    Gemeinschaftsblogs der Blogoezese

    und

    Wobei ich ausdrücklich erwähnen möchte, dass auch die anderen Beiträge dort sehr lesenswert sind, z. B. der von Gertie de Sasso (Das hörende Herz) "Gerties Staunen" oder der von Nicole: "Vorsätze" ...




    Montag, 12. November 2012

    Orthopraxie vs. Orthodoxie - Erste Hilfe...

    Folgenden Kommentar fand ich zu schön für ein Schattenreich-Dasein in den Tiefen einer Combox:

    Gegen die perfide andauernde Ausspielerei von Orthopraxie und Orthodoxie hilft am besten die Ohropaxie! 
    L. A.





    Orthopraxie oder Orthodoxie?

    In letzter Zeit hört man zunehmend Stimmen, die die Orthodoxie, die "rechte (authentische) Lehre" gegen die Orthopraxie, das "richtige Handeln" auszuspielen versuchen und dabei letztere als die für den christlichen Glauben angeblich Bedeutsamere hervorheben. Beide Säulen des Glaubens sind aber unverzichtbar und gehören untrennbar zusammen. Es sind zwei Seiten einer Medaille.

    Dass die Orthodoxie keineswegs geringer zu achten ist als die Orthopraxie, dafür gibt es zahlreiche Hinweise in der Hl. Schrift, bei den Kirchenvätern, in alten und neueren kirchlichen Dokumenten.

    Fulgentius von Ruspe (467-533), zum Beispiel, schreibt im Vorwort zur Schrift "Vom Glauben an Petrus" (De fide ad Petrum): 
    "Ich freue mich, daß du für die Erhaltung des wahren, von keinem Irrtum befleckten Glaubens so sehr besorgt bist; denn ohne ihn nützt ein tugendhafter Lebenswandel nichts, ja, er kann überhaupt nicht geführt werden. Sagt doch die Autorität des Apostels, daß es „ohne Glaube unmöglich ist, Gott zu gefallen“. (Hebr. 11, 6)

    Denn der Glaube ist das Fundament alles Guten, Der Glaube ist der Anfang des menschlichen Heiles. Ohne ihn kann niemand zur Zahl der Kinder Gottes gehören; denn weder erlangt jemand in diesem Leben die Gnade der Rechtfertigung, noch wird er im zukünftigen das ewige Leben besitzen; wer hier nicht im Glauben wandelt, wird nicht zur Anschauung gelangen. Ohne Glaube ist jede menschliche Anstrengung vergeblich.

    Wenn einer ohne den Glauben durch Verachtung der Welt Gott gefallen wollte, so wäre es dasselbe, wie wenn einer, der in seine Heimat will, in der er, wie er weiß, ein glückliches Leben führen wird, den rechten Weg verließe und achtlos einem Irrweg folgte, auf dem er nicht zur Stadt seines Glückes gelangt, sondern in den Abgrund stürzt, wo ihn bei seiner Ankunft nicht Freude erwartet, sondern beim Hinabstürzen der Tod bereitet wird."


    Weiteres zum Thema "Orthodoxie/ Orthopraxie": 


    Bild: Der Hl. Fulgentius von Ruspe (468 - 532 Sardinien), Bischof von Ruspe bei Karthago mit Pallium und Buch" (mit Inschrift: Sola Charitas est, quae vincit omnia, Nur die Liebe ist es, die alles besiegt).

    Sonntag, 11. November 2012

    Lieben, Danken, Belehren, Ermahnen, Singen - Tut alles im Namen des Herrn!

    Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld!

    Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! 

    Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes.

    Seid dankbar! Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch.

    Belehrt und ermahnt einander in aller Weisheit!

    Singt Gott in eurem Herzen Psalmen, Hymnen und Lieder, wie sie der Geist eingibt, denn ihr seid in Gottes Gnade.

    Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn dankt Gott, dem Vater! 

    Kol 3,12-17; heutige Lesung des 5. (nachgeholten) Sonntag nach Erscheinung des Herrn


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