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Mittwoch, 12. September 2012

Nicht-katholische Märtyrer?

Einen bemerkenswerten Vorschlag zu mehr bewusster Ökumene macht Pater Klaus Mertes SJ auf der Diskussionsplattform kreuz-und-quer.de. In einem Kommentar zu seinem Beitrag über die "Ökumene der Martyrer" schlägt er vor, "die nicht-katholischen Martyrer mit in das katholische Hochgebet hineinzunehmen, wenn an die Gemeinschaft der Heiligen gedacht wird".

Aber ist das nicht längst schon Realität? Und in der Tat, ja, das ist es. Wenn Menschen ihr Leben für Christus hingeben, wenn sie verurteilt und hingerichtet werden, weil sie z. B. "Fragen der praktisch-ethischen Forderungen des Christentums" (s. Tegeler Briefe)  besprochen und versucht haben diesem Anspruch gerecht zu werden, mögen sie protestantisch (wie Helmuth Graf von Moltke, dessen Beispiel Mertes anführt), oder katholisch (wie der Jesuit Alfred Delp) gewesen sein, so zählen sie, nach dem, was wir erkennen können, zur Schar derer, die in die Gemeinschaft der Heiligen, das ist in die triumphierende Kirche des Himmels, eingegangen sind.

"Es ist billig und heilsam, die Reichtümer Christi und das Wirken der Geisteskräfte im Leben der anderen anzuerkennen, die für Christus Zeugnis geben, manchmal bis zur Hingabe des Lebens: Denn Gott ist immer wunderbar und bewunderungswürdig in seinen Werken." (II. Vat., Unitatis redintegratio 4)

"So gesehen gibt es im Land der Reformation seit dem 10. Januar 1945 eine von Gott gewirkte Einheit der Christen, hinter die Christen nicht mehr zurückkehren können", schreibt Klaus Mertes. In Wahrheit aber besteht diese Einheit der Christen seit es die Kirche gibt und auch äußerliche Spaltungen vermögen diese Einheit nicht zu zerstören: in der EINEN, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche. (vgl. KKK 819/820)

Fazit: In diesem Sinne sind auch "nicht-katholischen Martyrer" katholische Martyrer und als solche sind auch sie stets hineingenommen in das katholische eucharistische Hochgebet.



und auch:
Vortrag von Prof. Joseph Schumacher, Freiburg im Br.:



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