Ein kleiner Beitrag zum Thema um Eph 5,21-33, einer Stelle aus dem Neuen Testament, derer man sich zur Zeit scheinbar in gewissen, angeblich aufgeklärten (?) Kreisen schämt oder die man heute für nicht mehr zumutbar und unzeitgemäß hält. Angeblich gibt es sogar Gottes-dienstbesucher, die, besonders "mündig", bei der Lesung des Paulus-Wortes protestantisch die Kirche verlassen (so die Beobachtung von U. bei Stanislaus). Nun ja. Erinnert ein bisschen an 2 Tim 4,3f ... Johannes von Thermometer hat die Schriftstelle jedenfalls in kernigem Luther-Deutsch eingestellt (hier) und wundert sich, dass man sie nur noch so selten zu Gehör bekommt....
Im Folgenden ein Abschnitt aus dem Buch "Glaube als Lebensinspiration", Kapitel "Ehe und Sakrament" von Leo Kardinal Scheffzczyk, in welchem er letztendlich zu dem Schluss kommt, dass eine Zulassung der sogenannten "geschiedenen Wiederverheirateten zur Eucharistie eine tiefgehende Dissoziierung in den Glauben und das Glaubensleben der Kirche hineintragen" würde:
"Unter Ausschöpfung der tiefsten neutestamentlichen Aussagen über die Ehe in Eph 5,21 -33 (42: vgl. dazu R. Schnackenburg, Die Ehe nach dem Neuen Testament, a.a.O., 28ff., und H. Schlier, Der Brief an die Epheser, Düsseldorf (7) 1991, 252-280.) (eine Stelle, die heute bezeich-nenderweise nur wenig herangezogen wird) ist vielmehr zu ersehen: Die Ehe bildet das ganze generelle Sakrament "Kirche" nach, sie formt es in spezieller Weise in eine personal-individuelle Geschlechtsgemeinschaft aus.
Da das "Ganzsakrament" Kirche aber wesentlich in der mysterienhaften und doch auch zeichenhaften Verbindung zwischen Christus und seinem Leib (den Gläubigen) besteht, ist die Ehe näherhin eine wirklichkeitserfüllte Abbildung dieses Christus-Kirche-Mysteriums. Sie ist "das Bild und die Teilhabe an dem Liebesbund Christi und der Kirche". (43: II. Vatik. Gaudium et spes,nr.48.)
Ehe ist so nach katholischem Glaubensverständnis eine besondere Ausformung und Ausgliederung der Heilsgemeinschaft zwischen Christus und Kirche. Sie kann deshalb vom Zweiten Vatikanischen Konzil, besonders sofern sie ihre Fruchtbarkeit in der Familie entfaltet, auch als "Hauskirche" (44: Lumen gentium, nr. 11.) bezeichnet werden. Darin tritt der ekklesiologische Charakter der Ehe hervor, der im Vergleich zur ekklesiologischen Bedeutung der anderen Sakramente einzigartig ist; denn kein anderes Sakrament ist in seiner Struktur ein zwischenmenschlicher, personaler Bund.
Keines kann deshalb die Vollendung des Erlösungswerkes, die in der bleibenden Vereinigung Christi mit der Kirche besteht, so realistisch und intensiv ausbilden, wie es die Ehe als Gemeinschaft vermag. Unter diesem Aspekt ist sie eine besonders subtile Ausformung der in der Kirche Christi weiter-gehenden Erlösungswirklichkeit. (...)
Weil nämlich in diesem Sakrament das Abbild der Einheit von Christus und Kirche ausgeformt wird, der Abbildcharakter aber durchaus realistisch als Übertragung des unauflöslichen Verhältnisses Christi zu seiner Kirche verstanden werden muß, ergibt sich daraus als erste Wirkung die Unauflöslichkeit des Ehebandes."
Foto: Wikipedia
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