"Wir sprachen (...) über den wahren Sinn von Ökumenismus und die vielen gefährlichen Missdeutungen desselben in der nachkonziliaren Zeit. Die berechtigte Forderung Schismatiker, Protestanten, Juden, Moslems, Brahmanen und Buddhisten nicht nur als Gegner zu sehen - nicht nur ihre Irrtümer zu betonen, sondern auch die positiven Elemente in ihrer Religion - war der ursprüngliche Inhalt des Ökumenismus.
Dass das Verhältnis zu den Schismatikern und Protestanten verschieden ist, wurde schon in der ersten Enzyklika Paulus VI. „Ecclesiam Suam" betont. Die einen sind nur Schismatiker - von den Protestanten hingegen trennen uns dogmatische Fragen. Erst recht ist das Verhältnis zu allen Nichtchristen ein anderes. Hier sind wieder große Unterschiede, ob es sich um Monotheisten handelt wie bei den Juden und Moslems oder um Religionen, die nicht monotheistisch sind.
Bei allem Ökumenismus blieb aber die Forderung bestehen: um der Einheit willen keinerlei Kompromisse zu machen, bei denen auch nur ein Jota des „depositum catholicae fidei" preisgegeben würde."
Dietrich von Hildebrand: Der verwüstete Weinberg, Verlag Josef Habbel Regensburg; AD 1973; S.100
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen