Blaise Pascal; Wikipedia |
Es gibt also Zeiten, wo der Friede gerecht ist und andere, wo er unrecht ist. Es steht geschrieben, es gibt Zeiten des Friedens und Zeiten des Krieges, und das Gesetz der Wahrheit ist es, das hier entscheidet.
Es gibt aber nicht Zeiten der Wahrheit und Zeiten des Irrtums, und im Gegensatz hierzu heißt es in der Schrift, dass die Wahrheit Gottes ewig sein wird. Und deshalb sagt Jesus Christus auch, der gesagt hat, dass er den Frieden bringen will, dass er gekommen ist, den Krieg zu bringen. Er sagt aber nicht, dass er gekommen ist, die Wahrheit und die Lüge zu bringen.
Die Wahrheit ist demnach die erste Richtschnur und das letzte Ziel der Dinge." (Pascal: Gedanken 949).
Die Einheit über die Wahrheit zu stellen, ist ein fundamentaler Irrtum; überdies kann die wahre Einheit nur in der Wahrheit gefunden werden."
Prof. Dr. phil. Dietrich von Hildebrand (1889-1977) in "Zölibat und Glaubenskrise", Verlag Josef Habbel Regensburg 1970
Das ist einer der Zentralpunkte der heutigen Kirchenkrise meines Erachtens.
AntwortenLöschenSehr viele Katholiken und auch Priester haben im Laufe der Jahrzehnte nicht gemerkt, dass sie das Prinzip des Friedens, der in den Nachkriegsjahren überall in den "Friedensbewegungen" postuliert wurde, verinnerlicht haben. Das Problem ist nur, dass es das kommunistische Prinzip des Friedens war, nämlich eines Friedens zwischen Völkern nur durch Verträge und ohne Gott. – Nebenbei haben nur wenige verstanden, dass der kommunistische Frieden erst dann eintreten würde, wenn die ganze Welt kommunistisch geworden ist. Der Kommunismus aber ist auch immer ein absichtlicher Atheismus. Gott, den es laut Marxismus-Leninismus gar nicht gibt, hat daher auch nichts über die Bedingungen des Friedens zu sagen.
Abgeschwächt ist dieses Denken, wie in dem Post steht, auch bei vielen Prälaten angekommen. Gott hat nichts zu sagen zu einem Frieden zwischen verschiedenen „christlichen Kirchen“.
Der rein innerweltliche Friede war und ist unter Katholiken viel zu viel gefragt. Dabei wird immer übersehen, dass der innerweltliche Friede nicht zu haben ist, wenn nicht vorher jeder einzelne Friede mit Christus geschlossen hat und zwar ausschließlich mit dem Christus der katholischen Kirche, denn nur Er ist der unverkürzte, unverfälschte Christus.
Christus hat auch niemals behauptet, dass er gekommen ist, um den totalen innerweltlichen Frieden zu bringen, sondern um den Frieden mit Gott zu bringen, für jeden einzelnen, der guten Willens ist. Wie schon Kardinal Faulhaber erklärte, beziehen sich die zahlreichen Friedensgrüße Christi nicht auf den politischen Burgfrieden mit den Menschen, sondern auf den religiösen Seelenfrieden.