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Donnerstag, 14. Juni 2012

Über die Treue

Matth 9,20-22



"Im biblischen Zusammenhang ist die Treue vor allem eine göttliche Eigenschaft: Gott gibt sich als derjenige zu erkennen, der dem Bund, den er mit seinem Volk geschlossen hat, trotz der Untreue dieses Volkes auf ewig treu ist.

Weil er treu ist, verbürgt sich Gott dafür, seinen Plan der Liebe zum Ziel zu führen, und darum ist er auch glaubwürdig und wahrhaftig. Dieses Verhalten Gottes schafft im Menschen die Möglichkeit, seinerseits treu zu sein.

Auf den Menschen bezogen, ist die Tugend der Treue zutiefst an die übernatürliche Gabe des Glaubens gebunden und wird so ein Ausdruck jener Zuverlässigkeit, die dem eigen ist, der sein ganzes Leben in Gott verankert hat.

Im Glauben finden wir nämlich die einzige Gewähr für unsere Standfestigkeit (vgl. Jes 7,9b), und nur von ihm her können wir unsererseits wirklich treu sein – vor allem gegenüber Gott, dann gegenüber seiner Familie, der Kirche, die Mutter und Lehrmeisterin ist, und – in ihr – gegenüber unserer Berufung sowie gegenüber der Geschichte, in die der Herr uns hineingestellt hat."



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