Donnerstag, 3. Mai 2012

Im Maien hebt die Schöpfung an...



Im Maien hebt die Schöpfung an
zu blühen und zu singen;
die Erde hat sich aufgetan
uns neue Frucht zu bringen.
Den Gnadenfrühling voller Pracht
hast du Maria uns gebracht:
dir soll das Lob erklingen.

Du bist das blütenreiche Land,
die segensvolle Erde,
an der Gott Wohlgefallen fand,
du allzeit Unversehrte.
Du trugst – o wunderbares Los –
den Gottessohn in deinem Schoß,
dass uns Erlösung werde.

Du allerschönster Rosenstrauch,
der je auf Erden blühte,
befruchtet durch des Geistes Hauch,
betaut von Gottes Güte:
den Heiland, der aus dir entsprang,
du nahmst ihn auf mit Lobgesang
und liebendem Gemüte.

Als Weizenkorn gab sich dein Sohn
in Erdenleid und Sterben,
um uns, als seines Todes Lohn,
das Leben zu erwerben.
Sein Leib uns nährt, sein Blut uns tränkt -
der Sohn, den du der Welt geschenkt,
macht uns zu Himmelserben.


Friedrich Dörr 1973
(GL 877)



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