Die Piratenpartei agiert offen gegen katholische Überzeugungen, nicht nur in einer Frage (z. B. hier), sie ist zumindest aber umstritten, was christliche Werte angeht. Kann man als bekennender Katholik die Ziele der Piraten mittragen? Fabian Baur versucht das:
katholisch.de
Fabian "Cruel" Baur ist überzeugter Katholik und Mitglied der Piratenpartei
Wenn Cruel in den Gottesdienst geht, dann besucht er nur Eucharistiefeiern nach dem alten, dem lateinischen Ritus. "Ich kann mit dem neuen Ritus nichts anfangen, auch wenn ich damit aufgewachsen bin", sagt er. "Traditionen geben dem Glauben Halt. Die Liturgiereform hat aber vieles kaputt gemacht, was Halt gibt." Cruel legt jedoch Wert darauf, dass er kein Gegner des Konzils und der Liturgiereform ist, sondern den traditionellen und den modernen Weg nebeneinander sieht. "Beide Riten können voneinander lernen", sagt er.
Demokratie in der Politik, nicht in der Kirche
Zur Tradition der Kirche gehören für ihn auch der Gehorsam gegenüber dem Papst als Stellvertreter Christi und der Ausschluss von Frauen aus dem Priesteramt. Der Katechismus ist für ihn die wahre Auslegung der Bibel. Und auch wenn es in Glaubensfragen oft mehrere mögliche Antworten gibt, kann er die Lehrmeinung der Kirche vollständig annehmen: "Wenn nicht, müsste ich aus der römisch-katholischen Kirche austreten." Eine demokratische Entscheidung über religiöse Fragen lehnt Cruel Baur ab, weil er bei Streitigkeiten zwischen Pfarrer und Pfarrgemeinderäten erlebt habe, dass Demokratie in der Kirche nicht funktioniert. Seine Meinung: "Die Kirche braucht Demokratie nicht."
Sein mutiges Bekenntnis zum katholischen Glauben verdient auf jeden Fall Anerkennung. Ob es Fabian "Cruel" Baur gelingen wird, die widersprüchlichen Überzeugungen unter einen Hut zu bringen? Spannend!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen