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Sonntag, 20. Mai 2012

Der Geist des katholischen Vereins (jetzt ZdK)

Als das Vorbereitungskomitee der XIX. Generalversammlung der katholischen Vereine am 1. Juli 1868 dem Hl. Vater Pius IX. eine Adresse zusandte, gibt es Aufschluss darüber, in welchem Geist  diese Vereine gegründet waren und lebten. Es sei noch erwähnt, dass diese Generalversammlung die Geburtsstunde des Zentralkomitees der deutschen Katholiken werden sollte:
"Heiliger Vater!

(...) nunmehr (werden) (...) gläubige Männer von allen Seiten sich versammeln, um sich im Glauben, den sie bekennen, wechselseitig zu stärken, ihre Vereinigung mit der heiligen Mutter der Kirche, und ihren freudigen Gehorsam gegen den römischen Bischof, den Nachfolger des heiligen Apostels Petrus und Stellvertreters Jesu Christi unseres Herrn auf Erden, der ganzen Menschheit mit lauter Stimme zu bekennen, die kindliche Liebe gegen die heilige Kirche zu nähren, über die Mittel, welche zur Hebung der Religion in den Stürmen dieser Zeit zu ergreifen sind, sich zu beraten, mit gegenseitiger Liebe sich zu entflammen.

Zu wem anders sollen die Unternehmer eines solchen Werkes mit Vertrauen hinblicken als auf unseren Heiligen Vater, welcher als das auf den Leuchter gestellte Licht die Kirche mit seiner himmlischen Lehre erleuchtet, als der feste, durch Christus gesetzte Fels die Brüder stärkt, als der gute Hirt seine Herde zu den Quellen des Heiles führt?

Deine Lehre, Heiliger Vater, wird für unsere Versammlung die Regel des Glaubens, Deine Gebote werden die Richtschnur bei den Anträgen, die verhandelt, bei den Beschlüssen, die gefasst werden, sein.

Deine Geistesstärke wird uns kräftigen, Dein Wohlwollen uns begeistern. Möchte alles, was wir verhandeln werden, dem allmächtigen Gott zur Ehre, der Kirche Gottes zum Wohle und dem durch so viele Sorgen und Schmerzen bedrückten Heiligen Vater zum Troste gereichen..."

aus: Bertram Otto; 100 Jahre Nacht und Tag, AD 1968 (s. Quellen)



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2 Kommentare:

  1. "Deine Gebote werden die Richtschnur bei ... den Beschlüssen ..." - wie sich die Zeiten doch ändern ...!

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    1. "...ihren freudigen Gehorsam gegen den römischen Bischof..."
      In der Tat: Wie sich die Zeiten doch ändern ...!

      Aus dem Schreiben oben spricht die Liebe zum katholischen Glauben, zur Kirche und zum Heiligen Vater. Freude am Glauben und Gehorsam in Glaubensdingen sowie Respekt und Hochachtung vor Gott und dem Papst gehören zur Grundhaltung eines Katholiken (auch heute noch).

      Bereitschaft, der Kirche zu dienen und Loyalität zum Nachfolger des heiligen Apostel Petrus, das sind die Anliegen der damaligen katholischen Vereine.

      Wie so ganz und gar anders ist doch der Ton in den Forderungen heutiger, sich katholisch nennender Vereine und Verbände.

      http://www.zdk.de/veroeffentlichungen/erklaerungen/detail/Auf-Gott-vertrauen-und-mutig-aufbrechen-Mannheimer-Aufruf-des-Zentralkomitees-der-deutschen-Katholiken-zum-Katholikentag-2012-199w/

      Siehe dazu einen Kommentar von P. Bernd Hagenkord SJ von Radio Vatikan:
      http://blog.radiovatikan.de/einmal-aufbruch-ohne-bruch-bitte/

      Übrigens danke, Severus, für die Erinnerung an die Worte aus der Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Katholikentag 2012, mit denen er deutlich macht, worin ein wahrer "Aufbruch" besteht:

      http://annotatiunculae.blogspot.de/2012/05/wahrer-aufbruch.html

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