"Als oberster Lehrer hat der Papst die Kirche in der Lehre der Apostel fest zu verankern. Sie ist nicht Eigentum der Kirche, sondern sie ist Geschenk Christi an die Kirche für die Welt.
Kard. Meisner, Köln |
Die Lehre darf um Christi und der Menschen willen nicht verbogen, verbilligt oder verfälscht werden, auch dort nicht, wo sie zu menschlichen Trends in Widerspruch steht. Denn nur die Wahrheit wird uns frei machen (vgl. Joh 8,32).
Ich erinnere nur an die Bestrebungen gegen die Unauflöslichkeit der Ehe, gegen den Vorbehalt Christi für die Erteilung der Priesterweihe nur an Männer, gegen die Festlegung der wesentlichen Verbindung von Gemeindeleitung und Eucharistievorsitz.
Die Kirche ist eine von Christus gestiftete sakramentale Wirklichkeit. Und der Papst lebt uns vorbildlich den Gehorsam gegenüber dieser von Christus gestifteten Wirklichkeit und Wahrheit vor.
Wer meint, der Papst könne in der Kirche tun und lassen, was er will, der hat sich gründlich getäuscht.
Vielleicht ist die Treue dieses Papstes zur Botschaft nicht deutlicher zu definieren als in der Redewendung mancher Zeitgenossen: „Wir sehen ihn lieber, als dass wir ihn hören“. Die gewinnende, menschlich warme Art des Papstes akzeptieren sie. Seinem Wort, gebunden an die Botschaft und Stiftung Christi, widersprechen sie.
Wenn er sich zum Beispiel schützend vor das Leben der ungeborenen Kinder stellt, steht er oft sehr allein. Wo er das Leben des Menschen gegen vor- und nachgeburtliche Manipulation verteidigt, gehen viele andere zur Tagesordnung über. Wie oft wird der Papst gerade hier als oberster Lehrer der Kirche auf die Anklagebank irdischer Vernunft geschoben.
Ich meine, dass jeder dann von uns weiß, wo sein Platz ist: neben dem Papst auf der Anklagebank und damit im Gehorsam neben Christus, der das Haupt seiner Kirche ist."
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