Hl. Messe in St. Georg, Wohmbrechts, 2006 |
DT: Mit der Veröffentlichung des Motu proprio Summorum Pontificum hat Papst Benedikt XVI. den Gläubigen die Hand entgegen-gestreckt, die der überlieferten Liturgie verbunden sind. Bedarf es weiterer römischer Maßnahmen zur Reform der Liturgiereform? Oder genügt vorerst eine Phase ruhigen Wachstums?
Martin Mosebach:
Der Heilige Vater selbst hat die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Reform der Reform dadurch ausgesprochen, dass er den Ritus Pauls VI. und den überlieferten Ritus als zwei Formen eines und desselben Ritus bezeichnet hat.
Zumindest in der Praxis ist dies weniger eine Zustandsbeschreibung, als ein Ziel, wenn der Ordentliche und der Außerordentliche Ritus wirklich zu zwei Formen ein und desselben Ritus werden sollen, dann bedarf der Ordentliche Ritus deutlicher Modifikationen.
An der Spitze steht hier etwas ganz Einfaches und Wortloses, ein Element, das in der Reform Papst Pauls VI. gar nicht zwingend vorgesehen war: die Zelebrationsrichtung. Erst wenn der Ordentliche Ritus wieder allgemein in der Richtung nach Osten und auf das Kreuz hin gefeiert wird, sind alle Möglichkeiten, ihn als bloße Mahlfeier zu interpretieren, unmissverständlich beseitigt.
Martin Mosebach in einem Interview in "Die Tagespost" vom 13.04.2012
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen