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Sonntag, 13. November 2011

Volksfrömmigkeit

"Etwa zeitgleich mit den liturgischen Reformen infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils setzte eine Rehabilitation der Volksfrömmigkeit ein. In Kongressen und Symposien bemühten sich Ethnologen, Anthropologen und Religionssoziologen um eine Neubewertung der spätestens seit der Aufklärung so belächelten, aber auch fanatisch bekämpften Volksfrömmigkeit. Dieser Rehabilitationsprozess hat auch in der deutschsprachigen katholischen (Pastoral-) Theologie in den letzten zehn Jahren eine gewisse Resonanz gefunden, immerhin wird die Volksfrömmigkeit und besonders das Wallfahrtswesen doch allmählich Gegenstand auch der fachtheologischen Forschung und Reflexion."
Das schreibt der Wallfahrtsdirektor Prälat Dr. Wilhelm Imkamp auf der Homepage von Maria Vesperbild in seinen "fragmentarischen Überlegungen zum 250-jährigen Jubiläum der mittelschwäbischen Wallfahrtskirche Maria Vesperbild".


Weingarten Blutritt, von Joseph Bayer (1820–1879)
Volksfrömmigkeit hat für viele von uns "Heutigen" noch immer einen gewissen minderwertigen Klang. Vielleicht erstens, weil darin das Wort "fromm" vorkommt, das heute nicht mehr in Mode ist und eher an "frömmelnde" Gestalten erinnert, die es irgendwie übertrieben haben mit dem Glauben.
Zweitens vielleicht deswegen, weil Volksfrömmigkeit nicht die "wirkliche" intellektuelle Theologie ist. Und wir wollen doch alle möglichst gebildet und intellektuell sein.

Damit aber tut man der Volksfrömmigkeit Unrecht. Übungen wie Andachten und Novenen, Prozessionen und Wallfahrten, Volksgesänge und Heiligenverehrung sowie die Ausübung bestimmter Traditionen und Bräuche im Laufe des Kirchenjahres sprechen Verstand UND Herz der Gläubigen an.
So wird der Glaube im Alltag gegenwärtig und greifbar. Fehlt die Ansprache des Herzens und des Gemütes, so würden viele das entstandene Vakuum mit anderen herzlich ansprechenden Inhalten zu füllen suchen.

In Nord- wie Süd-Amerika sehen wir, wie Viele sich von Sekten oder ungesund-charismatischen Gruppen angesprochen fühlen. Bei uns im Herzen Europas trösten sich die Leute mit Umweltschutzaktivismus, Esoterik oder anderen nichtchristlichen Wohlfühlreligionen.

Für Lateinamerika hat der Papst (der großartige Theologe) zusammen mit den Bischöfen bereits darauf hingewiesen, dass die Volksfrömmigkeit ein wesentlicher Bestandteil der Neuevangelisierung ist. Besonders die Marien-Verehrung spielt im Glauben des Volkes eine große Rolle. Die Gefühle einer Mutter und zu einer Mutter werden im Volk verstanden. Einer Mutter folgt man, einer Mutter kann man sich anvertrauen; man liebt sie und weiß sich geliebt.





Ich habe mich deshalb entschlossen, in der Sidebar dieses Blogs unter dem Stichwort "PASTORALES" auf Websites zu verlinken, die ohne übertriebene Frömmelei und gesung katholisch Aspekte der Volksfrömmigkeit beleuchten. Ich möchte allen diese reichhaltigen Seiten empfehlen. Soweit ich bei der "Begutachtung" der Seiten sehen konnte, sind es durchweg kirchlich anerkannte, empfohlene Übungen. Man staunt aber über den Umfang und die Fülle an Informationen.

So wünsche ich beim Stöbern viel Vergnügen!

Barmherzigkeitssonntag - Schwester Faustina

Gebete und Verheißungen

Gott und die Gottesmutter Maria

Herz-Jesu-Freitag

http://www.herz-mariä-sühnesamstag.de/sitemap.php

Maria Vesperbild

Novenen (Neun-Tage-Andachten)

per-ipsum.de – kath. Magazin für Nachrichten, Kultur & Volksfrömmigkeit

Rosenkranzgebete


ZENIT, 11.11.2008:

Die verschiedenen Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit bezeichnete der Papst als „ein Geschenk, das heutzutage auf jeden Fall bewahrt und gefördert werden muss“, und dazu bedürfe es „fortwährende Anstrengung, auf dass der Wert dieser Zeichen tief in die Herzen eindringe, immer durch das Wort Gottes erleuchtet werde und sich in beständige Glaubensüberzeugungen umwandeln kann“.

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