Freitag, 4. November 2011

Thema Purgatorium: Grausam und unverantwortlich

"Auch das Fegefeuer gehört zu unserem Glauben. Es ist Ausdruck sowohl der Barmherzigkeit als auch der Gerechtigkeit Gottes – gerecht ist Gott, indem er jeden nach seinen Taten beurteilt und barmherzig, indem er die Verstorbenen reinigt, um sie für das ewige Leben tauglich zu machen. Das Fegefeuer ist Bereitung für den Himmel.

Diese „letzten Dinge“ sind alle in der Heiligen Schrift genannt. Jesus spricht ausdrücklich vom Tod des Menschen, der ihn zu Gott führt und zum Gericht über die guten und bösen Taten. Er weist auf den Ort der Reinigung hin, aus dem man nur herauskommt, wenn alle Schuld bezahlt ist. Er spricht vom Himmel, als der ewigen Glückseligkeit und von der Hölle, wo Heulen und Zähneknirschen sein wird. Unser Credo hat diese neutestamentlichen Aussagen aufgenommen und wir bekennen sie bei jedem Sprechen des Glaubensbekenntnisses."

Soweit der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick in Fulda am 07. Oktober 2011 in seiner Predigt anlässlich der Herbstvollversammlung der dt. Bischöfe. Die "Tagespost" dokumentierte diese Ansprache in der Ausgabe vom 08.10.2011 im Wortlaut unter der Überschrift " Das Fegefeuer gehört zu unserem Glauben".

Einige Tage später, am 22.10.2011, erschien in der "Tagespost" als Reaktion auf die Predigt von Erzbischof Schick ein kurzer Leserbrief, in dem die Verfasserin mit Berufung auf eine Vortragsreihe einer "Theologie-Professorin der katholischen Fakultät der Universität Mainz" folgende Meinung vertritt:

"Unsere Toten (sind) mit dem Sterben sofort voll erlöst. Sie bedürfen sogar unseres Gebets nicht mehr." Mit dieser "Frohbotschaft" habe sie "Alte und Trauernde trösten" können.

Gibt es eine unbarmherzigere, grausamere Auffassung als diese oberflächliche, unsachliche Ablehnung der katholischen Lehre über die sogenannten "Letzten Dinge"? Den Verstorbenen werden die Gnaden des für sie bittenden Gebets verweigert, den Lebenden wird suggeriert, dass es Liebe ohne Gerechtigkeit gebe (dazu siehe z. B. hier).

Was solche verantwortungslose Irrlehren einer "Theologie-Professorin der katholischen Fakultät der Universität Mainz" anrichten, was sie für Kreise ziehen, sieht man an obigem Beispiel. Faule Eier.


 Foto: Grabmal in Irland (Foto: S.Schw., privat)

5 Kommentare:

  1. In meiner Heimat heißt es schon mal etwas gröber, der Fisch stinkt vom Kopfe her. Hier stimmt das ganz sicher: Die Krise, in der sich die Kirche findet, wird von den Leuten zu verantworten sein, die zum Lehren bestellt sind und solche Platetüden Sachen verzapfen. gggrrrr

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  2. .. und ich finde es auch erstaunlich, daß solche "Froh" - Botschaften immer in so einem pseudo - selbstgewiss -pampigen Impetus rausposaunt werden, der sich offenbar jeder Begründung verweigern kann.
    Witzig aber, daß man sich da meist auf "Theologen" beruft, denn die bräuchte man ja, wäre man sich seiner Sache sicher, wohl als allerletztes. Man ist sich also nicht sicher,und ärgert sich über Leute, die einen netterweise daran erinnern.
    Bin gespannt, wann theologisch gesagt wird,daß unser jetztiges Gebet den Toten sogar schadet,obwohl es ja eigentlich überflüssig ist :-)

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  3. Das was die Professorin da verbreitet, wäre ja alles ganz nett, wenn der Hauptzweck des Christentums darin bestünde, "Alte und Trauernde zu trösten". Dann könnte man sich ein neues Evangelium schneidern, in dem alles so eingerichtet wird, wie es den "Alten und Trauernden" gerade gefällt.
    In der Tat wäre dies dann eine Welt ohne Gerechtigkeit, in der die Liebe erfolglos und oft sogar schädlich wäre. Doch wirkliche Liebe ist ohnehin nirgendwo so fremd wie in den Räumlichkeiten einer modernen säkularisierten Hochschule.

    P.S.: Universität Mainz? Kardinal Lehmann, übernehmen Sie. [Pause.]
    Eminenz? [Pause.]
    Eminenz...? [Verwirrtes Schweigen.]
    Wo sind Sie...!? [Der Worte Nachhall verklingt im ohrenbetäubenden Brausen der Stille...]

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  4. Kardinal Lehman????
    Vergiss ihn.
    Kennt jemand den Namen der Professorin?

    "Denn es wird eine Zeit kommen, wo sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach eigenen Gelüsten sich Lehrer über Lehrer nehmen werden, lüstern nach dem, was den Ohren angenehm, und das Gehör von der Wahrheit abwenden, den Fabeln dagegen sich zuwenden werden. Du aber sei wachsam, ertrage alle Mühseligkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, vollbringe Dein Amt. Sei nüchtern!"
    2 Tim 4,3-5

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