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Samstag, 20. August 2011

Heiliger Bernhard, bitte für uns

Der hl. Bernhard von Clairvaux (1090-1153) in seiner Schrift "Was ein Papst erwägen muss" (De consideratione) an den Papst:

"So sind denn, Deiner Bestimmung gemäß, die übrigen mit einem Teil der Hirtensorge begabt, während Du zur Fülle der Vollmacht berufen bist. Der Befugnis der anderen sind Grenzen gesetzt, die Deine erstreckt sich auch auf sie, die ihrerseits Vollmacht über andere erhielten. Du kannst ja, wenn die Not es erheischt, einem Bischof den Himmel verschließen, ihn vom Bischofsamt absetzen, ja ihn "dem Satan übergeben". Dein Privileg kann somit nicht beanstandet werden, sowohl aufgrund der Übergabe der Schlüssel wie des Anvertrauens der Schafe. Lass mich ein weiteres erwähnen, das Dir Deine Prärogative bestärkt. Die Jünger waren im Schiff, der Herr erschien am Ufer, und, um die Freude voll zu machen, mit auferstandenem Leib. Da Petrus erfuhr, es sei der Herr, sprang er in den See und gelangte zu ihm, während die anderen das Schiff heranruderten. Was bedeutet das? Ein Zeichen für das einmalige Priestertum Petri: nicht ein einzelnes Boot, wie den anderen je das ihre, wurde ihm zugewiesen, sondern er erhielt die Welt als ganze zu regieren. Denn das Meer ist die Welt, die Boote sind die Kirchen. So hat Petrus sich ein anderes Mal, als er wie der Herr über die Wellen daherschritt, als der eine Stellvertreter Christi erwiesen, der nicht einem bestimmten Volk, sondern allen vorstehen sollte; denn die vielen Wasser sind Sinbild der vielen Völker. Während somit von den übrigen jeder sein Boot hat, ist Dir das eine größte Schiff anvertraut, bestehend aus allen übrigen, die universale, über den ganzen Erdkreis ausgebreitete Kirche."

Zum Bild von Wally Gobetz: Der hl. Bernhard mit seinen Eltern, der hl. Aleth und dem hl. Tescelin; Glasfenster aus der Kirche des Zisterzienserklosters Mariawald, ca. AD1505, jetzt im Metropolitan Museum of Art in New York City

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